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Wieso ist heute jeder Ex Narzisst oder hat Borderline?

MissLilly
Zitat von Julika:
Manchmal befinde ich mich selbst sogar in einer dieser Schubläden.

Oh ja ich auch

Zitat von Julika:
Ist dann gar nicht so einfach, da wieder rauszukommen.

Im RL brauche ich meist nur 1-2 Sätze um mich da wieder heraus zu katapultieren...In diesem Forum hier erscheint es mir manchmal beinahe unmöglich

08.10.2022 20:47 • x 2 #241


Julika
Zitat von Error:
Vielleicht sollte man nicht alle auf die Einstufung von Individuen loslassen, ohne diese vorher selber auf die gesellschaftlichen Kriterien durchleuchtet zu haben.

Puuh, wie soll ich das jetzt verstehen? Meinst du mich? Wenn ja, gebe ich dir recht.

08.10.2022 20:48 • #242


A


Wieso ist heute jeder Ex Narzisst oder hat Borderline?

x 3


J
Zitat von Julika:
dieser Schubläden. I

Oft genug sind es keine Schubladen, sondern das Wissen um die Fakten, wie jemand aufgewachsen ist.


Ich habe scheol so verstanden, dass die persönliche Sozialisation ausschlaggebend ist, wie der weitere Werdegang des eigenen Lebens sein wird. Und daran glaube ich nicht, sondern ich bin der Meinung, dass man seine Prägung im positiven wie auch im negativen durchbrechen kann.

Ich habe im Job eine Frau kennengelernt, deren Geschichte uns alle geflasht hat. Sie hat unvorstellbares an Missbrauch, Gewalt und Terror innerhalb ihrer Familie erlebt, welche von Sucht und Perversionen dominiert wurde. Ihre Sozialisation ist somit keine Schublade, sondern eine Tatsache, dass es hier (euphemistisch formuliert) Defizite gab.
Ihre Geschwister folgten diesem Weg, sie aber hat es mit aller Kraft durchbrochen. Ihr Päckchen wird sie lebenslang tragen, aber ihren Kindern hat sie alles ermöglicht, was zu einem liebevollen Elternhaus dazu gehört und somit die pathologische Dynamik außer Kraft gesetzt.

08.10.2022 20:49 • x 8 #243


simana
​Es ist immer wieder faszinierend, wie alle paar Jahre eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird.

ADS, ADHS, Burnout, Asperger, hochbegabt, hochsensibel ... Jetzt überschwemmen seit einiger Zeit Narzissten und Empathen nicht nur das Netz und die Medien, sondern gefühlt auch 90 % aller Beziehungen, die dann als toxisch bezeichnet werden.

Ist ja, schlimmer wie Corona......

08.10.2022 21:37 • x 4 #244


H
Zitat von Johanna15:
Oft genug sind es keine Schubladen, sondern das Wissen um die Fakten, wie jemand aufgewachsen ist. Ich habe scheol so verstanden, dass die persönliche Sozialisation ausschlaggebend ist, wie der weitere Werdegang des eigenen Lebens sein wird. Und daran glaube ich nicht, sondern ich bin der Meinung, dass man seine ...

Deine Erfahrung teile ich. Zwischen der Frau und ihren Geschwistern wird es aber einen Unterschied geben. Der kann in einem selbst liegen oder es gab in diesem Umfeld des Desasters irgendeinen Menschen, der ihr etwas anderes vorgelebt oder gezeigt hat. Das ist manchmal schwer zurückzuverfolgen. Aber beides ein grosses Glück. Muster können auch durch vermeintliche Kleinigkeiten durchbrochen werden.

08.10.2022 23:59 • x 2 #245


H
Zitat von Error:
Ich weiß gar nicht mehr, worum es eigentlich ging - erfolgreich totgelabert... Vielleicht sollte man nicht alle auf die Einstufung von Individuen loslassen, ohne diese vorher selber auf die gesellschaftlichen Kriterien durchleuchtet zu haben.

Dann liest du nochmal genau den Threadtitel und den Eingangspost von @Frida3lisa . Da erklärt sie dezidiert und sehr genau, worum es ihr bei diesem Thema geht.

09.10.2022 01:33 • x 4 #246


Julika
Zitat von H-Moll:
Dann liest du nochmal genau den Threadtitel und den Eingangspost von @Frida3lisa . Da erklärt sie dezidiert und sehr genau, worum es ihr bei diesem Thema geht.

