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Wie überleben bei Trennung aus heiterem Himmel

S
Hallo liebes Forum,

ich habe mich soeben spontan angemeldet und muss gestehen, dass ich nicht so Recht weiß, wie ich mein Dilemma beschreiben soll. Jede Beziehung und jede Trennung hat ja ihre eigene Geschichte und ich möchte euch keinen Roman zumuten. Daher vielleicht erst mal soviel: Ich (41) bin, oder besser war, seit 13 Jahren mit meinem Partner (35) zusammen. Als wir uns kennenlernten war er 21 und ich 27. Ich habe uns immer als perfektes Paar erlebt. Natürlich weiß ich, dass es das nicht gibt, aber ich will damit sagen, dass wir selten streiten und falls ja, äußerst konstruktiv und respektvoll. Wir haben auch viel durchgemacht und immer zusammengehalten. Ich hatte vor ihm bereits so einige Beziehungen, die sehr unbefriedigend waren und war immer der Meinung, den Partner für´s Leben gefunden zu haben. Wir sind nach einer gewissen Zeit zusammengezogen, haben schließlich auch ein Haus gebaut und vor 3 Jahren auch ein Kind zusammen bekommen. Als ich ihn kennenlernte war er Student und ich Referendarin. Ich habe ihn mit Rat und Tat beim Aufbau einer Firma unterstützt, in der ich selbst auch seit 2011 mit beschäftigt bin. Er hat durch sein Unternehmen einen großen Erfolg gehabt und viel Vermögen aufgebaut. Uns hat es in den vergangenen Jahren an nichts gefehlt. Wenn mich etwas gestört hat, dann die Tatsache, dass er mich nicht geheiratet hat und in den letzten Jahren auch kategorisch eine Hochzeit ausgeschlossen hat. Es hätte aber nichts mit mir zu tun - es sei als Scheidungskind eine prinzipielle Entscheidung. Und ich hätte mir mehr Unterstützung mit dem Kind und mehr Interesse für uns als Familie erhofft. Er kommt immer spät heim und macht dann noch für sich viel Sport. Ich habe aber nichts kritisiert, da er für die Firma viel arbeiten muss und ich in Elternzeit war. Ich habe ihm immer gegönnt, dass er auch viel mit Freunden macht, sog. Herrenabende. Ich bin keine Frau, die etwas verbietet. Eigentlich habe ich die Einstellung dass in einer guten Beziehung auch jeder mal Dinge allein tun dürfen muss.
Soweit erst einmal zu uns. Nun kommt das Schlimme (sonst wäre ich nicht hier): vor 2 Wochen hat er mir eröffnet, dass er über Trennung nachdenkt, weil er das Gefühl habe, wir wären eher eine Wohngemeinschaft von Freunden statt ein Liebespaar und ich ihm meine Liebe nicht genug zeigen würde. Bei uns sei alles zu harmonisch (im Sinne von langweilig) und er frage sich, ob er damals mit 21 nicht doch noch mehr Erfahrungen hätte machen sollen. Ich war entsprechend schockiert weil es für mich aus heiterem Himmel kam. Ich habe zwar gemerkt, dass ihn seit ein paar Wochen etwas beschäftigt, aber wäre im Leben nicht auf so etwas gekommen! Uns als WG zu bezeichnen empfand ich auch als Hohn, da ich in der Regel mit Mitbewohnern keinen S. habe. . wie auch immer. Ich befinde mich seitdem im freien Fall. Das Haus gehört offiziell ihm, ich bin in seiner Firma beschäftigt, ich weiß nicht wie das mit unserem Kind laufen soll. . alles könnte nicht schlimmer sein. Bislang sagte er, er tendiere zwar zur Trennung, aber müsse mal durch Abstand schauen, ob da noch was sei. vorgestern dann der endgültige Todesstoß für mich. Er habe keinerlei Gefühle mehr für mich außer Freundschaft und er trennt sich.
Was ich nun durchmache wissen ja die meisten hier. aber hat jemand einen Tipp, wie man für die erste Zeit überleben kann, gerade weil ich auch als Mama funktionieren muss? Ich schlafe nicht mehr, kann nichts essen, sterbe vor Sorge um mein Kind und bei dem Gedanken, dass mein Partner auch schnell eine andere haben könnte (wenn es nicht bereits so ist; es wird jedenfalls abgestritten).
Und noch eine Frage: ich habe das Gefühl, ich kenne ihn nicht mehr. Wie kommt man mit der Wesensveränderung des Gegenüber klar? Er ist sehr kühl zu mir, das kenne ich natürlich nicht und leider wahnsinnig unsensibel. Spricht z.B. bereits in Gegenwart des Kindes davon dass er nächstes Jahr mit der Kleinen in Urlaub fahren will und überfährt mich damit total. Dass unser Kind ein Problem haben könnte, realisiert er nicht und antwortet nur damit, dass er das bei seinen Eltern ja auch erlebt und überlebt habe.
Mir geht es leider sehr schlecht. also bitte keine fiesen Nachrichten, von wegen warum ich so abhängig von ihm bin. Es hat sich so ergeben (ich schreibe das gerne noch bei Interesse) und ich war einfach blöd.

