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Ehemann kann sich nicht entscheiden / wie damit umgehen?

T
Zitat von Anonymous123:
Was meinst du damit? Man gibt der Beziehung eine zweite Chance, aber verzeiht nicht?

Am Anfang steht erstmal nur die Entscheidung, nicht direkt die Trennung zu wollen. Am Anfang steht die Bereitschaft ein Verzeihen zu versuchen.

Ob man dann irgendwann tatsächlich verzeihen kann oder will, hängt von vielen sehr individuellen Faktoren ab.

Ich habe damals für mich zuerst entschieden, dass ich meinen Mann nicht loslassen will.
Da war ich aber noch sehr verletzt und ich war noch nicht sicher, ob ich ihm je werde verzeihen oder gar werde vertrauen können.

Dann kamen viele Gespräche.
Ich verstand immer mehr, was da bei ihm abgelaufen ist.
Mit meinem Verstehen kam langsam das Verzeihen.

Danach wuchs langsam - extrem langsam - das Pflänzchen namens Vertrauen. Und es ist immer noch - nach mehr als 3 Jahren - ein kleines Pflänzchen.
Bis daraus ein Baum wird, wird es sicherlich noch dauern.
Allerdings ist das meine Baustelle. Denn das Credo meines Lebens lautete immer:
Vertrauen ist gut.
Kontrolle ist besser.

Aber daran arbeite ich .

03.12.2022 10:53 • x 5 #121


B
Achso Wut. Ja, ich war auf den am wütend, wie konnte er es wagen MEINE Frau anzufassen und MEINE Ehe zu zerstören.

Dabei stand das alleine in der Verantwortung meiner Frau.
Wut auf sie kam dann später. Und war wichtig.

Heute denke ich. Was bist du für ein feiges Würstchen gewesen und hast nicht deine Ehe beendet.
Man muss ihm allerdings zugute halten dass er es nun auch endlich geschafft hat, seine Ehe zu beenden und ich wünsche ihm, dass er jemand neues lieben lernt und so Glück und Beständigkeit zu erleben.
Aber meistens ist er gar nicht vorhanden in meinen Gedanken

03.12.2022 11:21 • #122


A


Ehemann kann sich nicht entscheiden / wie damit umgehen?

x 3


B
Zitat von Trust_him:
Am Anfang steht erstmal nur die Entscheidung, nicht direkt die Trennung zu wollen. Am Anfang steht die Bereitschaft ein Verzeihen zu versuchen.


Exakt. Mehr zu verlangen ist übermenschlich.

03.12.2022 12:37 • x 3 #123


S
Ihr habt ja nicht unrecht. Ich gab selbst eine Chance. Aber Entscheidungen für eine Partnerschaft sind nicht einseitig. Ich kann formulieren, dass ich bereit bin keine Trennung anzustreben und versuchen will zu verzeihen. Aber dann muss halt auf der anderen Seite eine Entscheidung reifen und wirklich was passieren. Eventuell räumliche Trennung, eventuell Kontaktabbruch in alle Richtungen (Kinder selbstverständlich ausgenommen). Das ist kein Muss, je nachdem wie leidensfähig man ist. Aber dann muss der Betrüger halt mal aus dem Quark kommen, Verantwortung übernehmen, kein Geeier mehr, wirkliche Ehrlichkeit. Und er sollte schon von sich aus Angst entwickeln, dass die Partnerschaft zu Ende ist. Das sollte ihm außerhalb der Kinder und des Geldes schon „Angst“ einjagen.

Hier sehe ich eine 80/20-Aussage, ein scheinbar klagloser vorübergehender Auszug und keinerlei Wille den Kontakt zur dritten Person abzubrechen.
Das klingt leider nach zwei Szenarien. Entweder ist ihm die Frau egal und er hadert noch mit Kinder, Haus, Finanzen und Umfeld. Oder er lebt in der arroganten Annahme, dass sie ihn sowieso nicht verlässt und er das ausreizt. Meine Meinung!

03.12.2022 13:06 • x 4 #124


B
@So-What
Oder aber er weiß noch nicht was er will. In solchen Fällen dauert einfach alles.

