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Wieder verliebt nach 25 Jahren - Chaos

M
Hey zusammen,

normalerweise mache ich alles mit mir selber aus, aber jetzt hoffe ich darauf ein wenig Meinung und Mindset bei euch hier zu bekommen.
Die Story:
Vor 25 Jahre habe ich 17 meine damalige Traumfrau kennengelernt, auf einer Party. Ich war schlagartig verliebt, wie ein Blitzeinschlag. Wir waren damals nie wirklich zusammen, hatten aber engen Kontakt, viele Briefe, Gespräche und hin und wieder auch mal engeren körperlichen Kontakt. Das ging etwa 3-4 Jahre so, dann bin ich weggezogen, neues Leben. Im Herzen aber war sie immer irgendwie dabei.

Die nächsten Jahre gab es keinen Kontakt, ich habe mich von allem ferngehalten was uns hätte zusammenbringen können (Jahrgangstreffen, Feiern usw.). Bis vor 4 Jahren, als wir uns auf der Party eines ehemaligen Schulkameraden wieder getroffen haben. Am Ende das Abends kam sie zu mir und wollte quatschten, taten wir auch kurz, Nummern getauscht - alles ein Drama.

In der Zeit danach haben wir uns geschrieben, haben uns dann mal getroffen, extra unter vielen Leuten um gar nichts anbrennen zu lassen. 2h später saßen wir noch immer am Tisch uns gegenüber, in der Mitte des Tisches die Hände ineinander… Und es war alles wieder da, volle Kanne. Wir haben uns dann noch 2-3 mal lose getroffen, alles kompliziert. Denn, und jetzt kommen die Probleme, wir sind beide verheiratet, sie hat ein Kind mit ihrem Mann, und wir leben sehr weit auseinander, sie im Norden, ich im Westen. Wir haben dann den Kontakt reduziert, das Schreiben usw.

Anfang des Jahres dann plötzlich schrieb sie wieder, war auf dem Konzert meiner Herzensband und konnte nicht anders als schreiben, Fotos schicken usw., Weil sie alles an mich erinnerte. Und es war klar, dass wir uns im April auf einem Jubiläum der ehemaligen Schule wiedersehen werden, also schrieben wir vorher schon wieder viel, haben uns getroffen und wohl sowas wie eine Affäre, auch heute noch. Es ist aber keine von S. geprägte Sache, es geht viel mehr ums Zusammensein, sich Halt geben, es ist viel zu viel Gefühl dabei. Für mich ist sie, und das weiß sie auch, die Liebe meines Lebens (ja steinigt mich dafür, ich kann’s verstehen). Für sie „bedeute ich die Welt“.

Jetzt stehen wir also da, und überlegen, bzw. sie tut es. Beide mit Partner (und natürlich ist absolut klar, dass wir uns super unfair verhalten, ich noch mehr wie sie), ich mit dem Wissen ich würde mit ihr absolut den Versuch wagen, auch ggf. zu ihr ziehen. Sie aber will noch etwas warten, wegen dem Kind (typische Aussage: nur mit Mann wäre sie schon getrennt) und so haben wir vereinbart, dass wir in den nächsten 2-3 Monaten eine Entscheidung treffen müssen.
Die letzten Tage nun hat sie mit Banken wegen Wohnungen gesprochen, hat einen geplanten Urlaub am Jahresende wohl einfach nicht gebucht, alles Indizen, ich habe keine Ahnung was ich davon halten soll.

Gab es in der Geschichte jemals einen Fall, wo sowas irgendwie gut ausgegangen ist? Macht es Sinn das noch auszuhalten?

Sorry für den langen Text, ich bin echt mit meinem Latein am Ende und habe alles sehr verkürzt dargestellt. Aber sonst sprengt es alle Rahmen

20.06.2024 14:03 • #1


ElGatoRojo
Wieder einer, der für eine unvollendete Jugendillusion sein Leben aufgibt.

20.06.2024 14:40 • x 15 #2


A


Wieder verliebt nach 25 Jahren - Chaos

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M
Naja im Zweifel wären es dann zwei, die ihr Leben aufgeben. Und genau um diese Abwägung geht es ja auch am Ende, gibt man etwas auf, erlangt aber vielleicht ein Mehr an Glück, Toleranz und Leben, oder gibt man sein Leben nicht auf und bleibt ggf. festgefahren.

20.06.2024 14:44 • #3


Milly85
Denk bitte mal an deine Frau! Beende die Ehe sobald wie möglich, denn hat sie es nicht auch verdient, die Liebe ihres Lebens zu finden?

20.06.2024 14:51 • x 9 #4


B
Und lies das Thema von @Woni80

Unabhängig von der Jugendliebe, wie steht es um Deine Ehe? Davon schreibst Du nichts.

20.06.2024 14:55 • x 2 #5


Wirdschon
Zitat von MatchimKopf:
zwei, die ihr Leben aufgeben

… und das dürfen sie auch…
Die Frage ist, warum hinter dem Rücken der Menschen, die Ihnen mal soviel Wert waren um sie zu ehelichen und ein Kind in die Welt zu setzen.

