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Wie verhalten, wenn der Partner fremdgegangen ist

H
Ich drück die Daumen für den Urlaub und hoffe, dass Gefühle Deines EM für dich in einer Nichtalltagssituation eher wieder wachsen können.
Bei allem Unverständnis für Fremdgehen ist es ja schon mal gut, dass er offiziell die A. beendet hat. Das Thema der Gefühle lässt sich nachweislich weder durch Dritte noch unmittelbar selbst beeinflussen. Es gibt also nicht: jetzt ist Schluss und die Gefühle sind sofort weg. Was durch ihn selbst beeinflussbar ist, ist sein Umgang mit seinen Gefühlen und hier sollte er ruhig das Hirn mit einschalten. Wenn ihm echt klar ist, dass Eure Beziehung erhalten bleiben soll und er seinen (noch vorhandenen) Gefühlen nicht nachgeben darf, dann sollte das langfristig möglich sein. Wie hat er sich beim Kennenlern in Dich verliebt, was hat ihm gefallen, war ihm wichtig. ? Zeige ihm, dass genau Du das bist, in den er sich wieder verlieben kann. (Ich weiß, dass das schwierig ist, wenn einem ständig nach Heulen zumute ist). Stell Dir vor, dass es viele gibt, die Dir die Daumen drücken.

07.10.2019 14:07 • x 3 #256


Löwin45
Zitat von Herbstgewitter:
Stell Dir vor, dass es viele gibt, die Dir die Daumen drücken

Genau, meine Daumen sind auch schon platt vom Drücken.
Alles alles Gute!

07.10.2019 14:24 • x 2 #257


A


Wie verhalten, wenn der Partner fremdgegangen ist

x 3


B
Eine Affäre zu beenden, ist das Eine. Die Gefühle, die daran hängen, zu ändern, eine andere. Gefühle lassen sich nicht mit dem Verstand beeinflussen, sie gehen ihren eigenen Weg und der kann lange dauern.

Wenn ich an meine Affäre zurück denke, so brauchte ich nach dem Ende Monate, bis ich den Kummer überwunden hatte. Zunächst war es Trotz (Du kriegst mich nicht klein!), dann kam die Wut auf den AF (dieser A.... hat mich sitzen lassen, mich benützt und weggeworfen), dann die Wut auf mich (wie konnte ich nur? Warum habe ich das mit mir machen lassen?) und dann irgendwann so was wie trauernde Akzeptanz.
Gegenüber meinem Mann habe ich das nicht thematisiert, denn ich wollte ihn als abservierte AF nicht als Mülleimer benutzen. Das hätte ich als schäbig empfunden.
Mit der Trauer musste ich allein fertig werden. Das dauerte. Ich brauchte viel Zeit für mich. Musste öfters mal was allein unternehmen, meiner Wege gehen und dann waren dann oft die Nachmittage im Bett am WE. Mein Mann ging derweil wandern und ich ließ alles Revue passieren. Wieder und wieder.
Es ging alles Andere als schnell, aber letztendlich vergeht alles.

Erst wenn der Affärenpartner ganz aus dem Leben gestrichen ist, wird es schrittweise besser. Hat man trotz des Endes noch Kontakt, werden die Gefühle immer wieder angefüttert. Abstand ist alles.

Daher: erwarte nicht, dass Dein Mann jetzt Luftsprünge macht und Dich in Rosen bettet. Er braucht seine Zeit, denn auch für ihn war es ein Abschied, wenn auch vermutlich von Illusionen. Aber auch die sind hartnäckig.

Unternehmt was zusammen und verlasse Dich ansonsten darauf, dass er eine Entscheidung für Dich getroffen hat und das auch so bleibt. Er hat die Affäre beendet, das ist der erste und wichtigste Schritt. Das Verarbeiten ist nochmal eine andere Sache, bei der Du ihm aber nicht helfen kannst. Es sind seine Gefühle, die wieder ins Lot kommen müssen. Da kannst Du nur eine Art Zuschauer sein. Gib ihm die Zeit dafür.

