Wieso ist heute jeder Ex Narzisst oder hat Borderline?

Zitat von Acht:

Das gibt es aber letztendlich auch in allen anderen Bereichen, eben überall dort, wo Menschen unreflektiert unterwegs sind.

Natürlich. Aber ist es deshalb gut?

Eine Frage wäre (also falls der Thread offen bleibt): Was macht es mit den Menschen, die solche in der Wut oder Rache dahingeschmetterten falschen Verdachtsdiagnosen erhalten? Das sind in meinen Augen schwere Geschütze. Man könnte es einmal von der Seite aus beleuchten.

@Acht

Zitat von Acht:

Ich hab es schonmal geschrieben, solche Menschen täuschen selbst Psychiater, die jahrelang praktizieren, aber hier ist man sich zu hundertunddrei Prozent sicher, dass da immer auch beim Gegenüber etwas nicht stimmen kann.

Aber Eben nicht alle können ewig und jeden täuschen und nicht jeder der täuscht ,hat eine PS.

Aber ja,bei einer Dynamik gehören nunmal beide dazu. Der eine kann das nur mit dem anderen machen,wenn der jenige das mit sich machen lässt. Zwei Anteile.

Die Frage ist,wann fällt es zum ersten Mal auf,dass da was nicht stimmt und wird sich dann,trotz allem sofort abgegrenzt? Sind Die ,,gesunden Partner immer völlig unbeteiligt an dem,wie die Beziehung so laufen konnte, ist dann immer der N oder der BL allein Träger für alles ?

Natürlich sind Menschen dann öfter emotional abhängig und gefühlt teilweise Handlungsunfähig oder sogar gelähmt /neben sich stehend,in schlimmen Fällen in der Selbstliebe auf Null gestampft.

Aber solche Dynamiken zeigen doch öfter Anzeichen die nicht gesund sind,wo man noch einigermaßen klar ist und dennoch nicht gehandelt wird. Wurde da wirklich sich immer gesund abgegrenzt?

War jemand schon mal mit einem Diagnostiziertem BL oder N zusammen und sagt dann von sich selbst,dass er selbst nichts verkehrt gemacht/mitgemacht hat? Nichts an eigenen Anteilen,die eine Beziehung mitgetragen haben?


Natürlich ist bei vielen,die einen Menschen, als Partner hatten,der an B.L oder N ,,erkrankt ist ,die Intensität oder verbrannte Erde die zurück bleibt beträchtlich,teilweise traumatisierend und zerstörerisch.

Auch ich hab schon in zwei Beziehungen,mich komplett verloren Und stand neben mir und hab mich mies behandeln lassen,war Handlungsunfähig und noch schlimmer. Aber egal wie grausam deren Verhalten war,Räume ich mir heute ein,ich hab weggeschaut ,
als die ersten Anzeichen da waren und ich hätte handeln müssen mit Abgrenzung. Ich wurde Manipuliert,aber ich hab mich auch Manipulieren lassen,auch wenn ich nicht im Bewusstsein dafür war. Deswegen konnte ich für mich Frieden schließen.

Aber eben auch nicht bei allen,heißt es automatisch,
dass der vermeintlich gesunde Partner, keine Anteile aufweist die das begünstigt haben.

Beispiel.
Ein B.L lernt ein vermeintlich gesunden Menschen kennen,die Beiden führen eine Beziehung.
Der gesunde ist ein riesen A. und zeigt Verhalten von Manipulation.
Der B.L lässt das alles zu ,wird aber im Verhalten immer auffälliger Impulsiv. Der gesunde manipuliert ,gibt dem B.L das Gefühl, er/Sie würde sich alles einbilden,kommt dann mit Wärme und netten Worten,lullt den BL wieder ein. Das ganze geht 1..2..3..oder 4 oder 10 Jahre

Nun verlässt der,,gesunde Part die Beziehung und teilt hier mit ,wie gestört doch die Ex ist und BL diagnostiziert hat.

Wie würde die Reaktion hier ausfallen ?

Der ganze Beitrag hier ist sehr platt und soll keinen Angreifen, der schlimmes erlebt hat oder die ,,schuld aufgedrückt bekommen.
Es ist nur nicht immer pauschal, alles so einfach wie manchmal auf den Ersten Blick zu lesen ist .

Hier sieht man immer nur eine Seite der Erzählung,die des Partners fehlt .

Die meisten Kriminellen oder auch Verbrecher sind Normalos und nicht psychisch gestört oder erkrankt.

Böses, gemeines, aggressives oder manipulatives Verhalten ist auch bei Nichtkriminellen in der Mehrheit nicht auf eine seelische Störung oder Erkrankung zurückzuführen.

Man tut daher mit Vermutungen oder Bezeichnungen daher - so meine Meinung AUCH den psychisch Erkrankten Unrecht. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Normaler Böses tut ist viel höher.

Zitat von _Summer_:

Der gesunde ist ein riesen A. und zeigt Verhalten von Manipulation.

