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Ehemann kann sich nicht entscheiden / wie damit umgehen?

T
Zitat von Anonym1303:
Ich weiß nur nicht ob das mir mehr schadet oder nicht

Mein Mann hatte bereits alles gelöscht, als ich davon erfuhr. Was ich an Chatverläufen gesehen habe, hat sie mir gezeigt. Ich habe ungefragt von ihr mehr erfahren als mir gut tat.
Zitat von Anonym1303:
wie Hat das dein Partner aufgenommen dass du das als Offenheit brauchst, auch wenn seine Privatsphäre darunter leiden würde?

Er hatte damit nie ein Problem. Er konnte mein Misstrauen verstehen. Tut es noch heute, wenn mal was hochkommt.
Zitat von Anonym1303:
Hattet ihr auch eine Therapie zusammen gemacht?

Nur 2 Sitzungen. Wir haben das alleine gemacht. Wir brauchten keine externe Hilfe. Das sagte auch der Therapeut. Aber wir reden seither sehr viel über unsere Gedanken und Gefühle.

29.11.2022 16:40 • x 1 #106


P
Zitat von Anonym1303:
Ich hatte auch zwischendurch das Bedürfnis/Gefühl ich müsste seinen chatverlauf mit ihr zu lesen bekommen (in seinem Beisein) natürlich. Ich weiß nur nicht ob das mir mehr schadet oder nicht? Aber auch für eine eventuelle Zukunft muss ich doch darauf bestehen zu schauen ob Kontakt besteht oder?

Ich würde davon abraten, diesen Chatverlauf zu lesen. Das ist eine Büchse der Pandora. Wenn du jetzt schon Kapfkino und seelischen Schwerz hast, wärst du danach womöglich leicht traumatisiert mit dem, was sich in deinen Kopf festsetzt. Weißt Du, ich habe mir Informationen besorgt, allerdings nicht den Chatverlauf. Als mein Mann noch nicht berwit war, alles auf den Tisch zu legen. Tja, was soll ich sagen? Es tat einerseits gut, die Initiative zu ergreifen, und ich bereue es nicht im Geringsten, aber sie Last, die man sich da mitunter auflädt, ist groß.
Der Preis für die ungefilterte Wahrheit ist sehr hoch.
Wie wäre es, wenn er (falls es dazu kommt) alles löscht, nachdem ihr alles geklärt habt. Alles weg und reiner Tisch, danach völlige Transparenz,
Wenn irgendein Kontakt kommt etc.

29.11.2022 16:46 • x 2 #107


A


Ehemann kann sich nicht entscheiden / wie damit umgehen?

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Er wird außerdem 100% alles von selbst löschen, falls du dem zu nahe kommst…

29.11.2022 16:49 • #108


B
Zitat von Anonym1303:
Stelle mir das so schwierig vor welche Maßnahmen man braucht um das Vertrauen langsam wieder aufzubauen.

Vertrauen und Kontrolle passen nicht zusammen. Denn Vertrauen erwächst aus dem Verzeihen und dem Verständnis für ihn. Du fühlst es oder eben nicht. Klar, jetzt ist es kaputt und bis es wieder wachsen kann dauert es.
Aber die Kontrolle über ihn und damit die Sicherheit, die Du Dir mit der Überwachung verschaffen willst, sind kein Nährboden für das Wachstum von Vertrauen.

Vertrauen heißt eben auch, ihm wieder zu vertrauen, dass die Trulla eine Episode war und er wieder mehr Energie und Zeit in den Erhalt der Ehe steckt. Vertrauen heißt, ich traue ihm und ich habe es nicht nötig, irgendwelche Maßnahmen zu ergeifen, damit er mir bleibt.

So verunsichert Du jetzt auch bist, aber der Weg eines von Dir als rechtmäßig angesehenen Überwachungsstaates ist kein guter und tragfähiger Weg.

29.11.2022 17:02 • x 4 #109


P
Zitat von Begonie:
Denn Vertrauen erwächst aus dem Verzeihen und dem Verständnis für ihn.