Mach ich:
Zitat von Frida3lisa:
jeder Mensch mit geringen Sozial- oder Beziehungsfähigkeiten wird als narzisstisch oder auch als ,Borderliner bezeichnet, was so als Ausdruck bei vielen Betroffenen eher nicht so gut ankommt. Sind sie nicht erstmal Mensch?

Ich kann nicht feststellen, dass jeder Mensch mit geringen Sozial- oder Beziehungsfähigkeiten als narzisstisch oder als Borderliner bezeichnet wird. Ich würde Narzissmus und Borderliner auch nicht gleichsetzen. Zum Thema Borderliner kann ich nichts sagen, da ich niemanden kenne, der diese Diagnose von einem Arzt erhalten hat. Ich kenne auch niemanden, bei dem ich vermuten würde, dass er Borderliner ist. Allerdings halte ich es für menschlich nachvollziehbar, wenn jemand mit einem diagnostizierten Borderliner eine Beziehung hat/hatte, dass er dann von seinen Erfahrungen mit diesem Menschen berichtet, gerade hier im Forum. Ich lese solche Erfahrungsberichte mit Interesse und staune, wie so mancher Mann ( meistens sind es Männer, deren Partnerinnen Borderliner sind) das aushalten konnte. Ich verstehe aber mittlerweile die süchtig machenden Mechanismen, die da wohl mit ins Spiel kommen, seit ich mich ein bisschen mit dieser Thematik beschäftigt habe.

Und ja, sie sind erstmal Mensch.

Zitat von Frida3lisa:
Hier im Forum wird häufig und gerne diese Diagnosen gestellt, von Laien

Zitat von Frida3lisa:
Warum brauchen Menschen küchenpsychologisches Beurteilen, wieso ist es leichter eine Trennung aufgrund einer angeblichen Persönlichkeitsstörung zu verkraften? Wie viel pseudo Expertenwissen hier zu finden ist, selten erzählen Betroffene selbst, was schade ist.

Ich habe nicht den Eindruck, dass hier im Forum Laien ernsthaft Diagnosen erstellen. Ich nehme solche vermeintlichen Diagnosen als zum Ausdruck gebrachte Vermutungen wahr und halte es für legitim, diese zu äußern, insbesondere in einem anonymen Forum. Wenn ich jemanden im realen Leben niesen oder husten höre, vermute ich beispielsweise, dass derjenige eine Erkältung hat. Oder bei Halsschmerzen eine Mandelentzündung. Manchmal sage ich das auch. Eine fachmännische Diagnose ist das dann nicht, obwohl man das schon so verstehen könnte. Eher pseudo Expertenwissen.
Dass es leichter ist, eine Trennung aufgrund einer angeblichen Persönlichkeitsstörung zu verkraften, wage ich zu bezweifeln.

Dieses Verstehenwollen und das Bedürfnis, verstanden zu werden, kann ich allerdings nachvollziehen und sind aus meiner Sicht ua. Gründe, warum verzweifelte Menschen hier aufschlagen und ihre Geschichten, ihre Analysen und Erfahrungsberichte zum Besten geben. Mir geht es so.

Meine Sichtweise Warum Menschen ( insbesondere ich ) küchenpsychologisches Beurteilen brauchen, habe ich schon in einem Post dargelegt. Auch wenn ich vom Borderline-Thema nicht betroffen bin, so habe ich mittlerweile zumindest küchenpsychologisches Wissen darüber und jetzt zumindest eine Ahnung, was Ex-Partner von Borderlinern durchgemacht haben müssen. Ohne das Lesen hier wäre ich wohl immer noch ziemlich ahnungslos.

Ich würde auch gern von Betroffenen selbst erfahren, wie es ist, eine diagnostizierte Borderline-Störung zu haben.

