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Wie Vertrauen aufbauen?

T
Ich würde auch eine Affäre keinesfalls tolerieren, versuchte mich nur mal in Deine Ausführungen hinein zu versetzen.
Und ich bin nicht die Einzige hier, die der Meinung ist, Du trägst mit Deinem Verhalten erheblich dazu bei, dass Deine Ehe nicht funktioniert.
Ich wünsche Dir trotzdem alles Gute und werde mich aus Deinem Problem, was Du selbst dazu gemacht hast, zurück ziehen.

25.08.2019 21:00 • #106


Löwin45
@tina1955
Eigentlich finde ich ganz oft deine Ratschläge gar nicht so verkehrt und kann deinen Standpunkt auch irgendwie verstehen - aber hier bist du mir zu heftig.
Zitat von tina1955:
Und ich bin nicht die Einzige hier, die der Meinung ist, Du trägst mit Deinem Verhalten erheblich dazu bei, dass Deine Ehe nicht funktioniert.

Na komm schon , das geht echt zu weit.
Wenn es eine Affäre gab, ist diese Aussage ganz sicher das letzte, was man in dem Augenblick braucht.
Fakt ist, das Kind ist noch sehr jung und der EM der TE hat sie betrogen.
Dafür gibt es keine Rechtfertigung seinerseits - egal wie auch immer ihr Verhalten ist.

Zitat von tina1955:
Mein Mann mag übrigens auch kein abgepacktes Billigfleisch aus dem Supermarkt, er bevorzugt Wurst vom Metzger unseres Vertrauens.

Das mag sein - ich auch nicht - ist aber in dem Fall absolut unerheblich.
Was soll das hier?
Zitat von tina1955:
Vergessen, aufarbeiten und verzeihen, steht auch für Entgegenkommen und nicht nur darin, in jeder Antwort oder Geste von ihm mit einem Gegenangriff zu reagieren.

Da stimme ich dir zu!

Dennoch - für mich sieht die Situation nicht so einfach aus.

Es ist schwer zu raten.
Aber noch viel schwerer ist es, Schuldige zu deklarieren.
Ich frage mich, ob das zielführend ist.
Geht es darum, wer den größeren Anteil trägt?.
Eigentlich ist doch die entscheidende Frage: Was muss passieren, damit für beide eine gute Lösung gefunden wird und wie sieht diese aus.

@anitar
Zitat von Anitar:
Aber kannst du jemand noch liebevoll in den Arm nehmen und liebevoll sprechen wenn jemand davor wieder was demoliert hat? Oder ganz klar Grenzen anderer Familienmitglieder missachtet hat?

Nein, könnte ich auch nicht.
Das solltest du klar kommunizieren.

Dein Verhältnis zu deinem EM ist schwierig.
Es ist leider voller Misstrauen beiderseits.
Von Vertrauen keine Spur.
Sehr schade, dass eure Beraterin das nicht gehändelt bekommt.
Du hast hier einige sehr gute Ratschläge gelesen. Versuch mal für dich - in Ruhe - zu erkunden, was für dich hilfreich ist.
Lass dich nicht entmutigen.

25.08.2019 22:30 • x 2 #107


A


Wie Vertrauen aufbauen?

x 3


R
Zitat von Anitar:
am Wurstregal schlägt er Rohschinken vor (hatten wir die letzten Male auch), ich sage dass ich den über habe und warum. Wir überlegten kurz wegen gekochtem Schinken. Er etwas schnippisch:aber ich will einen und nahm den Rohschinken. Ist doch okay, hat ihm doch keiner verboten. Dann ging es weiter. Er wollte eine Salami bei der ich nur fragte ob wir nicht noch ne ganze Packung daheim hätten. Jedenfalls hat er alles so interpretiert / wahrgenommen als würde ich sagen was gekauft werden darf / bestimmen. Empfindet ihr das beim Lesen auch so? Mein Ton war stinknormal. Habe wirklich nicht komisch geredet. Hätte doch gereicht wenn er freundlich zurück gesagt hätte dass er den Schinken dann halt für sich mitnimmt wenn ich keinen mag gerade.


