Wie verliebe ich mich wieder in meinen Mann?

Zitat von 6rama9:

guter Therapeut

Was soll denn ein Therapeut da machen? Verliebtheitsgefühle und Begehren wegzaubern? Zwischenmenschliche Gefühle sind nun mal da und die kann man nicht wegtherapieren, nur weil sie unseren moralischen Ansprüchen nicht genügen.

Zitat von unfassbar:

Was soll denn ein Therapeut da machen? Verliebtheitsgefühle und Begehren wegzaubern? Zwischenmenschliche Gefühle sind nun mal da und die kann man nicht wegtherapieren, nur weil sie unseren moralischen Ansprüchen nicht genügen.

Ein guter Therapeut kann helfen, Ziele und Wünsche zu vergegenwärtigen und Gefühle zu hinterfragen. Im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass die TE verzichten muss oder mit einer Lebenslüge (nämlich einer oder wahrscheinlich mehrerer Affären nacheinander) lebt. Diesen Konflikt hilft der Therapeut herauszuarbeiten und eine Entscheidung herbeizuführen, die heißt:
- Ehe (Verzicht auf Verliebtheit), oder:
- Trennung für wiederkehrend neue Liebschaften (Verzicht auf Familie), oder:
- Dauer-Affären (Verzicht auf Vertrauen und Loyalität / Integrität)

Da kann ein Therapeut schon sehr viel bei der Entscheidungsfindung erreichen! Denn entscheiden muss sie sich... da führt ja kein Weg vorbei.

Zitat von 6rama9:

Diesen Konflikt hilft der Therapeut herauszuarbeiten und eine Entscheidung herbeizuführen, die heißt:
- Ehe (Verzeicht auf Verliebtheit), oder:
- Trennung für wiederkehrend neue Liebschaften (Verzicht auf Familie), oder:
- Dauer-Affären

Eigentlich traurig, dass man für solche Erkenntnisse einen Therapeuten braucht. Für mich sagt das der ganz normale Menschenverstand auch aus. Mehr Möglichkeiten gibt es ja nicht.

Zitat von unfassbar:

Eigentlich traurig, dass man für solche Erkenntnisse einen Therapeuten braucht. Für mich sagt das der ganz normale Menschenverstand auch aus. Mehr Möglichkeiten gibt es ja nicht.

Komische Einstellung. Gehst du nach einer Verletzung nicht auch mal zum Physiotherapeuten, obwohl du dir die richtigen Übungen auch durch Anlesen oder Videostudium aneignen kannst. Warum dann bei einerm seelischen Umgleichgewicht, das auf den weiteren Lebensweg einen viel größeren Einfluss als ein gerissenes Band hat, nicht zum Psychotherapeuten?

Wozu? Weil ich in der Lage bin, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen, weil ich auch meine eigenen Fehler und Fehltritte erkennen kann, weil ich selbstkritisch sein kann, weil ich Traurigkeit und Einsamkeit und Herzschmerz auch mal aushalten kann, weil ich weiß, dass es nur eine Phase ist, die eben einen schwierigen Punkt in meinem Leben darstellt, weil der Moment kommt, an dem ich selbst etwas tun muss um da rauszukommen, weil ich Eigenverantwortung trage für mich, weil ich nicht davor scheue, mich schwierigen Dingen zu stellen.

Und wenn ich einen Menschen nicht mehr anziehend finde, hilft erst recht kein Therapeut.

Zitat von unfassbar:

Wozu? Weil ich in der Lage bin, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen, weil ich auch meine eigenen Fehler und Fehltritte erkennen kann, weil ich selbstkritisch sein kann, weil ich Traurigkeit und Einsamkeit und Herzschmerz auch mal aushalten kann, weil ich weiß, dass es nur eine Phase ist, die eben einen schwierigen Punkt in meinem Leben darstellt, weil der Moment kommt, an dem ich selbst etwas tun muss um da rauszukommen, weil ich Eigenverantwortung trage für mich, weil ich nicht davor scheue, mich schwierigen Dingen zu stellen.