Bei Narzissten gibt es so viele Abstufungen und ein fieser Narzisst (ich glaub, ist hier im Strang ja auch schon erläutert worden) würde sich niemals als gestört oder krank wahrnehmen. Liegt wohl in der Natur der Sache. Also ist es unwahrscheinlich, dass er als Betroffener hier von sich erzählt.
Zitat von Frida3lisa:
Mich interessiert sehr, wieso heute so viele Menschen vermeintlich Psychologie studiert haben

Psychologie ist ein spannendes Thema. Ich mag es, auch mal über den eigenen Themen-Tellerrand hinauszuschauen, d.h., dass ich mich voller Wissbegier mit psychologischen Themen mittels Büchern, Artikeln, Forenbeiträgen, Filmen und You-Tube-Videos auseinandersetze und schlau mache und mich gern mit Gleichgesinnten austausche. Schließlich geht es bei dem Thema um den Menschen, also auch um mich. Von diesen Gleichgesinnten scheint es viele zu geben. Das freut mich. Allerdings habe ich das Fach Psychologie im akademischen Sinne nicht studiert. Höchstens als Teilbereich. Das ist es doch, was du meinst mit vermeintlich, oder?
Zitat von Frida3lisa:
Narzissten nicht per se die ekelhaftesten Wesen überhaupt.

Da kommt es wohl auf die Abstufungen an. Über narzisstische Tendenzen wurde hier ja auch schon geschrieben. Wenn ich mich so in meinem realen vergangenen und gegenwärtigen Leben umschaue, dann habe ich mich schon mit dem einen oder anderen ekelhaften Wesen auseinandersetzen müssen.

Danke für deinen interessanten Eingangspost, @Frida3lisa. Mir gefällt die Themenstellung und der Austausch.

09.10.2022 07:46 • x 1 #247


MissLilly
Ich finde dieser Thread ist ein Paradebeispiel dafür, wie unterschiedlich Menschen einen Text interpretieren

09.10.2022 08:09 • x 3 #248


Cagy
Ich finde dieser Thread ist ein Paradebeispiel dafür, wie schnell innerhalb eines Themas ein (mehrere) andere aufgemacht werden die mit der eigentlichen Fragestellung gar nichts mehr zu tun haben.

09.10.2022 08:17 • x 4 #249


MissLilly
Zitat von Julika:
Ich würde auch gern von Betroffenen selbst erfahren, wie es ist, eine diagnostizierte Borderline-Störung zu haben.


Zitat von Julika:
ein fieser Narzisst (ich glaub, ist hier im Strang ja auch schon erläutert worden) würde sich niemals als gestört oder krank wahrnehmen.


Sorry, aber auch Borderline ist nicht gleich Borderline und weil es diagnostiziert ist, nimmt sich auch nicht jeder Borderliner selbst als gestört wahr.

09.10.2022 08:18 • #250


MissLilly
Zitat von Cagy:
ch finde dieser Thread ist ein Paradebeispiel dafür, wie schnell innerhalb eines Themas ein (mehrere) andere aufgemacht werden die mit der eigentlichen Fragestellung gar nichts mehr zu tun haben.

Sehe ich absolut genau so

09.10.2022 08:19 • #251


Julika
Zitat von MissLilly:
Ich finde dieser Thread ist ein Paradebeispiel dafür, wie unterschiedlich Menschen einen Text interpretieren

Spannend...Obwohl ich nicht interpretiert habe, sondern auf die einzelnen Fragen und Behauptungen eingegangen bin und meine Sichtweise dargelegt habe.

Aber wenn du das so siehst, so würde mich mal deine Interpretation interessieren.

09.10.2022 08:20 • #252


Julika
Zitat von Cagy:
die mit der eigentlichen Fragestellung gar nichts mehr zu tun haben.

Verstehe ich nicht. Was hat mit der Fragestellung nichts mehr zu tun?

09.10.2022 08:22 • #253


Julika
Zitat von MissLilly:
Sorry, aber auch Borderline ist nicht gleich Borderline und weil es diagnostiziert ist, nimmt sich auch nicht jeder Borderliner selbst als gestört wahr.

Danke für die Info.

09.10.2022 08:23 • x 1 #254


E
Zitat von Cagy:
Ich finde dieser Thread ist ein Paradebeispiel dafür, wie schnell innerhalb eines Themas ein (mehrere) andere aufgemacht werden die mit der eigentlichen Fragestellung gar nichts mehr zu tun haben.

Finde ich auch gar nicht schlimm, sondern völlig normal.
Irgendwann sind die Fragen auch beantwortet und weiterführende Aspekte treten hervor, die auch
beleuchtet werden dürfen. Wie sähen sonst hier die Threads alle aus, wenn man sich nur auf eine Frage konzentriert,
mal abgesehen davon, dass die TE mehrere gestellt hat und das Thema Narzissmus/Störungen weitreichend ist und nicht mit 3 Sätzen zu beantworten ist.

09.10.2022 08:27 • x 2 #255


A


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