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Wieder zueinander finden - wie schafft man das?

N
Zitat von Bubu38:
Beratung ist nicht gleich Jugendamt. Keine Sorge. Holt euch Hilfe. Ihr habt ein Recht darauf. Hol dir notfalls auch alleine einen Beratungstermin.


Zitat von Bubu38:
Du kannst mich gerne auch jederzeit anschreiben.

Vielen Dank erstmal. Ich werde noch mal mit meinem Partner sprechen und hoffe, dass er sich vielleicht doch darauf einlassen kann. Als meine Schwester letztens zu Besuch war, hat sie mir auch Infomaterial zu Beratungsstellen/Familienhilfen von unsere Mutter mitgebracht, weil meine Familie ja auch weiß, dass ich uns gerne Unterstützung organisieren würde

16.12.2021 16:47 • #16


N
Zitat von paulaner:
Holt euch Hilfe bei der Kinderbetreuung. Damit ihr wenigstens ab und zu mal ein bisschen Zeit und Entspannung habt.

Hallo paulaner,
ja du hast recht, wir haben eigentlich fast keine Paarzeit mehr und ich werde noch mal mit meinem Partner sprechen, dass wir uns Unterstützung holen müssen. Ich bin ja schon froh, dass meine Schwester nun öfter kommen möchte. Wenn sie hier ist, ist es immer gleich entspannter, weil wir mal jemanden zum unterhalten haben. Aber auch weil sie sich so schön mit den Kindern beschäftigt, was ich entweder zum Haushalt machen nutze, oder wir spielen zusammen mit ihnen und mein Partner kocht. Es tut auf jeden Fall gut wenn wir nicht immer nur zu fünft hier rum hocken. Und sie hat mir auch zugesagt, mit mir und den Kindern bald auf den Spielplatz zu gehen, was ich alleine mit den dreien nicht kann. Mein Partner kann zwar mit, muss es aber nicht jedes Mal und hätte so auch etwas Zeit für sich. Denn ich spiele super gerne mit den Kleinen, er nur wenn das Hand nicht gerade wichtiger ist.

Zum Familienbett muss ich sagen, dass es sich irgendwie so ergeben hat, zumindest bei unseren Zwillingen. Es war halt so, dass wenn einer wach wurde, der andere auch wach wurde und wenn man dann nicht sehr schnell reagiert, schreien sie zu dritt nachts, was wir auch schon hatten. Und tagsüber halte ich das manchmal schon kaum aus, weil ich hochsensibel bin und Schwierigkeiten mit dieser Reizüberflutung habe. Aber nachts wenn man müde ist und dann irgendwie alle wieder beruhigen muss, ist es noch schwieriger. Zumal mein Partner nachts oft gleich genervt ist, was es für uns alle nicht einfacher macht.

Ich habe ihn schon gefragt ob wir versuchen sollen die beiden nicht mehr zu uns zu holen, wenn ihm das lieber ist. Er selbst sieht aber auch keinen besseren Weg. Und er steht ja auch nicht auf um sie anders zu beruhigen, sondern holt sie zu sich bzw bringt mir auch mal ein Kind. Ganz am Anfang, als es noch ganz wichtig war, dass sie nachts trinken, standen wir entweder im Wechsel, oder, wenn beide gleichzeitig trinken wollten, auch zusammen. Aber dann natürlich mehrfach pro Nacht und das fand ich deutlich anstrengender als jetzt.

Ich lasse meinen Partner ja mittlerweile schon mal paar Stunden länger schlafen, ohne ihm Vorwürfe zu machen. Er hat das aber auch schon ab und zu gebracht, als ich überhaupt nicht mit allen alleine klar kam, weil sie da noch alle Babys waren und zwei nur Milch getrunken habe. Jetzt kann ich sie in ihre Stühle setzen und essen machen, das macht es mir schon leichter.


Zitat von paulaner:
Bei drei Kleinkindern muss mMn unbedingt ein ganz klarer Tagesablauf her.