Ich denke, Ihr seid auf einem guten Weg und könnt es schaffen. Dennoch wird Eure Ehe nicht mehr so sein wie früher. Es wird sich etwas ändern, aber das muss nicht nur zum Negativen sein. Anders heißt nicht zwangsläufig schlechter.
Es wäre schade, wenn Eure Ehe das nicht aushalten würde. Aber Geduld gehört auf jeden Fall dazu. Geduld mit sich und dem Anderen. Und zwing ihn nicht zum Reden, wenn er nicht reden will. Du weißt, was Du wissen musst.

Das Meiste in einer Beziehung läuft ohnehin nonverbal ab. Steh zu ihn, aber dafür darfst Du auch von ihm was erwarten. Gegenseitigkeit ist wichtig. Wenn die gegeben ist, kann sich alles wieder einspielen und jeder erkennt auch wieder den Wert des Partners und der Beziehung..

Begonie

08.10.2019 09:26 • x 10 #258


Löwin45
Zitat von Begonie:
Wenn ich an meine Affäre zurück denke, so brauchte ich nach dem Ende Monate, bis ich den Kummer überwunden hatte. Zunächst war es Trotz (Du kriegst mich nicht klein!), dann kam die Wut auf den AF (dieser A.... hat mich sitzen lassen, mich benützt und weggeworfen), dann die Wut auf mich (wie konnte ich nur? Warum habe ich das mit mir machen lassen?) und dann irgendwann so was wie trauernde Akzeptanz.

@Begonie
Danke, dass du uns an deiner Erfahrung teilhaben lässt. Es ist ganz sicher nicht leicht für dich.
Genauso, wie du es beschrieben hast, hatte es mir auch meine Freundin erklärt, als sie noch Jahre später immer noch litt und ich es anfangs nicht verstehen konnte.
Da sie weiterhin losen Kontakt hatte, riss die Wunde immer wieder auf.
Sich zu entlieben, geht eben nicht auf Knopfdruck.
Mit deiner Beschreibung ist es möglich, sich etwas in die Gefühlswelt desjenigen zu denken, der sich in einer Affäre fremdverliebt hatte.

Aber die Gefühlswelt des Betrogenen ist ähnlich komplex und spielt zur Rettung der Ehe eine genauso große Rolle.
Einfach nur froh zu sein, dass er sich letztendlich für die Ehe entschieden hat, reicht leider nicht aus.
Anfangs scheint ein Gefühl der Erleichterung da zu sein, da man annimmt, dass es jetzt wieder so werden kann wie früher. Das trügt aber, denn ein Schritt zurück in die alte Ehe geht nicht (so wie du es auch treffend beschreibst).
Es kann nur ein Neubeginn werden. Den müssen beide wollen.
Ob das möglich ist, wenn einer liebt und der andere nicht (noch nicht) - schwierig zu beurteilen.
Es sind auf jeden Fall viele Gespräche erforderlich. Auch wenn es beide an ihre Grenzen bringt.
Es stimmt aber, bevor das überhaupt möglich ist, muss sich der EP in der Affäre entliebt haben und der betrogene EP muss verzeihen wollen/können.
Ich habe jetzt durch deine anschauliche Beschreibung gelernt, dass auch das Entlieben in Phasen verläuft und Zeit braucht.
Aber auch das Verzeihen braucht Zeit.
Denn ansonsten wechselt das erste Gefühl der Erleichterung ganz schnell in ein Gefühl der Wut und des Grolls. Damit ist die Ehe dann trotzdem nicht auf einem guten Weg.

Zitat von Begonie:
Es wäre schade, wenn Eure Ehe das nicht aushalten würde. Aber Geduld gehört auf jeden Fall dazu. Geduld mit sich und dem Anderen. Und zwing ihn nicht zum Reden, wenn er nicht reden will. Du weißt, was Du wissen musst.

