Hallo Zusammen (Achtung: Wirklich lang!),
ich war ca. 3,5 Jahre in einer Beziehung mit einer alleinerziehenden Mutter (40) von zwei Jungs (mittlerweile 20 16). Ich selber bin 44. Wir wohnen ca. 50 KM voneinander entfernt und haben nie zusammengewohnt. In den ersten 2,75 Jahren lief alles fast von selbst. Wir verbrachten die Wochenenden zusammen und haben uns unter der Woche jeweils 1x gegenseitig besucht. Am Ende der guten, leichten und unbeschwerten Phase war jedoch die Hochphase von Corona. Es war vieles eingeschränkt und meiner mittlerweile Ex-Partnerin machte dies doch arg zu schaffen. Ihre sonst immer gute Laune war kaum noch da und sie selber traf solche Aussagen wie Wofür lebt man eigentlich noch, macht ja nicht wirklich Sinn. Nichts darf man mehr!. Mir ist es meist gelungen sie aufzufangen und wir waren auch immer stolz darauf, dass wir relativ gut durch die Corona-Phase gekommen sind. Jedoch kam es hier zum ersten Mal zu einer Art Diskussionsspiralen. Ihr Freundeskreis blieb in dieser Zeit offen für uns, mein Freundeskreis zog sich jedoch immer mehr zurück. Dies ließ sie auch von ihrer eigentlichen Idee des Zu mir Ziehens wenn die Kinder aus dem Haus sind darauf umschwenken, dass wenn ein Zusammen Wohnen für Sie nur in Ihrem Ort in Frage kommt. Ohne den Zusammenhalt in Ihrem Dorf wäre sie eingegangen, so ihre Worte. In dieser besonderen Zeit haben wir uns in meiner Umgebung mit Hilfe des guten Kontakts zu meinen Eltern über Wasser gehalten und haben dort viel Zeit verbracht. Sie hatte schon vor unserer Beziehung mit Ihren Eltern gebrochen und sich immer so eine Art Adoptiveltern gewünscht. Doch kam es Anfang März zu einem Streit mit meinen Eltern. Im Zuge dessen hat meine Mutter zu Ihr gesagt, dass sie sich wohl 3 Jahre in ihr getäuscht hätte und sie wohl die falsche Frau an meiner Seite war. Das hat ihr ordentlich zugesetzt und wir hatten lange keinen Kontakt zu meinen Eltern. Wir haben uns dabei gegenseitig emotional unterstützt und ich habe gegenüber meinen Eltern Ihre Seite gehalten.
Zwei Wochen später eröffnete sie mir unter Tränen, nachdem wir miteinander geschlafen haben, dass sie gerade nichts für mich gefühlt hat und konnte es selbst nicht fassen. Sie war völlig aufgelöst. Eine halbe Stunde später sagte sie mir, dass sie mich wohl nicht mehr liebt und schlief ein. Ich lag die ganze Nacht wach und bekam kein Auge zu. Konnte an nichts anderes mehr denken. In der Folge versuchten wir seit Mitte März durch verschiedene Art und Weisen Ihre Gefühle zurückzuholen. Wir besuchten sogar eine Paartherapie (allerdings haben wir diese nach 2 Sitzungen abgebrochen), sind viel zusammen weggefahren, haben viel zusammen unternommen, waren gemeinsam feiern. Bei all diesen Unternehmungen haben wir uns meist auch sehr gut verstanden und hatten viel Spaß zusammen. Jedoch war es leider auch so, dass ich gefühlsmäßig nicht mehr richtig an sie rankam. Es wirkte, als hätte sie eine Mauer um sich herum aufgebaut. Nur auf Nachfrage hat sie mir von Ihrem Inneren berichtet und irgendwann wurden ihr meine Nachfragen auch zu viel. Mein Appell, dass es gerade in dieser Phase wichtig sei, sich auch über das Innenleben auszutauschen um zu wissen was in dem jeweils anderen gerade los ist, empfand sie erdrückend und hat ein Gefühl von es schnürt mir die Kehle zu bei Ihr ausgelöst. Generell ist sie eine Person, die es gewohnt war die Dinge mit sich auszumachen. Am Anfang der Beziehung hat sie sich jedoch immer sehr über unsere immer tiefer werdenden Gespräche gefreut und meinte immer, dass sie hofft das wir noch mehr an Tiefe gewinnen. Doch vor ca. genau 3 Jahren kam es mal zu einem Vorfall den sie wohl nicht vergessen konnte. Ich bat sie, dass sie es mal versucht sich mir zu öffnen und die eine schwere Hürde mit mir im Team zu meistern. Dies hat sie dann auch getan und hat mich versucht in meiner Mittagspause bzgl. Ihrer damaligen Scheidung anzurufen. Jedoch ging es meiner Arbeitskollegin in diesem Moment schlecht und sie saß weinend vor mir und ich bin nicht ans Telefon gegangen, obwohl ich es war der sie gebeten hat, die Hürde mit mir zusammen anzugehen. Dass ich erst nach Feierabend auf Ihren Anruf reagieren konnte hat sie damals sehr verletzt. Sie meinte, sie fühlte sich zurückgesetzt und das ihr Öffnen unter keinem guten Stern stand. Deshalb fiel es Ihr wohl so schwer sich in der Folge weiter für mich, in die Tiefe gehend, zu öffnen.
