Hallo,
ich bin neu hier und suche Ratschläge/Meinung zu meiner Situation (vor allem von weiblicher Seite):
Kurz zu meiner Beziehungsgeschichte:
Meine Ex (27 J.) und ich (41 J.) sind 2009 zusammen gekommen. Wir kannten uns von der Arbeit, ich war ihr Chef. Am Anfang war große Liebe und wir verlobten uns. Und nach 2 Monaten waren wir schwanger. Schon nach 3 Monaten merkte ich allerdings, dass meine Ex mit ihrem Ex-Ex-Freund (nennen wir ihn B) nicht abgeschlossen hatte. Sie quasselte immer wieder von ihrer Beziehung zu ihm. Natürlich sagte sie in erster Linie nichts gutes über ihn, aber es war zu merken, dass er sie beschäftigte. Auf meine Frage, warum sie denn nicht mit ihm zusammen sei, sagte sie, er befände sich ja in einer Beziehung.
Da wusste ich eigentlich genug und hätte mich eigentlich damals am liebsten getrennt, wenn wir nicht schwanger gewesen wären.
Unsere Tochter wurde im Sommer 2010 geboren, sie ist ein wunderbares Kind.
Natürlich veränderte die Schwangerschaft und Geburt alles (weniger S., mehr Streit, Hektik) etc. Dann kam eins zum anderen: Mein Vater nahm sich im September 2011 das Leben, meine Mutter erkrankte im Sommer 2012 an Krebs und starb im Mai 2013. Wir hatten im Jahr 2012 mit einem Hausbau begonnen, weil meine Ex unbedingt aufs Land ziehen wollte.
Ende 2012 verstärkten sich die Konflikte, wir stritten eigentlich nur noch. Sie war ein bisschen durch das Kind überfordert, gleichzeitig hatte sie ein Studium begonnen. Ich war mit dem Tod meines Vaters und der schweren Krankheit meiner Mutter und natürlich mit dem Hausbau beschäftigt.
Die Streitereien waren mit sehr tiefgreifenden Verletzungen verbunden, sie warf mir den Tod meiner Eltern vor, sagte, ich solle in den Wald gehen und mich erschießen (ich bin Jäger) etc. ... Sie rückte mir im Streit auch körperlich auf die Pelle, so dass ich sie - leider - auch schubste und ihr einen Klaps gab.
Das gipfelte dann darin, dass wir uns im Februar 2013 trennten, aber noch weiter zusammen wohnten. Ich willigte in die Trennung ein, weil ich einfach Ruhe vor den Streitereien haben wollte. Auch musste ich mich um den Hausbau und um meine Mutter kümmern, der es immer schlechter ging. Ich wollte die Trennung eigentlich nicht und machte auch verschiedene Anläufe, sie umzustimmen. Es nutzte nichts...
Im September 2013 zog sie dann aus und ich zog in das zwischenzeitlich fertige Haus. Dort ging es mir sehr schlecht, weil ich das Haus ja für die Familie gebaut hatte, die es nun nicht mehr gab. Und meine Mutter war ja auch nicht mehr da, ich hatte also niemanden mehr. Ich suchte mir daraufhin eine Psychologin, was mir auch sehr half.
Den Umgang mit der Tochter hatten wir sehr vernünftig geregelt, sie ist jede Woche einen Tag bei mir und jedes zweite Wochenende ganz.
Meine Ex hatte seit ca. März 2013 immer wieder (unbewusst) erkennen lassen, dass sie jemanden neues hatte. Meine wiederholte Frage, wer dies sei, beantwortete sie nicht.
An Heiligabend 2013 waren wir alle im Haus bei mir bis zum Abendbrot. Meine Ex fuhr dann weg (angeblich zu ihren Eltern). Meine Tochter (3,5 Jahre alt) blieb bei mir und erzählte mir, dass der B des Öfteren bei meiner Ex übernachte. Da war es raus, und eine weiterer Schlag für mich in die Magengrube. Ich reagierte nur kurz darauf, schrieb ihr, dass ich enttäuscht bin über die Art und Weise, wie ich das erfahre. Innerlich stellte ich natürlich die ganze Beziehung in Frage, weil ich ja nicht weiß, seit wann mit dem B wieder etwas lief... Selbst meine Vaterschaft zweifle ich inzwischen an.
Auch damit hatte ich mich allerdings einigermaßen zurecht gefunden, bis Ende Januar 2014. Da teilte meine Ex mir mit, dass sie unter Kreislaufbeschwerden, Angstattacken etc. leide. Sie musste u.a. in die Notaufnahme und bestand darauf, dass ich dort hinkomme. Dort saßen wir nun mehrere Stunden und unterhielten uns sehr gut über unsere Trennung, den Tod meiner Eltern etc. In den nächsten Tagen telefonierten wir dann sehr oft und lange. Sie fragte, ob ich Sie liebe und ob ich mir vorstellen könnte, dass wir wieder eine Familie sein könnten. Ich bejahte beides. Wir trafen uns auch, Sie suchte körperliche Nähe (Umarmungen) und übernachtete bei mir. Sie wiederholte immer wieder, dass sie sich bei mir geborgen fühle und ich immer für sie da sei...
Aufgrund ihrer labilen seelischen Verfassung fragte ich nur zaghaft nach ihrem jetzigen Freund. Zweimal überhörte sie die Frage, beim dritten Mal reagierte sie mit Welcher Freund?... Ich schloss daraus, dass die Beziehung mit dem B wohl beendet sei, was vielleicht auch ihren Gemütszustand erklärte. Ich bohrte deshalb nicht weiter nach...
Erst ein Gespräch mit ihren Eltern (ich holte meine Tochter von dort) öffnete mir die Augen. Als ich fragte, was mit ihrer Tochter los sei und ob ihr Zustand auf die Trennung von B zurückzuführen sei, antworteten die beiden erstaunt: Wieso, sie ist doch noch mit ihm zusammen? Er hatte auch kurz zuvor wieder bei ihr übernachtet, was sie mir gegenüber mit keiner Silbe erwähnte.
Das war natürlich ein weiterer Tiefschlag für mich, denn ich hatte mir zwischenzeitlich durchaus Hoffnungen gemacht...
Ich schrieb ihr daraufhin, dass ich von ihr enttäuscht bin und ich deshalb nur noch Kontakt haben möchte, soweit dies wegen meiner Tochter notwendig ist. Das ging dann noch hin und her, weil sie das Problem gar nicht verstand, sondern sich in Selbstmitleid erging. Leider habe ich mich dann hinreißen lassen, auch dem B eine Nachricht zu schreiben, wie sehr ich ihn für die Zerstörung meiner Familie verachte und dass ich um meine Familie kämpfen werde... Darauf sagte sie, dass sie mich nicht liebe, ich sie in Ruhe lassen solle und dass sie Angst vor mir habe.
Nun ist der Kontakt so leidlich, ich erwische mich aber immer wieder dabei, dass ich gerne mehr Kontakt hätte und mir immer noch Hoffnungen machen. Alle möglichen Ratgeber sagen natürlich, man soll auf Abstand gehen, aber das ist sehr schwierig, schon wegen der Tochter...
Was meint Ihr? Was geht bei ihr vor? Wie soll ich mich verhalten?
Beste Grüße
24.02.2014 17:08 •
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