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Wieder zur Frau zurück - vermisse meine Affäre

J
Hallo liebe Mitglieder diese Forums.

Ich bin momentan schwer zerrissen, weiß nicht mehr was ich tun soll, leide unter wirklichen körperlichen Schmerzen und versuche irgendwo einen Strohhalm zu finden der mich vor dem Ertrinken rettet.
Ich weiß eigentlich dass es diesen Strohhalm nicht gibt, dass alles in meiner eigenen Macht und in meinen Entscheidungen liegt und das von nirgendwo ein Retter kommen wird der mich erlöst und mir meine Entscheidungen abnimmt. Aber vielleicht helfen mir der Rat, die Erfahrungen und Meinungen von euch meine Gedanken zu sortieren.

Ich bin 38, seit 12 Jahren mit meiner Frau zusammen und seit drei verheiratet. Wir haben eine 4 jährige Tochter und haben vor kurzem ein Haus gebaut.
Natürlich habe ich meine Frau geliebt, aber die Beziehung war nie von grosser Leidenschaft geprägt und mit der Zeit haben wir eigentlich nur nebeneinanderher gelebt. Spätestens mit der Geburt unserer Tochter drehte sich alles nur noch um sie und darum alles auf ihr Wohl auszurichten.
Natürlich gab es auch positive Aspekte an uns. Meine Frau hat immer alles für mich getan, wir sind viel gereist, waren ein gutes Team und haben uns gut ergänzt.
Ich war auch nicht wirklich unglücklich in der Ehe und unserem Leben, auch wenn die Eintönigkeit und der Alltag oft ermüdend waren. Besonders das Haus hat neue Perspektiven eröffnet und ich bin in der Planung voll aufgegangen.

Dann habe ich aber im September 21 eine neue Arbeitskollegin kennengelernt. Erst 25 und somit 13 Jahre jünger als ich. Eine unfassbar intelligente Person, schnell im Kopf und wahnsinnig tiefgründig. Wir haben anfänglich nur geschrieben, aber schnell gemerkt dass wir viele Gemeinsamkeiten haben. Den selben seltsamen Musikgeschmack, die gleiche Vorliebe für bestimmte Podcasts, Filme oder Serien. Einen ähnlich verdorbenen Humor und vieles mehr. Dinge die ich mit meiner Frau nie auflöse Art teilen konnte. Wir hatten gleich das Gefühl das da irgendwas besonderes zwischen uns ist.
Im Oktober haben wir uns dann zum ersten Mal außerhalb der Arbeit getroffen und sind bereits beim zweiten Treffen im Bett gelandet.
Und auch körperlich war unsere Kompatibilität erschreckend.

Ich habe mich derart zu ihr hingezogen gefühlt dass ich eine geheime Affäre nicht lange durchgehalten habe und ich mich im Dezember meiner Frau offenbart habe.
Sie war natürlich schockiert und ihr gesamtes Leben ist wohl an dem Tag zerbröckelt. Sie hätte nie erwartet dass ihr sowas wiederfährt.

Ich bin dann auch Ende Dezember ausgezogen und hatte mich zu dem Moment für eine Trennung und ein neues Leben entschieden. Ich habe meiner Frau meine 50% am Haus überschrieben, ohne dafür eine Gegenleistung haben zu wollen. Das Haus sollte immer für unsere Tochter sein und die Finanzierung und der Unterhalt des Hauses wäre mit einer zusätzlichen Belastung durch einen finanziellen Ausgleich nicht möglich gewesen. Wir haben uns lediglich auf eine Summe geeinigt die mir im Falle eines Verkaufs zustehen würden.

Neben dem Haus und der geänderten finanziellen Zukunft, war aber der schwierigste Faktor unsere Tochter.
Meine Frau und ich hatten uns die Betreuung bisher geteilt. Seit unsere Tochter 4 Monate alt war, war ich mit ihr morgens alleine zu Hause. Meine Frau hat dann mittags übernommen und ich bin zur Arbeit gefahren.

Neben dem Alltäglichen wie gemeinsames Aufstehen und Frühstücken, lesen und spielen, Spaziergänge mit dem Hund, habe ich so natürlich auch Dinge wie Kinderarzttermine oder irgendwann die Eingewöhnung im Kindergarten gemacht. Dadurch hatte ich natürlich ein besonders enges Verhältnis zu ihr, dass den meisten Männern in ihren Arbeitszeitmodellen verwehrt bleibt.

