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Wie werde ich meinen Narzissmus los?

L
Hallo allerseits,

Ich bin seit 4 Monaten (wieder) glücklich mit meiner Freundin zusammen. Insgesamt sind wir jetzt - wenn man die einmonatige Pause rausnimmt - knapp über ein Jahr zusammen. Ein Punkt macht mir jedoch immer wieder zu schaffen:

Wann immer ihre Aufmerksamkeit mir gegenüber weniger wird oder sie mal nicht deutlich macht, dass sie mich liebt oder einfach mal für ein paar Tage für sich sein oder etwas mit ihren Freundinnen machen will, fühle ich mich zurückgewiesen und schlecht. Ich habe schon zu Techniken gegriffen, wie das nachzählen, wie oft wir uns eigentlich im Schnitt sehen (würde schätzen 3 Tage pro Woche) oder mir ihre LoveLanguage verdeutliche, trotzdem bin ich in vielen Momenten einfach gefrustet, wenn sie mir sagt heute nicht. Dabei ist sie es, die mich immer anruft (ich mach das fast nie), sich an mich kuschelt wenn wir auf der Couch liegen (was ich andersrum auch kaum mache), mir regelmäßig schreibt, was ich so mache.
Sie geht sogar auf mich ein, wenn ich Dinge äußere, die mich stören. Vor zwei Wochen hat sie gesagt, dass sie es nicht so gerne mag, wenn wir uns unter der Woche sehen, weil dann bei ihr einfach so viel Arbeit liegen bleibt. Ich hab ihr gesagt, dass mir nur die Wochenenden eigentlich zu wenig bzw. zu festgelegt sind. Prompt ist sie die Woche drauf, obwohl sie wirklich Stress hatte von Mittwoch bis Freitag bei mir geblieben. Ebenso hat sie, als wir vor einem Monat bei der Hochzeit eines Freundes waren auf die Frage hast du ihn so kennengelernt mit kennen und lieben geantwortet und mir gesagt, dass sie immer noch in mich verliebt ist. Das klingt jetzt vielleicht banal, aber sie tut sich extrem schwer damit, sowas auszusprechen und mir hat es total viel bedeutet und sie weiß, dass ich das brauche.

Trotzdem merke ich immer wieder, dass ich teilweise trotzig werde, wenn sie mir mal keine Aufmerksamkeit und Bestätigung gibt. Mich kotzt es selbst so an, dass ich da teilweise so fordernd ihr gegenüber bin und selber merke wie egozentrisch ich mich manchmal verhalte. Besonders schlimm ist es für mich, wenn wir uns mal eine Woche nicht treffen und sie sich dann an mehreren Tagen mit ihrer besten Freundin abends zB zum Serie-gucken verabredet. Dabei sollte mich das doch gar nicht stören.

Deswegen meine Frage: Wie geht ihr damit um? Was kann ich tun, dass es mir leichter fällt, ihr ihren Freiraum zu geben? Und ich weiß, dass ich da im Grunde der bin, der etwas ändern und vielleicht lockerer werden muss.

05.10.2024 17:46 • x 4 #1


Aline_8
Erklärst du uns, was das Wort Narzissmus im Titel zu bedeuten hat?
Was hat deine Situation mit Narzissmus zu tun?

05.10.2024 17:59 • x 5 #2


A


Wie werde ich meinen Narzissmus los?

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Lisetta56
Das frage ich mich auch?

05.10.2024 18:03 • #3


S
Hallo LehrerLempel (meine Lieblingsfigur von W. Busch),

das, was Du da beschreibst, scheint mir eher extreme Verlustangst als Narzissmus zu sein.
Ja, mit sowas kann man Menschen auch in die Flucht treiben.

Wäre eine Therapie eine Option für Dich? Um das mal aufzuarbeiten?

05.10.2024 18:13 • x 2 #4


paul258
Es gibt genau eine ganz große goldene Regel die auf alle Narzisten zutrifft:
Niemals nie würden sie die eigene Handlung reflektieren oder gar in Frage stellen.
Ergo kannst du gar kein Narzist sein.