Geduld ist wichtig! Absolut richtig!
Geduld ist aber schwer und setzt Verständnis voraus.
Aber, um geduldig zu sein, müssen beide davon überzeugt sein, dass es sich überhaupt noch lohnt. Dazu gehören Liebe und Vertrauen.
Es wird für die TE schwer dieses Vertrauen aufzubauen, wenn sie sich nicht geliebt fühlt.
Unbeantwortete Fragen, erzeugen Unsicherheiten.
Du hast schon recht, Fragen werden u.U. den Prozess des Entliebens erschweren. Aber sie sind spätestens, wenn es auch an die Aufarbeitung bei dem betrogenen Partner geht, unerlässlich.
Jetzt ist ihr Mann in der Pflicht.

Zitat von Begonie:
Steh zu ihn, aber dafür darfst Du auch von ihm was erwarten. Gegenseitigkeit ist wichtig. Wenn die gegeben ist, kann sich alles wieder einspielen und jeder erkennt auch wieder den Wert des Partners und der Beziehung.

Stimmt!

08.10.2019 10:40 • x 5 #259


B
Die TE wird auch geliebt, nur auf andere Weise. Sonst hätte er die Ehe schon hingeschmissen.

Ich würde sogar weiter gehen und sagen:
Die TE hat die Liebe. Denn mit ihr hat er Kinder und ein gemeinsames Leben aufgebaut und das schätzt er durchaus, was ja auch sehr positiv zu sehen ist. Nur was ich schätze, in das investiere ich auch. Er weiß, was er an ihr hat.

Die AF hat nur das blinde Verliebtsein von ihm. Ein paar Treffen und ansonsten nur Worte und Herzchen über Smartphone. Da ist doch nichts, worauf sich etwas aufbauen lässt. Es sind doch nur Illusionen von einem Menschen, mit dem man angeblich seelenverwandt ist.

Ja, anfangs überwiegt die Erleichterung. Gott sei Dank die Bedrohung ist weg, es kann aufwärts gehen. Aber damit beginnt er die eigentliche Arbeit. Das Fundament hat nämlich Risse bekommen und die müssen jetzt gekittet werden. Daher ist eine Ehe nach einem Ehebruch auch so was wie ein Neubeginn.
Ich habe wie gesagt lange gebraucht mich wieder reinzufinden und vor allem wieder rund zu laufen. Dahingehend, dass Herz und Verstand wieder im Gleichschritt gingen. Aber dann kam auch was Neues. Ich habe meinen Mann mit anderen Augen gesehen, die durchaus nüchtern waren und nicht von Träumen vernebelt. Und da habe ich dann erst begriffen, wie klug und gereift mein Mann mit mir, der sprunghaften und unbeständigen Ehefrau, überhaupt umgegangen ist. Ich glaube, er wusste immer mehr als ich und sah klarer als ich, dass ich mich in etwas ohne Bestand verrannt hatte.

Kleine Geschichte am Rande. Als es mit dem AM begann, war ich auf Wolke 7. Ich sprach mit einem Freund darüber und dem zeigte ich ein Bild des AM. Dann sagte der Freund, der um etwas älter war als ich: Mit dem erträumst Du Dir eine neue Zukunft? Ich brauche nur diese Augen zu sehen und kann Dir sagen, dass dieser Mann nicht ehrlich ist. Dem kannst Du alles zutrauen, auch dass er irgendwann mit einer Anderen im Bett liegt, solltest Du mal unangemeldet dort auftauchen.
Mach nur so weiter. Mit diesen Typen wirst Du nicht glücklich und wenn Du Pech hast, verabschiedet sich Dein Mann auch. Dann stehst Du allein da!

Ich war damals fast empört und dachte mir:Ha, der gönnt mir mein neues Glück eben nicht! Und außerdem kann er diesen wundervollen Mann gar nicht beurteilen.

