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Wie war dein Tag / wie geht es dir heute?

W
@NotSoEasy
Thema Trauma... Auf eine Art verstehe ich das ziemlich gut, auf der anderen Seite auch wieder nicht.

Zum Beispiel, ein Mensch erlebt ein Trauma und kommt gar nicht darauf klar.
Ein anderer Mensch erlebt exakt das gleiche und hat kein nennenswertes Problem damit. Ich verstehe das nur begrenzt. 5 Kinder in derselben Familie. Das eine kommt schwer traumatisiert daraus, daß andere hat nichts. Was macht den Unterschied?

Kann man dem traumatisierten nicht helfen über den Weg des Unterschieds? Also indem man in ihm den Unterschied erarbeitet und quasi implementiert?

29.07.2024 09:39 • #17086


Bücherfreundin
Zitat von NotSoEasy:
Aber sie hat mir in der Vergangenheit schon gesagt, dass sie sich da nicht so recht rantraut, da das eher für eine Traumatherapie ist und sie darauf nicht spezialisiert ist

Also deine Therapeutin scheint sehr gut zu sein. Eine Traumatherapie ist eine ganz eigene Geschichte und jemand, der da nicht geschult ist, sollte das meiner Meinung nach auch nicht machen. Da kann man dem Patienten mehr mit schaden als das es nützt.
Sie scheint sich da selbst gut einschätzen zu können.
Ich verstehe, dass du jetzt nicht die Therapeutin wechseln willst. Aber ich kann dir nur empfehlen, für dein Anliegen einen darin geschulten Therapeuten/in zu suchen. Das ist wirklich enorm wichtig und würde dir am meisten helfen. Wenn du an dem Punkt bist, dass du es bearbeiten willst, hast du schon einen großen Schritt getan. Sei da stolz auf dich!

29.07.2024 09:42 • x 2 #17087


A


Wie war dein Tag / wie geht es dir heute?

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Bücherfreundin
Zitat von Glühwürmchen28:
Alpträume? Nein.

Darf ich fragen wie viele Jahre schon?

29.07.2024 09:43 • #17088


Bücherfreundin
Zitat von Glühwürmchen28:
Traumatherapie ist was ganz eigenes. Das ist keine Entweder-Oder-Frage. Du gehst ja mit Zahnschmerzen auch nicht zum Orthopäden.

29.07.2024 09:44 • #17089


Glühwürmchen28
Zitat von Bücherfreundin:
Darf ich fragen wie viele Jahre schon?

Gute 10 Jahre

29.07.2024 09:47 • x 1 #17090


Sliderman
Zitat von Wolfstanz:
@NotSoEasy Thema Trauma... Auf eine Art verstehe ich das ziemlich gut, auf der anderen Seite auch wieder nicht. Zum Beispiel, ein Mensch erlebt ein Trauma und kommt gar nicht darauf klar. Ein anderer Mensch erlebt exakt das gleiche und hat kein nennenswertes Problem damit. Ich verstehe das nur begrenzt. 5 Kinder in ...


Die Antwort darauf ist recht einfach und nennt sich Resilienz.
Die kann natürlich von Mensch zu Mensch völlig unterschiedlich sein.

Als Beispiel könnte ich z. B. Soldaten nennen die gemeinsam über einen langen Zeitraum im Einsatz waren und folglich die selben schrecklichen Dinge gesehen und erlebt haben.

Der eine hat am Ende eine PTBS , sein Kamerad steckt das so weg.

29.07.2024 09:49 • x 5 #17091


N
@Bücherfreundin Danke dir!
Ja, meine Therapeutin ist großartig! Ich vermute auch, dass die Therapie mir eben doch insoweit geholfen hat, dass ich das Thema während der Therapie nun mehr oder weniger vergessen habe, was vorher undenkbar war, weil es jede Minute meines Tages präsent war. Seit nun knapp einem Jahr ploppt es immer mal leise im Hintergrund auf, aber ich lenke mich dann schnell ab. Ich habe wohl die Symptome in der Therapie bekämpfen können, nicht aber das eigentliche Thema aufgearbeitet.
Ich bin gespannt, wie sie das nächste Woche einschätzt.

29.07.2024 09:56 • x 1 #17092


Ema
Zitat von Wolfstanz:
5 Kinder in derselben Familie. Das eine kommt schwer traumatisiert daraus, daß andere hat nichts. Was macht den Unterschied?

Menschen sind sehr unterschiedlich und reagieren sehr unterschiedlich. Sliderman nannte schon das Stichwort Resilienz. Woher die kommt und was sie genau ausmacht, weiß niemand so genau.

Außerdem kann die Psyche Dinge manchmal so gut abspalten, dass es denjenigen Kindern von den 5, die augenscheinlich nix haben, erst Jahrzehnte später auf die Füße fällt. Dann kommt es plötzlich, wenn sie fünfzig oder sechzig sind mit Wucht. Und sie wissen gar nicht, wie ihnen geschieht.