Wie dem auch sei. In der Zeit von Mitte März bis Ende November gab es immer wieder auf und abs. Man muss dazu auch erwähnen, dass es seit Juli 21 eine weitere Veränderung bei Ihr gab. Sie wechselte von einem 4 Stunden Job in eine neue Anstellung mit 8 Stunden. Dort hat sie sich sehr gut gemacht. Ist mittlerweile schon eine Stufe aufgestiegen, hat eine Gehaltserhöhung bekommen und erfährt zum ersten Mal im Leben wie es ist mit Mut im Job voranzukommen. Neben dem häufigen Lob durch den Vorgesetzten bekommt sie hier auch einiges an Validierungen durch ihre Arbeitskollegen. Ihr gab es einen speziellen, der wohl auch Interesse an ihr hatte war mir mies fiel und worauf ich leider auch eifersüchtig reagiert habe. Eine weitere Auswirkung war, dass sie durch den neuen Job sich ziemlich zerrissen fühlte, da in Summe weniger Zeit für sie selbst, ihre Kinden, mich, Ihre Freunde und den täglichen ToDos blieb. Ihre Aussage war, dass sie das Gefühl hat, dass alle an ihr zerren würden.
Generell kann man aber sagen, dass wir Beide unbedingt wollten, dass wieder alles gut wird und Ihre Gefühle zurückkommen. Vielleicht haben wir uns damit aber auch zu viel Druck gemacht. Anfang August 22 kam es zur ersten Trennung. Wir waren zuvor 4 Tage in einem verlängerten Wochenendurlaub, ich war 1 Tag danach mit meinem Sohn (17) alleine unterwegs und kam im Anschluss auf einem Freitag wieder zu ihr. Wir verbrachten den gesamten Samstag mit Ihren Kindern in einem Freizeitpark. Abends fragte Sie mich, ob wir noch eine Hunderunde drehen wollen. Ich willigte ein und dabei sagte sie mir, dass sie gestern bei meiner Rückkehr das Gefühl bekam, dass es nicht mehr geht und sie sich trennen muss. Geschockt und leicht geknickt nahm ich diese Ansage hin und entgegnete ihr, dass ich diese Trennung nicht will, ich sie liebe aber Ihren Wunsch respektiere und sie sich erst wieder melden soll wenn sie mit mir gemeinsam an der Beziehung arbeiten will. Ich hielt mich daran und meldete mich auch nicht bei ihr. 5 Tage später nahm sie Kontakt zu mir auf und wollte mich treffen. Während des Treffens sagte sie mir, dass in den 5 Tagen alles wieder da gewesen sei was davor nicht mehr da war und sie der Meinung sei, dass wir es doch zusammen schaffen müssten. Plötzlich wollte sie sogar sich auf ein gemeinsames Ziel einlassen, von dem ich immer sprach. Aus meiner Sicht tut einem Paar ein gemeinsames Projekt/Ziel/Hobby gut um ein wenig mehr den Sinn in einer Beziehung zu sehen, weshalb man vielleicht auch mal schlechte Phasen aushalten sollte. Wir vereinbarten es langsam angehen zu lassen und ich bat sie darum, dass sich jeder für sich nochmal Gedanken macht wie eine neue, andere Beziehung aussehen könnte bei der es besser läuft als die Vergangene. So gingen wir auseinander. Leider konnte ich es dann jedoch kaum abwarten Sie wiederzusehen und habe sie am nächsten Tag mit einem spontanen Erscheinen beim Schützenfest in Ihrem Dorf überrascht. Sie hat sich auch sehr darüber gefreut mich zu sehen und mit ihr zu tanzen. Da ich dann jedoch auch gleich das ganze Wochenende dablieb, fühlte es sich für sie wieder so an als wenn alles im Lot wäre und sie wollte auch kein Gespräch mehr über die Beziehung führen. Sie hielt es für nicht mehr nötig da ja von langsam angehen keine Rede sein könne.