Monate später sah ich diesen Freund wieder und er fragte nach dem Stand der Dinge. Kleinlaut gab ich zu, dass die Affäre sich verabschiedet hatte, dass ich mich nie richtig auf ihn verlassen konnte, auch was andere Frauen anbelangte.
Der Freund hatte einen klaren Blick auf den AM, den ich nicht hatte, denn ich war meinen inneren Sehnsüchten auf den Leim gegangen. Hätte ich auf ihn gehört, hätte ich mir viel erspart. Dafür weiß ich heute auch viel mehr, auch über mich.
Nichts ist umsonst im Leben.

08.10.2019 11:00 • x 6 #260


Löwin45
@Begonie
Sehr anschaulich beschrieben. Klasse!

08.10.2019 11:08 • #261


P
Hallo zusammen,
vielen Dank für Eure Antworten und Hilfe und Einblicke in Eure Geschichten. Das hilft mir.
Wollt mal ein Update schicken: Urlaub ist vorbei und im Moment sind wir noch ein Paar. In den 5 Wochen hatten wir mittlerweile 4 Entscheidungsgespräche , das letzte vergangenen Freitag. Er hat sich nun das 4. Mal für mich/Und entschieden. Habe ihm auch klargemacht am Freitag, dass ich so ein Gespräch nicht noch einmal führen werde. Dann stelle ich persönlich seine Koffer vor die Tür!
Vergangenen Donnerstag die erste Paarsitzung. War anstrengend, natürlich verletzend, das alles nochmal in epischer Breite zu hören, aber eigentlich sind wir da raus mit einem okem Gefühl. Er hat mich danach von sich aus an die Hsnd genommen und wir sind so zurück zum Auto (kleine Gesten eben). Daher hat mich das Gespräch Freitag früh dann doch nochmal ganz schön in Aufruhr versetzt. Hatten jetzt ein angespannt schönes Wochenende. Samstag waren wir bei Freunden, die von nichts wissen. Er hat so oft meine Hand genommen und mir zugenickt oder mir ein ja zugeflüstert (bei Themen, deren Bedeutung in dem Moment nur wir beide verstanden haben )...das war schön. Gestern Fahrradtour usw. war auch schön, aber schon wieder angespannter.
Haben jetzt die Woche jeweils ein Einzelgespräch für die Paartherapie und dann wieder ein gemeinsames. Termine stehen alle. Ich hoffe nicht, dass er ein weiteres mal Zweifel bekommt, das packe ich nicht mehr. Ansonsten hoffe ich, dass wir das irgendwie hinbekommen. Angst macht mir, seine Antwort in der ersten Sitzung auf die Frage, wann er merken würde, dass die Gefühle für mich wieder da wären.....wenn es im großen Zeh kribbelt. Kann es denn jemals nochmal im großen Zeh kribbeln, wenn man sich ewig kennt?
Na ja, schauen, wie es weitergeht. Haben diese Woche ja etwas Zeit für uns. Kind ist bei Oma.
Ganz ehrlich, ich würde jetzt wirklich gern ganz langsam mal wieder in ruhigere Fahrwasser kommen. Mein Körper ist platt und hat nichts mehr zuzusetzen.
Lg

14.10.2019 04:28 • x 1 #262


B
Zitat von Pampelmuse:
Mein Körper ist platt und hat nichts mehr zuzusetzen.

Ganz zu schweigen von Deiner Seele!

Ich hoffe, dass die Paargespräche Euch weiter bringen. Das mit dem großen Zeh verstehe ich nicht. Nach Jahren in einer Beziehung kribbelt doch nichts mehr, am wenigsten im Zeh.
Ich kenne da nur ein warmes Gefühl in der Herzgegend, das mir mehr wert ist als ein Kribbeln im Zeh.

Begonie

14.10.2019 09:43 • x 3 #263


Kelene
Stimmt, so schön das Gefühl der Verliebtheit auch sein mag, es ist nix gegen das tiefe Gefühl danach und das gewachsen ist.

14.10.2019 09:47 • x 2 #264


T
Naja, das hört sich doch schon nach etwas positiver an.
Mit dem großen Zeh hat er vielleicht sein bestes Stück gemeint?