Sehe ich nicht so. Vertrauen wächst, wenn es wie eine kleine Pflanze versorgt und gegossen wird, also durch Taten: Ehrlichkeit, Offenheit, Mut.
Verzeihen kann ich auch später, und Verständnis? Man kann vielleicht Verständnis aufbringen, wie es zu allem kam, aber wie wächst daraus Vertrauen für die Gegenwart und Zukunft?

29.11.2022 17:07 • x 5 #110


A
@Palindrom danke. Ich weiß dass es bestimmt schlimmer danach ist. Aber natürlich frage ich mich ob da noch mehr Wahrheiten ans Licht kommen würden. Gerade die frage wie sich die Nacht angebahnt hat und vorallem was sie danach geschrieben haben. Weil er mir ja sagt es tut ihm leid, würde dann gern wissen wollen was er ihr zu dieser Nacht gesagt hat. Vorallem weil er mir immer erzählt sie hätte auch ein Problem das er verheiratet ist und er sich erstmal selbst klar werden soll über die Gefühle. Wenn sie doch so prinzipentreu ist wie er immer sagt, frage ich mich wie es so weit kommen konnte. Das ergibt für mich alles keinen Sinn. Und manchmal kommt natürlich auch die Wut auf sie hoch, wie sie das alles zugelassen hat, wenn es doch angeblich so eine nette Frau ist... ich weiß das da meine Emotionen und Fragen eine große Rolle spielen, aber wie soll man den etwas verarbeiten, wenn mN gar nicht weiß was man alles verarbeiten muss und warum es so gekommen ist...

29.11.2022 17:11 • x 2 #111


B
Liebe Te,in erster Linie sollte sich die Wut gegen deinen Mann richten. Er hat dir dummerweise irgendwann Mal die Treue geschworen. Sie hat mitvdir nichts zu tun. Sie ist nur der Steigbügelhalter für die Affäre.
Mich überrascht immer die Wut auf die Affäre und wie in deinem Fall der Betrüger bekommt noch eine Form von Verständnis. Würdest du ihn am liebsten einen Kopf kürzer machen und noch schlimmeres könnte ich es verstehen.

29.11.2022 17:24 • x 2 #112


A
@Butterblume63 oh glaub mir das will ich. Und wenn überhaupt wird er es auch nicht leicht haben.
Ich weiß dass sie nix mit mir zutun hat, aber trotzdem gehören immer 2 dazu. Vorallem wenn beide wissen dass es eine Frau und Familie gibt. Dann hat sie für mich auch einen Beitrag und ich kann mir ein Bild von ihr machen. Wenn ich Prinzipen als Frau habe nichts mit verheirateten Männern anzufangen, dann muss ich ihn halt bevor was passiert vor die Wahl stellen. Kann dann auch solche Frauen nicht verstehen (oder Männer wenn es andersrum ist natürlich)
Rechtfertigt keineswegs seine Taten das weiß ich und das was er getan hat ist viel schlimmer und schwerwiegender.

29.11.2022 17:40 • x 4 #113


MissLilly
Zitat von Anonym1303:
Ich weiß dass sie nix mit mir zutun hat,

Ja und genau DAS ist das traurigste daran.
Der Gedanke mag dich jetzt noch trösten, wird aber über kurz lang wie ein Boomerang zu dir zurück kommen .
Glaub mir ich weiß wovon ich rede ..

29.11.2022 17:46 • #114


T
Zitat von Anonym1303:
Und manchmal kommt natürlich auch die Wut auf sie hoch, wie sie das alles zugelassen hat

Ich kann das durchaus verstehen - deine Wut auf sie.

Aber du solltest auch ehrlich zu dir selbst sein und dir bewusst machen, dass er derjenige ist, der es zugelassen hat! Mit ihm musst du dich auseinandersetzen.

Ich war auch wütend auf die Ex-AF - aber nicht, weil sie sich auf ihn eingelassen hatte. Das kann ich total verstehen! Er ist nunmal ein toller Mann - alles in allem. Ich kann allerdings bis heute nicht verstehen, warum sie das so lange mitgemacht hat. Das wäre mir nie in den Sinn gekommen.

