26

Wieder zueinander finden - wie schafft man das?

D
Liebe Nasima,

du schreibst sehr reflektiert und machst dir viele Gedanken, dass ist schon einmal klasse

Und du hast dir einen Partner ausgesucht für deine Beziehung und auch als Vater deiner Kinder, der schon einen ganz schönen Rucksack aus seiner Vergangenheit mitbringt. Inwieweit er viele Dinge in seiner Rolle als Vater und Partner einfach nicht kann, oder einfach nicht mag, es sich "leicht / bequem" macht oder schlichtweg Probleme/"Defizite" (aus seiner eigenen Kindheit) hat, kann man so von außen hier fast nicht beurteilen.

Ich möchte einfach an euch appellieren, euch immer wieder Hilfe zu organisieren. Unterstützung, Entlastung. Und achte bitte auch gut auf dich, damit dir nicht eines Tages die Kraft ausgeht.

Vielleicht wäre auch eine Mutter-Kind-Kur für dich eine Idee, um einmal ordentlich Kraft tanken zu können?

20.12.2021 07:03 • x 1 #31


N
Zitat von Heffalump:
Er hat es super bequem. Er darf lange schlafen, am Handy daddeln und seine Launen ausleben - warum sollte er sich ändern, und wenn du anstrengend wirst - sucht er sich wen zum schnaxseln. Toller Kerl

Sollte er mich noch einmal betrügen, egal ob schriftlich oder körperlich (kam beides vor) und ich erfahre das, ist unsere Beziehung sowieso beendet. Das ist habe ich ihm vor drei Jahren gesagt und das werde ich auch so durchziehen, da mich das letztes Mal richtig kaputt gemacht hat und das kann ich nicht noch mal gebrauchen.

Aber es stimmt schon, dass er sich viele Auszeiten nimmt. Ich werde ihm auf jeden Fall vermehrt sagen was er tun soll, wenn er nicht selbst sieht was zu tun ist.


Zitat von Heffalump:
das naheliegende, das Kinder sich bewegen müssen, kommt er nicht von selbst.

Ich weiß, dass das seltsam ist. Ich habe das auch bei meiner Mutter angesprochen weil ich so genervt davon war bzw es schrecklich fand, dass die Kinder bei ihm nur rum saßen. Aber jetzt ist das zum Glück nicht mehr so. Ich nehme ja auch oft alle drei und spiele mit ihnen, weil mir das wichtig ist.

Zitat von Heffalump:
Zitat von Heffalump
Mein Sohn sagte zu mir, Mama, wenn du willst das ich was mache, sag nicht bitte, sag sofort!

Ja vielleicht ist das manchmal besser als ewig zu bitten.

20.12.2021 21:46 • x 1 #32


A


Wieder zueinander finden - wie schafft man das?

x 3


N
Zitat von Heffalump:
Wenn du willst, das er sich mehr einbringt, wirst du nicht darum herum kommen, Regeln aufzustellen. Verbindlich für Alle. Auch für ihn.

Das werde ich versuchen, nur zwingen kann ich ihn ja zu nichts.


Zitat von Heffalump:
Er wirkt, wie Einer, der in seinen Tag hineinlebt, sich um nichts kümmern muss und deswegen auch nichts tut. Und es wird nicht besser, es wird schlimmer. Weil er keine Konsequenzen für sein (Nicht-) Handeln erfährt

Es ist nicht so, dass er nichts tut. Er kümmert sich schon um die Kinder, geht immer einkaufen, aber er macht halt weniger im Haushalt. Und man muss es ihm sagen, dass er ihnen mal was zu Essen macht was keine Milch ist. Die dürfen sie ja auch gerne noch trinken, aber ich erwarte schon, dass nicht nur ich ihnen anderes Essen gebe. Das war eine Weile so, jetzt hat er es verstanden und kümmert sich auch besser. Was ich oft so schlimm finde, ist, dass er bei den normalsten Dingen nicht selbst auf die Idee kommt.


Zitat von Heffalump:
Welche Konsequenzen du wählst, bleibt dir überlassen, von sich trennen hab ich (glaub) nichts geschrieben.

Nein das war manchmal mein Gedanke. Trennen würde ich mich, wenn er die Kinder zu schlecht behandelt oder mich noch mal betrügt. Ansonsten wüsste ich ehrlich gesagt keine Konsequenzen, denn ich bin ja nicht seine Mutter die ihn erziehen soll und das möchte ich auch nicht sein. Das hätten seine Eltern vielleicht mal früher machen sollen, aber na ja ich bin natürlich auch nicht perfekt.


