Hallo ihr Lieben.
Nachdem ich nun schon viele Beiträge in unterschiedlichen Foren gelesen habe, die mir auch teilweise - aber eben nur teilweise - geholfen haben, habe ich mich nun entschlossen mal selbst was zu schreiben. Ich finde, jeder hat seine eigene (Leidens)Geschichte und braucht deshalb auch eigene Tipps.
Nun zu meiner Geschichte ... Sorry schon mal für den langen Text, ich bin jemand, der es oft nicht vermeiden kann um den heißen Brei herumzureden
Ich bin w, 17 Jahre jung und jetzt seit 1,5 Monaten von meinem Exfreund, 18, getrennt.
Wir waren ca. 10 Monate zusammen. Alles hat super angefangen, wir haben uns in der Schule kennen gelernt, er ging seit Schuljahresanfang in meine Parallelklasse. Von Anfang an waren wir uns sympathisch, haben dann eine Zeit lang geschrieben bevor es die ersten Treffen gab. Irgendwann hat er mich zu sich nach Hause eingeladen, wo ich dann im Laufe des Nachmittags endgültig merkte, dass ich mich in ihn verliebt habe. Ihm ging es genau so, und knapp drei Wochen nach dem ersten Kuss kamen wir zusammen. Die ersten 3-4 Monate lief alles gut, wir waren das typische verliebte Pärchen, er machte mir Komplimente, verbrachte so viel Zeit wie möglich mit mir und gab mir das Gefühl, dass er mich liebt. Alles hat super gepasst. Doch nach diesen 3-4 Monaten begannen die Probleme, sich langsam aber sicher einzuschleichen. Er hatte weniger Zeit für mich als zuvor (okay, der Schulstress wächst nunmal deutlich an in der Oberstufe), es war aber alles noch machbar und nicht wirklich schlimm. Irgendwann sahen wir uns jedoch nur noch in den Pausen und vielleicht ein mal am Wochenende. Das ganze verschlimmerte sich kontinuierlich. Er meldete sich immer weniger bei mir, es kamen keine Komplimente mehr, kaum noch Zärtlichkeiten, wir hatten uns immer weniger zu sagen, konnten nur selten zusammen lachen und ich hatte einfach das Gefühl verloren, dass er mich liebte. Seine Einsatzbereitschaft für die Beziehung war auf ein Minimum gesunken. Ich, in meiner Unerfahrenheit (er war erst mein zweiter Freund, meine erste Beziehung hielt 2 Monate), dachte, wir würden das alles wieder hinbekommen. Ich versuchte auf viele verschiedene Arten, ihm klarzumachen, dass er mir mit seiner zunehmenden Gleichgültigkeit und emotionalen Kälte mir gegenüber weh tat. Redete mit ihm über meine Gefühle, mal ließ ich ihn meine Wut Enttäuschung deutlich spüren, mal versuchte ich es auf die ruhige Art, mal durch Ignoranz meinerseits ihn zum Nachdenken und Handeln anzuregen, es waren auch des Öfteren Tränen im Spiel. Wenn etwas half, dann für höchstens eine Woche, danach war alles wieder beim Alten. Doch diese kurzen positiven Veränderungen seinerseits gaben mir immer wieder Hoffnung, sie spornten mich zum Weiterkämpfen um unsere Beziehung an, auch wenn ich längst Zweifel hatte. Irgendwann (ca. ein halbes Jahr nachdem die Probleme angefangen hatten), verstand ich, dass er sein Verhalten mir gegenüber nie ändern würde. Zu diesem Zeitpunkt war von unserer einst so schönen Beziehung nicht mehr übrig als Erinnerungen an unsere Anfangszeit. Alles was wir noch von der Beziehung hatten, war, dass sie uns (mich zumindest, ihn vermutlich weniger ...) kaputt machte, weswegen ich mich dazu entschloss einen Schlussstrich zu ziehen, trotz meiner noch ziemlich starken Gefühle für ihn. Als mir klar wurde, dass diese Entscheidung entgültig war, brachen bei mir alle Dämme, die vorher schon so oft übergelaufen waren, endgültig. Ein ganzes Wochenende lag ich auf der Couch, bzw. in meinem Bett und heulte mir die Augen aus dem Kopf, ich aß so gut wie nichts mehr, nahm an 2 Tagen 2 Kilo ab, und der Schmerz war so unerträglich, dass ich am Liebsten eingeschlafen und nicht mehr so schnell aufgewacht wäre. Kennt man ja, diese typische erste Trennungsphase halt ...
Als ich mich schließlich ein paar Tage später von ihm trennte, waren wir uns in so gut wie allen Punkten einig, er hatte damit gerechnet, dass ich diesen Schritt gehen würde, hatte auch selbst schon geplant, Schluss zu machen. Wir gingen letztendlich im Guten auseinander, was mich sehr erleichterte. Klar war der Schmerz immer noch da, aber ich war auch etwas erleichtert - er im Übrigen auch -, dass das Drama endlich vorbei war.
Über den richtig schlimmen Liebeskummer kam ich schnell hinweg (hatte ja auch während der Beziehung schon genug getrauert), sah auch ein, dass er nicht der Richtige für mich ist und mir nicht die Beziehung geben kann, die ich mir wünsche. Meine Familie Freunde stellten auch schon fest, dass ich seit der Trennung wieder viel lockerer und fröhlicher wirke bzw. bin, als davor, womit ich ihnen recht gebe. Es geht mir ohne meinen Ex deutlich besser als mit ihm. Nun endlich zu dem, was mir momentan WIRKLICH Probleme bereitet (ACHTUNG, sie kommt zum Punkt ) !
Mein - meiner Ansicht nach - ziemlich großes und momentan unüberwindbar scheinendes Problem ist, dass ich meine Gefühle für und Gedanken an ihn einfach nicht los werde. Wie ich bereits erwähnte geht es mir viel besser als in den letzten Monaten unserer Beziehung. Aber dadurch, dass wir in derselben Stufe sind und uns demnach täglich über den Weg laufen, kommen meine Gefühle immer wieder hoch. Ich ertappe mich nicht nur dabei, wie meine Gedanken ständig noch bei ihm sind, sondern auch dabei, dass ich mir Situationen ausmale, in denen er vor mir steht und mir sagt, dass er mich zurück will und ich ihm (bzw. uns) noch eine Chance geben soll (ob ich das tun würde ist 'ne andere Geschichte). Wenn wir uns über den Weg laufen und dabei schlimmstenfalls noch in die Augen sehen, versetzt es mir jedes Mal noch einen Stich. Mein Verstand kann meine Gefühle einfach nicht überzeugen, dass der Typ nix für mich ist und mich nur unglücklich gemacht hat/macht.
Habt ihr vielleicht Tipps bzw. (was noch besser wäre) Taktiken, die die Gedanken an den Ex so gut wie möglich vertreiben? Dass ich gegen meine Gefühle kämpfen kann, bezweifle ich, aber ich glaube, je weniger Gedanken, desto weniger Gefühle. Mein konkretes Ziel ist, ihm begegnen zu können, ohne dass es weh tut.
Danke schon mal für's Lesen und für eure Antworten!
Maya
P.S. Kleiner Tipp: Geh ihm aus dem Weg wäre in meinem Fall eher unangebracht
09.05.2014 18:24 •
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