Was mich wütend gemacht hat, war diese Doppelmoral. Einerseits kein Problem damit zu haben, am Betrug mitzuhelfen und andererseits sein Gewissen erst zu entdecken, wenn er sich gegen sie entschieden hat.

Aber für dich und deine Heilung ist wichtig, dass sich deine Wut/deine Trauer gegen ihn richtet. Denn er hat den Bockmist gebaut. Sie hat ihm nur dabei geholfen. Sie ist vielleicht ne blöde Kuh, aber sie sollte dir gleichgültig sein. Sie ist keiner deiner Gedanken Wert.

29.11.2022 17:46 • x 3 #115


B
Liebe Te,du weißt nicht was er ihr über dich erzählt hat.
Häufig werden die Partner bei der Affäre in die Pfanne gehauen. Denn ein Schwärmen wie toll die Partnerin oder Partner ist würde dann seltener vom Erfolg gekrönt sein,ausser die Affäre will auch nur Affäre bleiben.
Die sagt,die schönen Stunden,Geschenke und Aufmerksamkeiten reichen mir,den Alltag will ich niemals erleben.
Schaue einfach auf dich wie lange deine Zündschnur ist und du seine Kapriolen ertragen willst.

29.11.2022 18:06 • x 2 #116


P
@MissLilly o ja, das hat Potezial für Selbstzefleischung. Man kann aber versuchen, dem rational zu begegnen.

29.11.2022 19:09 • x 1 #117


A
Zitat von Begonie:
Vertrauen und Kontrolle passen nicht zusammen. Denn Vertrauen erwächst aus dem Verzeihen und dem Verständnis für ihn.


Zitat von Palindrom:
Sehe ich nicht so. Vertrauen wächst, wenn es wie eine kleine Pflanze versorgt und gegossen wird, also durch Taten: Ehrlichkeit, Offenheit, Mut.


Das eine schließt doch das andere nicht aus ‍️


Zitat von Palindrom:
Verzeihen kann ich auch später


Was meinst du damit? Man gibt der Beziehung eine zweite Chance, aber verzeiht nicht?

Wie genau wirkt sich denn das vorläufige nicht-verzeihen auf die Beziehung aus?

03.12.2022 08:58 • #118


MissLilly
Zitat von Palindrom:
Man kann aber versuchen, dem rational zu begegnen.


Sehr richtig und das ist eine rationale Begegnung, denn es ist nicht NICHT die TE die sich hier fremdverliebt hat!


Zitat von Palindrom:
o ja, das hat Potezial für Selbstzefleischung

o ja, ich sehe das du mich leider nicht verstanden hast ..

03.12.2022 09:17 • #119


B
Spannender Thread, muss ich sagen und zwar deswegen weil ich hier eine gewisse Dynamik sehe.
Zuerst haben sich die radikalen Vertreter gemeldet, die halt aus ihren Erfahrungen so geworden sind. Und so langsam tauchen die besonnenen versöhnungsbereiten Mitglieder auf.
Ich finde es grundsätzlich gut, wenn man Affären differenziert betrachtet.
Letztendlich ist es immer und ausschließlich dieselbe Geschichte nur in Nuancen anders
Und das geschilderte ist im Wesentlichen gleich.
Ich finde es gut, dass du liebe Te ersten noch nicht verschwunden bist, zweitens noch nicht die Koffer vor die Tür gestellt hast und drittens ihn trotzdem gebeten hast zu gehen.
Ich persönlich stehe auf der Seite der Ehe und langjährigen Beziehung.
Wenn man es schafft, solch eine Krise zu meistern ist das etwas befriedigendes und erfullendes. Allerdings sind wir Menschen und somit kann das nicht jeder und das bedeutet auch nicht, dass man dadurch in irgendeiner Weise minderwertig ist.
Soweit.
Ich möchte gerne ein paar Punkte aufnehmen.
80 20 verstehe ich durchaus als 80 Prozent Ehe und 20 Prozent Unsicherheit.
Warum sollte es anders sein? Warum sollte in der Betrachtung das Vertraute, das gemeinsame Leben nicht auch einen sehr hohen Stellenwert haben versus dem Neuen rauschhaften.
Melanie Mittenmeier sagte es macht einen Unterschied ob man im Biergarten ein Radler trinkt oder im Club eine Linie zieht und durchfeiert. Und jedem vernünftigen Menschen ist klar, dass letztlich der Biergarten viel gesünder ist.