@matchimkopf
… ihr liebt Euch? Prima! Dann sollte es ein „Wir zusammen gegen den Rest der Welt“ und nicht ein „Schattengedöns“ sein. Frei, aufrichtig und nicht illoyal und unfair.

20.06.2024 14:57 • x 5 #6


C
Zitat von MatchimKopf:
Naja im Zweifel wären es dann zwei, die ihr Leben aufgeben. Und genau um diese Abwägung geht es ja auch am Ende, gibt man etwas auf, erlangt aber ...

Was stimmt dich denn gerade in deinem Familien-Leben so unzufrieden, dass du einem Jugendtraum nachhängst, der schon mal nicht funktioniert hat. Hört sich für mich irgendwie nach ungesunder Form von Alltagsflucht an.

20.06.2024 14:57 • x 5 #7


ElGatoRojo
Du weißt schon, dass du in einer Situation bist, wo du nur etwas verkehrt machen kannst.

Denn du hast dich unvorsichtigerweise inzwischen so in die Situation mit deiner Jugendliebe verknotet, dass du nicht mehr unbeschadet da heraus kommst. Sie vermutlich ebenso wenig. Alles, was du entscheidest, kannst du später bedauern.

Vor 25 Jahren warst du 17 - also heute um 42 herum. Mit welcher Frau hast du denn die ganze Zeit zusammen gelebt? Was war sie für dich? So wenig, dass du der Versuchung nachgegeben hast? Ich meine das jetzt nicht als moralische Frage, sondern nach deinem Enthusiasmus, eine andere zu heiraten. Und im Ernst - kannst du einer Frau trauen, die dich damals nicht angenommen hat, aber gern Spielchen spielte?

20.06.2024 14:58 • x 5 #8


A
Zitat von MatchimKopf:
Gab es in der Geschichte jemals einen Fall, wo sowas irgendwie gut ausgegangen ist? Macht es Sinn das noch auszuhalten?

Definiere gut:

Es gibt eine Foristin hier, die häufiger von ihrem guten Ausgang ihrer Affäre schreibt (Weiterhin mit Affäre zusammen, Kinder, Ex-Partner und alle anderen verstehen sich gut).
Das ging aber mit jahrelangen Schmerzen für alle Beteiligten einher.
Meine Ex ist immer noch mit ihrer Affäre zusammen (nach 1 1/2 Jahren). Dafür hat sie ihren Uni-Freundeskreis, ihren Ruf, .... geopfert.
Im Familienkreis kenne ich noch eine Geschichte, wo der Mann eine Affäre hatte, für 2 Jahre seine Frau verlassen hat und dann wieder zurück ist. Die sind heute immer noch zusammen. Könnte man vielleicht als gut bezeichnen.
Für jedes dieser guten Beispiele kann ich dir mindestens doppelt so viele nennen, bei dennen nur verbrannte Erde hinterlassen wurde. Die Ex-Partner leiden immer. Ob die Kinder leiden ist von dem Verhalten der Parteien abhängig. Meistens leiden die auch. Ob du leiden wirst hängt von den Umständen ab. Wenn Betrüger aber leiden, dann meistens richtig (da der Verlust des Umfeldes, Der Familie usw. droht).
Ob die Beziehung mit deiner Jugendliebe funktionieren wird kann dir keiner sagen. Was man aber sagen kann ist, dass du derzeitig nicht die Frau an sich liebst, sondern die Illusion, die eure Affäre dir vermittelt.
Du kennst keinen Alltag mit dieser Frau und triffst sie nur sporadisch. Du kennst weder ihren Charakter noch ihre Absichten.... außer, dass sie imstande ist ihren Partner zu betrügen und gerne auf ein Absprungbrett wartet....

Wenn wir aber mal ehrlich sind: Wenn du die Affäre beenden wollen würdest hättest du es bereits getan....

20.06.2024 15:13 • x 8 #9


M
Ui, viele Fragen,

also zunächst mal war das damals so alles Ok für mich, es ging nicht um Spielchen oder verarsche, Ich war verknallt über beide Ohren, konnte es aber einordnen, damals. Dass es viel mehr war als nur verknallt, als die Standard-Jugendliebe die man eben hat, öfter in jungen Jahren, wurde mir erst später bewusst, zunehmend.
Es geht also nicht um etwas was damals gescheitert ist (so zumindest meine Wahrnehmung), sondern etwas das gereift ist in den Jahren danach. Warum aber, das kann ich nicht sagen.