Ich sehe das auch so, aber es fällt uns ehrlich gesagt beiden schwer, weil wir es beide so selbst nicht kennen. Ich versuche auch immer wieder den Tag etwas zu strukturieren, immer zur selben Zeit aufzustehen zum Beispiel. Aber ich habe es dann zeitweise auch so gemacht, dass ich auch mit den Kindern noch liegen blieb, weil mein Partner ja eh nicht aufgestanden ist und ich keine Energie für alles alleine hatte. Obwohl eigentlich er derjenige ist, der sich ständig beschwert, weil die Kinder nicht schlafen wann er das möchte. Aber na ja, ich werde es jetzt wieder versuchen und hoffe ich habe genug Kraft. Weil meistens war es so, dass wenn er tagelang so 3-4 Stunden nach uns aus dem Bett kam, ich irgendwann zu viel hatte. Dieses Mal werde ich mich mehr bemühen, allein schon wegen unserer Kinder.


Zitat von paulaner:
Und...Spielsucht: aus meiner Sicht ein wahnsinnig schwieriges Feld. Ich denke ohne therapeutische Unterstützung wird das nichts. Auch wenn es nicht um Geld geht, gehört das Handy-Spiel ganz klar in diese Kategorie.

Ja ich denke das Handy ist nun sein Ersatz für das Glücksspiel. Er kann halt nicht ständig zocken gehen. Als wir nur zu zweit waren hat er das manchmal nach der Arbeit gemacht, da hatte aber ich das meiste Geld von ihm, weil er selbst wusste, dass er ein Problem hat. Das letzte Mal, dass er stundenlang weg war und Geld verspielt hat, ist schon etwas her. Er hatte mich auch mal lange mit den dreien alleine gelassen, als sie noch sehr klein waren und ich war dann total überfordert. Daran sieht man ja, wie tief das bei ihm sitzt, da er ganz genau wusste wie es laufen würde, wenn die drei wach werden.

Ich habe auch schon eine Therapie angesprochen, auch nachdem wir die Kinder hatten, weil es vorher ja nie geklappt hat. Er meint es wäre keine Zeit dafür. Es ist halt schwierig, er sollte eigentlich vor drei Jahren für 6 Wochen in eine Klinik, doch dann kam er stattdessen zu mir. Er hatte aber davor schon zwei Jahre Zeit und da haben er und seine damalige Betreuerin es auch nicht hinbekommen. Daher fand ich es halt nicht richtig in Therapie zu gehen, genau während unser Kind geboren werden sollte. Ich hätte mich im Stich gelassen gefühlt, aber die Zeit war dann ja trotzdem schrecklich für mich, weil er mich betrogen hat. Also hätte er vielleicht doch gehen sollen, aber ist nun auch egal. Ich hoffe er ist irgendwann doch/wieder bereit eine Therapie zu machen, vielleicht dann eher ambulant.

16.12.2021 17:54 • #17


A


Wieder zueinander finden - wie schafft man das?

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Heffalump
Zitat von Nasima:
Aber seine Einstellung liegt auch an der Geschichte mit seinem älteren Sohn, den er nicht sehen darf und bei dem das Jugendamt ihm auch nicht geholfen hat.

Das Jugendamt hilft zunächst den Kindern. Eltern haben andere Wege und können die, im Gegensatz zu Kindern, frei gehen. Er hätte, um an sein Recht zu kommen, einen Anwalt für Familienrecht nehmen können, der ihm beisteht, seinen Erstgeborenen zu sehen.
Oder aber da auch unterhalt zu leisten, damit die Mutter des Knaben erkennt, ihm ist es auch ernst.
Zitat von Nasima:
er fühlt sich nur schnell überfordert und unter Druck gesetzt

Nunja. Das Leben ist kein Ponyhof und wer was erreichen will, wird leider erfahren, vieles geht nur mit eisernem Willen - wenn man für sich und seine Lieben, was erreichen will.
Sich am Rand zu positionieren, wie Klein-Willy zu rufen Hey, ich will auch mal, ist wirkungslos.

Dein Schatz hat halt schlimmes erlebt, wie einige andere auch, nur andere möchten ihren Kindern mehr bieten, als Sie selbst erfuhren, da steckt halt der Teufel im Detail.

16.12.2021 18:00 • x 2 #18


paulaner
Zitat von Nasima:
Ich versuche auch immer wieder den Tag etwas zu strukturieren, immer zur selben Zeit aufzustehen zum Beispiel.

Vor allem für die Kinder ist ein geregelter Ablauf wichtig. Immer versuchen die gleichen Zeiten einzuhalten. Essen. Mittagsschlaf. Gleiche Einschlafzeit abends, usw.
Dann kommen die besser in einen Rhythmus und schlafen auch schneller durch.
Und ihr habt Zeit füreinander. Und wenn es nur Couch ist.

