Heute geht's mir wieder mies. Die Decke fällt mir auf den Kopf.
Diese ganzen Gedanken an meine gescheiterte Partnerschaft, die Trennungsschmerzen, die Angst vor der Zukunft, die Frage ob ich je (wieder) eine glückliche Beziehung führen kann, quälen mich stark.
Mein Herz ist gebrochen, bin traumatisiert wegen des ganzen Betrugs und Verrats.
Mir wird immer bewusster, dass ich zu wenig meine Grenzen aufgezeigt hatte, aus Verlustangst. Dass ich mein Selbstwertgefühl zu sehr von ihr abhängig machte.
Nun bin ich alleine, und muss mich selbst zurückerobern, obwohl ich nicht einmal weiß, wie man das eigentlich macht.
Das starke Gefühl der Einsamkeit macht zumindest seit einer Woche Pause, aber mein Leben fühlt sich leer an.
Ich weiß, dass ich da durch muss, durch den Schmerz. Aber ich würde diese Leere manchmal am Liebsten sofort wieder füllen. Und woran denke ich als Erstes? An andere Frauen!
Wieder einmal scheine ich mir selbst entfliehen zu wollen, und meinen Selbstwert im Außen zu suchen.
Bin ich so schwach? Ja, ich fühle mich schwach seit der Trennung. Es klafft eine gigantische Lücke, die mir Angst macht.
Vielleicht ist es gut, dass ich keinen blassen Schimmer habe, wo ich gerade überhaupt eine Frau herbekommen soll. Bin eh nicht so der Aufreißer. Ehrlich gesagt finde ich solche Typen auch eher peinlich.
Aber ich hätte dennoch gerne eine Frau an meiner Seite gerade. Ich finde die Vorstellung überaus beruhigend.
Ich fange sogar an zu träumen, sehe diese eine Frau vor mir. Ich habe mich da scheinbar in eine Projektion meiner Sehnsucht verrannt.
Diese Frau ist nicht meine Ex. Warum nicht? Sollte ich nicht eigentlich meiner Ex hinterherlaufen, wenigstens gedanklich?
Nein, blond ist sie, diese Unbekannte. Ich hatte noch nie eine blonde Freundin. Die Haare nicht einmal schulterlang, dabei stehe ich auf lange Haare. Hat Piercing an Nase und Unterlippe....warum?
Sie ist hübsch, intelligent und hat Humor, und akzeptiert, respektiert und liebt mich so wie ich bin. Ihr schenke ihr dasselbe, meine uneingeschränkte Liebe und Hochachtung, und wir sind frei. Frei sein zu dürfen, wer wir sind.
Keiner zerrt, jammert, und bescheißt den Anderen. Blindes Vertrauen, dass tatsächlich gerechtfertigt ist.
Das ist sie: Meine Traumfrau. Wortwörtlich.
Denn sie existiert nicht. Nicht jetzt. Da ist niemand neben mir. Neben mir ist nur das schwarze Loch, dass meine Ex hinterlassen hat, und meine Hoffnungen aufsaugt.
Was macht mein Gehirn? Dass es solch eine imaginäre Frau konstruiert, spricht wohl für die emotionale Unterversorgung meiner Ex-Beziehung. Oder dafür, dass ich die traurige Realität des ganz normalen Partnerschaftswahnsinns einfach nicht anerkennen will. Wer weiß?!
Ich hänge nicht obzessiv an diesem Bild, aber es meldet sich alle paar Tage.
Ich mache merkwürdige Zeiten durch. Schmerzhafte, reinigende, verwirrende. Ich erkenne an, dass ich Zeit brauche um zu gesunden. Schnell genug geht es dennoch nicht.
Und obendrein fantasiere ich.
Wenn's doch wenigstens wahr wäre....
So ist mein Innerstes. Einen schönen Abend zusammen!
10.04.2021 21:17 •
x 6 #288