Auch ich sehe die 20 Prozent als eine Unsicherheit ob man mit dem neuen auch im Biergarten glücklich wird.
Und das genau ist fraglich.


Dann war hier die Aussage man müsste sich sofort entscheiden. Und ich sage dazu ganz klar nein. Vieles sind Prozesse, die einfach ablaufen müssen und daraus folgend muss jeder auch Geduld und Demut mitbringen.

Dann hieß es, man könne nicht um die Liebe kämpfen. Ich finde Definitionssache: man kann durchaus um eine Ehe/ Beziehung kämpfen und die Liebe folgt. Das heißt einerseits, dass man liebe geschenkt bekommt, aber das vorlaufend doch ein Kampf statt.
Ganz ehrlich: wenn ich meine Frau anhimmelnd anschaue denke ich mir: ja, ich habe um dich gekämpft und gewonnen.

Denn ich bin der festen Überzeugung dass derjenige ein glücklicher Mann ist, dem sie ihr Herz schenkt. Insofern hat ihr am sie nicht bekommen und er hat nur temporär das Herz gehabt.

Der Kampf war die Geduld, das Durchhaltevermögen, meine Bereitschaft zu vergeben und meine Bereitschaft ihr zu vertrauen. Und zuerkennen was ich dazu beigetragen habe, unsere erste Ehe zu verkacken.


Der Kampf war bei ihr ihren Liebeskummer zu überwinden, ihre Verantwortung und die Tragweite ihrer Handlungen zu begreifen, den Verlust einer Freundschaft zu verkraften, die durchaus Potential hatte, und ebenso zu verzeihen, was ich ihr angetan habe.

Verzeihen ist übrigens auch ein Prozess, der erst abgeschlossen ist, wenn man losgelassen hat. Und dass kann schon dauern.

All in all glaube ich dass es eine gewaltigen Berg bedeutet, eine Ehe 2.0 aufzubauen, was nur gelingt, wenn beide daran arbeiten. Sich nun endlich ehrlich dem anderen zeigen und nicht aus Gründen der Schonung wichtiges verschweigen.

Als Beispiel habe ich meine Frau dieses Jahr zu einem Kurs gebracht, den sie zusammen mit ihm vor ein paar Jahren als quasi Höhepunkt absolviert hatte.
Das Haus zu betreten und ihr Zimmer, hat mich schon getriggert. Und das habe ich auch so kommuniziert. Und sie hat gesagt dass sie auch an den Familien Kurs denken musste, aber dass das für sie ein abgeschlossenes Kapitel ist.
Wir beide waren also ehrlich zueinander. Sie hat meine Gefühle angenommen und ich ihre. Und so sind wir wieder ein Stück weiter gekommen.

Und eines hat mich der Weg in die Ehe 2.9 gelehrt. Liebe ist keine Selbstverständlichkeit und man muss aufpassen. So wie man auf seinen Körper aufpassen muss und sich darum kümmern, gilt das auch für seine Beziehungen und ganz besonders für die eigene Ehe.

Also nach dem langen Text, was ist mein Rat:
Nützt beide die Zeit um für euch abzuklären, ob ihr euch auf die Reise macht.
Sucht euch Hilfe, sei es Paartherapie oder auch Therapie für den einzelnen.
Mach dich auch über eine Scheidung schlau. Denn es kann auch sein, dass ihr es nicht schafft und da bin ich immer für information. Die Erfahrung lehrt, dass trotz bester Vorsätze die Stimmung kippen kann und dann sollte Waffengleichheit herrschen.

03.12.2022 10:02 • x 9 #120


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