Liebe ForumsteilnehmerInnen,
mir ist folgendes passiert und ich würde mich sehr über eure Meinungen, Erfahrungen und Tipps freuen! Wie schon im Titel war ich mit einer Frau zusammen von der ich weiß, dass bei ihr früher mal Borderline diagnostiziert wurde. Ich weiß das, weil sie mir das erzählt hat. Ich hab zwar immer gewusst, dass sie eine schwierige Person ist, aber habe sie eben über alles geliebt und dachte wir schaffen das zusammen. Leider war eine Trennung unausweichlich. Aber erstmal die Geschichte zusammengefasst von Beginn:
Ich (38) habe meine Exfreundin (30) im Oktober 2020 kennengelernt.
Ich weiß nicht warum, aber ich habe gleich beim ersten Treffen eine Verbindung zu ihr gespürt und wir haben uns gleich beim ersten Date geküsst und waren dann auch bald zusammen. Die ersten ca. 3 Monate waren extrem intensiv, besonders auf der körperlichen Ebene. Wir sind jedesmal ineinander verkeilt eingeschlafen und es hat sich angefühlt, als wenn wir beide verschmelzen würden. Wir hatten in den darauffolgenden Wochen eine superschöne Zeit. Leider hat der Lockdown das ganze ein bisschen überschattet, da wir oft nicht viel machen konnten, außer zuhause rumsitzen.
Silvester 2020 auf 2021 haben wir zusammen verbracht und da ist das erste mal "ich liebe dich" gesagt worden. Zuerst von mir und sie hat es auch erwidert. Doch womit ich nicht gerechnet hätte ist, dass es ab diesem Zeitpunkt bergab gegangen ist mit unserer Beziehung. Sie hat ab diesem Zeitpunkt angefangen unsere Beziehung systematisch zu sabotieren und jede Kleinigkeit als Kränkung zu empfinden. Sie hat mir sogar dann noch im August 2021 vorgeworfen zu Silvester einfach eingeschlafen zu sein, ohne S. etc. zu haben. Sie ist allgemein extrem nachtragend und ich war oft fasziniert über ihr Gedächtnis, sich jede Mini-Kränkung in alle Ewigkeit zu merken.
Typische Vorwürfe von ihrer Seite waren "du hörst mir nicht zu", "du wertschätzt mich nicht", "du interessierst dich nicht für mich". "du verletzt mich immer". Ich habe sie z.B. recht bald meinen Freunden vorgestellt, da das für mich auch ein Zeichen von Wertschätzung ist. Sie hat das so interpretiert, dass ich das gemacht habe, weil ich mich nicht für sie interessiere und ich lieber Zeit mit meinen Freunden verbringe, als mit ihr.
Einmal bin ich am Abend zu ihr und wir wollten uns einen schönen Abend machen. Wir haben geredet und sie hat mir erzählt, dass eine Arbeitskollegin von ihr schwanger ist und sie nicht weiß, wie es dann weiter geht, wenn sie in die Firma zurückkommt. Ich habe dann gesagt, dass es in manchen Unternehmen durchaus ein Problem für die Karriere sein kann, wenn man als Frau schwanger wird. Meine Intention war zu erwähnen, dass es ein Problem sein kann, jedoch nicht sein muss. Das hat sie dann als schwere Kränkung empfunden und die Situation hat sich um 180 Grad gedreht und ist komplett eskaliert. Ich habe dann ca. 1,5h auf sie einreden müssen, bis sie wieder halbwegs normal war.
Es sind viele solcher Dinge vorgefallen und jedesmal hat sie die Vorfälle als schwere Kränkung empfunden, egal was ich gemacht habe und auch wenn es noch solche Kleinigkeiten waren, wie z.B. ein Glas am Tisch stehen lasse, eine halbe Stunde zu spät kommen, einmal vergessen was sie gesagt hat, einen Gegenvorschlag zu etwas machen. Dann habe ich wieder an den Kopf geworfen bekommen, dass ich ihr nicht zuhöre, oder dass ich sie nicht wertschätze. Und als Konsequenz bekam ich Liebesentzug und die kalte Schulter.
