Liebe Leute,
so um die 7 Monate ist meine Trennung nun her ... nach 13 Jahren Beziehung ja noch keine allzu lange Zeit. Dennoch geht es mir mittlerweile – nach ner anfänglich harten Zeit und viel Trauer – deutlich besser.
Hab die Trennung als notwendig akzeptiert, habe mittlerweile einiges Neues für mich begonnen (außer ne neue Beziehung – da wehre ich bislang eher ab), mache viel Sport, schlafe wieder gut, lerne neue Menschen kennen und mache eigene Pläne (beruflich / Privat)... manchmal pop. die Trauer und der Schmerz noch kurz und heftig auf, zwischendrin zeigt sich Wut ... scheint also der ganz normale Ablösungsprozess zu sein, der mich, so hoffe ich, auch irgendwann wieder mehr zu mir finden lässt.
Einerseits tat / tut mir der Abstand zu meiner Ex also gut, wir gehen uns aus dem Weg (geht stärker von mir aus), wenn wir uns zufällig sehen (nur zweimal in den letzten 7 Monaten passiert), reden wir kurz, herrscht beidseitig Unsicherheit (mehr von ihr aus) - und zuletzt fühlte es sich sogar „fremd“ für mich an, sie zu sehen. Starker Abwehrmechanismus derzeit in mir, überhaupt groß mit ihr reden (auf small talk hab ich nur wenig Lust) zu wollen; die zahlreichen Verletzungen (besonders auch diejenigen, die noch in der Beziehung passiert sind) scheinen ihre Wirkung zu tun.
Noch als Hintergrund: sie hat sich neu verliebt, ist dann recht schnell (innerhalb von 4 Wochen) aus der gemeinsamen Whg ausgezogen, scheint seitdem in dieser Beziehung zu sein – so genau will ich es auch gar nicht wissen). Ist an sich ok (trotz der emotionalen Schmerzen), weil: sie war nicht mehr glücklich in der Beziehung (genauso wenig wie ich). Dennoch bleibt nach 13 Jahren da ein etwas schales Gefühl in mir zurück (hab meine Schuldigkeit getan, darf gehen), lässt sich aber wohl mittelfristig verkraften (mein Selbstbewusstsein hat zwar gelitten, ist aber ansonsten stabil / auf dem Weg der Besserung).
Es gibt da eine Sache, mit der ich aber trotz allem Vernunftsdenken noch nicht zurechtkomme – eine ziemlich pragmatische Frage. Denn: wir haben über unserem recht großen Bekanntenkreis und hinsichtlich unseres Ausgehverhaltens ziemliche Überschneidungspunkte (sind beides kulturinteressierte Menschen). Hat sie oftmals durch mich kennen gelernt, weil sie ursprünglich in einer anderen Stadt gelebt hat. D.h. die Kreise, in denen sie sich nun frei bewegt, sind nicht unwesentlich in den letzten 10 Jahren über mich entstanden (Türöffner Funktion).
Es kann also jederzeit sein, dass ich sie auf irgendeiner Ausstellung / Veranstaltung mit oder ohne neuem Freund treffe. Teilweise laden uns aktuell auch alte Freunde beide (separat) ein – gleichwohl wissend, dass wir getrennt voneinander sind. Was in den letzten Monate zur Folge hatte, dass ich mich von Veranstaltungen dieser Art zurückgezogen hatte, gleichzeitig aber traurig darüber war, hier viele nette Menschen nicht sehen zu „können“ ... the winner takes it all, das war mein Gefühl. Gleichzeitig war aber der Rückzug, das Wundenlecken und der Sport in dieser Zeit sehr wichtig, wenn nicht sogar überlebenswichtig für mich (die Trennung war auch deswegen hart, weil es zumindest für mich eine Liebesbeziehung war, selbst wenn in den letzten zwei, drei Jahren nicht mehr glücklich).
Mein konkretes Problem nun wie folgt: wie kann ich mich einerseits auch zukünftig vor ihr „schützen“ (neues Aufreissen von Wunden, z.B. einfach nur durch Infos (die mir nicht gefallen), soll unbedingt vermieden werden), andererseits sie aber nun baldmöglichst nicht mehr umgehen zu „müssen“ / mit der Situation entspannter umgehen zu können.
Ich weiß, es braucht wohl noch mehr Zeit – aber weitere Monate oder gar Jahre mich verstecken zu müssen, finde ich einerseits nicht gerade souverän / kindisch, mag ich aber auch für mich selbst einfach so nicht mehr allzulange akzeptieren (Trotz) ... Also: wie kann ich besser loslassen im gemeinsamen Umgang mit meiner Ex? Gerade wenn ich alleine auftrete.
Würd mich über Eure Meinung - oder ein paar praktische Tipps (im Umgang) - sehr freuen! Dank!
Alles Liebe, Snacki
07.05.2015 22:43 •
#1