08.03.2018 15:47 • #1


T
Sanny, fühle dich erst mal ganz fest in den Arm genommen. Und eine kleine Sorge kann ich dir nehmen, für das Kind muss er zahlen.
Ich verstehe voll, dass du im freien Fall bist. Deine ganze Welt stürzt zusammen und die Zukunft für dich ist mehr las unsicher.
Was seine Wesensveränderung angeht, die musst du leider aushalten, da gibt es kein Rezept. Du liebst ihn ja noch und somit kann es dir nicht egal sein. Kannst du ertsmal Abstand gewinnen und bei Eltern oder Freunden für ein par Tage unterkommen?

08.03.2018 15:54 • #2


A


Wie überleben bei Trennung aus heiterem Himmel

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Mairenn
liebe Sanny41
alles was ich hier lese, hinterlässt bei mir das Gefühl, dass du eine ganz tolle Frau und großartige Partnerin bist.
Egal was kommt, DU wirst es meistern-mache dir keine Sorgen darüber!

Als erstes gehe ihm aus dem Weg und auf dem Abstand und reduziere Kontakt auf das wirklich nötigste. Umgang mit ihm von deiner Seite aus darf natürlich gerne weiterhin liebevoll bleiben. Du hattest eine gute Partnerschaft, ganze 13 Jahren lang - das ist beachtlich! Sei dankbar für diese Zeit und schaue aber gleichzeitig nach vorne. Immer nach vorne, niemals zurück! Versuche nach und nach unabhängig zu werden von ihm und wünsche ihn dir nicht mehr zurück - egal wie schmerzhaft und groß die Sehnsucht auch sein mag! Du schaffst das! gaaaaanz sicher!

Was ihn angeht:
ich denke, er hast das Beste für sich von dir rausgeholt und bekommen. Nun ist da nichts mehr zu holen und er entwickelt sich weiter. (Tue das Gleiche! - Entwickle Dich weiter! ) Möglicherweise hat er sich bereits auch anderwärtig orientiert. Ich will dir ganz sicher keinen Salz in die Wunden streuen, aber ich persönlich glaube nicht daran, wenn ein Mann vor Trennung so was sagt wie ich weis nicht, was mit mir los ist ich brauche Zeit . Abstand ich bin durcheinander es liegt nicht an dir . ich muß bloß ein paar Sachen für mich klären und so weiter und so fort
Mit Abstand fast alle mir bekannten Trennungsfällen, die aus einem Mann ausging, sind nie aus einem anderen Grund zustande gekommen, als eine andere Frau/en oder Wünsch anderwärtig umschauen zu wollen. Ein Mann ist ein Gewohnheitstier - viel viel stärker, als eine Frau es jemals wird - ein Mann verlässt selten oder fast nie freiwillig das gewöhnte Nest, es sei denn er hat ein anderes im Aussicht. Und sogar da tun sich die Jungs schwer; und wenn es geht würden die überall ein Nest einrichten (wenn möglich; sicher ist bekanntlich sicher *diese kleine Gauner).

