Scheol
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Zitat von KleineMöwe:Vielen Dank für eure Antworten @lebensfreude@scheol Stimmt, auf der zwischenmenschlichen Ebene passt es sehr gut, eine gewisse Anziehung ist auch zu spüren aber definiere mal das große Ganze? Sein Lebenswandel ist so ziemlich konträr zu meinem, er macht überhaupt keinen Sport, ...
KleineMöwe
KleineMöwe
Zitat von NiHe:Das klingt mir sehr nach einem oberflächlichen Interesse deinerseits, als seist du auf der Suche nach dem Idealbild von Stärke und Makellosigkeit - nach etwas, das du vielleicht selbst gern hättest und wie ein Ersatzteil im anderen suchst. Mit wahrem Interesse am anderen oder gar Liebe hat das nichts zu tun.
Oberflächlich ist mein Interesse absolut nicht, nach Stärke suche ich auf jeden Fall aber nicht nach Makellosigkeit, die gibt es nicht und das wäre auch langweilig. Womit du aber recht hast, ich habe ein Idealbild von Stärke in mir, wonach ich annähernd suche, teils geschuldet von entsprechenden Vorbildern, anerzogenen Lebensweisheiten und zum ganz großen Teil, richtig negativ gemachten Erfahrungen in meinem Leben.
Natürlich müssen grundlegende Vorstellungen kompatibel sein, aber nur weil er keinen grünen Daumen hat und in seiner Wohnung gewisse Dinge reparaturbedürftig sind, verliert man normalerweise nicht sofort das Interesse. Der Mensch besteht ja aus VIEL MEHR - und in DAS sollte man sich eigentlich verlieben.
Genauso ist es ja jetzt auch gekommen, ich habe mich gefühlsmäßig eingelassen, habe die Gefühle zugelassen, ihn als Menschen ein wenig besser kennengelernt und die Schmetterlinge haben mich regelrecht überfallen.
Vielleicht steckt dahinter auch eine Art Bindungsangst - unbewusst natürlich. Durch dein extremes Idealbilddenken, an das real keiner rankommen kann, bewahrst du dich quasi selbst davor, eine richtige Beziehung eingehen zu müssen. Vielleicht, damit der andere DEINE Makel nicht erkennt? Könnte dort der Hase begraben liegen? Wie stehst du zu dir selbst? Bist du glücklich mit dir und deinem Leben? Hast du Verlustängste?
Zitat von KleineMöwe:Hallo NiHe
Mit dem letzten Abschnitt triffst du mich fast zu 100 Prozent! Außer das ich mit meinem Singleleben ziemlich zufrieden bin, passt alles. Ich habe große Angst, mich wieder emotional auf etwas einzulassen (denn wenn, dann auch voll und ganz!) und dann wieder verletzt und enttäuscht zu werden, ja auch den Menschen wieder zu verlieren...
Danke für deine Worte.
Zitat von KleineMöwe:Mit dem letzten Abschnitt triffst du mich fast zu 100 Prozent! Außer das ich mit meinem Singleleben ziemlich zufrieden bin, passt alles. Ich habe große Angst, mich wieder emotional auf etwas einzulassen (denn wenn, dann auch voll und ganz!) und dann wieder verletzt und enttäuscht zu werden, ja auch den Menschen wieder zu verlieren.
KleineMöwe
Zitat von Scheol:
Haben die meisten nicht solch Ängste .....
KleineMöwe
Zitat von NiHe:Schön, dass ich das richtig eingeschätzt habe. Aber offenbar hast du dich ja nun emotional eingelassen und gehst das Risiko des Verletztwerdens, das in JEDER noch so gut laufenden Beziehung gegeben ist, ein.
Leider gibt es keine Garantie, dass eine sich noch so perfekt anfühlende Sache auch wirklich hält - das musste ich schmerzlich lernen, obwohl ich meine Hand für ihn ins Feuer gelegt hätte.
Wenn man nicht bereit ist, auch ein Verletzungsrisiko in Kauf zu nehmen, kann man keine Beziehung eingehen - es ist manchmal wie Russisch R o u l e t t e.
Ein guter Spruch besagt: Man muss mit gepackten Koffern lieben.
Zitat von KleineMöwe:Ich vermisse tatsächlich das Gefühl des Urvertrauens, wie ich es früher noch hatte, das aber leider durch meine letzte lange Beziehung irreparabel zerstört wurde.
leilani1801
Zitat von KleineMöwe:Oder meinst du, es würde mir Spaß machen, dauernd motzig hinter ihm herzulaufen, ihn dauernd erinnern zu müssen, dies und das noch zu reparieren, sich mal um den Garten zu kümmern, etwas Sport zu machen, nicht noch mehr zuzunehmen?
Und die Pflanzen sind eben nicht alle grün, sondern braun! Hässlicher, trostloser Anblick.
KleineMöwe
Zitat von NiHe:Vielleicht ist es genau die Lektion, die wir durch Beziehungen lernen sollen: Dass Urvertrauen (ein in früher Kindheit angelegtes Gefühl zwischen Kind und Bindungsperson) im Sinne von bedingungslosem, naivem Vertrauen auf dauerhafte Beständigkeit, dort fehl am Platz ist.
Lernen, dass eben nichts ewigen Bestand hat - wie das Leben an sich -, die Begrenztheit von Bindung und Liebe in zwischenmenschlichen Beziehungen akzeptieren. Lernen, den Moment, eine begrenzte Zeitspanne voller Glück zu genießen, ohne einen Anspruch auf ewige Konstanz zu erheben. Sozusagen immer wieder die eigene Grenze zwischen sich und dem anderen erkennen, die niemals die Vereinigung zu einem ewigen großen Ganzen ermöglichen wird (eine etwas religiöse Vorstellung), sondern einem bewusst macht, dass man grundsätzlich NUR SICH SELBST für immer hat. Weshalb es auch so wichtig ist, gut zu sich selbst zu sein und auch ohne Gegenstück so erfüllt zu leben, dass man den Verlust des anderen ertragen kann.
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