Noch etwas verzögert darauf, weil ich es wichtig finden: Glaubst du bei dem Thema ging es tatsächlich um diese Wurst? Hier sind viel tiefere Gründe wichtig. Falls du es noch nicht kennst empfehle ich dir das Buch: Das Kind in dir muss Heimat finden von Stefanie Stahl.

In diesem Buch gibt es ganz am Anfang schon ein sehr ähnliches Fallbeispiel - ist schon fast witzig denn hier gibt es ganz am Anfang ein Fallbeispiel, als die Gattin die Lieblingswurst ihres Mannes beim Einkaufen vergessen hat und dies in einer gewaltigen Eskalation endete.

Dieses Fallbeispiel wurde dort folgendermaßen aufgeschlüsselt:

Der Mann ist sich nicht darüber bewusst, dass es das innere Kind in ihm ist, das sich von seiner Frau nicht genügend beachtet und respektiert fühlt, wenn sie seine Lieblingswurst vergisst. Er weiß nicht, dass der Grund für seine enorme Wut nicht seine Frau und die vergessene Wurst ist, sondern eine tief liegende Verletzung aus der Vergangenheit: nämlich der Umstand, dass seine Mutter seine Wünsche als Kind nicht ernst genommen hat . Seine Frau hat mit ihrem Versäumnis lediglich Salz in diese alte Wunde gestreut.

Aber auch die Frau wird von ihrem inneren Kind gesteuert. Ihr inneres Kind reagiert sehr empfindlich auf Kritik, weil sie es früher ihren Eltern selten recht machen konnte . Diese Wutanfälle ihres Mannes lösen also auch in in der Gattin alte Kindgefühle aus. Sie fühlt sich dann klein und wertlos und reagiert entsprechend gekränkt und beleidigt.

Zitat:
Es ist schwer zu raten.
Aber noch viel schwerer ist es, Schuldige zu deklarieren.
Ich frage mich, ob das zielführend ist.
Geht es darum, wer den größeren Anteil trägt?.
Eigentlich ist doch die entscheidende Frage: Was muss passieren, damit für beide eine gute Lösung gefunden wird und wie sieht diese aus.


Das oben beschriebene macht eben eine Schuldfrage (an der aktuellen Situation) ziemlich irrelevant. Es hört sich nach einer ungünstigen und schwierigen Dynamik an. Ich denke, wären euch die eigenen Anteile (und hier steckt mit Sicherheit etwas ähnliches dahinter) besser bewusst, könntet ihr besser mit diesen umgehen.

Mich wundert es auch ziemlich, dass eure Paartherapeutin hier scheinbar (bisher) stark an ihre Grenzen stößt, da so etwas normal rasch auffällt und das reine Ansprechen und bewusst machen meist schon sehr viel ändert. Ist dann die Frage, ob ihr hier nicht mal einen Wechsel versuchen wollt. Beziehungsweise kann ich mir auch vorstellen, dass vielleicht auch seperate, einzelne Therapiestunden für beide hier Abhilfe schaffen könnten, dass beide ihren Anteil selbstständig angehen können.

26.08.2019 05:20 • x 2 #108


Anitar
Zitat von ramse:

Noch etwas verzögert darauf, weil ich es wichtig finden: Glaubst du bei dem Thema ging es tatsächlich um diese Wurst? Hier sind viel tiefere Gründe wichtig. Falls du es noch nicht kennst empfehle ich dir das Buch: Das Kind in dir muss Heimat finden von Stefanie Stahl.

In diesem Buch gibt es ganz am Anfang schon ein sehr ähnliches Fallbeispiel - ist schon fast witzig denn hier gibt es ganz am Anfang ein Fallbeispiel, als die Gattin die Lieblingswurst ihres Mannes beim Einkaufen vergessen hat und dies in einer gewaltigen Eskalation endete.