Unter anderem aus dem oben erwähnten Grund auch, ist es, meiner Meinung nach, eine vertane Zeit und verschwendete Energie, sich um einen Menschen ein Kampf auszuschlachten, der weggehen will. Viele mögen jetzt laut aufschreien, dass es sich für Liebe kämpfen löhnt aber ich bin da anderer Meinung - Wenn es wirklich die Liebe ist, gibt es nichts zu kämpfen. Ein Mensch der geht, will gehen und nicht bleiben - es wird niemand dadurch wirklich glücklich wenn man jemanden gegen seinen Willen zurückhält.

Also - Lass ihn gehen! Verschmerze diese Zeit, wachse daran, transformiere dich, hole dir deine Stärke und Zuversicht zurück, hege keinen Groll und orientiere dich auch anderwärtig!

Viel Glück!

Ach ja, und - mache natürlich von deinen Rechten Gebrauch! erkundige Dich sehr ordentlich und ausführlich und hole dir ALLES was dir zusteht!

08.03.2018 16:26 • #3


N
Sanny, auch von mir eine herzliche Umarmung. Ich kann dir gar nicht sagen wie mich das immer wieder ärgert, dass Männer Kariere machen und Frauen mit Kindern oft auf der Strecke bleiben. Sicherlich werden jetzt viele sagen das können Frauen auch insoweit ist es auch richtig, nur wenn man als Eltern seine Kinder selber erziehen und großziehen will ist es besser wenn man eine gewisse Zeit mit dem Kind Zuhause bleibt. Das ist meine persönliche Meinung !

Dann kommt bei euch noch dazu dass ihr nicht verheiratet seid und das Haus Ihm alleine gehört. Ein großer Minuspunk für dich, leider ! Wie du schon geschrieben hast, wurde er von dir unterstütz und du hast Ihm den Rücken frei gehalten, damit er sich voll auf sein Geschäft konzetrieren kann. Und dann kommt sowas, das ist bitter !

Kommt immer spät Heim, wenig Interesse am Familienleben, Ich habe das Gefühl ich kenne Ihn nicht mehr, Wässensveränderug all das kenne ich zu gut, leider kannst du nichts dagegen machen!
So ähnich war das bei uns auch, was mich dazu bewegt hat die Ehe zu beenden. Allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt keine kleinen Kinder mehr, das hat die Sache etwas einfacher gemacht.

Wenn du eine gute Freundin hast oder Familienangehörige, können die dich dabei unterstützen, notfalls eine Therapie machen. Du brauchst jemanden den du dich anvertrauen kannst, sonst zerreist es einem der Schmerz und die Enttäuschung.
Ich wünsche dir und deinem Kind alles Gute !

