An streifi und temp,
also... generell führen 100 Wege nach Rom.
Um eine Trennung zu überwinden, muss sich der Eine ein paarmal mehr die Finger verbrennen, der Andere braucht noch Informationen, um zu verarbeiten, ein Dritter will von EX nichts mehr wissen, ein Vierter will nichts wissen, hat aber Kinder und muss trotzdem Kontakt halten, ein fünfter holt sich danach gleich eine(n) Freund(in) und verarbeitet so in einer gewissen Weise seinen Schmerz, ein sechster betäubt sich mit Alk., ein siebter vermischt ein paar der vorgenannten Varianten usw. usw.
Es gibt einfach zuviele verschiedene Trennungsstories, als dass man sagen kann, sooo wird es gemacht.
Daher nur meine Meinung: Durch die Partnerschaft baut sich ja ein Fundament auf, in der Regel sollte dies ein Gemeinsames sein (wie oft findet ein Ausgleich zwischen Geben und Nehmen statt? Und wer ist schuld daran, wer ist denn der Böse und wer der Gute?? - etwas provokativ: wie ungerecht ist es eigentlich dem Empfänger gegenüber, nur zu geben und nichts zu nehmen bzw nichts zu fordern? Ich weiß, es haben Beide Schuld... hat Derjenige, der meint, mehr gegeben zu haben, auch was falsch gemacht? ich hab sie ja auf Händen getragen, was hab ich nur falsch gemacht...).
PS: ich war auch so einer... :P
Jeder übernimmt Aufgaben und nutzt Vorzüge des Anderen. Es bilden sich Gewohnheiten, Vertrautheiten, auf die man sich natürlich verlässt.
Eine Trennung führt dazu, dass dieses gegenseitige Geben und Nehmen in großen Teilen ein Ende hat (mal abgesehen davon, dass ich noch Unterhalt geben darf ;D - gut, sie natürlich meine Tochter dafür erzieht).
Und an diesen Gewohnheiten, Vertrautheiten hängen in der Regel beide Seiten mehr oder weniger stark.
Ob man jetzt so urteilen kann, dass man sagt: Der Verlasser nutzt Einen nur aus? Ich finde das zu einseitig. Es kann durchaus sein, dass der Verlasser durch die Kontaktsuche verarbeitet. Er hat ja nun in der Regel den Vorsprung, er hat normalerweise die Ambivalenz- und teilweise die Ablösungsphase vollzogen. Manche Verlasser sind sich im klaren darüber, was sie in dem Verlassenen verursachen und haben deswegen auch ein schlechtes Gewissen. Das kann auch ein Grund sein, warum sie sich melden. Dies muss nicht immer was mit Ausnutzen zu tun haben. Es kann aber noch andere Gründe geben, warum die Kontaktaufnahme durch EX erfolgt. Aber das ist auch egal...
Tatsache ist, dass Ihr erst einmal wieder auf Euch selbst gestellt seid. Und das ist im ersten Moment schwer zu akzeptieren. Hier beginnt aber der erste Schritt, back to the roots.
Egal, was der Verlasser denkt, meint, macht, ob er in der Nase bohrt oder eine Schachtel Pralinen schickt. Erst einmal geht es ausschließlich um Euch. Darum, Euer EIGENES Fundament wieder zu finden.
Will der Verlasser wieder etwas von Euch, dann wird er es klar sagen (müssen). Ein hab Dich lieb ist etwas sehr wenig für das, was derjenige in Euch verursacht hat. Leider gibt das in dem Schmerz erst einmal eine riesige Hoffnung.
Viele Verlasser sind danach auch noch in einem Auf und Ab, sowie Ihr auch. Daher kommt mal Annäherung, mal Ablehnung von Seiten des EX.
Es schadet nicht, mal Luft an die Sache ranzulassen, damit sich jeder wieder orientieren kann. Beide Seiten ! Auch wenn es schmerzt.
Erst wenn Ihr wieder auf eigenen Beinen steht (und nicht von einem Menschen abhängig seid wie von einer Dro.), bekommt ihr einen etwas anderen Blick auf die Dinge.
Ja, und es dauert... die wichtigste Eigenschaft in einer Trennung ist Geduld. Auch wenn das keiner mehr hören mag... :) Und - ich stimme zu - ihr werdet Euren eigenen Weg gehen und auch Euer Tempo selbst bestimmen... Und das ist gutso!!! Gruß, Gerd
14.07.2006 18:56 •
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