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Wie weit geht die Privatsphäre?

D
Zitat von unfassbar:
In diesem Fall wäre mir die Etikette sowas von sch*egal. Ich möchte die Wahrheit wissen, mein Bauchgefühl sagt mir, dass etwas nicht stimmt und in 90% (vermute ich mal) wird das Bauchgefühl bestätigt. Was interessiert mich in diesem Moment die Etikette. Sie hat diesem Mann vertraut und ihr Vertrauen wurde ebenfalls missbraucht.

Hier sage ich ALLES RICHTIG gemacht liebe @Susi_Sonne
Das Leben ist viel zu kurz als es mit Lügnern zu verbringen und Menschen, die einen nicht zu schätzen wissen.


Ich sehe das nun mal anders. Sachlicher und juristischer sozusagen.
Nicht umsonst gibt es sehr strenge Datenschutzbestimmungen.
Mich erschreckt das immer sehr, wenn ich lese:
Es war zwar falsch, aber ich habe....

Da werden oft Passwörter ergaunert, ganze Festplatten kopiert, Kontakte gescannt, Mails gelesen, Fotos beäugt und all das, ohne das Einverständnis des Besitzers.
Selbst ohne Passwort, also ungeschützt, ist ein Handy kein Selbstbedienungsladen, denn solche Einwände habe ich tatsächlich auch schon gehört, man höre und staune.
Etikette sind wichtig, auch, und gerade, in Beziehungen.
Mich gruselt es sehr, wenn ich mir vorstelle, dass ich an einen Menschen geraten könnte, der pro forma den zerknirschten spielt, der aber skrupellos und illegal meine Daten checkt.
Der einfache Weg muss noch lange nicht der richtige sein.

25.09.2018 09:41 • x 2 #31


U
Zitat von Dattel:
Ich sehe das nun mal anders. Sachlicher und juristischer sozusagen


Also ich sehe in einer Beziehung kaum etwas juristisches. Da zählt eher meine Moralvorstellung, mein Instinkt, meine Gefühle, meine Erfahrung und eben ich. Und ich möchte auch keine Beziehung, in der die juristischen Werte und die Etikette mehr zählen, als das Gefühl, die Liebe, der Respekt oder eben auch die Unsicherheit, wenn man merkt, dass etwas nicht stimmt.
Aber jedem das seine.

25.09.2018 12:23 • x 2 #32


A


Wie weit geht die Privatsphäre?

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D
Eine Beziehung betrachte ich weder sachlich noch juristisch, das habe ich mit keinem Wort gesagt bzw. geschrieben.
Ich erwarte, dass mein Partner die Toilettentüre schließt, meine Post nicht öffnet, mein Handy in Ruhe lässt und in meinen Unterlagen nicht rumwühlt, in der Tat.

Mit vielen Menschen führt man innige Beziehungen.
Trotzdem schaue ich in kein Handy von Freunden oder Familienmitgliedern oder Kollegen.
Nur weil ich mit einen Sechs habe, gilt das auf einmal nicht mehr?
Ich teile Gedanken, Gefühle, Alltag und vieles mehr in einer Partnerschaft. All das tue ich freiwillig.
Das aneignen fremder Daten basiert nicht auf Freiwilligkeit und kommt juristisch einem Diebstahl nahe, deshalb auch die Gesetzte dazu.

Es ist aber völlig okay, wenn hier der Konsens lautet, dass der Zweck die Mittel heiligt und dass es in einer Partnerschaft eh keine Grenzen oder gar Geheimnisse geben darf.
Das kann ja Gott sei Dank jeder für sich festlegen und leben.

25.09.2018 12:56 • x 2 #33


_Tara_
Ich denke, der Konsens lautet, dass der Zweck die Mittel heiligt, wenn in einer vereinbart monogamen Paar-Beziehung ein begründeter Verdacht besteht, dass der Partner einen anlügt und betrügt.
Die Polizei bekommt ja schließlich auch einen Durchsuchungsbeschluss für Haus und Daten, wenn der begründete Verdacht für eine Straftat (im Beziehungs-Fall halt der Betrug) besteht.

Zitat von Dattel:
und dass es in einer Partnerschaft eh keine Grenzen oder gar Geheimnisse geben darf.

Das hast Du natürlich bewusst überspitzt so formuliert. Heißen müsste es aber dass man den Partner nicht belügen und betrügen sollte. Denn damit werden in einer Partnerschaft die von Dir zitierten Grenzen wohl deutlich überschritten.

25.09.2018 13:02 • x 4 #34


D
Du spricht gerade erstaunlich sachlich über die Justiz, also über Dinge, die ja laut Dir nichts in einer Beziehung verloren haben (-:, das fällt mir gerade auf.
So oder so, ich werde immer Grenzen und Geheimnisse haben, das erachte ich für legitim und (für mich zumindest) auch als notwendig.

Weisst Du, warum diese Gesetzte zum Datenschutz gemacht wurden?
Unter anderem, damit sich nicht Jeder als Hilfspolizist versteht.
In einer Beziehung ist Kommunikation das A und O.
Werde ich belogen und betrogen, dann habe ich auf das falsche Pferd gesetzt, das Forum hier ist voll mit diesen Geschichten.
Ich glaube nicht, dass Datenklau ein probates Mittel bei Partnerschaftskomflikten darstellt.