08.03.2018 16:44 • #4


S
Vielen Dank! Ich hätte nicht gedacht, wie wertvoll es sein kann, virtuell umarmt zu werden!
Alles, was Ihr Lieben schreibt, stimmt und ich hätte es auch einer Freundin sicher nicht anders gesagt. Ich denke auch, dass entweder eine andere im Spiel ist oder zumindest der Wunsch, frei zu sein und sich da wieder auszutoben. Er hat sich mit der Zeit so eine Männerclique aufgebaut... einige der Mitglieder halte ich für -sagen wir mal- charakterlich nicht sehr gut. Und genau in der Clique haben sich eigentlich alle von Frau und Kind getrennt. Die einen vor langer Zeit, die anderen kürzlich. Ich denke, das spielt zumindest mit rein.
Es verletzt mich zutiefst, dass er sich da so eine Art Doppelleben mit seinen Freunden aufgebaut hat anstatt Zeit mit seiner Familie zu verbringen oder mich auch mal mitzunehmen wenn wir einen Babysitter hatten. Aber gut, das sind natürlich alles Gedanken und Überlegungen, die einen quälen und die nicht mehr wirklich sinnvoll sind.
Nur wie kann ich damit aufhören?
Abstand wollen wir irgendwie erzeugen. Derzeit ist er mal bis Sonntag zum Skifahren gefahren. Ich denke es geht ihm auch richtig gut und er hat seinen Spaß dort;-( Nächste Woche muss ich Donnerstag auf Geschäftsreise bis Sonntag. Danach ist noch nichts geplant, aber er hat glücklicherweise angeboten, dass er erst einmal für eine Weile auszieht bis ich weiß wohin ich mit unserer Tochter ziehe. Aber klar ist, dass er sein Haus ja zurück möchte und dieses Entgegenkommen nur auf Zeit ist.
Wäre ich alleine, ohne Kind, dann hätte mittlerweile auch mein Stolz einen großen Teil meines Handelns übernommen und ich würde einfach zu Eltern oder Freunden ziehen und mein Leben neu ordnen. Aber mit Kind (3 Jahre) ist das ungleich schwerer. Ich will das Haus nicht leichtsinnig verlassen und meiner Kleinen außer dem Papa damit auch noch das zu Hause nehmen.
Ich versuche auch, klar zu denken und mir Hilfe zu holen. Aber was bleibt sind ja die Tatsachen, dass mein Kind ein Trennungskind sein wird und dass ich ein gebrochenes Herz und viele Zukunftssorgen- und Ängste habe.
Ich weiß schon, dass es hier keine Rezepte gibt, aber was habt ihr da gemacht? Ich kann ja mit Kind nicht einfach mal weglaufen und Abstand gewinnen. Er will sie auch sehen und ich muss den Alltag für mein Kind weiterleben. Aber gerade der Alltag schmerzt mich ja...... noch dazu eben kommt ständig der Gedanke, dass vor 2 Wochen meine Welt noch in Ordnung war, selbstverständlich sofort gefolgt von Schuldgefühlen, dass ich dieses oder jenes falsch gemacht habe..... vielleicht gibt es ja auch eine männliche Sicht? Ich wäre dankbar zu erfahren, wie ein Mann das sieht.

08.03.2018 17:32 • #5


Mairenn
Zitat von Sanny41:
Ich kann ja mit Kind nicht einfach mal weglaufen und Abstand gewinnen.

ne ne ne . DU und der kleine Schatz - ihr bleibt schön mal da, wo ihr seid. Er kann/darf euch auch nicht rausschmeißen und wenn ihr gehen müsst, dann zahlt er hübsch Unterhalt!
Bis er nicht da ist- schleunigst zum Anwalt rennen oder zu Frauenbeauftragten! Du hast Rechte meine Liebe! und das sind 13 Jahre eine offizielle Partnerschaft. Außerdem habt ihr ein kleines Kind und er ist der Vater (der Trottel ) Er hat Pflichten - so sieht's aus!

Abstand gewinnen kannst du auch wunderbar von da aus, wo Du bist / wohnst.
Bestehe auf sein Betreuungspflicht, andernfalls darf er Betreuung bezahlen. Erkläre es damit, dass du jetzt mehr oder weniger gezwungen bist, allein das Leben zu meistern und dafür brauchst Du nun mal Zeit und Raum! Das geht ja nicht, dass er fröhlich über Stock und Stein springt, mit Kumpels ausgeht, einfach mal so Skifahren fährt etc pp während DU mit dem gemeinsamen Kind daheim hockst, guckst wie Du den Alltag meisterst und auch noch unglücklich bist.

Bitte gehe zum Anwalt und erkundige Dich über Deinen Pflichten und Rechten. Und übers Ausziehen brauchst erstmal keine Gedanken zu verschwenden. Das Kind darf nach allem Recht in gewohnter Umgebung bleiben und das Haus gehört ihm genauso wie dem Vater (es sei denn er hat es offiziell nicht anerkannt . Sein Vermögen - genau deshalb wollte er sich nicht schriftlich mit Dir binden: Er wusste schon damals, dass er nicht für alle Ewigkeit mit Dir zusammen bleiben wollte. Mach Dir aber keine Sorgen - 13 Jahre des Zusammenlebens und ein Kind kann er weder leugnen noch ungeschehen machen)

Jaaaa. sein Umfeld spielt bestimmt keine kleine Rolle bei dieser Entscheidung. Und das liebe Geld macht viele eitel und hungrig nach mehr, weiter und höher .
Hat er keine Eltern? was sagt seine Familie dazu?

08.03.2018 18:00 • #6


Wandler
Hallo Sanny41,

es tut mir leid, daß Du das alles jetzt erleben und erleiden mußt.
Aus Deinen Beschreibungen kann ich keine großen Fehler herauslesen, von denen man sagen kann, daß diese ja logischerweise zu diesem Ende führen mußten. Ganz im Gegenteil, ich finde Deine Einschätzung einer guten, vertrauensvollen Partnerschaft absolut nachvollziehbar.
Du hast ihm viele Freiheiten gelassen, nicht geklammert, ihn unterstützt - Du warst ihm eine gute Partnerin!
Am ehesten könnte man sagen, daß Du häufiger hättest klarmachen sollen, daß Du Dir von ihm etwas mehr Engagement für Euch drei als Familie wünschst - aber dazu ist es jetzt zu spät, und ob das etwas an der jetztigen Situation geändert hätte, kann niemand sagen.
Möglicherweise hat er jetzt, da er mit beiden Beinen fest und erfolgreich im Leben steht - auch Dank Dir! - Angst, daß das schon alles gewesen sein könnte. Du weißt ja, Erfolg macht anziehend, er wird vielen Verlockungen ausgesetzt sein...
Ein bißchen egoistisch war er aber ja offensichtlich schon immer: SEIN Job, SEINE Freunde, SEIN Sport, SEINE Entscheidung, nicht zu heiraten... Kannst Du Dir eigentlich sicher sein, daß er Dir all die Jahre treu war? Ich meine, lange Arbeitstage, Abende im Freundeskreis ohne Dich etc...

Auch ich kann Dir nur empfehlen, Dir Deine Rechte und seine Pflichten so bald wie möglich erklären zu lassen. Zumindest die materielle Sorge solltest Du Dir so weit wie möglich nehmen lassen...

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und alles alles Gute!

08.03.2018 18:18 • x 1 #7


Gast17
Hallo Sanny,

das ist wirklich furchtbar, was du durchmachst. Du schreibst sehr gefasst, aber ich glaube in dir sieht es anders aus. Du hast bis vor zwei Wochen noch nichts geahnt und wirst dann mit voller Wucht aus dem Nichts niedergeschlagen. Solche Trennungen, wie Du sie gerade durchmachst, ähneln von der Intensität her einem Todesfall innerhalb der Familie. Denn genaugenommen ist es nichts anderes. Ihn als Partner gibt es nicht mehr. Erschwerend kommt für Dich noch hinzu, dass er sich selbst dafür entschieden hat und Dich nicht mehr haben möchte. Dass Du nicht schlafen und nichts mehr essen kannst, ist in dieser Situation völlig normal.

Ich würde Dein Kind momentan oft zu Deinen Eltern geben. Du brauchst die Kraft für Dich. Wenn Dich das Kind aber ablenkt oder es Dir gut tut, dann spiele mit ihm. Aber ich finde es wichtig für das Kind, dass es wenig Traurigkeit abbekommt. Denn obwohl es erst drei Jahre alt ist, bekommt es natürlich schon sehr viel mit. Was es heißt, dass Mama und Papa jetzt nicht mehr zusammenwohnen, kann es natürlich nicht umfassen, aber dass etwas Schlimmes passiert ist und sich etwas verändert, bekommt er sehr gut mit. Deshalb würde ich da meine Eltern mit einbeziehen.

Du sprichst von einer Wesensveränderung, die er durchgemacht hat. Ich glaube, dass es keine Wesensveränderung ist, sondern dass Du ihn jetzt mit anderen Augen siehst oder sehen musst. Er ist nicht mehr Dein Lebenspartner, der für Dich da ist, den Du anfassen darfst und mit dem Du ein Team bildest. Ihr seid jetzt zwei getrennte Parteien. Du willst das noch nicht wahrhaben, aber Dein Unterbewusstsein weiß es schon. Deshalb fühlt sich das für Dich so an, als habe er sich verändert.

Du kannst die nächsten Wochen so überleben, dass Du viel redest. Rede mit Deinen Eltern und falls Du gute Freundinnen hast, dann auch mit denen. Und weine vor allem auch viel, falls das geht. Das Einzige, was Dir gut helfen wird, ist die Zeit. Dein Verstand und Dein Körper müssen erst einmal begreifen, was passiert ist. Das geht nicht von heute auf morgen. Oft äußert sich das auch so, dass man in den Tagen nach der Trennung noch davon träumt, dass man zusammen ist. Nach einiger Zeit ändern sich die Träume, so dass man auch darin getrennt ist. Erst dann hast du es wirklich begriffen. Das, was am besten hilft, ist der Gedanke, dass auch dieser schlimme Liebeskummer nur ein Gefühl ist - so unverständlich sich das jetzt anhören mag. Aber auch er wird das tun, was alles Gefühle irgendwann tun: sie wandeln sich und gehen weg.

Wie lange das dauert, weiß man nicht, aber es wird passieren. Du musst einfach nur durchhalten und wissen, dass mit dir alles normal ist und dass die Zeit ihr übriges tut, weil du ganz automatisch alle Phasen der Trennung durchläufst. Das sind normale Vorgänge im Gehirn, aber das braucht seine Zeit. Viel beschleunigen kann man da nicht. Bestell dir auf jeden Fall das Buch Wenn der Partner geht. Das hat schon vielen geholfen und ist eines der besten Trennungsbücher.

Ich wünsche Dir alle Gute und halte durch! Es geht vorbei!

08.03.2018 18:22 • #8


S
Hallo Ihr Lieben! Habt vielen Dank für eure Worte. Es ist alles zutreffend, was ihr geschrieben habt. Ich kann mich erst jetzt wieder sammeln und schreiben weil in der Zeit nach den letzten Nachrichten wahrhaftig die Hölle über mich hereingebrochen ist. Natürlich hat er eine Neue! Und die war auch schön dabei im Skiurlaub. Gott, das ist alles so schäbig.... vor allem auch, weil auch Freunde von mir dabei waren. Zwei männliche Freunde von mir und sein bester Freund, der auch Patenonkel unserer Tochter ist. Letzterer wusste bereits seit Monaten Bescheid. Ich bin so enttäuscht, dass er da mitgemacht hat. Er war auch mein Freund seit über 13 Jahren! Und er hat es zuerst gemeinsam mit meinem Mann und der Neuen erst mal gegenüber den anderen Freunden (die ja meine Freunde sind und nichts herausbekommen sollten, die wussten nur dass wohl Trennung ansteht) so aussehen lassen, als ob man sich gar nicht kennen würde und per Zufall sehen würde. Aber diese Idioten haben das nicht lange durchgehalten und so kam es raus. Meine Freunde haben mir alles gesagt nachdem er vergeblich versucht hat, sie zum Dichthalten zu bewegen.
Ich habe dem Patenonkel meiner Tochter die Freundschaft gekündigt.
Und ich stehe nun da mit dem Wissen, dass man mich nicht nur betrogen hat sondern auch noch besonders schäbig und all die Trennungsgründe wohl doch nur vorgeschoben sind.
Ich weiss gerade leider nicht weiter, auch wegen unserer Tochter. Man muss ja miteinander auskommen, aber ich verachte ihn jetzt nun mal.
Meine Rechte kenne ich sehr genau.... ich bin selbst Jurist. Das ist nicht das Problem. Wir haben uns auch geeinigt dass ich mit der Kleinen erst einmal im Haus bleiben kann, bis auf unbestimmte Zeit. Nun streiten wir natürlich darüber, wie seine finanzielle Unterstützung aussehen wird....
Und ja, ich habe Freunde und auch eine Therapeutin mittlerweile. Ich versuche wirklich alles richtig zu machen, auch wegen der Kleinen. Aber mich bringt der Schwerz nun mal fast um.....

15.03.2018 10:23 • #9


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