Hallo,
ich dachte nicht, dass ich hier mal lande, aber habe das Gefühl, dass es mir mittlerweile unangenehm ist mit Freunden darüber zu sprechen. Ich glaube niemand kann mehr verstehen, warum ich nicht abschließen kann.
Das ist meine zweite Trennung in 2 Jahren. Vor knapp zwei Jahren hat sich mein damaliger Partner nach 4 Jahren Beziehung getrennt. Das ganze war für mich die Hölle, mir ging es 1 Jahr richtig schlecht.
Dann habe ich überraschend jemanden kennengelernt, bei dem es mir so ging wie noch nie. Er war von Anfang an sehr offen, wir konnten über vergangene Enttäuschungen und Beziehungsvorstellungen sprechen, er war sehr liebevoll, aufmerksam und in den ersten Wochen nach unserem Kennenlernen haben wir so viele schöne Dinge zusammen unternommen.
Jeder freute sich mit mir, dass ich endlich jemanden getroffen hatte, der das Herz scheinbar auf dem richtigen Fleck hatte und irgendwie anständig und konsistent im Verhalten war.
Nach 3 Wochen wollte er, dass wir fest zusammen sind, von mir aus wäre es nicht so schnell gegangen, da ich Gefühlsmäßig noch sehr mitgenommen war von meiner letzten Beziehung, aber irgendwie ist mein Herz so aufgegangen bei diesem Menschen und ich hab mich richtig abgeholt gefühlt.
Generell habe ich jetzt im Nachhinein gemerkt, dass das alles bisschen schnell ging von seiner Seite aus.
Nach ca 2 Monaten war ihm auf einmal alles zu viel, er hatte Angst, dass er das alles nicht einhalten kann, was er mir präsentiert hatte. Damals war ich enttäuscht von dieser Aussage, wir konnten aber gut drüber sprechen und das klären, danach wars wieder ok. Meine Unsicherheit wurde aber größer, da ich dauernd das Gefühl hatte alles richtig machen zu müssen, damit er mich als Partnerin für die Zukunft ansieht.
Vor dem Winterurlaub fing es dann an, dass es richtig komisch wurde. Er war nurnoch genervt, hat mich kaum beachtet und sich dann im Urlaub getrennt. Ich konnte das alles nicht glauben und habe darauf bestanden früher zurück zu fahren. Da wir noch 2 Tage in der Unterkunft hatten haben wir uns irgendwie arrangiert und am letzten Tag hatten wir dann ein sehr gutes Gespräch und es kamen wieder diese Ängst vor Nähe und vor einer richtigen Beziehung bei ihm hoch, weshalb er sich auch so komisch verhalten hatte. Er kam nicht darauf klar, dass ich ein sehr klarer Mensch bin, die ihm Dinge auch spiegelt und ihm aber zur Seite stehen will. Im Endeffekt war das Gespräch gut, wir sind wieder zusammen gekommen und die 6 Wochen danach waren schöner als davor. Er hat oft betont, dass er seine Angst verloren hat und sich nun sicherer mit mir fühle.
Im Februar gab es dann eine erneute Auseinandersetzung, da sein Kind und ich manchmal nicht so gut miteinander ausgekommen sind. Er hat meiner Meinung nach nicht viel Hilfestellung in der Kennenlernphase von seinem Kind und mir gegeben und ich war oft überfordert damit, auch fand ich manche Umgänge von ihm irgendwie emotional abwesend. Das hat ihn so getriggert, dass er 1 Monat gebraucht hat (in dem er sich total zurückgezogen hat und sehr abwesend und depressiv war) und viel gutes zureden von mir, dass wir wieder zusammen gefunden haben.
Dann kam der nächste Urlaub, ich hatte schon etwas Angst überhaupt zu fahren, aufgrund der Erfahrungen im letzten. Habe versucht davor mit ihm drüber zu sprechen, er hat es aber ignoriert, meinte es wäre doch alles gut jetzt.
Der Urlaub war nicht gut, er war eigentlich die ganze Zeit sehr abwesend, kontrollierend und hat 0 auf meine Bedürfnisse geachtet. Wenn ich mit ihm darüber reden wollte, oder Grenzen gesetzt habe, wurde ich damit provoziert, was ich als Grenze gesetzt habe, oder er hat abgeblockt und war genervt von mir und meiner Anwesenheit. Es war nicht zu klären und ich hab mich immer kleiner gefühlt. Im Urlaub habe ich auch die Mutter kennengelernt, sie war ebenfalls sehr abwesend, hat mich nichts gefragt, es war als wäre ich nicht richtig dabei.