14.10.2019 09:48 • x 1 #265


P
Zitat von Begonie:
Ich kenne da nur ein warmes Gefühl in der Herzgegend, das mir mehr wert ist als ein Kribbeln im Zeh.


Ja, ich dachte auch, dass das deutlich tiefer und ehrlicher wäre.

14.10.2019 09:49 • x 1 #266


Löwin45
Zitat von Pampelmuse:
Ja, ich dachte auch, dass das deutlich tiefer und ehrlicher wäre.

Ja, das kann ich verstehen.
Aber, überfordere deinen Mann nicht.
Er versucht sich gerade emotional von seiner AF zu lösen.
Er ist momentan vermutlich gar nicht dazu in der Lage, irgendwelche warmen Gefühle in der Herzgegend zu spüren.
Dazu muss sein Herz zuerst einmal komplett frei sein.
Dazu braucht es Geduld - ein schwieriger Prozess.

14.10.2019 10:03 • x 4 #267


I
Ich finde es bewundernswert und gleichzeitig unglaublich, dass du Pampelmuse auf dieses Schneckentempo deines Mannes eingehen kannst.
Ich aber bin auch ein sehr ungeduldiger Mensch, mit mir selbst und mit anderen.

Wenn es für dich so stimmt , dann soll es so sein. Jeder findet seinen Weg mit seinem eigenen Tempo.

Viel Kraft weiterhin, und,,, schau auf dich, nimm Dir Auszeiten , ganz wichtig.

14.10.2019 21:32 • x 5 #268


P
Hallo Zusammen,
erstmal wollte ich mich nochmal für die Hilfe bedanken, die ihr mir hier gebt. Auch wenn ich nicht immer auf jeden Einzelnen direkt antworten kann (irgendwie bekomme ich das konzentrationsmäßig gerade nicht hin), es hilft mir wirklich von Euch zu lesen!
Außerdem wollte ich noch ein paar Daten gerade rücken, die ich in den ersten Beiträgen etwas verändert habe. Ich hatte bei meinen ersten Beiträgen ganz furchbar dolle Angst, dass die Andere ggf. auch hier sein könnte und mich erkennen könnte. Ich weiß nicht, wassie von mir weiß und wie sehr sie vielleicht unter dieser Situation leidet. Ist vielleicht alles Quatsch, aber davor hatte/habe? ich einen Riesenangst. Nur kurz zu den Fakten, ich habe einen Sohn (11), mein Mann und ich sind beide 43 und seit 14 Jahren ein Paar, davon 13 Jahre verheiratet. Wenn ich hier weiter Hilfe möchte, muss ich wohl ehrlich sein, sonst vergesse ich meine Flunkerei
Ich glaube, dass hatte ich nicht geschrieben - meine aktuellsten Erkenntnisse zu der Affäre - Kennengelernt vor 1 1/2 Jahren, verliebt vor einem Jahr, erster S. April dieses Jahr und das komplett geplant, also nicht im Nachgang einer Veranstaltung oder so, 4 oder 5 mal getroffen - in Hotels, nach der Arbeit. Sie haben sich sogar den Aidstest gezeigt (und ich kann mich erinnern, dass ihm der jährliche Bluttest beim Hausarzt wichtig war Anfang des Jahres )
Wir sind im Moment noch immer ein Paar, obwohl ich mich permanent auf dem Schleudersitz fühle. Letzte Nacht war wieder so eine Zweifler- und Entscheidungsnacht - mittlerweile die fünfte. Meine Nacht ist in der Regel gegen 3 oder 4 vorbei und dann ist die Welt am Dunkelsten! Und dann kommen mir Fragen und Gedanken in den Sinn, die man wahrscheinlich besser ausgeschlafen und bei Licht klären sollte oder vielleicht einfach mal nicht fragt, wenn man merkt, dass die Stimmung schon nicht gut ist bzw. der Andere sich im Tiefschlaf befndet. Ich habe mich da leider noch nicht im Griff. Gefühlt quatsche ich oft Dinge herbei und ihn dann in Richtungen, in die es nicht gehen soll So auch wieder heute früh. Er tat sich sehr schwer damit, mir zu versprechen, dass der Kontakt zur Anderen unterbleibt. Er hat es dann schließlich getan. Ich weiß nicht, wie überzeugt ich davon bin.....Heute Vormittag hatte er sein Einzelgespräch bei der Paartherapeuthin (ich morgen ).Ich hatte mich schon geistig darauf eingestellt, dass sich bis dahin die Welt wieder gedreht hat und er nach Hause kommt und seine Sachen packt. War nicht so, er kam ganz frohgemut nach Hause und meinte sogar, dass ihm das Gespräch gut getan hat, da die Therapeuthin wertfrei zuhört. Ggf. könnte er sich evtl. ein weiteres Einzelgespräch vorstellen (und dass von Ihm, der Psychoheinis immer misstraute). Er nahm mich an die Hände und sagte, dass er sein Bestes gäbe Heute Abend gehen wir essen.
Ich für meinen Teil wirke wahrscheinlich wie das totale Opfer auf ihn. Ich bin krank, mein Immunsystem hat völlig schlapp gemacht und meine arme kleine Seele ist ganz schön mitgenommen. Wie soll ich denn die souveräne fröhliche Frau werden, in die er sich mal verliebt hat? Vielleicht bekomme ich bei der Paartherapeutin ja morgen tiefere Erkenntnisse . Ihr mögt das alle komisch finden, aber wir haben auch S und zwar schönen und vertrauensvollen. Irgendwie verstehen wir uns auf dieser Ebene, da fühle ich mich wohl bei ihm und er sich offensichtlich auch bei mir . Es versteht außerdem niemand, dass ich kaum wütend bin. Ich weiß nicht warum. Klar, manchmal, aber eigentlich eher nicht. Weiß nicht, was da falsch an mir ist, aber ich habe auch eine eigene Psychotherapie angefangen (bzw. bin in den Anfangssitzungen).
Haltet mich für bescheuert, aber ich habe das Gefühl, dass die Basis noch da und im Moment nur durch das Gefühlschaos vernebelt ist. Vielleicht halte ich mich auch nur an der Hoffnung fest, ich weiß es nicht.
So, jetzt hab ich mal alles weg von der Seele.
Vielen Dank fürs Lesen und liebe Grüße