Ich war vor dieser Trennungsphase natürlich schon sehr zerrissen. All das was ich besitze aufgeben? Für eine viel jüngere Frau? Wie nachhaltig wird diese neue Beziehung sein und werde ich am Ende alleine dastehen? Viele Fragen haben mich zu der Zeit beschäftigt. Ich habe es aber trotzdem gewagt und war der Meinung dass ich damit klarkommen werde. Das alles einfacher wird wenn ich den Schritt erstmal vollzogen habe.

Ich bin dann auch schnell mit der neuen Partnerin in eine Wohnung gezogen. Doch in der Realität wurde es nicht einfacher. Die Zweifel blieben und ich vermisste meine Tochter schrecklich. Da meine Frau ohnehin am Boden zerstört war, wollte ihr nicht noch das Gefühl geben dass sie den einzigen Halt den sie zu der Zeit hatte auch noch verliert. Sodass ich auf feste Zeiten und eine Einbindung unserer Tochter in mein neues Leben zunächst verzichtet habe. Ich habe sie oft besucht wenn meine Frau Termine hatte und habe am Wochenende etwas mit ihr unternommen. Aber habe sie nicht mit in die neue Wohnung genommen, sie der neuen Partnerin vorgestellt und sie gefühlt viel zu wenig gesehen.

Das Leben mit der neuen Partnerin war wunderschön. Solange wir zusammen waren. Wenn sie mal früher weg war als ich, oder später nach Hause kam, fühlte ich mich verloren und unwohl in der neuen Wohnung. Meine Zweifel ob es das alles wert ist wuchsen. Gleichzeitig war mir klar dass es irgendwann kein zurück mehr geben würde.
Das alles kostete soviel Kraft, dass ich keine Energie mehr hatte die neue Beziehung mit Inhalt zu füllen und dem was ich eigentlich vor hatte und ihr versprochen hatte Bedeutung zu geben. Wir waren letztlich noch in der Kennenlernphase und ein Beziehungsaufbau benötigt Energieeinsatz. Besonders nach einer Trennung von Familien und Haus. Das habe ich aber einfach nicht mehr geschafft.
Stattdessen habe ich mich zurückgezogen, in Selbstmitleid ertränkt und mich letztlich entschieden wieder zu meiner Frau zurück zu gehen.

Jetzt sind erst wenige Tage vergangen, aber ich habe schrecklichen Liebeskummer. Ich vermisse die neue Partnerin unendlich und weiß nicht ob eine Ehe ohne Liebe Sinn ergeben kann. Gleichzeitig bestehen natürlich noch immer die Zweifel ob ich es in kürzester Zeit bereuen werde alles aufgegeben zu haben was wir uns über lange Zeit aufgebaut hatten.

Ich weiß! Vollkommen verrückt was ich in nur 5-6 Monaten getan habe. Vor allem beiden Frauen gegenüber ist das alles schwer verwerflich. Ich habe versucht klare Entscheidungen zu treffen. Aber das vermutlich alles viel zu schnell. Das eine war nicht beendet und das andere hatte nie wirklich begonnen.

09.03.2022 11:34 • x 5 #1


L
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum Du der neuen Sache keine Zeit gegeben hast. Warum diese Hast?

09.03.2022 11:46 • x 4 #2


A


Wieder zur Frau zurück - vermisse meine Affäre

x 3


J
Ich denke die Angst vor den lebenslangen Konsequenzen. Die Angst es später zu bereuen und alles überstürzt zu haben.

09.03.2022 11:52 • #3


N
@Winterkind85 erlebt gerade eine sehr ähnliche Situation.

09.03.2022 11:54 • #4


B
Jonas,mir bleibt die Spucke weg. Statt deiner Noch-Frau die Chance zu geben deinen Verrat und Betrug zu verarbeiten flüchtest du nun aus reinem Egoismus zurück zu ihr obwohl du sie nicht mehr liebst. Weißt du eigentlich wie du damit deine Frau entwürdigst? Warst du so ehrlich und hast ganz klar zum Ausdruck gebracht,dass du nur wegen der Tochter zurück gekommen bist?
Trennungen gerade,wenn Kind( er) involviert sind hinterlassen Spuren. Statt erst einmal alleine zu leben musste es sofort der Zusammenzug mit der Geliebten sein.
Tja,nun kommt auch hier der Alltag,der Kick des Verbotenen ist weg und auf einmal fällt dir ein,dass du dein Kind vermisst.
Sei endlich ehrlich zu deiner Frau und Mutter deines Kindes.
Suche dir eine Wohnung für dich alleine,ordne deinen Zwiespalt und schau wo die Reise deines Lebens dich hinführt.
Was glaubst du was eurer Tochter vermittelt wird,wenn sie mit Eltern leben muss die sich nicht mehr lieben. Bzw du deine Frau nicht mehr liebst. Und die das Leid und die Trauer ihrer Mutter mit bekommt? Kinder haben feine Antennen.
Geschichten von vielen kannst du hier lesen wie dies ihre Psyche und Verhalten als Erwachsene beeinflusst hat. Oft sehr traurig zu lesen.
Und obendrein muss deine Ehefrau deinen Liebeskummer ertragen. Meinst du nicht,dass du ihr zuviel aufbürdest?