Dieses Fallbeispiel wurde dort folgendermaßen aufgeschlüsselt:

Der Mann ist sich nicht darüber bewusst, dass es das innere Kind in ihm ist, das sich von seiner Frau nicht genügend beachtet und respektiert fühlt, wenn sie seine Lieblingswurst vergisst. Er weiß nicht, dass der Grund für seine enorme Wut nicht seine Frau und die vergessene Wurst ist, sondern eine tief liegende Verletzung aus der Vergangenheit: nämlich der Umstand, dass seine Mutter seine Wünsche als Kind nicht ernst genommen hat . Seine Frau hat mit ihrem Versäumnis lediglich Salz in diese alte Wunde gestreut.

Aber auch die Frau wird von ihrem inneren Kind gesteuert. Ihr inneres Kind reagiert sehr empfindlich auf Kritik, weil sie es früher ihren Eltern selten recht machen konnte . Diese Wutanfälle ihres Mannes lösen also auch in in der Gattin alte Kindgefühle aus. Sie fühlt sich dann klein und wertlos und reagiert entsprechend gekränkt und beleidigt.



Das oben beschriebene macht eben eine Schuldfrage (an der aktuellen Situation) ziemlich irrelevant. Es hört sich nach einer ungünstigen und schwierigen Dynamik an. Ich denke, wären euch die eigenen Anteile (und hier steckt mit Sicherheit etwas ähnliches dahinter) besser bewusst, könntet ihr besser mit diesen umgehen.

Mich wundert es auch ziemlich, dass eure Paartherapeutin hier scheinbar (bisher) stark an ihre Grenzen stößt, da so etwas normal rasch auffällt und das reine Ansprechen und bewusst machen meist schon sehr viel ändert. Ist dann die Frage, ob ihr hier nicht mal einen Wechsel versuchen wollt. Beziehungsweise kann ich mir auch vorstellen, dass vielleicht auch seperate, einzelne Therapiestunden für beide hier Abhilfe schaffen könnten, dass beide ihren Anteil selbstständig angehen können.


Wir gehen beide bereits separat noch zu Therapeuten. Ich schon länger, er erst seit paar Monaten. Seitdem er seine Einzeltherapie angefangen hat wird es schlimmer statt besser. Er mauert seitdem oder rastet wieder heftiger aus was zeitweise besser war.
Das was du beschreibst ramse, ist Thema bei meiner Th. Die Theorie ist mir klar, sie hat mir das schon oft erklärt. Aber in der Situation ist es schwer das abzurufen was da gerade triggert. Natürlich ging es dabei nie um die Wurst. Das kann man für sämtliche Situationen aus unserem Leben nehmen und ich wollte mal eine aktuelle davon als Beispiel nehmen.
So ein Buch müssten wir beide lesen. Wobei meine Th immer wieder davon spricht. Mir fällt schwer es beizubehalten. In der emotionalen Situation krieg ich es (noch) nicht gebacken. Theoretisch hab ich es verstanden, praktisch umzusetzen bin ich noch meilenweit entfernt.
Mein Mann lässt den Gedanken noch nicht in der Theorie zu. Für ihn sind wir, ich, die Kinder schuld und machen ihn zu dem der er ist.

Therapeutenwechsel für uns gemeinsam hatten wir schon mehr als 1x.
Der, den wir hatten, hat aufgehört, der danach kam hat sich zu sehr auf meine Seite positioniert, das war blöd für meinen Mann. Die Beraterin danach machte ein paar Sitzungen mit uns und kam schon an ihre Grenzen ob es so Sinn hat. Und nun haben wir vor wenigen Monaten nochmal gewechselt.

