Guten Tag auch,
wie viele hier bin ich verlassen worden - wenn ein anderer Typ im Spiel wäre, wäre die Sache noch einfach ... Mein komplizierter Fall liegt so: Im Herbst letzten Jahres habe ich mich von meiner Freundin getrennt, da ich mich zu einer anderen hingezogen fühlte, und es erst garnicht, auch aus Respekt und Zuneigung meiner Freundin gegenüber erst garnicht auf ein Doppelleben ankommen lassen wollte. Nun, das war ein Fehler, die andere Sache erledigte sich ziemlich schnell von selber (bzw. es ist nie zu etwas gekommen) und ich war zuversichtlich, diesen Fehler gegenüber meiner Freundin entschuldigen und rückgängig machen zu können. Die Zwischenzeit nutzte sie allerdings dazu, eine Psychotherapie aufzunehmen, und gravierende Entwicklungsdefizite zu bearbeiten, und das nimmt sie dermaßen in Beschlag, daß an eine Beziehung, selbst wenn sie wieder wollte, z. Zt. garnicht zu denken wäre. Soweit alles nachvollziehbar ...
Meine Person und die Trennung letztes Jahr sind so gut wie garnicht Gegenstand der Therapie, aber: in vielen Gesprächen, die ich leider von ihr erzwingen mußte, kam raus, daß ich für eine Zeit stehe, die für sie vorbei sein muss, um sich persönlich zum Guten weiterentwickeln zu können. Irgendwie ein Witz, wenn´s nicht so traurig wäre: letztlich habe ich mit der Trennung im Oktober den Anstoß für ihre bessere Zukunft gegeben. Und als ich zurück wollte, war die Tür zu. Das besonders Üble daran ist nun, daß ich ihr 1. kaum aus dem Weg gehen kann (und will) und 2. ich weiß, daß ich ihr auch weiterhin sehr viel bedeute und sie froh darüber ist, die letzten 2 Jahre mit mir verbracht zu haben; ich kann ihr das glauben.
Will es aber nicht, und das ist mein eigentliches Problem. Ich bin randvoll mit Wut und Rachegedanken, ich suche in Gedanken Mittel und Wege, ihr richtig weh zu tun. Setze ich natürlich nicht in die Tat um - was mich noch hilfloser erscheinen läßt. Ich ertrage momentan das Glück anderer Leute nicht, und habe Angst, das es bis zur nächsten Beziehung noch eine viel zu lange Durststrecke zu bestehen gibt.
Ich weiß, daß alles ist irrational, und es wirft auch ein bezeichnendes Licht auf mich und meine unterentwickelte Art der Problembewältigung. Ich weiß das alles, und kann doch nicht anders.
Ich würde mich über Antworten oder mails sehr, sehr freuen. Henning
01.02.2002 18:17 •
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