Dein Beitrag ist sehr interessant.
Mein spontaner Gedanke zu diesem Satz war, dass bösartige Anteile nicht mehr als solches stehen gelassen werden können/dürfen, sondern die Ursache dafür pathologisiert werden muss. Vielleicht ist das eine Art Weg, das Ganze zu erklären und besser zu verarbeiten. Oder die Hoffnung, dass bestimmte Charakterzüge kein Merkmal menschlichen Verhaltens sein dürfen, gerade wenn es um Beziehungen und Liebe geht.

Richtig, Summer.

Und ich muss grad an den Psychologen Hemschemeier denken, der gar nicht mehr gut auf die inflationären selfmade Narzisstendiagnosen zu sprechen ist und irgendwann angefangen hat, sich zu fragen, wer eigentlich manchmal der toxische Part ist, der mutmaßliche Narzisst oder vielleicht auch doch manche Klientin selbst.

Wobei. Schuld. Das ist mir hier im Thread deutlich geworden: Viel Wut entsteht aus einem Missverständnis heraus. Anteile sind beileibe nicht dasselbe wie Schuld.

Und noch ein Gedanke: Für mich geht oft eine entscheidende Frage unter: Warum bleibt man? Aus welchem Grund? Meist weil man selbst etwas daraus zieht, was trotz allem Leid noch stärker ist. Wenn man bereit ist, da den Finger in die eigene Wunde zu legen, wird man Antworten finden.

Wobei gerade Hemschemeier, was dieses Thema betrifft, meiner Meinung nach, Gewalt und Missbrauch oft verherrlicht, indem er das Problem Narzissmus relativiert. Ich schätze ihn sonst sehr, aber nicht, was dieses Thema betrifft. Und verdienen will er ja auch noch etwas

Früher hat er mal anders praktiziert, auch zu dem Thema. Wer seine alten Videos noch kennt…

Zitat von Solvei:

Und verdienen will er ja auch noch etwas

Naja, das könnte er ja grade, indem er auch auf den lukrativen Narzissten Zug aufspringen würde so wie zig Youtube Coaches es tun.

Zitat von Meerlöwin:

Warum bleibt man? Aus welchem Grund? Meist weil man selbst etwas daraus zieht, was trotz allem Leid noch stärker ist.

Bitte ankreuzen:
( ) aus Liebe
( ) aus Helferimpuls à la ich will dich heilen
( ) weil man selber irre ist
( ) aus anderen Gründen

Zitat von Plentysweet:

Bitte ankreuzen:

Ich ergänze noch:
-dependenter Charakter
-Hoffnung
-Angst

Zitat von Meerlöwin:

Und noch ein Gedanke: Für mich geht oft eine entscheidende Frage unter: Warum bleibt man? Aus welchem Grund? Meist weil man selbst etwas daraus zieht, was trotz allem Leid noch stärker ist. Wenn man bereit ist, da den Finger in die eigene Wunde zu legen, wird man Antworten finden.

Also ich bin nicht geblieben, bei mir dauerte die Sache 4 Monate, raus gegangen bin ich krank und hab 3 Jahre gebraucht das zu verarbeiten. 4 Monate ist nicht lang, aber scheinbar lang genug jemanden, der sonst mit beiden Beinen fest im Leben steht, fix und fertig zu machen. Da muss also noch was anderes sein…

Zitat von Plentysweet:

Bitte ankreuzen: ( ) aus Liebe ( ) aus Helferimpuls à la ich will dich heilen ( ) weil man selber irre ist ( ) aus anderen Gründen ...

Vielleicht ... zunächst mal weil der andere etwas hat, was man selbst nicht aus sich heraus generieren kann und das einem Glücksgefühle macht? Und was man für einzigartig hält und festhalten möchte, weil man es nicht wieder finden würde? Dafür ist man dann bereit, vieles zu schlucken, auch weil man vielleicht schon früh die Erfahrung gemacht hat, dass man um Liebe kämpfen muss?

Zitat von Solvei:

Da muss also noch was anderes sein

Hast du für Dich eine Idee, was da passiert sein könnte?

Zitat von Solvei:

Und verdienen will er ja auch noch etwas

Für mich der einzige Grund warum der Typ sein Fachwissen auf Youtube , insbesondere im Tonus der Next Generation (gezielt?!) zur Verfügung stellt.

Ich denke, diese Begriffe werden gerne genutzt um den Partner zu verletzen - weil man selber von demjenigen arg verletzt wurde.
Das hat nichts mit einer medizinischen Diagnose zu tun, es wird aufgeschnappt und verwendet.

Ob ich jetzt jemand als Boarderliner oder als A*schloch oder what ever bezeichne, ist völlig egal. Aus dem Mund eines Laien ist und bleibt es eine gewollte Beleidigung und nicht mehr.

Ohne Grund würde man sowas nicht sagen - wer solch ein Kompliment erhält, sollte sich vielleicht auch mal fragen, warum er zu dieser Ehre kam.

Es gibt soviele verschiedene Facetten der Verletzung und wer sich dann eine, die einem selber zugefügt wurde, rauspickt und verurteilt, macht es sich zu leicht und versäumt es die Gründe dafür zu sehen. Das wiederum wäre ja mit Selbstreflektion verbunden - leichter ist es natürlich sich dann an einem Modebegriff hochzuziehen.