26.08.2019 06:40 • #109


Anitar
Und jetzt hocke ich hier, mit Stein in der Magengrube. Heute Morgen war er wieder so ablehnend in allem und schnippisch. Passendes Beispiel für getriggertes inneres Kind: ich stehe, noch in Wäsche bekleidet, da gerade aus dem Bett kommend, im Türrahmen zur Küche und verschränke die Arme. In der Art kann man auf zweierlei Weise stehen. Ich steh da eher in der Art wie wenn man etwas schützend die Arme um sich legt. Er äfft mich nach, stellt sich breitbeinig hin, Kinn nach oben gereckt und verschränkt seine Arme breit und mit Anspannung. Ich fragte ihn ob er mich nochmal angucken kann wie ich wirklich da stehe. Dann unterstellte er mir ich hätte es verändert.

Er hat einen Termin jetzt in der Früh bei seiner Th und will danach nochmal zur Arbeit (obwohl seit heute Urlaub). Trigger Trigger Trigger. Ich mein bei der Arbeit kann ich anrufen, da glaube ich nicht dass er woanders hingeht. Aber ich verspür den Impuls zur Th zu fahren um zu gucken ob sein Auto dasteht. Es ist so schrecklich. Weil es so mies zwischen uns ist kann kein Vertrauen wachsen. Vertrauen hätte ich wenn er mich in den Arm nehmen würde, echte Verbindung aufbaut. So bleiben mir nur die Kontrollen. Und ich hab es versucht, ich bin auch bereit den ersten Schritt zu tun, auch wenn ich mir wünschen würde er täte es, aus dem einfachen Grund weil er mich betrogen hat. Aber mir ist dennoch klar dass auch der Betrogene beginnen kann, seinen Anteil anzugehen.
Aber so oft wie mir Gehässigkeit, Nachgeäffe in der Art wie heute morgen und heftigere Szenen entgegen kommen pack ich es nicht. Ich weiß darauf kann man nur noch sagen dann trenne dich.

26.08.2019 06:59 • #110


O
Ich nehme mal einfach ein paar Zitate.

Zitat von Anitar:
Und was den Platzmangel angeht, er kann einfach nicht reden.


Er kann nicht reden ? Was soll er denn deiner Meinung nach machen bzw. sagen ? Weil dieses :

Zitat von Anitar:
Heut Nacht riss er mich mit Fenster Zuknallen aus dem Schlaf und mukierte sich mal wieder über mangelnden Platz.


Ist doch eindeutig oder ? Warum machst DU nicht ein Angebot zur Lösung des Problems ? Wenn ER nicht reden kann und DU das weisst, warum gehst du nicht auf ihn zu und bietest eine Lösung an ?
Weil du bockig / sauer / traurig wegen der Affäre bist ? Das eine hat damit aber nichts zu tun.

Zitat von Anitar:
ber egal was getriggert hat muss ich mir glaub nicht verpiss dich sagen lassen. Klar hab ich auch schon mal in der Vergangenheit was gemeines gesagt, aber ich hab ihm nichts getan.


Du hast ihm nichts getan ? Ja, du bist nicht fremd gegangen, aber muss er jetzt büßen und du kannst quasi verbal ausfällig werden aber er hat ja kein Recht dazu, weil er fremd gegangen ist ?
Das du enttäuscht bist kann ich total gut verstehen, aber du bewertest seine verbalen Ausfälle als wesentlich schlimmer, weil ER ja fremd gegangen ist.
Aber das steht doch in keinem Zusammenhang zueinander. Verbal ausfällig werden ist verbal ausfällig werden. Der eine aus Wut und der andere aus Überforderung aber beides hat nichts mit der Affäre zu tun.

Man ( ich ) denkt hier manchmal, dass du einfach Bestätigung suchst, dass dein Mann der Buhmann ist und du eigentlich unschuldig an der Situation.

Zitat von Anitar:
Du warst nicht dabei. Und er hat sich doch am Schinken hochgezogen. Wo denn bitte ich? Er hat den vorgeschlagen und ich hab nur gesagt dass er mir grad zum Hals raushängt, in ganz normalem Ton. Aber lassen wir das Thema, das wird sonst albern.