03.12.2022 13:10 • x 1 #125


S
Und das muss man aus Liebe abwarten und aushalten können, nachdem man schon gedemütigt, belogen und betrogen wurde? Für mich klingt das leider eher nach Verlustangst.

Ich habe drei Jahre damit verbracht zu versuchen eine Ehe 2.0 zu gestalten. Dafür hatte ich Bedingungen, manche habe ich formuliert, manche hatte ich für mich (z.B. wieviel ich bereit bin zu leiden, denn das kann niemand von außen messen). Manchmal war ich müde, ohne Energie, habe gewackelt und war in dem einen oder anderen Punkt nicht konsequent genug. Aus Eis bin ich auch nicht, nur ein Mensch. Eine war aber auch, dass ich mich endgültig trenne, wenn ich deutlich spüre, dass es nicht hauptsächlich um mich geht, sondern um alles drum herum. Und als ich mir sicher war, habe ich die Ehe beendet. Mein Ex wäre immer noch hier. Er bettelte förmlich drum, sehr lange. Aber zu welchem Preis? Ich hätte mich anpassen und meine Ansprüche an eine Partnerschaft an seine angleichen müssen. Liebesgedöns und ernsthafte Kommunikation werden völlig überwertet. Bisschen Flirten, ein paar Heimlichkeiten usw., was solls, er wäre ja noch da.

Und die Energie, dass es eben NICHT so ist, sondern eine glückliche, keine bequeme Reunion angestrebt wird, dafür sollte schon der Partner mehr aufbringen, der sie heimlich und mit voller Absicht aufs Spiel gesetzt hat.

03.12.2022 13:43 • x 3 #126


P
@MissLilly Hm, möglicherweise. Wie meintest du das?

03.12.2022 14:29 • #127


P
@Trust_him Das unterschreibe ich zu 100%.

03.12.2022 14:31 • x 1 #128


P
Zitat von BernhardQXY:
:anbeten: Exakt. Mehr zu verlangen ist übermenschlich.

Genau. Verzeihen kann mit der Verarbeitung kommen, vielleicht. Erstmal steht der Wunsch, das irgendwann zu tun, und dann kommt die Arbeit. Verzeihen ist ein Prozess.

03.12.2022 14:36 • x 1 #129


P
Zitat von Anonymous123:
Wie genau wirkt sich denn das vorläufige nicht-verzeihen auf die Beziehung aus?

Es wirkt sich so aus, dass da noch nicht verheilte Wunden sind, die vielleicht irgendwann mal heilen.

03.12.2022 14:38 • x 1 #130


B
Zitat von So-What:
Und das muss man aus Liebe abwarten und aushalten können, nachdem man schon gedemütigt, belogen und betrogen wurde? Für mich klingt das leider eher nach Verlustangst.

Stimmt, auch die war auf beiden Seiten ein motivator und ist mMn erst einmal nichts Böses. Nur wenn diese Angst nicht durch eine wachsende Liebe verdrängt wird, dann ist es Zeit zu gehen.

Und man muss gar nichts, denn man ist frei in seinen Entscheidungen.
Aber wenn man wirklich eine Ehe 2.0 will, keine Neuauflage der alten Beziehung, dann braucht es selbstverständlich Zeit.
Denn nicht nur der betrogene ist verletzt und muss dennoch on top das Leiden des anderen ertragen, sondern der betrogene selbst braucht ja auch Zeit, zum Beispiel zum verzeihen. Oder um wieder zu vertrauen oder um wieder Nähe zuzulassen.

03.12.2022 15:07 • x 2 #131


S
Ein verlustängstlicher Betrogene ist halt meiner Meinung nach für eine glückliche Ehe 2.0 nicht förderlich. Und spielt dem Betrüger in die Karten. Der Betrogene wird sich u.U. mit sehr wenig zufrieden geben.
Außerdem wäre ich nicht bereit, das Leid des Betrügers (nehme an, Du meinst Liebeskummer) zusätzlich auszuhalten. Er ist für mein Leid verantwortlich, für seins und eventuell für das einer dritten Person (auch wenn diese dafür selbst auch Verantwortung übernehmen muss). Er log nach allen Seiten, eventuell ist die dritte Person rachsüchtig, eifersüchtig und omnipräsent (selbst erlebt) und niemand außer er selbst hat diese Situation heraufbeschworen. Und nun muss ich das alles ausbaden? Aus Liebe? Und ich habe es wirklich versucht.