Es wirkt eher so, als gäbe es bei euch ein Ungleichgewicht in der Liebe. Du scheinst sehr anhänglich zu sein (unsicher?) und sie das genaue Gegenteil. Das könnte vermutlich daran liegen, dass ihr eine Pause hattet. Wie kam es denn zu dieser Pause und wer wollte sie? Und wie kamt ihr wieder zusammen? Ich denke das sind hier eher die wichtigen Punkte.

05.10.2024 18:14 • x 4 #5


Scheol
Zitat von LehrerLempel:
Hallo allerseits, Ich bin seit 4 Monaten (wieder) glücklich mit meiner Freundin zusammen. Insgesamt sind wir jetzt - wenn man die einmonatige Pause rausnimmt - knapp über ein Jahr zusammen. Ein Punkt macht mir jedoch immer wieder zu schaffen: Wann immer ihre Aufmerksamkeit mir gegenüber weniger wird oder sie mal ...

Ab zum Therapeuten . Erst mal genau schauen was los ist , und dann kann er mit dir arbeiten.

Allein selbst wirst du schwer Werkzeug erarbeiten können um diese dann in Situation anzuwenden.

05.10.2024 20:07 • x 1 #6


L
@Aline_8 Ich denke, weil ich mein Bedürfnis nach Bestätigung...irgendwo auch Bewunderung manchmal höher bewerte, als ihr Bedürfnis nach Freiraum.

05.10.2024 20:17 • x 2 #7


L
Zitat von Sonnenblume53:
Wäre eine Therapie eine Option für Dich? Um das mal aufzuarbeiten?

Vielleicht habe ich es etwas zu drastisch beschrieben. Ich komme schon gut damit zurecht, wenn ich mal runterkomme und mich daran erinnere wie sie sich mir gegenüber verhält und dass bei uns alles gut läuft. Es ist eher so, dass ich im ersten Moment trotzdem noch enttäuscht bin und sofort überlege, ob irgendwas nicht stimmt. Das tut mir nicht gut und nervt mich auch. Es ist aber nicht so, dass ich sofort Verlustängste bekomme oder sie in meinem Kopfkino eine Affäre hat etc.

05.10.2024 20:22 • #8


Scheol
@LehrerLempel

Zitat:
Vielleicht habe ich es etwas zu drastisch beschrieben.

Höööh

Zitat:
Ich komme schon gut damit zurecht, wenn ich mal runterkomme und mich daran erinnere wie sie sich mir gegenüber verhält und dass bei uns alles gut läuft.

?


Zitat:
Es ist eher so, dass ich im ersten Moment trotzdem noch enttäuscht bin und sofort überlege, ob irgendwas nicht stimmt. Das tut mir nicht gut und nervt mich auch. Es ist aber nicht so, dass ich sofort Verlustängste bekomme oder sie in meinem Kopfkino eine Affäre hat etc.

Was hat das alles mit Narzissmus zu tun ?

05.10.2024 20:24 • #9


Aline_8
Zitat von LehrerLempel:
@Aline_8 Ich denke, weil ich mein Bedürfnis nach Bestätigung...irgendwo auch Bewunderung manchmal höher bewerte, als ihr Bedürfnis nach Freiraum. ...


Das ist aber kein Narzissmus.
War jetzt inhaltlich etwas irreführend mit dem Titel.

In deinem anderen Thema hatte ich mich ja auch schon ein wenig eingebracht.
Da stecktest du in dieser Beziehungspause.
Und hattest viel bei Youtube recherchiert a la ex back-Strategien, wenn ich mich richtig erinnere.
Möchtest du vielleicht mal kurz schildern, wie es dazu kam, dass ihr euch wieder angenähert habt?

Kennst du diese - ich nenn es jetzt einfach mal platt Verlustangst/Angst vor Zurückweisung denn auch schon von früher?

05.10.2024 20:28 • #10


T
@LehrerLempel das mag schon sein, aber als Narzisst würdest du eins definitiv NICHT tun: dein Handeln hinterfragen wie du es hier tust.
Es ist ziemlich gut, dass dir diese Dinge selbst auffallen und dass du daran arbeiten willst - drei Daumen hoch dafür!
Ein Narzisst würde das niemals tun - denn ER hat ja Recht/ist perfekt. Der andere macht etwas falsch.