In der Zeit danach gab es einige Beziehungen, ich bin viel rumgekommen und hab am Ende eine Weg gesucht sesshaft zu werden. Das Gefühl hatte ich dann mit meiner heutigen Frau, es hat alles anders angefangen wie meine anderen Beziehungen. Eher rational, was ich auch nach außen bin. Meine (viel zu große) emotionale Seite habe ich abgelegt, verdrängt. Und genau die kratzt sich seit langem (unabhängig von der Situation) wieder an die Oberfläche, was es nicht einfach macht in meiner Beziehung.
Und genau an der Stelle nun trifft eben das Dilemma den richtigen Punkt, die Emotionen. Und meinem Gegenüber scheint es genauso zu gehen, was das Chaos perfekt macht.

20.06.2024 15:22 • #10


HerrZ
Zitat von MatchimKopf:
Für mich ist sie, und das weiß sie auch, die Liebe meines Lebens (ja steinigt mich dafür, ich kann’s verstehen). Für sie „bedeute ich die Welt“.

Und was davon ist real? Rhetorische Frage.
Nix.

Was natürlich nicht heißen muss, dass es nicht doch sowas wie real werden könnte. Dafür jedoch? Müsstet ihr fairerweise Euch trennen und dann schauen was vom 25 Jahre alten Luftschloss sich heute auf dem Boden der Tatsachen wiederfindet. Alles andere ist Beschiss am Partner und sich selbst.

Prognose: Falls Du/ihr tiefer und näher schaut? Wirst Du feststellen, dass sie nicht (mehr) ist, was Du glaubst. Dass es mit ihr nicht so wird, wie Du glaubst, was wie mit ihr sein könnte.
Sich verlieben? Kann passieren. Auch in Partnerschaft. Es auszuleben, zuzulassen? Bedarf einer Entscheidung. Die sich gegen aktuelle PartnerIn, Leben und alles richtet, was Du in den letzten 25 Jahren ohne sie aufgebaut hast.

Du wandelst auf dünnem, gefährlichem Eis. Wähle Deine Schritte mit Bedacht. Dir und Euren Partnern zuliebe.

20.06.2024 15:23 • x 7 #11


A
@matchimkopf Ja, klar gibts sowas - und kann auch gut ausgehen. Ist ja nicht so, als wäre bei einer Scheidungsrate von 50 % nie ein anderer Mensch involviert und alle wären danach unglücklich. Ist ja nachgerade lächerlich. Als wären Ehen so glücklich und stabil Und es gibt ja auch sowas wie Seelenverbindungen, wo man sich eben kaum dagegen wehren kann.

Wenn wir ehrlich bleibt euch fast nix anderes übrig, als es zu versuchen - oder es verfolgt euch bis ins Grabe. Das finde ich den jeweiligen Ehepartnern gegenüber eigentlich noch mehr unfair.

Wir hatten hier mal einen, der kam dann nach 40 Jahren in der Pension endlich mit ihr zusammen. Inkl Scheidung und alles. Und schrieb dann jahrelang Updates, wie glücklich er endlich ist. Wär vermutlich besser gewesen, sie hätten sich früher getraut. Für alle Beteiligten…

20.06.2024 15:24 • x 2 #12


A
Zitat von MatchimKopf:
Dass es viel mehr war als nur verknallt, als die Standard-Jugendliebe die man eben hat, öfter in jungen Jahren, wurde mir erst später bewusst, zunehmend.
Es geht also nicht um etwas was damals gescheitert ist (so zumindest meine Wahrnehmung), sondern etwas das gereift ist in den Jahren danach.

Das ist mMn verklärter Unsinn, ihr wart nie zusammen und hattet weder alltägliche Probleme noch habt ihr euch bis an eure Grenzen kennengelernt. Gereift ist deine Unzufriedenheit und dein Wunsch, etwas anders zu bekommen als du in deiner Ehe findest. Dass du dabei an sie gedacht hast, als Platzhalter, ist menschlich aber fernab von einer Einschätzung eurer tatsächlichen Kompatibilität, die der Realität Stand hält.
Man lernt einander nicht in Abwesenheit von einander kennen.
Sich selbst aber. Allein da ist tatsächlich bei dir was passiert.
Wenn dir dein aktuelles Leben nicht mehr gefällt und es maßgeblich mit deinem Eheleben zu tun hat, dann ist eine Entscheidung, etwas zu verändern, richtig. Aber die alte/neue Bekanntschaft sollte da keine Rolle spielen: Das würdest du bereuen, denke ich!

20.06.2024 15:34 • x 6 #13


Woni80
Zitat von Wirdschon:
Frei, aufrichtig und nicht illoyal und unfair.

Ist auch KEINE Garantie fürs Gelingen.

20.06.2024 15:57 • #14


Woni80
Zitat von Arnika:
Wenn wir ehrlich bleibt euch fast nix anderes übrig, als es zu versuchen - oder es verfolgt euch bis ins Grabe. Das finde ich den jeweiligen Ehepartnern gegenüber eigentlich noch mehr unfair.

Das ist tatsächlich das, wovor ich Angst hatte… nicht mutig genug zu sein, und mich immer zu fragen „wäre es was geworden“. Das jetztige Ergebnis… naja.

20.06.2024 16:03 • x 1 #15


A


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