Zitat von Femira: @Kerstin_2016 wie geht's dir? Wie war der letzte Tag mit Herzmensch? Ich schicke dir einen kraftvollen und lieben Gedanken!
Es war. . . hm. . .
Es kam seinerseits ein eher handfestes Gespräch. Für seine Verhältnisse mehr Tacheles wie üblich, für mich nach wie vor schwammig.
Er hat nicht verstanden oder reflektiert, dass es nicht kurz vor 12 ist, sondern nach 12. Witzigerweise sieht er alles als Art Bewährungsprobe, und er findet es gut, das wir die gleichen Bewältigungsstrategien haben (Rückzug, und noch mehr Rückzug wenn der andere sich zurück zieht. Teufelskreis), die er lieber Verhaltensmuster nennt.
Er hält an einer Zukunft mit mir fest, sagt aber, dass er an seinem aktuellen Leben nichts ändern kann. (Ich sehe das anders).
Naja, ich bin zufrieden mit mir. Seit Monaten habe ich das erste Mal ohne Rücksicht Grenzen gezeigt und gezogen und bin dabei bei mir selbst geblieben und habe zu mir gestanden. Meint er nun gehen zu müssen: bitte, da hinten ist die Tür. Also ich habe keine Verlustangst. Aus Liebe zu mir und auch zu ihm, lasse ich los. Das passierte von allein, keine Ahnung wie ich das gemacht habe, neue Erfahrung für mich.
Tja, wie geht es mir damit?! Uff. . .
Ich bin ruhig, entspannt, ruhend. Ich denke liebevoll, ohne Groll, an ihn, an unsere Zeit und bin nur wehmütig, weil es eine Chance gab, auf ein Leben mit jemanden für den ich gerne und freiwillig das eine oder andere aufgegeben hätte.
Mir fällt es auch leichter, weil ich ihm glaube, dass er Gefühle für mich hat und er sich ein uns wünscht. Ich denke aber, dass es keine Realität wird. Die Umstände passen nicht und werden auch zukünftig nicht passen. Sein Invest fehlt und er fährt sich gegen die Wand, weil absolut alles wichtiger ist, als sein Privatleben. In seinem Tunnel findet selbst ein Fliegenschiss an der Wand mehr Aufmerksamkeit als er für sich selbst nimmt. Ich kann nur achselzuckend zuschauen. Ich habe erkannt und akzeptiert, dass es nichts (mehr) gibt was ich tun könnte. Diese Erfahrung darf er alleine machen. Ob ich noch da sein werde, falls er soweit ist, wage ich zu bezweifeln. Meine Lust auf andere Erfahrungen und Menschen kommt zurück. Meine Ziele haben sich geändert und meine Prioritäten auch, darin spielt er keine Rolle mehr.
Einzig meine Überlegungen eines Jobwechsels sind noch nicht abgeschlossen. Ich merke, dass ich noch nicht soweit bin, mich einer neuer Herausforderung zu stellen. Allerdings fehlen nur noch ein, zwei Tropfen.
Aktuell bin ich bei mir und sehr gefestigt. Ich habe halt auch ein Stück weit kapituliert und dadurch akzeptiert.
Höre mir gerade Schnulzen an mit einem Glas Wein. Ich lächel, bin zufrieden und werde mir einen gemütlichen Abend machen.
Weiß der Henker wieso ich mich gut fühle. Wie gesagt, neue Erfahrung für mich. Oder besser: die erste wirklich ernste Erfahrung nach dem Forengrund. Vermutlich habe ich mich noch mal weiter entwickelt, denn dolle Kopfkino Zeiten und emotionale Durchhänger habe ich die letzten Monate zu Genüge gehabt.
Toll ist: mein Selbstwert blieb unberührt, was entsprechend ein großer Vorteil ist um diese Sache abschließen zu können. Es wird auslaufen und das ist ok für mich. Ich kann wollen wie ich will, seinen absoluten Willen kann ich nicht herbeireden oder erzwingen. Daher renne ich ihm nicht nach und habe ich bisher auch nicht getan. Im Übrigen registrierte er das und hat sich positiv dazu geäußert. Er findet das sehr stark von mir und unter uns, ich glaube, das gefällt ihm. Er mochte schon immer mein Selbstbewusstsein und meine Selbständigkeit. Er fand es immer anziehend, dass ich mich im baumarkt besser auskenne als im Schuhladen. Oder das ich mehr zu den Qualitäten einer Malerrolle kenne, als zu Puderpinsel. Selbst meine Einstellung zur Eigenfinanzierung turnt ihn an.
Oder meine Abneigung, dass ich nicht tolerieren kann, wenn mein Partner mich zum Mittelpunkt des Universums macht. Er liebt das schlicht.
Diese Aussagen seinerseits haben mir gezeigt, dass es Männer gibt, die dem durchaus zugeneigt sind und das habe ich bisher rigoros angezweifelt. Das gibt mir innerliche Frieden, denn ich weiß, wo so ein Mann wie er existiert, gibt es irgendwo noch andere dieser Gattung.
Wann ich soweit bin, mich wieder zu verlieben, interessiert mich nicht. Ich werde es merken, wenn es passiert.
Zudem gebe ich zu: ich liebe diesen Mann, selbst seine Macken. Sie waren eine positive Herausforderung für mich.
Diese ganze Geschichte hat mich weiter gebracht. Ich durfte erleben und erkennen, was zwischenmenschlich möglich ist. Auf einer Ebene, die ich bisher nicht kennengelernt hatte.
Ergo. . .es war. . . schlimm, schön, erkennend, schmerzhaft, liebevoll, sehnsüchtig, friedlich. . . Alles in ein Pott.
Schwer zu beschreiben.
Aber OK. Herzbund verstand schließen langsam wieder Frieden. Alles weitere wird mir die Zeit schenken.
Lieben Dank für dein Nachfragen :*
Das hat unheimlich gut getan, zu sehen, dass hier jemand an mich gedacht hat.
Aktuell bekomme ich sonst keine Unterstützung. Allerdings erkenne ich, dass das gut so war. Es gab mir Raum mich mit mir alleine zu beschäftigen und mich alleine aushalten zu müssen.
Es werden auch doofere Zeiten und Momente wiederkommen. Ich schaue wie ich diese dann wuppen kann
Nächstes Sehen mit ihm berufsbedingt in einer Woche. Auch wieder zwei Dienste am Tag mit ihm. Ich sehe dem gelassen entgegen. Ich habe alles gesagt was mir wichtig ist, mehr gibt es nicht zu sagen.