Zitat von Heffalump:
Gerade wenn man nicht viel hat, spart für besonderes, gibt er es aus Jux und Dollerei für den 2 Minuten Kick am Handy aus. Nicht gerade sehr erwachsen.
Und ihr habt zu Zweit für etwas gespart, was nur ihm nutzen bringen würde.

Er war damals immer in der Spielhalle, das mit dem Handy ist jetzt wohl sein Ersatz dafür. Aber ist auch egal, es kommt aufs gleiche raus. Er meinte immer es täte ihm leid, er hätte sich nicht beherrschen können. Na ja, ich habe ihm beim sparen geholfen, weil es mir natürlich auch wichtig war, dass er gegen diese Sucht etwas tut.


Zitat von Heffalump:
Du lässt es laufen und hoffst, er merkst es irgendwann.

Das denke ich nicht mehr wirklich. Er merkt Dinge nicht von selbst, aber vielleicht wenn man sie immer und immer wieder sagt, so wie man das auch bei kleinen Kindern macht. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Aber er muss ja mal dazu lernen, erwachsen werden und mehr Verantwortung übernehmen.


Zitat von Heffalump:
Was er nie wird. Es merken, weil bisher hast du noch jede Verantwortung übernommen, die man in Beziehung mit drei schnuckeligen Kindern zu zweit trägt

Ja ich übernehme mehr Verantwortung als er. Ich weiß aber nicht wie ich das lassen sollte, denn es geht ja um meine Kinder. Es sind auch seine, ja, aber ich kann zum Beispiel nicht liegen bleiben wenn er das dann auch macht. Wer kümmert sich dann um die drei!? Sie haben Eltern verdient die sich immer kümmern, egal ob wir gerade Lust haben oder nicht. Sonst setzt man keine Kinder in die Welt die einen nun mal brauchen. Ich würde mir wünschen, dass er mehr tut, aber wenn ich darauf warte, dann leiden doch meine Kinder am meisten und das will ich auf keinen Fall. Ich schicke ihn nun wieder regelmäßig mit dem großen ein bisschen nach draußen, damit ich mehr Zeit mit den Kleineren habe und mich auf die konzentrieren kann oder nebenbei Haushalt machen kann. Sie fahren dann halt rum oder gehen einkaufen, spielen leider nicht. Wieso weiß ich auch nicht, aber das geht irgendwie nur wenn ich dabei bin.


Zitat von Heffalump:
Lies dir dein Thema noch mal durch, jeder Vorschlag von unserer Seite wurde von dir widerlegt. Was also sollte man da noch raten?

Ja ich verstehe schon was du meinst. Ich kann mich vielleicht auch nicht einfach so ändern, aber ich bemühe mich auf jeden Fall. Das mit der Familienhilfe zum Beispiel hätte ich mir schon vorstellen können bzw. werde ich mich trotzdem mehr informieren, kann nicht schaden. Aber wenn er so dagegen ist, kann ich ja schlecht jemand fremdes einfach zu uns kommen lassen. Er meint die würden ja auch nur ein mal die Woche für paar Stunden kommen und das wäre nicht anders als wenn meine Schwester kommt. Na ja, ich denke die haben da noch etwas andere Angebote oder können einen auch beraten, aber wie gesagt, ich kann es nicht alleine entscheiden.

Zitat von Heffalump:
Zudem du bestimmt, noch zusätzlich verletzt bist, weil er, während du im KKH auch seine Kinder zur Welt brachtest, sich mit einer Anderen horizontal vergnügte.

Er hatte mich in der Nacht in der unser erster Sohn geboren war zumindest schriftlich betrogen, davor auch schon und auch richtig. Für mich war es grausam das zu erfahren, dass ich da mit unserem neugeborenen zusammen war und er nichts besseres zu tun hatte als das. Ich weiß seitdem auch, dass er mich eigentlich nie verdient hatte, weil ich immer für ihn da war und er dennoch so verdammt egoistisch war. Ich habe noch Gefühle für ihn, frage mich aber manchmal, wie man so werden kann und so undankbar und unmoralisch sein kann. Für mich ist fremd gehen etwas sehr schlimmes, meine Werte sind da anders als seine. Ich denke nicht mehr ständig daran, dass ich habe es ihm nicht wirklich verziehen, weil er zwar sagte es täte ihm leid, aber ich glaube er hat nie richtig verstanden, was er mir eigentlich angetan hat. Vielleicht würde auch bei solchen Themen eine Therapie etwas bringen, um mal etwas mehr Empathie zu entwickeln, aber ich weiß es nicht.