Mit Vertrauen hatte ich keine Probleme. Aber mit der Frage: Warum tut man das, trotz Liebesschwüre und ohne die Absicht zu verlassen? Darauf habe ich noch keine Antwort gefunden, auch nicht durch das Forum hier, die ich nachvollziehen könnte.
Die Antwort in meiner Konstellation war, dass es mit der Liebe zu mir als Mensch nicht mehr weit her war. Zu dem was wir hatten, ja. Er brauchte mich, ja. Für sich. Ich war halt auch drin, im Gesamtpaket, welches er „buchte“. Mir war das zu wenig.

Ich möchte Dir und Deiner Frau nicht absprechen, dass es euch gelungen ist. Auch sonst niemand hier. Es mag Betrüger geben, die in der Aufarbeitung sehr tief bei sich selbst gehen können, keine Ausflüchte mehr suchen und dies offen kommunizieren können. Aber man muss schon sehr genau hinsehen, ob man so jemand an seiner Seite hat. Nicht mehr will ich der TE mit auf den Weg geben.

03.12.2022 16:15 • x 4 #132


B
Zitat von So-What:
Außerdem wäre ich nicht bereit, das Leid des Betrügers (nehme an, Du meinst Liebeskummer) zusätzlich auszuhalten. Er ist für mein Leid verantwortlich, für seins und eventuell für das einer dritten Person (auch wenn diese dafür selbst auch Verantwortung übernehmen muss).

Ja und? Natürlich ist es der Kummer des betrugers und da habe ich keine Anteile daran. Nur wenn ich die Ehe 2.0 will bleibt doch nichts anderes übrig als auszuhalten. Das heißt weder, dass ich Mitleid habe noch den Kummer annehme. Es es heißt nur, dass ich es aushalte und dem anderen zugestehen, dass er trauert. Oder bist du bei anderen auch so, dass du sagst selber schuld, sieh zu dass du nicht mehr traurig bist, das ist doch auch unbarmherzig.
Klar kann man sagen haste die selbst eingebrockt.
Aber letztendlich bringt das doch nichts.
Ich warne nur davor zu glauben, dass man vom Betrüger erwarten soll, Sack und Asche seien das mindeste.
Ob das was er mir angetan hat verziehen wird hängt doch ausschließlich von meiner Entscheidung ab.
Aber du hast an einer Stelle absolut Recht:

Zitat von So-What:
Aber man muss schon sehr genau hinsehen, ob man so jemand an seiner Seite hat. Nicht mehr will ich der TE mit auf den Weg geben.

Genau. Einfach gucken wohin der Weg geht. Und uffbasse

03.12.2022 16:53 • x 3 #133


S
Sack und Asche gab es hier nicht einen Tag. Meine Entscheidung, meine Konsequenz. Sehe ich genauso. Aber der Betrüger trifft auch eine Entscheidung. Seine Konsequenz. Das muss ich doch nicht auch noch auf meinen Rücken laden. Ich erwarte, dass der Schmerz über einen eventuellen Verlust von mir, größer ist als der Liebeskummer gegenüber der Affäre. Sonst sehe ich kein Argument für eine Ehe 2.0.
Ich möchte in einer Partnerschaft die Eine sein. Nicht mehr und nicht weniger. Körperlichkeiten, Probleme, Verwirrungen, alles ok. Bis dass der Tod uns scheidet ist verdammt lange. Wenn es aber hart auf hart kommt, komme da aber ich, sonst niemand. Wenn es nicht mehr so ist, auch ok, tut halt verdammt weh, keine Frage.

Wer würde denn eine Beziehung mit jemandem eingehen, mit dem Wissen, dass er/sie emotional noch am Ex hängt und dann versuchen ihm/ihr darüber hinweg zu helfen?

03.12.2022 20:42 • x 10 #134


B
@So-What
So weit liegen wir doch gar nicht auseinander. Außer dass ich Kummer nicht werte.
Aber ich weiß jetzt auch nicht weiter wie ich erklären soll was ich meine. Denn Trost habe ich nicht gespendet

03.12.2022 20:45 • x 1 #135


A


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