Als wir dann wieder zu Hause waren hat er einerseits Abstand gebraucht und dann aber wieder Nähe gewollt (ich sollte z.B. mit seinem Kind und seiner Schwester Essen gehen, die ich noch gar nicht kannte) und als er dann beim nächsten Treffen, bei dem eigentlich alles harmonisch lief wieder so absurde gemeine Sachen gesagt hat wusste ich gar nichts mehr. Bin an dem Abend nach hause gegangen und hab mich kaum noch gemeldet, weil ich so ein Verhalten super verletzend und herabwürdigend finde. Er entschuldigte sich und meinte er wollte das Verhalten ändern. Ich brauchte aber erstmal Zeit, weil alles zusammen mit dem Urlaub und dem vielen hin- und her einfach so unsicher war.
Als ich ihn dann ein paar Tage später angerufen habe kam das Thema noch mal auf und ich konnte davon nicht ablassen, da ich einfach viel zu verletzt war, vom Urlaub, von der Trennung in den Monaten davor, ich hatte keine Sicherheit. Deshalb trennte er sich dann im Affekt am Telefon.
3 Tage später haben wir noch mal gesprochen, er war sich nicht sicher mit der Trennung, habe Angst dass es immer bei dieser Dynamik bleibe und je mehr ich probiert habe ihm zu sagen, dass wenn er an sich arbeitet und ich es auch tue, die Beziehung auch laufen könnte, desto weniger wollte er. Er habe den Mut nicht.
Danach gab es noch einige Kontaktversuche von mir und von ihm, irgendwie immer im Wechsel. Am Ende meinte er er würde sich wünschen, dass wir uns sehen könnten, er vermisse mich und befreundet sein können, er wolle mich nicht verlieren. Ich verneinte das ziemlich hart, weil ich einfach nicht mehr konnte. Die ganzen Monate waren so ein Auf und ab.
Danach kam eine Woche gar nichts mehr. Weder von ihm, noch von mir.
Dann habe ich mich vor 4 Tagen wieder gemeldet. Er war wie ein Stein, total abwesend und kalt und es sei jetzt alles schon entschieden. Ich hatte mir eine Woche Zeit gelassen und in der Woche könne viel passieren. Als ich ihn fragte, warum er dann vor einer Woche noch sagte, dass er mich vermisst hieß es nur, dass ich das zu groß verstanden hätte.
Ich habs dann enttäuscht dabei belassen, das Gespräch hat mich richtig traurig gemacht.
Am nächsten Tag meldete ich mich noch mal, weil ich noch Sachen von ihm gefunden hatte, hab aber alles sehr freundlich und positiv übermittelt und dass ich mich freuen würde, wenn wir uns noch mal normal treffen könnten, da ich es irgendwie schade finde, dann so einen harten Cut zu machen. Darauf ist er dann eingegangen und wollte mich am Samstag treffen. Da ich an diesem Tag aber wandern gefahren bin ging das nicht.
Aus meiner Dummheit heraus habe ich ihm vorgeschlagen am Nachmittag einfach dort vorbeizukommen, da ich eh alleine unterwegs war. Das hat er dann auch gemacht, ist 1.5 stunden rausgefahren aus der Stadt um mich da zu treffen. Hatte dann aber nur 40 Min Zeit, weil er wegen der Arbeit wieder zurück musste, was mich total enttäuscht hat. Die Arbeit ging immer vor, genau so wie der Hund oder sein Kind (da kann Ichs ja verstehen). Ich hatte mir natürlich erhofft, dass wir eine schöne Zeit im Grünen haben könnten und vielleicht doch noch mal zueinander finden können.
Beim Treffen war er total zurückhaltend und alles, was sein Verhalten früher ausgemacht hat war irgendwie weg. Sein Handy hat die ganze Zeit geklingelt, er war wieder so abwesend und es ging meistens um ihn. Ich wusste gar nicht richtig was ich sagen sollte, hab mich auch nicht getraut irgendwas anzusprechen, weil ich die Stimmung nicht kaputt machen wollte. Er hat von sich aus gar nichts mehr zu unserer Thematik gesagt. Innerlich hat mich das alles zerrissen.
Er ist dann pünktlich wieder abgefahren und ich stand auf dem Parkplatz und war einfach nur traurig.
Traurig, dass jemand der so viele Versprechungen macht nicht an seinen Themen arbeiten will, damit eine Beziehung funktioniert.
Und traurig, dass ich schon wieder eine Trennung verarbeiten muss, auch wenn es das letzte ist, das ich will.
Seitdem hab ich nichts mehr von ihm gehört. Es scheint ihm ja gut so zu gehen.
Danke fürs Lesen, musste das mal loswerden.
Wie schafft man es, die Hoffnung aufzugeben?
14.05.2023 16:31 •
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