Noch dazu ist die Frage, was es heißt, nix zu haben.
Manche entwickeln psychische Strategien, die dergestalt sind, dass sie selbst glauben, sie hätten nix und sie kommen so weit ganz gut klar. Dafür kommen andere nicht mit ihnen klar. Das hast du oft bei Leuten, die stark narzisstische Strategien entwickelt haben zum Beispiel.
Die finden sich selbst voll toll und merken gar nicht, was für psychische und menschliche Wracks sie sind.

Ich kenne eine Familie, völlig kaputt, in der die zwei längst erwachsenen Söhne sich schwer über die Schwester wegen ihrer labilen Psyche lustig machen. Die ist in ihren Augen einfach schwach.
Beide Brüder sind allerdings erstens schwere Alkis und zweitens schwere Narzissten. Das merken sie allerdings selbst nicht und finden, dass bei ihnen alles dufte ist.
Wer hat jetzt in deinen Augen die größeren psychischen Probleme?
Nur mal so als Beispiel.

29.07.2024 10:31 • x 9 #17093


Sliderman
@Ema
Völlig richtig.

Ich habe mich mit einigen WW2 Veteranen unterhalten, darunter auch Amerikaner und Kanadier.
Alles Männer, die sich ihr Leben neu aufbauen mussten nach dem Krieg und alle haben ihr Leben gemeistert.

Sie haben schlimme Dinge gesehen und erlebt, es war keiner darunter , der nicht am Ende ihrer Erzählungen geweint hat.
Was ich damit sagen will, dass diese Menschen keine ungehobelten Klötze waren, denen alles am Ar. vorbei ging, sondern die hatten wohl eine Strategie damit fertig zu werden, auch ohne Psychologen.
Was nicht heißt , das prof. Hilfe ein Zeichen von Schwäche ist.

29.07.2024 10:45 • x 4 #17094


Ema
Zitat von Sliderman:
Was ich damit sagen will, dass diese Menschen keine ungehobelten Klötze waren, denen alles am Ar. vorbei ging, sondern die hatten wohl eine Strategie damit fertig zu werden, auch ohne Psychologen.

Klar. Auch das gibt es.
Und niemand weiß, wieso es mal so und mal anders läuft.

29.07.2024 10:47 • x 3 #17095


E
Jeder Mensch erfährt negative Ereignisse, nur, wenn man jede Kleinigkeit - Neuerung -, als Belastung, statt willkommene Herausforderung, sieht, ja dann wird das Leben zum Problem.

29.07.2024 11:08 • #17096


HerrZ
Zitat von Carbon:
Jeder Mensch erfährt negative Ereignisse, nur, wenn man jede Kleinigkeit - Neuerung -, als Belastung, statt willkommene Herausforderung, sieht, ja dann wird das Leben zum Problem.


Wir versuchen den Ereignissen Sinn zu geben. Weil wir sonst daran zerbrechen. Doch nicht alles ist verdaulich. Manches ist zu viel und etwas zerbricht.
Ich erinner mich an ein Interview mit einem Vater, der im Krieg eines seiner Kinder verlor. Ihm wurde sinngemäß gesagt er habe ja noch welche. Sein Antwort war: Wie wie viele Kinder darf und muss ich denn verlieren, bevor ich irre werde?

Grenzen, Coping-Strategien, in die Wiege gelegtes, Erfahrungen - alles ist so individuell, dass ich jedwede Pauschalisierung pauschal ablehne

29.07.2024 11:15 • x 3 #17097


E
@HerrZ was sagte einst Freud, - wer nach dem Sinn des Lebens fragt, ist krank, er braucht keine Antworten, sondern Hilfe -.

Man kann nicht allem einen Sinn geben und ist auch kein Kerl, nur weil man immer seine Meinung hat und glaubt Antworten zu kennen.

29.07.2024 11:27 • #17098


W
Zitat von Carbon:
wer nach dem Sinn des Lebens fragt, ist krank, er braucht keine Antworten, sondern Hilfe -.

Wenn es nicht einiges andere über Freud gäbe, wäre alleine das für mich Grund genug, ihm nicht die Aufmerksamkeit zu geben, die er ,meiner Überzeugung nach zu Unrecht, erhielt

29.07.2024 11:37 • x 1 #17099


Ema
Zitat von Carbon:
was sagte einst Freud, - wer nach dem Sinn des Lebens fragt, ist krank, er braucht keine Antworten, sondern Hilfe -.

Wenn Freud das wirklich gesagt hat, dann frage ich mich allerdings, wer hier krank war und Hilfe brauchte.

29.07.2024 11:41 • x 2 #17100


A


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