So, und jetzt trinke ich einen Kaffee und werde zufrieden seufzen, dass ich als Single viele Probleme zum Thema Datenschutz in der Partnerschaft weder kenne, noch bewältigen muss.
War ein sehr interessanter Thread.

25.09.2018 13:28 • x 1 #35


_Tara_
Zitat von Dattel:
Du spricht gerade erstaunlich sachlich über die Justiz, also über Dinge, die ja laut Dir nichts in einer Beziehung verloren haben (-:, das fällt mir gerade auf.

Äh - wer? Ich jetzt?! Wo hätte ich sowas gesagt?

Zitat von Dattel:
Ich glaube nicht, dass Datenklau ein probates Mittel bei Partnerschaftskomflikten darstellt.

In einen WhatsApp/SMS-Chat eines anderen schauen ist für mein Rechtsverständnis kein Datenklau. Natürlich ist es Verletzung der Privatsphäre. Und natürlich ist das nicht in Ordnung. Aber den Partner anzulügen und heimlich zu betrügen ist genauso wenig in Ordnung. Das Eine (Lüge) hat das Andere (Schnüffeln) eben leider oft zur Folge. Aktion und Reaktion.
Ich finde vor allem, man kann in einer Partnerschaft nichts verlangen (Ehrlichkeit, Respekt - also in dem Fall hier Nichtinshandygucken), was man selber nicht gibt (weil man den Partner belügt und betrügt).

25.09.2018 13:30 • x 3 #36


D
Ich meinte vorhin Deinen Satz zu Durchsuchungsbefehlen bei begründetem Verdacht, mehr nicht (-;, ich meinte das eigentlich witzig, naja, Humor ist nicht meine starke Seite.

Aber ich bleibe mal wieder bei dem juristischen Bild:
Faktisch bewiesen ist doch gar nichts in diesem Fall, die TE vermutet lediglich, es könne ein Betrug stattgefunden haben, oder habe ich da was überlesen?
Das ist ganz schön traurig, dass man sich nicht korrekt verhält, um dann am Ende mit einem Konjunktiv und vielen unbeantworteten Fragen da zu stehen.
Aber es ist halt verschüttete Milch )-:

25.09.2018 17:27 • #37


J
Also ich kann nur 1 dazu sagen.
Mein ex hätte mir ziemlich gleich am Anfang unserer Beziehung zu verstehen gegeben, dass wenn ich einmal heimlich in seinem Handy stöbern würde, die Beziehung sofort beendet wäre.
Allein dieser Satz hat mich so rasend gemacht, dass immer wieder Eifersucht ins Spiel kam, wenn er am Handy war. Der Drang nach zu schauen war für mich sehr groß!
Bei meinem jetzigen Partner ist der Drang nachzuschauen überhaupt nicht da, weil er mir sein Handy schon einfach so in die Hand gedrückt hat, um ne Nachricht für ihn zu beantworten.
Wenn mir jemand die Grundlage zum Vertrauen gibt, dann muss ich nicht Misstrauen! Und es gibt für mich keine Nachrichten die mein Partner nicht lesen dürfte!

25.09.2018 17:42 • x 4 #38


6rama9
Zitat von Dattel:
So, und jetzt trinke ich einen Kaffee und werde zufrieden seufzen, dass ich als Single viele Probleme zum Thema Datenschutz in der Partnerschaft weder kenne, noch bewältigen muss.

Ich finde man merkt dass du Single bist. Ich finde deine Beiträge zum Thema Vertrauen in der Partnerschaft etwas naiv und weltfremd. Es gibt nun mal nicht schwarz und weiß. Genauso wie es nicht nur vertrauenswürdige und nicht vertrauenswürdige Menschen gibt. Wenn du nur mit Partnern leben kannst, denen du zu 100% immer und stets vertrauen kannst und alle anderen sofort aus dienem Leben kegelst, wirst du nicht viel Partner in deinem Leben haben.

25.09.2018 21:56 • x 2 #39


D
Nun, ich lege tatsächlich mehr Wert auf Qualität als auf Quantität, das stimmt.
Ich hatte drei ganz wundervolle, langjährige Beziehungen und bin jetzt Single.
Um mein Sozialleben solltest Du Dir wirklich keine Gedanken machen, das finde ich bei einem Wildfremden eher spooky.

26.09.2018 09:34 • #40


T
Zitat von 6rama9:
Wenn du nur mit Partnern leben kannst, denen du zu 100% immer und stets vertrauen kannst und alle anderen sofort aus dienem Leben kegelst, wirst du nicht viel Partner in deinem Leben haben.


Also da muss ich aber auch widersprechen. Ich finde, dass Vertrauen das allerwichtigste in einer Beziehung ist. Wenn man schon dem eigenen Partner nicht vertrauen kann, wem soll man denn sonst über den Weg trauen?

26.09.2018 15:40 • #41


6rama9
Es spricht doch nichts dagegen, dem Partner zu vertrauen, wenn er oder sie sich vertrauenswürdig verhält.

Was aber wenn das bei deinem Partner nicht der Fall wäre? Vertraust du dann blind weiter? Oder beendest du die Beziehung sofort? Oder versuchst du Klarheit bezüglich deines Misstrauens zu erreichen?

26.09.2018 16:01 • #42


A


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