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Wie vergessen und Vertrauen aufbauen
Zitat von Larali:Aber was kann er tun? er fragt mich oft was er tun kann um mir zu helfen das zu vergessen bzw zu verarbeiten, aber ich weiss es nicht.
deepdown
Zitat von SilentOne78:Zitat von Larali:Aber was kann er tun? er fragt mich oft was er tun kann um mir zu helfen das zu vergessen bzw zu verarbeiten, aber ich weiss es nicht.
Hallo Larali,
von Arnold Retzer gibt es da in seinem Buch Lob der Vernunftehe einen interessanten Ansatz. Er hat dem Thema Vergebung ein ganzes Kapitel gewidmet und kommt zu dem Schluss: Vergebung ist ein einsamer Prozess, der unter zwei Augen stattfindet. Etwas, dass der Vergebende mit sich allein ausmachen muss. Und bei dem es in erster Linie darum geht, den eigenen Anspruch auf Wiedergutmachung aufzugeben, sich zu verabschieden von dem Gedanken, dass der Partner uns etwas schuldig ist für die Enttäuschung, für die Verletzungen, die er uns zugefügt hat.
Das kann beispielsweise auch der Verzicht auf den Anspruch sein, der Partner sei es einem schuldig
- das verletzte Vertrauen wieder herzustellen
- das Handy kontrollieren zu lassen und minutiös Auskunft zu geben, wann er was, wo, mit wem gemacht hat
- einem die Sicherheit zu geben, dass so etwas nicht mehr vorkommt etc.
Solche Ansprüche sind nur sehr schwer zu erfüllen, und darauf zu beharren stellt den Partner - und damit die Beziehung - vor ein kaum zu überwindendes Hindernis, eine Dauerlast, an der die Partnerschaft sich totlaufen kann.
Vergebung befreit den Partner und die Partnerschaft von dieser Bürde, beendet den Kampf um die Einlösung dieser Ansprüche. Vergeben heißt, den Schuldigen aus der Täterrolle zu entlassen - und sich selbst aus der Opferrolle. Und sie hat nichts mit klein beigeben oder vergessen zu tun, sondern damit, dem anderen im vollen Bewusstsein der entstandenen Verletzungen seine Schulden zu erlassen. Seine Frieden damit zu machen, dass es passiert ist - und das Risiko zu aktzeptieren, dass es wieder passieren könnte.
Was nicht heißen soll, dass man dem Partner damit einen Freifahrtschein ausstellt, in dem Sinne, dass er sich sowas auch noch ein zweites Mal leisten darf, ohne dass es Konsequenzen hat. Das kann man ruhig auch klar machen. Aber es damit dann eben auch gut sein und die Sache auf sich beruhen lassen.
Das geht nicht von heute auf morgen und lässt sich auch nicht erzwingen. Es braucht Großmut und Stärke. Und die Bereitschaft, vergeben zu wollen. Wollen allein ist zwar noch keine Garantie dafür, dass es auch gelingt, aber ohne diesen Willen geht es gar nicht. Wenn das Gefühl da ist: Nein, das war zuviel, das ging zu weit, das will ich nicht vergeben, dann sollte man sich ernsthaft die Frage stellen, ob und warum man an dieser Partnerschaft überhaupt noch festhalten will.
Soweit mal mein Versuch, 20 Seiten in wenigen Sätzen zusammenzufassen... ich hoffe, ich konnte die Idee bisschen rüberbringen.
Larali
Zitat von Larali:Naja die Konsequenzen bekommt er ja noch heute zu spüren, Mauer, blocken, mangelndes Vertrauen, zweifel
Zitat von Larali:aber ich habe nicht betrogen, gelogen oder sein Vertrauen missbraucht
Knuffel
annii
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