So jemand gibt es wirklich, der objektiv sich selbst erkennt, ohne Vorurteile, ohne betriebsblind zu sein? Nützt es nicht, eine zweite Meinung einzuholen?

Zitat von cassie97:

Nützt es nicht, eine zweite Meinung einzuholen

Dafür hat man Freunde und Familie oder eben ein Forum.

Zitat von unfassbar:

Dafür hat man Freunde und Familie oder eben ein Forum.

Machst du das auch bei Zahnschmerzen?

Jetzt streitet euch doch bitte nicht. Ich wollte doch nur einen Rat von euch und mir mal wieder von der Seele schreiben, was mich bedrückt.
Was ist denn nun wahre Liebe und was hat Liebe mit Leidenschaft zu tun? Ich war bisher der Meinung, dass die Beziehung am Ende ist, wenn ich mich neu verliebe. In meinem Fall war das ja auch so. Ich hätte mich niemals verliebt, wenn die Beziehung zu meinem Mann so toll gewesen wäre wie jetzt. Aber wir haben alle Fehler gemacht und es ist nun mal passiert. Die Ehe fühlt sich jetzt aber leider an wie kalter Kaffee gegenüber meiner Verliebtheitsgefühle in den anderen. Vielleicht muss ich das einfach nur akzeptieren.

Verliebtheit und Ehe schließen sich aus. Liebe und Ehe, ja das geht und zwar im Idealfall richtig gut. Aber die Verliebtheit, also das Prickeln und die Schmetterlinge und der Drang den anderen unbedingt berühren zu müssen, kommt definitiv nie mehr wieder. Wenn dir dieses spezielle Gefühl wichtig ist, trenn dich. Solche Gefühle gibt es nur am Anfang einer Beziehung (so max 6 Monate lang) und nie in einer langlaufenden Beziehung.

Nach wie vor bin ich der Meinung, du bist nur bedingt bindungsfähig, wenn dich Schmetterlnge im Bauch so aus der Bahn werfen.

Zitat von Judith12:

Ich war bisher der Meinung, dass die Beziehung am Ende ist, wenn ich mich neu verliebe.

Das finde ich sehr naiv. In vielen langjährigen Beziehung verliebt sich einer der Partner mal. Aber deswegen schmeißt man doch eine gute Ehe (womöglich mitsamt Kindern) nicht hin. Die Frage ist doch viel eher: Was macht man draus? Der Verliebtheit nachgeben, so wie das Kind vor dem Bonbon-Glas? Oder widerstehen und sich überlegen, was man in der Ehe besser macht, damit sie besser wird.

Zitat von Judith12:

Ich weiss nur, dass ich mich wieder neu verlieben muss, um den anderen zu vergessen. Das ist mein Muster mit dem es immer funktioniert hat und es lässt sich hier nicht anwenden

Im Grunde ist der Weg und Dein bisheriges Muster wie ein Versuch das Pferd von hinten aufzuzäumen.

Zum Verlieben und Verliebtsein gehört, daß Du das Kopfkino zuläßt und einen entsprechend großen Raum gibst. Da stellt sich die Frage, weshalb Du diesen Raum mit diesem Menschen weiter füllen möchtest. Solange der diesen Raum einnehmen kann, ist da theoretisch kein Platz für einen Anderen.

Wie mir scheint, hast Du es bisher immer nur geschafft Dich zu entlieben, indem Du den Mann in diesem Raum sozusagen durch einen anderen/neuen Mann ersetzt hast. Geht es Dir dabei also wirklich um den Mann als Persönlichkeit und Mensch oder eventuell um etwas Anderes ?

Und wenn ja, was ist es ? Fehlt es diesmal ev. auch nur an einem passenden Ersatz ?

Verliebtheit und Liebe sind für mich ein Riesen Unterschied. Was verstehst Du jeweils darunter ?