Ihr solltet das unbedingt besprechen.

16.12.2021 18:15 • x 2 #19


N
Zitat von Blake88:
Meiner Meinung fehlt es ihm aber nicht an körperlicher Energie, sondern an Lebensenergie und die zu erhalten ist schwierig.


Zitat von Blake88:
Dafür müsste er schon ein Ziel vor Augen haben wie gesünder leben oder Sport treiben und das beste aus seinem Körper zu holen.


Hallo @Blake88,

ich sehe das so wie du. Er weiß aber glaube ich selbst nicht was er möchte. Ich meine sie Kinder hat er ja gewollt, auch wenn es nicht geplant war Zwillinge zu bekommen. Er machte davor aber auch keinen Sport und ernährte sich noch nie gut. Er meinte sogar mal, dass er in den Jahren mit mir mehr Obst gegessen habe als lange Zeit davor... Wobei ich sagen muss, dass er jetzt noch schlechter isst. Vermutlich weil ich so viel mit unseren Kindern zu tun habe, dass ich mich um ihn weniger kümmere. Seine Selbstfürsorge ist leider nicht besonders gut, er nahm sogar immer ab, wenn ich nicht bei ihm war.


Zitat von Blake88:
Deine Umarmungen werden da nix bringen, du musst ihm Lebensfreude schenken. Ich kenne deinen Mann nicht, aber jeder hat etwas das er gern machen würde oder das ihm Spaß macht.

Ich denke ehrlich gesagt, dass ihm Umarmungen in Verbindung mit wieder etwas häufiger S. schon etwas bringen werden. Wir müssen uns körperlich wieder näher kommen und er sagte mir noch eben selbst, dass er das möchte.

Das kann natürlich nicht alles sein, doch ich weiß auch nicht wirklich was ihm sonst gut tun würde. Wir haben früher ab und zu Darts gespielt oder waren im Kino, aber das machen wir auch seit wir Kinder haben nicht mehr. Ansonsten spielt er gern auf der Playstation, nur möchte ich das nicht weil er sich nicht beherrschen kann. Er flucht dabei so und das müssen die Kleinen echt nicht hören. Das macht er dann nur alle paar Monate, wenn ich mit den Kindern mal alleine bei unserer Familie bin.

Ich habe ihn aber auch schon paar Mal gefragt was ihm helfen würde, damit er zufriedener ist und er weiß es selbst nicht. Ich hatte ihn zum Beispiel auch vor paar Tagen gefragt, ob er mal wieder zum Friseur möchte. Er fragte dann gleich was hast du geplant? als wolle ich irgendwas von ihm. Dabei war es ja für ihn und ich habe nur gefragt, weil wir ja nie etwas spontan machen. Ich war dann auch genervt und sagte ihm, dass ihm nicht zu helfen ist. Mittlerweile haben wir das geklärt, er dachte halt ich wollte etwas von ihm. Aber das ist so ne Sache bei ihm, dass er ständig Angst hat man könnte irgendwas verlangen oder fordern.

Wir müssten noch einmal zusammen überlegen was ihm gut tun würde, vielleicht fällt uns ja was ein.

16.12.2021 18:17 • #20


N
Zitat von DieDirekte:
bitte sucht euch schnell Hilfe und Unterstützung!


Zitat von DieDirekte:
Es ist überhaupt nichts dabei, sich in so einer Ausnahme-Situation helfen zu lassen. Es ist gerade für euch alle nicht leicht, weder für dich, noch für deinen Mann, noch für eure drei kleinen Kinder


@DieDirekte

Erst einmal danke für deinen Beitrag. Ja die momentane Situation ist für uns alle nicht einfach. Für mich ist das wichtigste, dass unsere Kinder nicht darunter leiden müssen.

Meinem Partner fehlt manchmal die Energie. Heute war es auch so, dass er drei Stunden nach mir und den Kindern aufgestanden ist. Früher hat mich das aufgeregt, jetzt komme ich aber besser alleine klar und da lasse ich ihn einfach. Die Kinder sind ja nun alle Kleinkinder und können auch mal einen Moment warten und schreien nicht direkt zu dritt, wie vor paar Monaten noch.