09.03.2022 11:58 • x 31 #5


tina1955
@JonasK, was willst Du in einer Ehe, die nicht mehr als eine WG darstellt?

09.03.2022 11:59 • x 6 #6


Unterwegs
Zitat von JonasK:
ch weiß! Vollkommen verrückt was ich in nur 5-6 Monaten getan habe. Vor allem beiden Frauen gegenüber ist das alles schwer verwerflich. I

Du sagst es!
Es dreht sich nicht alles nur um dich.

Wieso ziehst du nicht erstmal aus und verarbeitest die Trennung?
Versuchst dein Leben neu zu ordnen und erstmal ne Weile klarzukommen?

Nein, stattdessen betrügst du und hüpfst von einer Sache in die Nächste.
Und dann versuchst du dich noch in die Opferrolle zu drängen. Genau, dir gehts schlecht, aber was ist mit den anderen um dich herum?

Weißt, die Beziehung zu deiner Frau war schon lange vorher nicht das Wahre und dass du dich dann neu verliebt hast, ist eine Sache.
Aber wie du dann damit umgegangen bist, hat nur sehr viel Drama und Verletzungen verursacht.

Ganz zu schweigen davon, dass deine neue Freundin was mit dir angefangen hat, obwohl sie wusste, dass du verheiratet bist. Sehr skrupellos und wer weiß wozu sie noch fähig ist auf Dauer.

Bezieh endlich mal klar Stellung und trenn dich fair.
Und dann verarbeite die Trennung und fang nicht wieder was neues an.
Da muss man sich nicht wundern, dass man sich innerlich leer und zerrissen fühlt, wenn man so mit seinen Mitmenschen umgeht und Gefühle ignoriert.

09.03.2022 12:05 • x 6 #7


Funkelstern
@JonasK

Man hört hier sehr deutlich heraus, dass es dir in erster Linie um deine Tochter geht.
Du schätzt deine Frau, aber Du liebst sie nicht, zumindest nicht so, wie deine Freundin.
Kinder kitten keine Beziehung und auf Liebe zu verzichten und eine Ehe zu führen in denen weder du, noch deine Frau glücklich und zufrieden sind, wird auf Dauer nicht gut gehen.

Jetzt bist du zurückgegangen und unglücklich.
Deine Frau versteht vermutlich die Welt nicht mehr.
Du hast sehr überstürzt gehandelt.
Kinder in diesem Alter kommen mit dieser Situation zurecht und du kannst deine Tochter doch immer sehen.

Nimm dir Zeit für dich und überdenke deine Situation.
Was willst du ?

09.03.2022 12:06 • x 10 #8


B
Zitat von tina1955:
@JonasK, was willst Du in einer Ehe, die nicht mehr als eine WG darstellt?

Ich sehe eine hochgradig egoistischen Mann der alles auf dem Rücken der Frau und des Kindes austrägt. Mit 38 Jahren sollte man die geistige und emotionale Weitsicht besitzen,dass seine Handlung mit Leid,Schmerz und Konsequenzen verbunden ist.
Mich ärgert so etwas ungemein,wenn Kinder wegen sowas die Zeche zahlen müssen.

09.03.2022 12:07 • x 12 #9


L
Zitat von JonasK:
Ich denke die Angst vor den lebenslangen Konsequenzen. Die Angst es später zu bereuen und alles überstürzt zu haben.

Mir fällt das schwer nachzuvollziehen. Denn Du hast allen Beteiligten und auch Dir selbst nicht die Zeit gegeben, die Situation anzunehmen, zu verarbeiten etc.

Und Du sagst ja selbst Du liebst Deine Frau nicht. Hat Deine Frau keine Partnerschaft in Liebe verdient?

Dein Kind hätte sich irgendwann vermutlich schon gewöhnt...

Was hat Deine Neue dazu gesagt?

Reagierst Du immer so hastig oder ist das neu?

09.03.2022 12:12 • x 6 #10


D
@Massio ! Hallo, @Massio !

