Hallo zusammen,
vielen Dank für Eure vielen Antworten! Sie sind natürlich sehr vielfältig, aber über eine Sache bin ich mir sicher: ich muss auf jeden Fall demnächst erstmal etwas Abstand gewinnen und plane zumindest für 2 Wochen zu verreisen. Wenn ich dann wiederkomme und immer noch nicht klarer bin, was ich tun soll, werde ich darüber nachdenken müssen, mal für ne Weile woanders hinzuziehen, ich glaube auch, dass wird in jedem Falle zeigen, ob man den anderen vermisst bzw. WAS man vermisst.
Ich weiß natürlich schon auch, dass es solche Männer wie ich einen habe, nicht zuhauf gibt und ich habe einfach tierisch Angst, einen möglicherweise großen Fehler zu begehen, wenn ich ihn einfach so gehen lasse, denn die Postings von den Frauen, die single sind und über diese horrormäßige Zeit schreiben, hinterlassen natürlich schon einen Eindruck. Auch rund herum findet man ja im Bekannten/Freundeskreis einige Frauen, die schon lange einen Partner suchen und irgendwie nur Mist erleben, das schreckt mich zugegebenermaßen auch ab. Auf der anderen Seite will ich nicht glauben, dass man automatisch, nur weil man mit Anfang Dreissig nochmal auf Partnersuche geht, mit großer Gewissheit dann mit 40 allein dasteht- dafür gibt es doch wohl keine Gesetztmäßigkeit und jede Ehe/Partnerschaft kann auch später noch kaputt gehen. Es ist halt hier im Forum immer etwas gegensätzlich mit den Antworten: auf der einen Seite die, die sagen, sie wollen auf leidenschaftliche Liebe in der Partnerschaft nicht verzichten (danke fürs Mutmachen, Lilia!), und die anderen, die sagen, man solle doch froh sein, einen Partner gefunden zu haben, der zu einem steht, der für einen da ist etc. , die fahren dann halt mehr die Angstschiene....
Aber davon mal abgesehen: Hat es Sinn eine Partnerschaft aufrecht zu erhalten, in der man auf den Partner s.uell im Grunde genommen keine Lust mehr verspürt ? (Ist ja nicht erst so, seit ich einen anderen kennengelernt habe, sondern war vorher auch schon und wurde immer stärker, die Lustlosigkeit). Ich fänds auch doof, zwar eine funktionierende Partnerschaft zu haben, aber sich den S. woanders zu holen. Jetzt werden wahrscheinlich wieder einige sagen, na, dann versuch doch, den S. wieder mehr anzuheizen, lass Dir was Neues einfallen etc. , dann kommt auch die Lust zurück. Aber schon dazu habe ich keine Lust.
Kinder möchte ich schon, hatten wir auch geplant, aber das habe ich natürlich jetzt erstmal gestoppt, denn solange ich nicht über die Beziehung klar bin, möchte ich die Situation nicht noch komplizierter machen. Das Kinderthema setzt mich aber auch noch zusätzlich unter Druck, weil es ja angeblich ab 30 eh nicht mehr so einfach ist, schwanger zu werden und wenn ich mir vorstelle, dass ich die nächsten Jahre vielleicht keinen Partner mehr finde, der dafür in Frage käme, wäre ich schon traurig auf Kinder verzichten zu müssen. Das ist natürlich kein Argument , in einer Beziehung zu bleiben, in der man nicht richtig zufrieden ist, ich weiß. Gut, vielleicht sehe ich das auch zu schwarz, aber belasten tut es mich doch.
Im übrigens überlasse ich die Trennungsarbeit ja nicht meinem Mann, im Gegenteil, ich beschäftige mich ja schon Tag und Nacht damit (zuviel sicherlich)....
Blackstar, natürlich finde ich auch, dass mein Mann eine gewisse Mitverantwortung für die Situation hat. Ich hab ihm zum Beispiel schon von Anfang an immer mal wieder auf die mangelnde Kommunikation hingewiesen und ihm erklärt, was mich stört etc. Er gibt sich dann zwar auch echt Mühe,aber er hat nun mal eine andere Art zu kommunizieren, da kann man nicht soviel machen. Es ist ja auch öfters gar nicht mal so sehr, dass er viel zu wenig redet (was aber auch manchmal der Fall ist), sondern dass er mit inhaltlich einfach zu wenig bieten kann, es fällt ihm dann zu meinen Themen einfach zu wenig ein. (irgendwas), dann sagt er halt in der Regel so was wie Naja, das ist ja nicht so schön oder Musst Du mal abwarten, und dann sind meine Themen für ihn meistens schon erledigt, es sei denn ich rede weiter. Nicht, weil er kein Bock oder so hätte (unterstell ich ihm mal), sondern weil ihm dazu einfach nichts weiter einfällt. Wahrscheinlich interessieren ihn meine Themen auch einfach nicht soo sehr und denkt, ich will ihm einfach ein paar Infos rüberbringen. Auch darüber haben wir natürlich schon mehrfach gesprochen, aber er sagt dannhalt auch Naja,was soll ich denn jetzt Deiner Meinung dazu noch sagen? und ich sage dann, das ich ihm das Drehbuch ja nicht vorgeben kann. Tja, so ist das. Ich will nicht sagen, dass es in 100 % der Fällle so ist, aber sehr häufig. Und wie soll man das ändern ? Selbst wenn er wollte, wie er soll er mehr zu meinen Sachen sagen, wenn er nicht weiß, was ?
Unter Reife verstehe ich, dass jemand in der Regel weiß, wie er im Leben mit Situationen , vor allem auch unangenehmen, umgehen soll und ich ihm das nicht sagen muss. Zum Beispiel, wenn man Ärger mit dem Vermieter hat und mein Mann sich eigentlich irgendwie unterbuttern lässt, obwohl man klar im Recht ist, und ich ihm das versuche klarzumachen- dann fühle ich mich eher als große Schwester, was ihn für mich aber nicht attraktiv macht.
Und Lilia, das ist natürlich auch meine Angst, dass ich zwar mit meinem Partner zusammenbleibe, aber immer mal wieder in die Versuchung komme, fremdzugehen, weil es immer mal wieder Männer geben wird,die genau die Kriterien erfüllen, auf die ich abfahre. Natürlich weiß ich auch, dass die dann wieder andere Macken haben können, ich suche ja auch nicht den Mr. Superman, so weit bin ich schon, dass ich weiß, dass es den nicht gibt.
Naja, Ihr seht, klarer bin ich mir noch nicht, hoffe, das kommt noch.
Grüße
amazonchen
PS: Kühlwalda, hab gerade noch Dein Posting gelesen. Was die intellektuelle Unterlegenheit angeht: ich denke, dass Männer eher damit umgehen können, wenn die Frau leicht intellektuell unterlegen ist , als umgekehrt. Ich weiß, hört sich jetzt nach sehr klischehaftem Rollendenken an, aber so sehe ich das. Ich will auch nicht, dass das arrogant rüberkommt und meine auch nicht,dass ich das größte Genie bin, aber es nervt schon, wenn man Dinge oft schneller erfasst als der Partner bzw. wenn der Partner öfters auf der langen Leitung steht. Ich glaube schon, dass man sich besser fühlt, wenn man einen Partner hat, der einem geistig mehr bieten kann, weil man mehr Anregungen erhält, Dinge auch mal aus anderen Perspektiven betrachtet etc.
06.01.2004 10:06 •
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