Wir hatten gestern noch eine schöne Zeit zu zweit, was sehr selten ist und weil ich ihm ja auch keine Vorwürfe gemacht habe, als er dann aus dem Bett kam, war die Stimmung gut. Daher habe ich direkt mal das Thema Familiehilfe angesprochen. Mein Partner meint halt, dass wenn irgendwas nicht ganz richtig läuft, diese Leute sicher zum Jugendamt gehen würden. Und dass er nicht will, dass jemand dann alles kritisiert was wir tun oder nicht tun. Ihm wäre jemand aus der Familie lieber.

Ich verstehe ihn zwar auch, aber ich denke eigentlich nicht, dass eine Hilfe uns bei jedem Handgriff auf die Finger schauen und alles bewerten würde. Das brauche ich ehrlich gesagt auch nicht. Jedenfalls haben wir uns nun überlegt meine Schwester zu fragen, ob sie ein mal die Woche kommt. Sie sagte ja sowieso, dass sie regelmäßig kommen würde, da sie nun eine Fahrkarte hat mit der sie ohne zusätzliche Kosten herkommen kann. Bisher haben wir das meist spontan ausgemacht, ich möchte nun aber mit ihr sprechen, ob es tatsächlich fest ein mal die Woche geht.

Zusätzlich denke ich schon länger über eine Familiehilfe nach, allerdings fallen eventuell bald Einnahmen bei uns weg und da ist es gut möglich, dass das nicht geht. Ich mache so viel wie möglich im Haushalt, bin aber nicht zufrieden damit. Mein Partner macht wenige Dinge, manche nur dann wenn ich es ihm sage. Mir kommt das immer komisch vor einem erwachsenen Mann sagen zu müssen, dass er dies und das tun soll, aber ich glaube anders geht es nicht. Also werde ich versuchen, ohne Vorwürfe, ihn immer wieder zu bitten bestimmte Sachen zu erledigen.

Ich hoffe wir bekommen es irgendwie hin, dass unsere drei Kleinen eine schöne Kindheit haben und wir ihnen Sicherheit geben können. Denn wir hatten beide schon früh Probleme mit unseren Familien/Eltern und ich will auf keinen Fall, dass meine Kinder auch psychische Probleme bekommen.

18.12.2021 15:29 • x 1 #21


N
Ich habe auch geplant nun wieder alle paar Wochen zu unserer Familie zu fahren und dort ein paar Tage zu verbringen. Das ist zwar auch immer anstrengend mit den Kindern, aber es tut mir auch gut. Ich war bis ich Mutter wurde sehr, sehr viel mit meiner Familie zusammen, habe dort gewohnt. Undmir ist es auch sehr wichtig, dass meine Kinder mit ihrer Oma engen Kontakt haben.

18.12.2021 15:33 • x 1 #22


N
Zitat von Heffalump:
Das Jugendamt hilft zunächst den Kindern. Eltern haben andere Wege und können die, im Gegensatz zu Kindern, frei gehen. Er hätte, um an sein Recht zu kommen, einen Anwalt für Familienrecht nehmen können, der ihm beisteht, seinen Erstgeborenen zu sehen.
Oder aber da auch unterhalt zu leisten, damit die Mutter des Knaben erkennt, ihm ist es auch ernst.


Du hast vollkommen Recht, er hätte viel mehr tun können. Ich verstehe es sowieso nicht, wie man sich so wenig um das eigene Kind kümmern kann, aber das muss jeder selbst wissen. Er war halt zu der Zeit extrem in der Spielsucht drin, das wurde erst weniger als wir eine Weile zusammen waren. Als wir ganz frisch zusammen waren hatte er auch eine Weile keinen Strom mehr und das im Winter. Aber gut, die Zeiten sind zum Glück vorbei, hier wird es sowas nicht geben.

Mit seinem Sohn hatte er eine Weile schriftlich Kontakt. Die Mutter hat es plötzlich erlaubt als er ihr erzählte, dass wir Zwillinge bekommen hatten. Vorher hatte sie es jahrelang immer unterbunden. Keine Ahnung was genau der Grund war es auf einmal zu erlauben, vielleicht dachte sie wenn er nun weitere drei Kinder hat, hat er sich vielleicht gebessert. Na ja, mein Partner schreibt aber mit dem Jungen schon eine Weile nicht mehr, weil dieser sich zurück gezogen hat. Ich kenne ihn ja nicht, finde es aber trotzdem schade. Ich denke mein Partner sollte sich mehr um seinen Sohn bemühen, ihn selbst anschreiben, ohne aufdringlich zu sein, aber er macht es nicht.



