Hallo lieber Gast bzw. Reader,
auweia, wenn der Amtsschimmel wüßte, welche tragende Bedeutung er einnimmt.
Ich glaube, das Schlimmste ist, wenn langjährige Kontakte in plötzliche Funkstille enden, d.h. wenn man schweigend ohne Wertschätzung zurückgelassen wird.
Abschiednehmen müssen von liebgewonnenen Menschen, das gehört zum Leben.Aber es kommt wohl auf die Art an, wie man Abschied nimmt.
Der Amtsschimmel hatte eine rein behördliche Funktion, weil es um die Auszahlung von Sozialleistungen ging / geht.
Der Kontakt ging ja, als seine Zuständigkeit 2007 endete, bis heute darüber hinaus.
Es war sogar so, daß ich eher das Gefühl hatte, ihm gegenüber fürsorglich sein zu müssen, wie das Usus ist in meiner Profession.
Allgemeine Behördensachbearbeiter müssen wohl kaum fürsorglich sein, es sei denn, sie arbeiten auf dem Jugendamt.
Wg. meines Burnouts kann ich wohl nicht mehr unmittelbar als Sozialarbeiterin arbeiten, ich bin immer zu nah dran am Klienten.
Ich bin mir meiner eigenen Defizite bewußt, kümmere mich auch um die Probleme anderer, was nicht immer förderlich ist.
So kam ich 2004 damals, als mich der Amtsschimmel anrief, mit ihm ins Gespräch.
Warum der kOntakt über 2007 hinausging, weiß ich eigentlich nicht genau, wahrscheinlich wg. beidseitiger Sympathie.
Als der Partner 2011 weg war, intensivierte sich der Kontakt zum Amtsschimmel, klaar bin ich auch froh, daß es ihn gab.
Ich knabbere allerdings daran, daß er mich so ausschweigt nach der Abschiedsmail, einen freundlichen 2-Zeiler hätte ich besser gefunden, um abzuschließen.
Nicht um eine Reaktionskette zu verfolgen.Ich hätte mich dann eher wertgeschätzt gefühlt.
Zurückgelassen werden nach 9 Jahren Kontakt u. er weiß viel über mich, in einem Raum des Schweigens, ist schmerzlich.
Hätte ich den Kontakt nicht beendet, wäre es so weitergegangen.
Das sicher noch über Jahre.U. die Nähe war schon viel zu stark, so daß ich die Notbremse gezogen hatte.
Klar wird mir der Amtsschimmel auch fehlen, ich hätte mir nur gewünscht, daß das Ende nicht durch ein Ausschweigen herbeigeführt worden wäre.
Ich weiß von meinem Beruf her, wie schwierig es ist, eine ausgewogene Balance zwischen Nähe u. Distanz herzustellen, wenn man Menschen über Jahre begleitet.
Ich bin noch anders geschult, als der Amtsschimmel der ein Verwaltungsbeamter ist, d.h. ja nicht, daß ich jetzt besser bin.
Das kann man wohl auch kaum von einem Verwaltungsmitarbeiter erwarten.
In meiner Profession ist es natürlich ein Berufskodex, mit Klienten auf Abstand zu gehen.
Ich habe einfach bei dem Amtsschimmel die Wertschätzung zum Abschluß vermißt.Ich weiß, das kann man auch nicht erwarten u. er hatte auch keinerlei Verpflichtung, sich noch zu meiner Abschiedsmail zu äußern.
Trotzdem sehr traurig.
Bei meinen Wegbegleitern im Leben gab es immer einen würdevollen Abschluß u. Abschied.Das ist sicher nicht selbstverständlich.
06.12.2013 19:53 •
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