Im Mai habe ich weg müssen, weil ich kurzfristig eine Baufirma engagieren konnte, die meinen Garten bei meinem Zweitwohnsitz renoviert hat. Das hat sich innerhalb weniger Tage ergeben, da ein Kunde ausgefallen ist. Sie hat mir das natürlich auch vorgeworfen mit den Worten ich sei "abgehauen". Und natürlich wieder Liebesentzug.
Die Situation ist dann im Juni komplett eskaliert und es war nicht mehr möglich mit ihr normal zu reden. Ich habe ihr dann eine lange Email geschrieben und ihr erklärt wie wichtig sie mir ist und dass ich gerne an unserer Beziehung arbeiten würde. Ich habe viele Vorschläge für Kompromisse gemacht, doch von ihr kam kein einziger Kompromiss. Sie hat keinen Millimeter nachgegeben.
Letzten Endes haben wir uns vorübergehend versöhnt und wir hatten dann auch beide Ende Juni / Anfang Juli Geburtstag und hatten ein paar ganz schöne Tage. Doch nach dem Geburtstag ist es wieder eskaliert und sie war es dann, die die Beziehung Anfang August beendet hat mit der Begründung, dass ich sie immer so verletzte.
Wir haben uns dann Mitte August noch einmal getroffen und hatten sehr intensiven S. miteinander und sie hat mir einen dicken Knutschfleck am Hals hinterlassen und meinte sie muss "ihr Revier markieren", da ich zu einem Festival gefahren bin. Da hatte ich natürlich wieder Hoffnungen. Es hat aber nichts geholfen.
Im September und Oktober gab es ein hin-und her. Wir haben manchmal mehr, manchmal weniger auf Whatsapp geschrieben und sie hat dann mal geschrieben, dass ich mich jederzeit melden kann und sie sich immer voll freut, wenn ich mich melde. Auf diese Nachricht habe ich ihr dann ein paar Tage später wieder geschrieben und dann hat sie geantwortet, dass ich sie nicht mehr kontaktieren soll, da ihr das "nicht gut tut". Ich habs dann gelassen und ca. eine Woche später hat sie mir am Samstag Abend wieder geschrieben "Hi, wie geht es dir? Hoffentlich gut." Darauf hat es mir dann gereicht und ich habe ihre Nummer gelöscht.
Und dann Ende Oktober zu unserem eigentlichen Jahrestag bekomme ich die Nachricht von ihr: "Happy Jahrestag, ich hoffe es geht dir gut". Obwohl wir seit August getrennt waren. Ein ständiges, seltsames hin- und her. Dabei hat sie nie eine Gelegenheit ausgelassen mir zu sagen, dass sie mich nicht will.
Dann war wieder Funkstille bis Ende Dezember 2021 und ich habe sie mittlerweile auch auf Instagram, Facebook, etc. blockiert, um mich zu schützen. Ich habe allerdings Ende Dezember gesehen, dass sie angefangen hat meine Instagram-Beiträge regelmäßig mit ihrem Zweitaccount anzusehen. Anfang dieses Jahres (erst vor ein paar Tagen) habe ich dann beschlossen, sie einfach zu fragen was das soll und sie meinte nur, dass sie sich für mein Leben interessiert. Ich hab dann gesagt, dass sie da lassen soll und dann wurde sie gleich richtig zornig und meine nur "dann blockier mich halt".
Ich weiß, dass sie psychische Probleme hat und sie hat mir auch selbst erzählt, dass früher bei ihr Borderline diagnostiziert wurde. Ihre beiden Unterarme sind auch zerritzt. Sie hat mir auch erzählt, dass sie früher Stimmen gehört hat. Ich weiß auch, dass sie oft Panikattacken und Kopfschmerzen hat und oft nicht schlafen kann.
Laut ihrer Aussage ist das jetzt alles "besser" und sie denkt auch, dass sie kein Problem hat. Spannend bei ihr ist auch, dass immer die anderen an allem Schuld sind, etc. Sie hat auch mal zu mir gesagt "Du hättest erleben sollen, wie ich früher drauf war".
Mein Problem ist, dass ich sie immer noch liebe. Ich vermute, dass ich mich nach der Idealisierungsphase am Anfang sehne und das eben gerne wieder hätte. Mir ist klar, dass ich die wahre Person, so wie sie wirklich ist, erst nach dieser Phase kennengelernt habe.
Was meint ihr dazu? Wer hat ähnliches erlebt?
Danke und lG,
atom heart
09.01.2022 19:43 •
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