16.10.2019 13:52 • x 3 #269


Löwin45
Zitat von Pampelmuse:
Ich bin krank, mein Immunsystem hat völlig schlapp gemacht und meine arme kleine Seele ist ganz schön mitgenommen. Wie soll ich denn die souveräne fröhliche Frau werden, in die er sich mal verliebt hat?

Liebe Pampelmuse
Das tut mir sehr leid für dich.
Gräme dich nicht über dich selbst.
Du verlangst einfach viel zu viel von dir.
Du setzt dich zu sehr unter Druck.
Mach dich frei von der Idee, dass du es jetzt schaffen musst, deinen Mann wieder in dich verliebt zu machen.
Das kann in der momentanen Situation einfach nicht gelingen.
Entweder es sind noch Gefühle für dich da (ob du nun fröhlich oder traurig bist) oder es ist vergebene Liebesmüh.

Der Hormonrausch deines Mannes muss abgeklungen sein.
Er muss bereit sein die rosa Brille abzulegen.
Das kannst du kaum beeinflussen.

Dass du ihn auch nachts weckst, lässt ihn erkennen, wie gravierend deine Verletzungen sind, die er verursacht hat.
Ja klar, ist ihm das unangenehm.
Ja klar, würde er am liebsten die Vergangenheit hinter sich lassen.
Das ist aber nicht so leicht, und das muss er verstehen.

Ganz ehrlich - wenn er nicht bereit ist, diesen steinigen Weg mit dir zu gehen, hat er dich nicht verdient!

16.10.2019 14:17 • x 4 #270


A


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