In der Folge unternahmen wir weiterhin viele Dinge zusammen. Ich wurde jedoch in dieser Zeit auch unsicherer, da ich ihren geringen Invest bemerkte. Wir telefonierten deutlich weniger, Ihre Nachrichten kamen später und waren nicht mehr so liebevoll. Auch wurde die überwiegende Zahl der Treffen durch mich initiiert. Ich glaub man kann sagen, dass die Beziehungsdynamik einen unguten Verlauf nahm. Auch gab es hier wieder vermehrt Diskussionen bei denen sie schon darauf hinwies, dass diese zerstörerisch seien und sie das nicht mehr lange könne. Der Gipfel des Ganzen war dann nach einen Partyabend an dem eigentlich alles gut war und sie mir kurz zuvor sagte, dass ihr Gefühl nahezu wieder da ist wo es früher mal war und zudem diese Unbeschwertheit zurück sei. Umso ärgerlicher, dass es dann derart eskalierte. In einem Streit unter Alk. habe ich mich ihr dann in meiner Wohnung einmal in den Weg gestellt bin aber keineswegs handgreiflich geworden und würde ich auch nie werden. Wahrscheinlich war hier meine Enttäuschung darüber, dass es gerade jetzt wo es scheinbar gut wurde zu einer derartigen blöden Situation kommen muss. Das hat ihr offenbar so viel Angst gemacht, dass sie auf dem Sofa geschlafen hat und sich überlegt hat, ob sie sich aus meiner Wohnung holen lässt. Sei es durch die Polizei oder durch Freunde. Ich entschuldigte mich aufrichtig dafür und versprach ihr, dass ich nicht mehr so viel Alk. trinken werde wenn wir zusammen unterwegs sind, da sie mir selbstverständlich wichtiger sei als der Rausch. Das konnte sie auch etwas später für sich annehmen, dennoch hat sie die Situation in der Folge weiter zu schaffen gemacht. Ich bin dann mit meinem Sohn in den Urlaub geflogen. In dieser Zeit kam nicht sonderlich viel von Ihr. Als ich aus dem Urlaub zurückkam habe ich ihr zwei Dinge eröffnet. Zum einen, dass meine Eifersucht gegenüber Arbeitskollegen absoluter Käse war und das ich aufgrund der Gesamtsituation wohl nicht in meiner Mitte war und zum Anderen, dass die letzte Zeit ja eher halbgar war und ich von meiner Freundin auch gerne mal hören würde, dass sie mich liebt (habe ich von ihr seit Mitte März nicht mehr gehört). Deshalb hätte ich gerne von Ihr eine Entscheidung, ob sie mich richtig will, nach dem Motto ganz oder gar nicht. In der Folge vergingen noch weitere 4 Wochen in welchen wir u.a. mit ihrem und meinem Freundeskreis noch meinen Geburtstag gefeiert haben. Ihr spukte aber wohl die ganze Zeit meine Aussage im Kopf herum. Dazu die oben beschriebene Situation der Eskalation. Als ich dann am einem Wochenende zu ihr kam, sagte sie mir zwar dass sie sich freue aber nach einem gemeinsamen Frühstück meinte sie gleich, dass ich jetzt auch wieder fahren könne. Sie könnte jetzt auch gut für sich sein. Davon irritiert fingen wir an über uns zu reden. Mal ziemlich lange und ausführlich. So wie es in der Phase der