Auch hier. Eigentlich ist der Schinken doch wurstegal.
Und das er hinterher zu den Zeitungen gegangen ist, das kann ich sogar verstehen. Er ist raus aus der Situation.

Glaubst du , das es so oder so noch ein harmonischer und lustiger Familieneinkauf geworden wäre ? Nein, der Drops war beim Schinken schon gelutscht.
Vielleicht solltet ihr mal lösungsorientiert arbeiten ?
Wie z.B. Beistellbett, Einkaufszettel schreiben und VORHER überlegen was wer essen möchte.

So wie es jetzt klingt ist es kein schönes Leben , für BEIDE Seiten. Und jetzt ist das KInd noch klein, aber diese verbalen Ausfälle müssen so oder so aufhören. Man glaubt immer, dass Kinder etwas nicht hören oder nicht mitbekommen, aber auch im Schlaf hört man Dinge und speichert es im Bewusstsein.
Wenn Mama und Papa so streiten ist das ganz sicher nicht toll.

26.08.2019 07:05 • x 1 #111


Anitar
Zitat von Otten82:
Ich nehme mal einfach ein paar Zitate.



Er kann nicht reden ? Was soll er denn deiner Meinung nach machen bzw. sagen ? Weil dieses :



Ist doch eindeutig oder ? Warum machst DU nicht ein Angebot zur Lösung des Problems ? Wenn ER nicht reden kann und DU das weisst, warum gehst du nicht auf ihn zu und bietest eine Lösung an ?
Weil du bockig / sauer / traurig wegen der Affäre bist ? Das eine hat damit aber nichts zu tun.



Du hast ihm nichts getan ? Ja, du bist nicht fremd gegangen, aber muss er jetzt büßen und du kannst quasi verbal ausfällig werden aber er hat ja kein Recht dazu, weil er fremd gegangen ist ?
Das du enttäuscht bist kann ich total gut verstehen, aber du bewertest seine verbalen Ausfälle als wesentlich schlimmer, weil ER ja fremd gegangen ist.
Aber das steht doch in keinem Zusammenhang zueinander. Verbal ausfällig werden ist verbal ausfällig werden. Der eine aus Wut und der andere aus Überforderung aber beides hat nichts mit der Affäre zu tun.

Man ( ich ) denkt hier manchmal, dass du einfach Bestätigung suchst, dass dein Mann der Buhmann ist und du eigentlich unschuldig an der Situation.



Auch hier. Eigentlich ist der Schinken doch wurstegal.
Und das er hinterher zu den Zeitungen gegangen ist, das kann ich sogar verstehen. Er ist raus aus der Situation.

Glaubst du , das es so oder so noch ein harmonischer und lustiger Familieneinkauf geworden wäre ? Nein, der Drops war beim Schinken schon gelutscht.
Vielleicht solltet ihr mal lösungsorientiert arbeiten ?
Wie z.B. Beistellbett, Einkaufszettel schreiben und VORHER überlegen was wer essen möchte.

So wie es jetzt klingt ist es kein schönes Leben , für BEIDE Seiten. Und jetzt ist das KInd noch klein, aber diese verbalen Ausfälle müssen so oder so aufhören. Man glaubt immer, dass Kinder etwas nicht hören oder nicht mitbekommen, aber auch im Schlaf hört man Dinge und speichert es im Bewusstsein.
Wenn Mama und Papa so streiten ist das ganz sicher nicht toll.



Zum Thema reden: doch man könnte konstruktiv zum anderen sagen das mit dem Bett stört mich so. Und nicht ins Bett kommen vor sich hin schimpfen oder den anderen unsanft wegschieben, oder? Für mich liest es sich so als nähmst du ihn in Schutz weil er es nicht kann. Ich sage immer in den Situationen zu ihm er soll doch sagen was los ist. Da bekomm ich nur verächtliches Schnauben.
Lösungsorientiert arbeiten - da geb ich dir absolut recht. Wie, wenn einer mauert und sämtliche Vorschläge zu reden nicht wirklich annimmt? Ich bin weiß Gott wie oft in den letzten Wochen zu ihm hin und hab ihm das angeboten.