Zitat von Heffalump:

das naheliegende, das Kinder sich bewegen müssen, kommt er nicht von selbst.

Dabei hat er schon ein Kind, das älter ist. Er müsste es folglich wissen.


Ich weiß, dass das seltsam ist. Ich habe das auch bei meiner Mutter angesprochen weil ich so genervt davon war bzw es schrecklich fand, dass die Kinder bei ihm nur rum saßen. Aber jetzt ist das zum Glück nicht mehr so. Ich nehme ja auch oft alle drei und spiele mit ihnen, weil mir das wichtig ist.
(das hatte ich vorher versehentlich in der falschen Reihenfolge beantwortet)

Seinen ersten Sohn hat er zuletzt gesehen als dieser 3 1/2 Jahre alt war und nun ist er 11 1/2. Er hat auch nie mit ihm gelebt, weil er mit der Mutter schon innerhalb der Schwangerschaft die Beziehung beendet hat. Ich dachte anfangs auch er hätte ein bisschen Erfahrung im Umgang mit kleinen Kindern, aber er hatte den Jungen nicht oft alleine bei sich. Da wusste ich aus meiner Zeit mit vier jüngeren Geschwistern schon mehr.


Zitat von Heffalump:
Schau zu, das er wieder Arbeit findet, einen täglich Routineablauf bekommt, damit sein Geist mal wieder weiter denkt, als von Mittag bis 12 Uhr.

Ich habe ihn letztens schon gesagt, dass er sich wieder Arbeit suchen soll, wenn er morgens eh nicht aufsteht und ich sowieso das meiste machen muss. Ich fände Teilzeit fürs erste gut, damit ich nicht gleich komplett alleine mit den dreien bin. Denn mit den Kleinen ist es schon sehr schwierig und ich weiß nicht wie gut ich das ganz alleine schaffen würde, gerade wenn sie müde sind. Alles andere geht, nur habe ich sie noch nie alle gleichzeitig alleine zum Schlafen gebracht.

Ich danke dir für deine ganzen Beiträge und auch wenn es für dich scheint, als würde sich bei mir/uns nichts tun, so kann ich dir doch versichern, dass mir die Meinungen hier geholfen haben für mich klarer zu werden. Es wird noch eine Weile dauern bis ich alles wirklich so umsetzen kann wie ich es möchte, aber allein wegen meiner Kinder weiß ich, dass ich das schaffen werde.

20.12.2021 22:23 • x 1 #33


N
Zitat von Tisiphone:
So wie du es schilderst, übernimmt er nicht genug Verantwortung. Ihr seid beide zu Hause, also sollten auch alle Pflichten betreffs Kinder und Hausarbeit fair geteilt werden.

Ich sehe das eigentlich auch so, nur leider ist mir der Haushalt wichtiger als ihm. Er nutzt die Zeit in der die Kinder mal alleine spielen dazu sich auszuruhen und am Handy zu sein. Ich natürlich auch, aber ich mache halt auch mehr im Haushalt. Und mit den drei Kleinen ist ja auch mehr zu tun als wenn wir alleine wären, weil sie noch nicht so aufpassen können. Ich finde zwar auch, dass ich keinen Partner nicht auffordern müsste, aber wenn es anders nicht klappt, dann mache ich es eben so.

Ich lasse ihn mittlerweile länger schlafen, weil es mir mehr bringt mich dann einfach auf die Kinder zu konzentrieren, als ihn ewig zu bitten aufzustehen. Das kostet nur zusätzliche Kraft und Zeit, die ich lieber meinen drei Süßen widme.

Immerhin hat es geklappt, dass ich gestern mal alleine zum Zahnarzt gehen konnte. Mein Partner war somit das erste Mal mit den dreien alleine zuhause. Unser 34 Monate alter Sohn hängt sehr an mir und wollte unbedingt mit raus, aber wir konnten ihm in Ruhe erklären, dass Papa sich kümmert und die Zeit schnell vergeht, wenn sie zusammen spielen. Immerhin eine Stunde gibt das gut und dann kam ich zum Glück auch wieder nach Hause, da der Zahnarzt nur um die Ecke ist.