Vielleicht hast du auch gar keine krasse Verlustangst. Vielleicht hast du nur wirklich hohe Ansprüche und Erwartungen.

Da solltest du hinterfragen wie wichtig dir diese Dinge sind - und ob du das nicht wirklich etwas runterschrauben kannst.
Ist halt ein Prozess und geht nicht von heute auf morgen.

05.10.2024 20:28 • #11


O
Ich würde sagen, dein Selbstwertgefühl und deine Männlichkeit etwas pflegen und aufplustern. Dir Bestätigung und Aufmerksamkeit auch woanders holen, im Alltag, Job, Freundeskreis, beim Sport, bei einem Hobby, Kochen, beim Aktienhandel, bei Nachbarn, auf Reisen etc. Narzismus ist das nicht! Gehst du gerne zum Sport? Malst du gern? Magst du Tiere? Natur? Ein Quäntchen fehlt dir zum Glück. Selbstliebe. Selfcare. Dein Leben insgesamt erfüllter gestalten. Dich mit Glück auffüllen.

05.10.2024 20:35 • #12


T
Wie oben geschrieben: macht die Beziehung dich denn glücklich?

Oder würdest du dir eigentlich eher was anderes wünschen?

Die eigenen Ansprüche runterzuschrauben kann schon Sinn machen - aber nur solange man sich dabei nicht selbst verleugnet und sich am Ende mit etwas begnügt, das einen so nicht glücklich macht.

05.10.2024 20:38 • #13


L
Zitat von Aline_8:
Das ist aber kein Narzissmus. War jetzt inhaltlich etwas irreführend mit dem Titel. In deinem anderen Thema hatte ich mich ja auch schon ein wenig eingebracht. Da stecktest du in dieser Beziehungspause. Und hattest viel bei Youtube recherchiert a la ex back-Strategien, wenn ich mich richtig erinnere. Möchtest du ...

Hatte es in besagtem Thread mal kurz beschrieben. Als wir uns auf der Arbeit das erste Mal (zwei Wochen nach der Trennung und komplett eingestelltem Kontakt meinerseits) gesehen haben, hat sie nach zwei Tagen gefragt, ob wir einen Kaffee trinken wollen. Als ich zu hause war, schrieb sie mir, ob sie vorbeikommen dürfe, sie wolle mir etwas sagen, was sie sich vorhin nicht getraut hatte. Sie hat mir dann eröffnet, dass sie gemerkt hat, wie sehr sie mich vermisst hat und dass es nicht an mir oder unserer Beziehung lag, dass sie so unzufrieden und unsicher war und, dass sie meine Frage, ob sie die Beziehung will, jetzt mit JA beantworten kann.

Verlustangst ist es nicht wirklich. Die hatte ich kurz vor unserer Trennung. Sie gibt mir ja oft genug das Gefühl, dass sie mich will. Sie ruft mich jeden Tag an und wir telefonieren mehrere Stunden (meistens bin ich dann der der ins Bett will und sich verabschiedet ^^), sie kommt deutlich öfter zu mir als früher und es gibt noch viel mehr. Es ist eher mein gekränktes Ego, das sich fragt Warum will sie nicht immerzu bei mir sein?. Und das nervt mich, weil ich nicht weiß, wie ich das abstellen kann.

05.10.2024 20:45 • #14


L
Zitat von thegirlnextdoor:
Wie oben geschrieben: macht die Beziehung dich denn glücklich? Oder würdest du dir eigentlich eher was anderes wünschen? Die eigenen Ansprüche runterzuschrauben kann schon Sinn machen - aber nur solange man sich dabei nicht selbst verleugnet und sich am Ende mit etwas begnügt, das einen so nicht glücklich macht. ...

Sie macht mich glücklicher als alles andere und meine Ansprüche habe zurückgeschraubt. Mir ist völlig klar, dass man sich nicht ständig sehen muss und auch nicht will.

05.10.2024 20:47 • x 1 #15


A


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