Zitat von Heffalump:
Dein Schatz hat halt schlimmes erlebt, wie einige andere auch, nur andere möchten ihren Kindern mehr bieten, als Sie selbst erfuhren, da steckt halt der Teufel im Detail.

So ist es. Viele Menschen haben schlimmes erlebt, ich ja auch. Meine Eltern haben sich nicht richtig gekümmert als meine Geschwister und ich Kinder waren. Meine Mutter hat sich bemüht, ich mache ihr keinen Vorwurf, aber sie war mit fünf Kindern alleine und hat sich teilweise noch mit um die anderen Kinder meines Vaters gekümmert. Meine Stiefmutter, die mir damals sehr wichtig war, war psychisch krank und machte mich längere Zeit fertig als ich bei ihr gelebt habe, während meine Mutter im Krankenhaus und Pflegeheim war, damals hatte ich das erste Mal Selbstmordgedanken und tat nur nichts, weil ich für meine Mutter da sein wollte/musste. Trotzdem habe ich mittlerweile zwei Selbstmordversuche hinter mir, bin aber heute froh, dass es damals nicht geklappt hat.

Die Zeit mit meinem Partner war auch alles andere als einfach. Die ewigen Gedanken ob er mich betrügen würde und als ich ihm dann endlich immer mehr vertraut habe und dachte wir werden nun eine Familie, der Schock, dass er mich betrogen hatte und das eigentlich auch weiterhin machen wollte. Das hat so viel zwischen uns beiden kaputt gemacht und in der Zeit hat vor allem unser neugeborenes Baby uns zusammen gehalten. Bzw wollte mein Partner sich nicht trennen, aber ich war mehrmals kurz davor.

Ich denke aber man sollte immer versuchen das beste aus schwierigen Situationen zu machen. Früher konnte ich leichter aufgeben, heute habe ich Kinder und Verantwortung. Ich könnte, egal wie schlecht es mir manchmal geht, mich nie mehr versuchen umzubringen. Und ich finde wenn man psychische Probleme hat, so wie mein Partner und ich, dann muss man diese erkennen und sein bestes geben um sich zu bessern. Gerade wenn man Kinder hat die auf einen angewiesen sind.

18.12.2021 15:51 • #23


N
Zitat von paulaner:
Vor allem für die Kinder ist ein geregelter Ablauf wichtig.

Hallo paulaner,

ich weiß, dass du recht hast, aber alleine fällt es mir schwer. Ich habe es immer geschafft heute früher aufzustehen, obwohl ich eigentlich auch keine Lust hatte, aber einer muss es ja schaffen.

Mein Problem ist, dass ich gar nicht alle drei alleine zum Schlafen bringen kann, ich bin immer darauf angewiesen, dass mein Partner ein oder zwei Kinder übernimmt. Mit zweien komme ich eigentlich gut klar, zumindest war es die zwei Wochen so in denen mein Partner mit unserer Maus in der Klinik war. Da hatte ich die Jungs mehr oder weniger synchronisiert und tatsächlich zwischendurch mal kurz Ruhe. Es lief aber auch nicht perfekt muss ich zugeben, denn ich musste den kleinen manchmal kurz weinen lassen, bin aber immer hin wenn er geschrien hat. Mit den dreien alleine ginge wohl nichts mehr, weil die sich beim einschlafen gegenseitig wecken würden. Ist ja jetzt schon oft so, dass einer am einschlafen ist und der andere wieder schreit. Aber die Kinder werden ja auch größer und irgendwann wird das alles etwas einfacher.

Erträglich versuche jetzt so gut wie möglich immer zur selben Zeit aufzustehen und mich halt notfalls die ersten Stunden alleine zu kümmern. Die Hauptsache ist, dass mein Partner wach ist und hilft, wenn die Kinder müde werden.

18.12.2021 15:59 • #24


Heffalump
Dein Hauptproblem ist, du kümmerst dich um alles gleichzeitig, trägst die Sorgen, nicht nur für deine Kinder, sondern auch seine und den Rattenschwanz der dran hängt.
Das geht ne Zeitlang gut, aber wenn du keine Reserven mehr hast, ist der Ofen aus.

Wird Zeit, deinem Freund nachdrücklich zu erläutern, was auf dem Spiel steht!

Zitat von Nasima:
Er war halt zu der Zeit extrem in der Spielsucht drin, das wurde erst weniger als wir eine Weile zusammen waren. Als wir ganz frisch zusammen waren hatte er auch eine Weile keinen Strom mehr und das im Winter. Aber gut, die Zeiten sind zum Glück vorbei, hier wird es sowas nicht geben.

Schau genau, du entschuldigst ihn, mehr oder minder, ständig. Er ist erwachsen und trägt für sich selbst Verantwortung, bzw. er sollte in naher Zukunft damit anfangen, denn es hängen an seinem Problemen noch drei weitere Kinder dran.
Zitat von Nasima:
Ich denke mein Partner sollte sich mehr um seinen Sohn bemühen, ihn selbst anschreiben, ohne aufdringlich zu sein, aber er macht es nicht.

Genau, er macht nicht viel - aber macht andere dafür verantwortlich.
Zitat von Nasima:
Trotzdem habe ich mittlerweile zwei Selbstmordversuche hinter mir, bin aber heute froh, dass es damals nicht geklappt hat.

Warst in Therapie? Hast du deine früheren Probleme aufgearbeitet?
Zitat von Nasima:
und mich halt notfalls die ersten Stunden alleine zu kümmern.

An deiner Stelle, würde ich mir Stunden frei halten, die nur dir gehören, verlasse die Wohnung und lass ihn mit den Kindern allein. Fülle deinen Akku. Triff ne Freundin zum Plausch. Geh schwimmen oder in die Sauna.
Dein *Kasperl* trägt zu wenig Verantwortung

19.12.2021 05:27 • #25


Heffalump
Zitat von Nasima:
Mein Partner meint halt, dass wenn irgendwas nicht ganz richtig läuft, diese Leute sicher zum Jugendamt gehen würden. Und dass er nicht will, dass jemand dann alles kritisiert was wir tun oder nicht tun. Ihm wäre jemand aus der Familie lieber.

Du sagst es ihm doch schon, du bist doch Familie - zählst du nicht?
Was er nicht will, sagt er sehr klar. Was er will, bleibt nebulös.
Was Du willst, ist ihm ziemlich schnuppe.

Er hat es super bequem. Er darf lange schlafen, am Handy daddeln und seine Launen ausleben - warum sollte er sich ändern, und wenn du anstrengend wirst - sucht er sich wen zum schnaxseln. Toller Kerl
Zitat von Nasima:
Also werde ich versuchen, ohne Vorwürfe, ihn immer wieder zu bitten bestimmte Sachen zu erledigen.

Mein Sohn sagte zu mir, Mama, wenn du willst das ich was mache, sag nicht bitte, sag sofort!

19.12.2021 05:34 • #26


T
Wenn ich das so lese, habe ich den Eindruck, du hast eher ein 4. Kind zu Hause als einen erwachsenen Mann, Partner und Vater. So wie du es schilderst, übernimmt er nicht genug Verantwortung. Ihr seid beide zu Hause, also sollten auch alle Pflichten betreffs Kinder und Hausarbeit fair geteilt werden. Und zwar ohne dass man ständig dazu auffordern muss. Dein Partner scheint mir nicht besonders reif und erwachsen.
Kleine Kinder sind eine Herausforderung, 3 auf einmal erst recht. Da ist man nun mal vornehmlich in der Elternrolle, und das wird auch noch eine Zeitlang so bleiben. Gesteht euch gegenseitig Freiräume zu, aber auch die sollten wie die Pflichten fair verteilt sein. Du lässt ihn länger schlafen? Nett von dir, aber beanspruche das dann umgekehrt auch mal für dich.

19.12.2021 11:09 • #27


N
Zitat von Heffalump:
Wird Zeit, deinem Freund nachdrücklich zu erläutern, was auf dem Spiel steht!

Ich hatte eigentlich schon geantwortet, dann war alles weg. Also noch mal. Dieses nachdrücklich fällt mir leider schwer und vermutlich glaubt er eh nicht, dass ich mich notfalls auch trennen würde.


Zitat von Heffalump:
Schau genau, du entschuldigst ihn, mehr oder minder, ständig. Er ist erwachsen und trägt für sich selbst Verantwortung, bzw. er sollte in naher Zukunft damit anfangen, denn es hängen an seinem Problemen noch drei weitere Kinder dran.

Auch hier stimme ich dir zu. Schon seine BWO Betreuerin hat mir vor Jahren gesagt, dass ich nicht zu viel Verantwortung übernehmen und vor einer Co-Abhängigkeit aufpassen solle. Damals dachte ich erst sie würde übertreiben, weil sie das mit der Verantwortung sagte als ich in meiner Tasche einen Brief für ihn mitnahm, was ich auch jetzt nicht als schlimm empfinde. Aber später ging es dann darum Geld für die Gruppe zu sparen bei der er eine Weile war (als Vorbereitung für die Therapie) und das er immer wieder verzockt hat wenn ich weg war. Das war schon arg anstrengend, immer wieder von vorne anfangen zu müssen, gerade weil wir zu der Zeit beide sehr wenig Geld hatten.


Zitat von Heffalump:
Warst in Therapie? Hast du deine früheren Probleme aufgearbeitet?

Ich war nach dem ersten Versuch 6 Wochen in einer Klinik, aber da waren einfach alle bescheuert, egal ob Patienten oder Personal. Man wusste teilweise nicht mal wer was ist. Etwas später war ich dann noch mal 6 Monate in einer anderen Einrichtung in die ich zunächst auch freiwillig gegangen bin. Dort war dann der zweite Versuch. Die Therapie hat nicht so besonders geholfen, aber ich habe mich zumindest gut mit den Menschen verstanden. Danach sollte ich eigentlich in ein betreutes Wohnen, musste aber drei Wochen warten und entschied dann bei meiner Mutter zu bleiben. Dank ihr schaffte ich es sogar von heute auf morgen mit dem übergeben und Ritzen aufzuhören, wobei ich letzteres die Monate davor wirklich extrem betrieben habe und mich regelrecht süchtig danach gefühlt habe. Aber wir waren dann in einer kleinen Wohnung zusammen und ich konnte es meiner Mutter nicht antun sich das mit ansehen zu müssen, da hat es irgendwie klick gemacht. Na ja, ich war dann noch ein paar mal bei einer Therapeutin, die aber gleich so viel Druck aufgebaut hat, womit ich nicht klar kam. Sie sagte ich solle mich melden wenn ich wieder zur Schule ginge oder ein Praktikum in einem Krankenhaus angefangen hätte. Dabei war ja eines meiner größten Probleme, dass ich genau das nicht konnte. Ich wurde jahrelang in der Schule gemobbt, war extrem unsicher und war mit vielen einfach überfordert, dazu noch die extrem belastende Beziehung zu meiner Stiefmutter. Und danach habe ich mich jahrelang nicht mit meinen Problemen beschäftigt, erst als ich mich in eine Frau verliebt habe, habe ich meine Psyche mal versucht genauer zu beleuchten und zu analysieren. Ich habe viel an mir gearbeitet, bin viel erwachsener geworden, vor allem in den letzten Jahren, aber eine Therapie habe ich danach nicht mehr gemacht. Ich denke es wäre von Vorteil eine zu machen, damit ich lerne mit gewissen Dingen besser umzugehen, aber im Moment bin ich nicht bereit dazu. Hier würde das Chaos ausbrechen, wenn ich nur mal zwei Stunden alleine weg wäre.

Zitat von Heffalump:
An deiner Stelle, würde ich mir Stunden frei halten, die nur dir gehören, verlasse die Wohnung und lass ihn mit den Kindern allein. Fülle deinen Akku. Triff ne Freundin zum Plausch. Geh schwimmen oder in die Sauna.
Dein *Kasperl* trägt zu wenig Verantwortung

Ich kann das meinen Kindern nicht antun. Er wäre maßlos überfordert mit allen dreien auf einmal. Vor allem mein erster Sohn hängt fast immer an mir. Aber ich werde versuchen mit ihm wieder mehr auf den Spielplatz zu gehen, davon haben wir beide etwas. Mit den Zwillingen kommt mein Partner so weit klar, auch wenn wir vieles unterschiedlich machen würden. Aber immerhin lässt er sie mittlerweile auch von selbst mal spielen, nachdem ich ihm immer wieder gesagt habe, dass er sie nicht nur ins Bett oder die Stühle setzen kann sondern sie auf den Boden lassen soll, weil das sehr wichtig ist. Jetzt klappt das zumindest mal, aber es hat mich oft sehr aufgeregt, weil er nicht selbst auf die Idee kam. Und ich meine irgendwie müssen sie ja wohl laufen lernen und sich bewegen können. Na ja, meine Schwester wird nun regelmäßig vorbei kommen und dann kann ich auch endlich wieder mit allen drei Kindern raus zum Spielen

20.12.2021 01:56 • #28


N
Auf den Rest antworte ich morgen, gute Nacht.

20.12.2021 01:57 • #29


Heffalump
Bevor ich mich verabschiede, noch ein paar Gedanken dazu.
Zitat von Nasima:
Dieses nachdrücklich fällt mir leider schwer und vermutlich glaubt er eh nicht, dass ich mich notfalls auch trennen würde.

Wenn du willst, das er sich mehr einbringt, wirst du nicht darum herum kommen, Regeln aufzustellen. Verbindlich für Alle. Auch für ihn.
Er wirkt, wie Einer, der in seinen Tag hineinlebt, sich um nichts kümmern muss und deswegen auch nichts tut. Und es wird nicht besser, es wird schlimmer. Weil er keine Konsequenzen für sein (Nicht-) Handeln erfährt. Welche Konsequenzen du wählst, bleibt dir überlassen, von sich trennen hab ich (glaub) nichts geschrieben.
Zitat von Nasima:
Aber später ging es dann darum Geld für die Gruppe zu sparen bei der er eine Weile war (als Vorbereitung für die Therapie) und das er immer wieder verzockt hat wenn ich weg war. Das war schon arg anstrengend, immer wieder von vorne anfangen zu müssen, gerade weil wir zu der Zeit beide sehr wenig Geld hatten.

Schau genau hin, nicht weg.
Gerade wenn man nicht viel hat, spart für besonderes, gibt er es aus Jux und Dollerei für den 2 Minuten Kick am Handy aus. Nicht gerade sehr erwachsen.
Und ihr habt zu Zweit für etwas gespart, was nur ihm nutzen bringen würde.
Zitat von Nasima:
Ich kann das meinen Kindern nicht antun. Er wäre maßlos überfordert mit allen dreien auf einmal.

Und du bist maßlos überfordert, mit deinen vier Kindern, wobei das vierte deutlich ü18 ist. Du nimmst ihn ständig in Schutz. willst nicht erkennen, wo euer Problem steckt und das sich das nicht in Wohlwollen auflöst, weil du mal wieder grimmig aus der Wäsche guggst.

Harmonie in der Beziehung erreicht man nicht durchs Aushalten oder durchs Warten aufs Christkind. Du kannst deinen Standpunkt besser vertreten, wenn du voll und ganz dahinter stehst, was du aber nicht tust. Du lässt es laufen und hoffst, er merkst es irgendwann.
Was er nie wird. Es merken, weil bisher hast du noch jede Verantwortung übernommen, die man in Beziehung mit drei schnuckeligen Kindern zu zweit trägt!

Lies dir dein Thema noch mal durch, jeder Vorschlag von unserer Seite wurde von dir widerlegt. Was also sollte man da noch raten? Zudem du bestimmt, noch zusätzlich verletzt bist, weil er, während du im KKH auch seine Kinder zur Welt brachtest, sich mit einer Anderen horizontal vergnügte.

Spitzen Typ.

Zitat von Nasima:
Mit den Zwillingen kommt mein Partner so weit klar, auch wenn wir vieles unterschiedlich machen würden.


Er ist nicht Du und wird es immer anders angehen. Aber scheinbar muss man ihm noch extra einen Schubs geben, weil

Zitat von Nasima:
Aber immerhin lässt er sie mittlerweile auch von selbst mal spielen, nachdem ich ihm immer wieder gesagt habe, dass er sie nicht nur ins Bett oder die Stühle setzen kann sondern sie auf den Boden lassen soll, weil das sehr wichtig ist.

das naheliegende, das Kinder sich bewegen müssen, kommt er nicht von selbst.

Dabei hat er schon ein Kind, das älter ist. Er müsste es folglich wissen.
Schau zu, das er wieder Arbeit findet, einen täglich Routineablauf bekommt, damit sein Geist mal wieder weiter denkt, als von Mittag bis 12 Uhr.

20.12.2021 06:15 • #30


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