Abwärtsspirale kaum mehr möglich war, da ihr die Gespräche schnell zu anstrengend wurden. Das Gespräch war sehr gut, hatte jedoch zur Folge, dass sie eine Bedenkzeit bräuchte. Sie weiß nicht mehr wer sie überhaupt als Person ist und was sie genau will. Darüber wolle sie in Ruhe nachdenken. Ich konnte und wollte das erst nicht akzeptieren habe eine Nacht darüber geschlafen und ihr dann doch zu verstehen gegeben, dass ich Ihr gerne Ihre Zeit lasse, die sie bräuchte. Jedoch habe ich sie gebeten, dass die sich nicht allzu lange Zeit lässt und so kam ihr Vorschlag mit 10 Tagen. Zudem habe ich sie gebeten, dass wenn sie eher eine Entscheidung getroffen hat, mir diese auch eher mitzuteilen. 7 Tage später meldete sie sich bei mir und wollte sich abermals mit mir Treffen um mir Ihre Entscheidung mitzuteilen. Ich war relativ sicher, dass sie mir nun sagen wird wie es anders weitergehen könnte. Jedoch meinte sie, dass sie sich zur Trennung entschieden habe. Sie hat mehrfach über meine Aussage nachgedacht mit dem ganz oder gar nicht und hat für sich immer nur die Antwort gefunden, dass ganz gerade nicht geht. Eigentlich bräuchte sie noch mehrere Wochen um sich sicherer zu sein aber sie wollte mich auch nicht auf eine lange Wartebank schieben. Das wäre zu dem Zeitpunkt ihr Standpunkt, ob sich dieser in ein paar Wochen oder Montan ändern würde könne sie aber nicht einschätzen. Im weiteren Verlauf des Gesprächs erwähnte sie auch nochmal, dass ich vom Kopf her genau der Mann bin den sie immer wollte, dass ich tolle Eigenschaften habe und das sie es sehr schade findet, dass es nicht einfach einen Knopf gibt mit dem man Gefühle anknipsen könnte. Wenn es den geben würde, sie würde es sofort tun. Auch für dieses Gespräch hat sie sich wieder sehr viel Zeit genommen und hat es sehr wertschätzend durchgeführt (ca. 3 Stunden). Dann ist sie gefahren und wir waren fortan getrennt. Bei dieser Trennung war ihr jedoch klar, dass wir noch an einem Eishockeyevent mit Musicacts in 2 Wochen teilnehmen. Ich schaute sie skeptisch an aber sie hegte keinen Zweifel daran.
Gesagt getan, waren wir letzten Samstag zu viert bei dem Event. Ich habe sogar bei Ihr auf dem Sofa übernachtet. Das erste Aufeinandertreffen nach 2 Wochen war komisch. Gerade auch unter den neuen Voraussetzungen. Nach einer kleinen Eingewöhnungszeit ging es jedoch. Wir hatten Spaß und konnten den Tag genießen. Aufgrund der großen Kälte haben wir das Event nach 5 Stunden verlassen. Abends habe ich dann noch 2 Stunden mit ihr auf dem Sofa geredet. Sie hat mir was zu Essen und Glühwein gemacht. Sie wollte mir auch unbedingt berichten, dass meine Eltern ihr geschrieben hatten. Am nächsten Morgen hat sie mir sogar noch Frühstück angeboten. Auch da kamen wir nochmal über 3,5 Stunden ins Gespräch. Ich hatte aber auch das Gefühl, dass sie es ebenfalls wollte nochmal ein paar Punkte anzusprechen. Dann bin ich gefahren. Nun haben wir sogar noch verabredet mit ihren übernächsten Nachbarn und einem weiteren Pärchen Sylvester zu feiern. Sie meinte es wäre okay für sie, können wir machen, ob es gut war oder nicht wird man hinterher sehen. Ich wollte mich nun erstmal nicht mehr bei ihr von mir aus melden. Zwischen der Trennung und dem Eishockeyevent hatten wir noch ein paar Mal geschrieben.
Wie schätzt Ihr hier die Lage ein. Meint ihr es gibt noch einen Weg das wir noch einmal unter besseren Voraussetzungen zusammen finden? Über die Trennungsgründe und die Dinge die ich an ihr schätze und nicht so toll finde, habe ich mir im Nachgang Gedanken gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich den größeren Anteil am Enddesaster habe.
21.12.2022 18:20 •
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