Ich muss nicht ausschlafen, auch wenn ich das gerne ab und zu würde. Ich bin eher froh wenn der Haushalt klappt und es einigermaßen aufgeräumt und vor allem sauber ist. Und mir ist es wichtig mit den Kindern mehr raus zu gehen. Ich hoffe wenn es wärmer wird klappt das wieder besser. Mein Partner mag das kalte Wetter nicht, ich finde aber, dass Kinder immer an die frische Luft sollten. Nur kann ich eben nicht alle drei alleine mitnehmen.

Na ja, über Weihnachten fahren wir nun zu unserer Familie und darauf freue ich mich schon sehr. Da kümmern sich dann auch meine Mutter, Bruder, Schwester und gute Freunde mit uns um die Kinder und das tut uns allen gut.

23.12.2021 22:30 • x 1 #34


N
Zitat von DieDirekte:
Inwieweit er viele Dinge in seiner Rolle als Vater und Partner einfach nicht kann, oder einfach nicht mag, es sich leicht / bequem macht oder schlichtweg Probleme/Defizite (aus seiner eigenen Kindheit) hat, kann man so von außen hier fast nicht beurteilen.

Hallo, du hast recht, mir fällt es auch nicht so leicht immer zu unterscheiden, ob er etwas aufgrund seines Hintergrundes nicht kann oder einfach nur keine Lust hat. Er hat auch die passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung und bei dieser ist es üblich, dass sich die Betroffenen oft zu sehr in die Pflicht genommen fühlen. Wobei ich finde, dass ich nie zu viel von ihm verlangt habe, weder jetzt wo wir unsere drei Kinder haben, noch früher ohne Kinder. Ich bin immer von Heidelberg nach Leverkusen gefahren damit wir uns sehen konnten, habe ihm geholfen als er kein Essen hatte und schon bei unserem zweiten Treffen sehr viel bei seinem Umzug geholfen.

Klar muss er jetzt etwas mehr im Haushalt tun als früher wo er arbeiten ging. Und er kümmert sich auch mit mir um die Kinder, aber das sehe ich als selbstverständlich an, immerhin wollte er sie genauso wie ich. Und er sagte ja immer, bei unseren Kindern möchte er alles besser machen als bei seinem nun 11 jährigen Sohn, für den er kaum ein Vater war. Dann muss er sich auch bemühen, so wie alle Eltern das sollten.


Zitat von DieDirekte:
Ich möchte einfach an euch appellieren, euch immer wieder Hilfe zu organisieren. Unterstützung, Entlastung. Und achte bitte auch gut auf dich, damit dir nicht eines Tages die Kraft ausgeht.

Das werde ich auf jeden Fall machen. Wir waren über Weihnachten bei unserer Familie und das tat mir sehr gut. Morgen fahren wir noch mal hin und verbringen Silvester zusammen und danach die Geburtstage der Kinder, die auch schon Ende Januar und Ende Februar sind. Wenn es nun mal klappt, dass wir dann so alle 3-4 Wochen für ein paar Tage hin fahren, wird das auf jeden Fall sehr gut für uns alle sein. Meine Kinder sind auch sehr gerne dort und verbringen Zeit mit ihrem Onkel, Tanten und Oma. Und seitdem der Tumor raus ist blüht unsere Maus richtig auf, ist viel viel offener und geht gerne zu allen auf den Schoß oder spielt mit ihnen. Vorher war es so, dass sie immer an ihrem Papa und mir hing und arg geweint hat wenn jemand anderes sie kurz genommen hat, wenn es nicht anders ging.


Zitat von DieDirekte:
Vielleicht wäre auch eine Mutter-Kind-Kur für dich eine Idee, um einmal ordentlich Kraft tanken zu können?

Das hat unser Kinderarzt letztens auch angesprochen. Ich kann mir nur schwer vorstellen wie das mit drei kleinen Kindern funktionieren sollte. Ich hätte ja auch dort die ganze Verantwortung für sie und wenn sie dann nicht zu den fremden Menschen gehen wollen, kann ich sie auch schlecht zwingen. Mein bald drei jähriger ist Erwachsenen gegenüber sehr offen wenn wir dabei sind, aber keiner der drei wurde schon mal von jemandem außerhalb der Familie betreut.

29.12.2021 15:47 • x 2 #35




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag