so ist es leider Klara...
in unserer momentanen Wegwerf-Gesellschaft wird sehr schnell verläßliches aufgegeben, da die neuen Emotionen, die neuen Reize gesucht werden.
Hinterher erkennen die Oft-Frisch-Verliebten, was die alte Beziehung für eine Kraft hatte, was sie einem doch gab. Man sieht es nicht mehr - ist man doch in einer Routine gefangen (Viele Menschen empfinden Routine nicht mehr als die gerngelebte Sicherheit sondern als beklemmend... brechen aus und hoffen auf das Neue Leben, welches sich nach gewisser Zeit wieder als Routine herausstellt...).
Erst wenn sie mit Abstand auf das Geschehene zurückblicken, sehen sie, was sie an der alten Beziehung hatten und was sie an der neuen Beziehung haben - mit allen Flurschäden, die da dranhängen (Kinder etc.).
Was bleibt? Nur der Weg für Einen selbst. Du wirst gezwungen, Dich mit der Realität auseinanderzusetzen. Anfangs sieht es ja so aus, als daß Du die ganzen Probleme erbst und der Verlasser das schöne Leben erbt. Der Unterschied besteht darin, daß sich der Verlasser oftmals mit der Vergangenheit überhaupt nicht auseinandersetzen muß, da ja scheinbar jetzt alles gut ist. Aber die Routine holt jeden irgendwann ein - und spätestens dann wird auch derjenige sich mit dem, was er tat, auseinandersetzen müssen.
Du hast die Situation, daß Du HEUTE schon damit konfrontiert bist, daß Du heute schon lernen darfst. Du wirst erkennen - es beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Ein Weg ohne einen Partner an der Seite. Ein Weg mit Kindern an der Seite, um die Du Dich noch eine zeitlang kümmern mußt.
Ein Weg des Wachstums und der persönlichen Entwicklung. Und nach einer gewissen Zeit wirst Du diese Erfahrungen nicht mehr missen wollen. Sie werden Dich nämlich unglaublich stärken und reifen lassen.
Noch etwas zu den Schwiegereltern: Was ich Dir sage, ist momentan noch etwas schmerzhaft - aber notwendig.
Dein EX bleibt Dein Vater Deiner Kinder. Deine Schwiegereltern bleiben die Großeltern Deiner Kinder. Auch wenn Du gerade im Schmerz ersäufst - Die Kinder bestehen zu 50 % aus den Genen Deines Mannes und somit auch aus den Genen Deiner Schwiegereltern... Opa und Oma.
Auch wenn es Dir schwerfällt - den Kontakt mußt Du versuchen, aufrecht zu erhalten. Ich weiß sehr wohl, wie schwer das ist. Ich hatte da auch meine Probleme damit, die Kinder abzugeben und immer wieder der Vergangenheit ausgesetzt zu werden.
Aber wie gesagt - der Schmerz geht vorüber. Und der Kontakt ist für die Kinder notwendig - es ist ihre Familie.
Zum Vertrauen: Wenn Du eine Hand suchst, die Dir hilft... sie hängt an Deinem Arm. Wenn Du Vertrauen suchst... wie wärs denn mit Selbst-Vertrauen? Dies ist auch der Schlüssel für Deinen weiteren Weg. Versuche, die Kraft, die in Dir steckt, wieder zu finden und zu stärken. Dies ist auch für die Kinder sehr wichtig. Ich wünsche Dir dabei alles Gute, Gruß, Gerd
13.09.2005 10:37 •
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