09.03.2022 12:16 • #11


B
@Funkelstern,nein es geht ihm nicht in erster Linie um die Tochter sondern um ihn selbst.
Er wusste um die Konsequenzen als er die Affäre anfing. So naiv kann keiner sein,dass nach paar Wochen alle glücklich und zufrieden ihr Leben fortsetzen. Und nun sich in der Opferrolle suhlen.
Te,wo war über Jahre deine Gesprächsbereitschaft,was hast du geleistet um die Ehe besser zu gestalten und ihr neues Leben einzuhauchen?
Man erwartet immer etwas vom Partner und leistet häufig selbst wenig. Hinterfrage dich das ganz ehrlich.
Nun zur Geliebten sage ich nichts,denn sie wusste auf was sie sich einlies.

09.03.2022 12:17 • x 4 #12


B
Zitat von JonasK:
Da meine Frau ohnehin am Boden zerstört war, wollte ihr nicht noch das Gefühl geben dass sie den einzigen Halt den sie zu der Zeit hatte auch noch verliert.

Starker Tobak. Für eure Tochter. Das kleine Mädchen, das die gleichberechtigte Sorge beider Eltern bis dato genießen durfte, bleibt als Trostpflaster bei der Mama. Sie kann noch nicht für sich selbst einstehen. So geht meine Frage an dich, findest du das wirklich fair? Die Kinder sollten niemals als Halt der Eltern in Krisensituationen gehandelt werden. Du bürdest damit dem Kind eine ungeheure Last auf.
Zitat von JonasK:
Neben dem Haus und der geänderten finanziellen Zukunft, war aber der schwierigste Faktor unsere Tochter.
Meine Frau und ich hatten uns die Betreuung bisher geteilt.

Zitat von JonasK:
Neben dem Alltäglichen wie gemeinsames Aufstehen und Frühstücken, lesen und spielen, Spaziergänge mit dem Hund, habe ich so natürlich auch Dinge wie Kinderarzttermine oder irgendwann die Eingewöhnung im Kindergarten gemacht. Dadurch hatte ich natürlich ein besonders enges Verhältnis zu ihr, dass den meisten Männern in ihren Arbeitszeitmodellen verwehrt bleibt.

Nein, euer Mädchen ist kein kalkulierbarer oder schiebbarer Faktor in eurem Leben. Sie ist ein kleiner Mensch, der völlig abhängig ist von den Entscheidungen seiner Eltern. Die ersten Lebensjahre eines Kindes sind entscheidend für die Prägung des Urvertrauens. Lass dich bitte professionell beraten, was es mit der Kleinen macht, wenn eine der wichtigsten Bezugspersonen ganz plötzlich aus dem nahen Leben verschwindet.

Jetzt kommen dann auch konstruktive Vorschläge. Um das ganze Hin- und Her zu beenden und um die klar zu werden, was du wirklich willst und wo du stehst, such dir zunächst eine eigene Übergangs-Wohnung in der Nähe eurer Tochter, das kann auch eine Ferienwohnung sein, in der genug Platz für die kleine Maus ist. Mach dir und deiner Frau blitz-blanke-klar, dass Töchterlein keine Verhandlungsmasse in euren Beziehungskonflikten ist. Hilfreich ist oft eine Paarberatung, die bei Bedarf auch eine Trennung moderieren kann. Ideal scheint in eurer Konstellation ein Wechselmodell zu sein, wie Ihr das dann finanziell löst, besprichst du mit deiner Frau. Gleichzeitig kannst du dir auch ein paar Stunden Einzelberatung gönnen, um für dich dein innerliches Chaos und die Interessenskonflikte aufzulösen. Also erst einmal raus aus diesem Taumel an Hin und Her, so dass Ihr alle erst einmal zur Ruhe kommen könnt.

09.03.2022 12:17 • x 6 #13


tina1955
Mich wundert es, dass die Frau ihn überhaupt wieder in ihr Haus einziehen ließ.
Bei mir hätte er vor verschlossener Tür gestanden.

09.03.2022 12:21 • x 6 #14


Funkelstern
Zitat von Butterblume63:
nein es geht ihm nicht in erster Linie um die Tochter sondern um ihn selbst.


Da gebe ich dir recht, es geht auch um ihn selbst, aber ich denke trotzdem dass ihm der konstante Kontakt zu seinem Kind sehr fehlt.

Er hat überstürzt gehandelt und leider müssen die anderen unter dieser "Hauruck-Aktion" jetzt leiden.

Sehr verfahrene Situation.

09.03.2022 12:23 • x 2 #15


A


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