Ich will überhaupt nicht hören dass ich in allem recht habe und er der Buhmann ist. Sonst könnte ich das was Löwin hauptsächlich und ramse und andere geschrieben haben gar nicht annehmen. Ich bin viel in mich gegangen die letzten Tage und habe Fehler gesehen die ich mache.

Und dass er nun büßen müsse und jedes abfällig reden mit der Affäre gleichgesetzt wird - wie kommst du darauf?

26.08.2019 07:23 • #112


O
Okay, dann anders.

Zitat von Anitar:
Und dass er nun büßen müsse und jedes abfällig reden mit der Affäre gleichgesetzt wird - wie kommst du darauf?


Wie würdest du das nennen ?

Zitat von Anitar:
Aber egal was getriggert hat muss ich mir glaub nicht verpiss dich sagen lassen. Klar hab ich auch schon mal in der Vergangenheit was gemeines gesagt, aber ich hab ihm nichts getan.


Aber ich habe ihm nichts getan.

Was hat er dir denn getan , dass es deine verbalen Ausfälle rechtfertigt. Doch sicher die Affäre oder was hat er sonst noch so getan, dass du ausfällig werden darfst, ER da aber scheinbar kein Recht zu hat?

26.08.2019 07:42 • #113


paulaner
Unabhängig vom Fremdgehen fehlt aus meiner Sicht bei euch beiden Entscheidendes für eine gesunde Partnerschaft: Respekt, Rücksicht und liebevoller Umgang.
Natürlich kann ich das nur aus dem beurteilen, was du mitteilst.
Aber m.M.n. liegt da bei euch viel mehr im Argen, als die Bewältigung der Affäre. Die ist wohl hier, wie so oft gesagt, tatsächlich nur ein Symptom für eine gewaltige Schieflage.

26.08.2019 07:44 • x 4 #114


Anitar
Das ich habe ihm nichts getan bezog sich auf den Moment. Natürlich hab auch ich ihm in der Vergangenheit getan.
Du findest also weil ich in der Vergangenheit auch mal was blödes gesagt habe ist es okay wenn er zu mir verp. iss dich sagt obwohl ich ihm in dem Moment nichts getan habe?

Und wo bitte habe ich geschrieben ich darf ausfällig werden und er nicht weil er eine Affäre hatte?

26.08.2019 07:48 • #115


R
Zitat von Anitar:
Die Theorie ist mir klar, sie hat mir das schon oft erklärt. Aber in der Situation ist es schwer das abzurufen was da gerade triggert.


Das ist schon mal gut. Erkennen, Benennen, Verändern. Das ist so eben die einzig mögliche Reihenfolge - auch das Erkennen und Benennen ist ein wichtiger Schritt. In der Situation schwierig ja, aber es macht auch anschließend Sinn, auch wenn es zu spät scheint - nochmal nachzudenken: Was war denn das wieder gerade? Dadurch werden Trigger mit der Zeit spielend leicht erkannt, dann auch in der jeweiligen Situation und erst dann gibt es auch wirklich zusätzlichen Handlungsspielraum.

Zitat:
Mein Mann lässt den Gedanken noch nicht in der Theorie zu. Für ihn sind wir, ich, die Kinder schuld und machen ihn zu dem der er ist.


Bezüglich deines Mannes macht es wenig Sinn, wenn ich drauf eingehe. Ich habe unter anderem aber das oben zitierte nicht überhört.

Aber was ich noch anmerken will: Wichtig finde ich in diesem Falle: Schau vorallem auf deine Kinder, denn so etwas wirkt auf sie, wenn das so der Fall ist. Du selber wirst damit fertig werden, wenn er das so sieht - auf deine Kinder hat das eine ganz andere Wirkung, das Gefühl Schuld am Zustand ihres Vaters zu haben. Auch kann eine Ehe, die so läuft wie eure im Moment kein gesundes Umfeld für sie sein.