Zitat von Judith12:

Was ist denn nun wahre Liebe und was hat Liebe mit Leidenschaft zu tun?

So wie ich das sehe, gibt es verschiedene Arten der Liebe und Leidenschaft.
Du kannst mit jemanden zusammen sein, den du begehrst (reine Lust), aber sonst eher als Freund siehst. Oder du liebst deinen Mann, begehrst ihn aber nicht wirklich (selbst erlebt), weil ihr in dieser HInsicht vielleicht gar nicht zusammen passt.
Die wahre (obwohl ich mit diesem Wort nicht wirklich konform gehe) Liebe ist doch, wenn alles stimmt! Du deinen Mann begehrst, er aber auch dein Gefährte und bester Freund ist....und das auf Dauer, und nicht wie @6rama9 meint, dass man seinen Partner *nur* in den ersten 6 Monaten unbedingt berühren möchte. Natürlich spielt auch der Alltag eine gewisse Rolle, aber eine Beziehung heißt ja auch nicht, dass es alles so läuft wie am Anfang, ohne das man daran arbeitet...sich z.B. Zeit füreinander nimmt, miteinander offen redet, die Nähe des anderen sucht.

Du denkst, du *musst* dich wieder in deinen Mann verlieben, damit du eure Ehe als solche wieder sehen kannst und nicht nur als *kalter Kaffee* empfindest. Aber so funktioniert das nicht, denn man kann keine Gefühle herbei reden oder denken. Entweder sind sie da, oder eben nicht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie wieder kommen, sollten sie einmal erloschen sein, jedenfalls nicht während der bestehenden Partnerschaft.
Natürlich gibt es Krisen, die man zusammen meistern kann, aber in diesem Fall sind ja noch Gefühle vorhanden!

Ich weiß, ehrlich gesagt nicht, wie ich handeln würde, denn ich bin auch damals geblieben, aber ich habe erst nach einer Weile gemerkt, wie unglücklich ich in meiner Ehe war, als es mir nach der Trennung körperlich deutlich besser ging, auch wenn ich emotional sehr darunter gelitten habe.

Ich hoffe, du findest einen guten Weg für dich und deine Familie!

Zitat von bifi07:

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie wieder kommen, sollten sie einmal erloschen sein, jedenfalls nicht während der bestehenden Partnerschaft.

Partnerschaftliche Liebe besteht aus Elementen:
- Fürsorgliche Freundschaft im Sinne von: Den Partner vor Leid schützen
- Gemeinsamkeit im Sinne von Höhen und Tiefen des Lebens zusammen meistern
- Leidenschaft

Wenn ich das richtig sehe, ist im Augenblick nur der dritte Punkt eingeschlafen, weil die entsprechenden Synapsen derzeit von einem anderen Mann besetzt sind. Aber die Leidenschaft kann natürlich wieder kommen solange keine körperliche Abneigung besteht. Nur die Verliebtheit und die Schmetterlinge... die kommen natürlich nie mehr wieder.

Zitat von Judith12:

. Die Ehe fühlt sich jetzt aber leider an wie kalter Kaffee gegenüber meiner Verliebtheitsgefühle in den anderen. Vielleicht muss ich das einfach nur akzeptieren.

Habt ihr denn nicht durch Aktivitäten die Möglichkeit, etwas Schwung in Euren Alltag zu bringen?

Zitat von 6rama9:

Partnerschaftliche Liebe besteht aus Elementen:
- Fürsorgliche Freundschaft im Sinne von: Den Partner vor Leid schützen
- Gemeinsamkeit im Sinne von Höhen und Tiefen des Lebens zusammen meistern
- Leidenschaft

Gehört sicher dazu, wäre aber für mich zu wenig...jedenfalls jetzt, nachdem ich es anderes kennengelernt habe.
Zum dritten Punkt, denke ich nicht, dass diese wieder aufflammen kann, nur weil man dem Partner gegenüber keine körperliche Abneigung hat, auch wenn ein anderer Mann keine Rolle (mehr) spielt.