Zitat:
ich stehe, noch in Wäsche bekleidet, da gerade aus dem Bett kommend, im Türrahmen zur Küche und verschränke die Arme. In der Art kann man auf zweierlei Weise stehen. Ich steh da eher in der Art wie wenn man etwas schützend die Arme um sich legt. Er äfft mich nach, stellt sich breitbeinig hin, Kinn nach oben gereckt und verschränkt seine Arme breit und mit Anspannung. Ich fragte ihn ob er mich nochmal angucken kann wie ich wirklich da stehe. Dann unterstellte er mir ich hätte es verändert.


Zu so einem Verhalten kann ich nicht viel sagen. Wahrlich sehr kindisch. Aber wie gesagt: Es besteht kein Sinn wenn ich mich bezüglich deines Mannes äußere und den werde den Fokus auf dich legen:

Was ich nicht verstehe: Wieso lässt du dich auf so was überhaupt ein? Du lässt dich sogar in eine Rechtfertigungsposition drängen - Schau nochmal, so steh ich ja gar nicht da. Mit einer Rechtfertigung gestehst du ihm schon zu, darüber urteilen zu dürfen, wie du gerade dastehst und dass du dir seine Kritik zu Herzen nimmst. Hier sind deine Grenzen sehr unklar.

Bessere Möglichkeiten für diese Situation: Eine klare Aussage: Hey, was soll das denn jetzt bitte - ich stell mich so hin wie es für mich passt. Ist jetzt so nicht besonders deeskalierend und gibt dem ganzen meiner Meinung nach schon fast zuviel Aufmerksamkeit und beleidigten Touch. Eine andere Möglichkeit ist oft auch Abgrenzung durch Humor - vermutlich die coolste in dieser Situation - kurz darüber zu grinsen und die Position dann extra nochmal deutlich übertreiben - mal schauen ob er das dann auch noch nachäfft. Dann kann auch eine gewisse Situationskomik entstehen. Die letze Möglichkeit ist es einfach die Situation zu verlassen: Wortlos den Kopf schütteln und raus aus dem Zimmer.

Nicht vergessen: Zum Streiten braucht es immer zwei. Er hat angefangen. Du musst es nicht fortsetzen - das kannst du ändern. Ob du dir sowas dauerhaft geben willst, wenn er daran nichts ändern möchte, bleibt deine Entscheidung.

26.08.2019 08:00 • x 2 #116


L
Zitat von Anitar:
So bleiben mir nur die Kontrollen.


Das Ding bei der Kontrolliererei ist, dass dich diese Maßnahmen nicht beruhigen werden, sondern alles nur noch schlimmer machen. Höchstens ne kurzfristige Erleichterung.

Ich würde vielmehr darauf vertrauen, dass du es ohnehin merken wirst, wenn er dich wieder betrügt über kurz oder lang auch ganz ohne Schnüffelei. Die Leute verraten sich irgendwann.

Das läuft nur dann wieder einigermaßen harmonisch, wenn du es schaffst dich wieder in deine Mitte zu bringen. Mal ne zeitlang innerlich auf Distanz gehen, dich um andere Sachen kümmern und die Beziehung aus dem Fokus nehmen.

Mach dein Ding, lass dich nicht in Konflikte reinziehen und komme für dich mal zur Ruhe. Ich denke erst dann wirst du merken ob es da wirklich noch ne gemeinsame Basis gibt oder ob die Sache einfach durch ist.

26.08.2019 08:06 • x 2 #117


Anitar
@ramse: danke, das macht mir wieder etwas Mut es irgendwann zu schaffen. Erkennen, benennen, verändern.

Auch in puncto Kontrolle. Ich erkenne jetzt dass da ich das Problem bin. Ich habe zwar Verständnis für mich selber warum ich so handle, aber es ist der falsche Weg und ich kann mich nochmal besser in ihn einfühlen. Das war bisher nur bedingt möglich.
Erkennen ist nun gegeben. Benennen - vor mir und vor ihm. Aber irgendwie prallt es ab.

@leilani: du hast absolut recht, die Kontrollen beruhigen nur kurzfristig bis zum nächsten Mal.
Die liebevolle Verbindung fehlt.

Um auch nochmal auf ramse zurück zu kommen - erkennen, benennen, verändern. Das Verändern ist das schwierigste. Und zu dem was Leilani vorgeschlagen hatte, was natürlich das Beste wäre rational betrachtet. Emotional kann ich das Thema nicht liegen lassen, mich nur auf mich besinnen. Ganz ohne Kontrolle geht es noch nicht. Aber ich versuche mich drin zu üben die Kontrollen dann ohne dass er es mitkriegt zu machen. So dass er da rauskommt. Ich kann kein Vertrauen schenken ohne dass auch was von ihm kommt. Beide müssen tun. Und für ihn bin ich da jetzt die Böse mit Psychoterror und die ihn an die Leine legt. Ja. Aber sein Anteil wo ist der? Mir ist klar, Verbindung lässt sich so nicht aufbauen wenn er sich kontrolliert fühlt aber zu der Schieflage haben wir beide beigetragen, nicht nur ich.
Wenn ich mir vorstelle mein Mann hätte so gehandelt wie Löwins Mann wäre es einfacher gewesen.

26.08.2019 09:13 • #118


Anitar
Ich schaff das verändern noch nicht radikal. Klar wäre es das vernünftigste aber ich schaff es noch nicht. Das wäre für mich wie ein Freibrief dass er tun kann und dazu müsste es mir egal werden. Würde mich immer fragen ob was war. Dann bleibt mir nur, mich selber zu beruhigen. Und gleichzeitig eine Verbindung aufbauen. Aber allein?

In manchen Situationen kann ich aber tatsächlich ausbrechen Leilani. Da überlege ich vorher ob ich nun wirklich für mich kontrollieren muss. Ich versuche mir schon zu sagen ich werde es schon merken instinktiv wenn was ist. Aber gerade das Thema nach der Arbeit, da kann ich nichts merken. Das hat man ihm in der Vergangenheit auch nie angemerkt wenn er davor bei der Frau war. Wenn er außer der Reihe was hat schon eher, daher bin ich ihm 1x hinter her gefahren da war klar das stinkte bis zum Himmel.

26.08.2019 09:55 • #119


Anitar
Was ich nochmal gerne anmerken will, ich schreibe ja bei ihm nur von Affäre, den Rest kann ich nicht auch noch hier reinschreiben aus bereits gesagtem Grund. Paulaner hat das richtig rausgelesen dass da noch anderes im Argen liegt. Ich wollte ursprünglich das Thema nur beim Vertrauensthema belassen merke aber dass ich abgedriftet bin. Das macht es schwierig, das ist mir bewusst, aber ich will das nicht im real life gestreut haben. Hab eh schon Sorge dass ich schon zu viel geschrieben habe.

Meine Th hat ihn kennengelernt. Wir hatten auch bei ihr schon Sitzungen zu zweit. Zu seiner darf ich komischerweise nicht mit. Was ich denn da reden wolle fragt er dann.

Ich bin gerade echt alle. Weiß nicht was ich tun soll. Falls ihr jetzt sagt ihn komplett in Ruhe lassen und nichts tun.
Der Zustand ist nicht auszuhalten wenn das Vertrauen missbraucht wurde und nun einfach die Füße still zu halten.
Ich weiß grad echt nicht weiter. Ich stecke glaub ich auch in einer Ambivalenz. Ihm voll entgegen zu kommen, die Hand zu reichen und dabei einstecken dass nichts zurück kommt. Nähe ja, aber nicht Arbeit an sich selber. Was die Kontrollen angeht muss auch ich jetzt anfangen aber ich stecke in diesem schei.... Dilemma.

26.08.2019 10:06 • #120


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