Wie stark bleiben und nicht fremdgehen

Zitat von lilalauni:

Das mit dem Finger habe ich mir gewünscht und er lehnt es ab.

Omg. Das ist ja eigentlich ein Fall für einen 6ualtherapeuten. Nicht nur eigentlich.

Zitat von lilalauni:

Zur Zeit ist mein Mann sehr schlecht auf mich zu sprechen und ich habe Sorgen, dass er sich von mir trennen möchte.

Ist er grundsätzlich schlecht auf Dich zu sprechen oder ist das nur eine momentane Phase ausgelöst durch Deine Gespräche mit ihm?

Zitat von ElGatoRojo:

Wobei ja einige Männer froh wären, wenn ihre Frauen so fühlen würden. Eigentlich undankbar, dein Gefährte. Oder zu restriktive Erziehung. Das hört sich allerdings wichtiger an. Hast du eine Vorstellung, warum er jetzt so ist?

Ja, ich weiß, warum er so ist - durch die Gespräche. Er fühlt sich zu stark kritisiert. Ich konnte es aber auch nicht mehr so belassen und nichts sagen.

Zitat von aequum:

Ist er grundsätzlich schlecht auf Dich zu sprechen oder ist das nur eine momentane Phase ausgelöst durch Deine Gespräche mit ihm?

Nur eine Phase... Wegen der Kritik...

Zitat von lilalauni:

Nur eine Phase... Wegen der Kritik...

Wenn dem tatsächlich so ist, dann hat Dein Mann aber noch ganz andere Probleme...

Kann es vielleicht sein, dass er z.B. Stress im Job hat oder er grundsätzlich unglücklich mit seinem Leben ist?

Nicht selten tragen mehrere Umstände dazu bei, dass man depressiv aggressiv wird.

@lilalauni dass du neugierig bist ist doch am Allerwichtigsten! Da ist doch deine Lebendigkeit, da kannst du versuchen dich ernst zu nehmen.

Hauptsache nicht der ewige Bittstelller vor jemandem, der sich sowieso nicht ändern will. Das ist demütigend und trennt dich von deinen Gefühlen.

Du musst dich nicht im Gefühlshaushalt deines Ehemannes einrichten und anpassen. Wer gibt ihm diese Macht? Er geht damit nicht sorgsam um.

@lilalauni da bin ich ganz bei dir...er weist dich auf mehreren Ebenen zurück. Schwer zu verstehen, warum es für ihn solche Grenzen gibt. Wenn ich mich mit einem Mann besser verstehe und intim werde, versuche ich so viele Facetten der S.. zu leben wie es mit ihm geht. Wenn man da lange drüber verhandeln müsste, das wäre gegen jeden Flow.

Mich stört z.b., dass die meisten Männer ero. Telefonate, gemeinsames Mast. etc. nicht so selbstverständlich finden. Für mich sind u.A. S.. Praktiken über eine sichere Distanz eine Möglichkeit, gefühlsmäßig ganz bei mir zu bleiben und sich gedanklich und körperlich fallen zu lassen. Ohne rausgerissen zu werden, weil der Mann dann doch aktiver seinem eigenen Film folgt anstatt in Kontakt zu bleiben.

Sorry wenn das zu konkret ist. Ich als Frau, als ständig wieder Gewaltopfer von Männern ist es nie ganz einfach gewesen, jahrelang unmöglich, Intimitäten mit Männern zu haben, zu sehr traumatisiert. Deshalb beschäftigt mich das ja auch schon so lange.

Mittlererweile bin ich mutiger bzw. zuversichtlicher, dass ich auch von der Intimität profitiere.

Also, ich wünsche mir vor Allem S. ohne Scham von seiner Seite. Das mit dem Finger habe ich mir gewünscht und er lehnt es ab. Mich stört nicht nur diese Sache an sich, sondern auch die Zurückweisung

Muss zugeben, dass mir da nicht mehr viel einfällt. Naja vielleicht noch, dass er sich die Frage stellt, warum soll ich mich jetzt auf einmal ändern. Hat doch die letzten Jahre gepasst. Habt ihr vielleicht versäumt euere Wünsche in der Anfangszeit zu besprechen?
Setze nicht darauf, dass du mit der Zeit die Lust verlierst, ganz im Gegenteil, …
Verdammt schwierig bei euch, tut mir wirklich leid…

Zitat von lilalauni:

Nur eine Phase... Wegen der Kritik...

Das finde ich wirklich bemerkenswert: anstatt sich für Deine Wünsche zu interessieren, denkt er lieber über Trennung nach?

Hat er so ein riesen Ego oder ist er nur unglaublich stur? Und was denkt er, wie sich die Situation lösen lässt?

Zitat von lilalauni:

Zur Zeit ist mein Mann sehr schlecht auf mich zu sprechen und ich habe Sorgen, dass er sich von mir trennen möchte.

Genauso gut könnte er ja eigentlich Angst haben, dass du dich von ihm trennen möchtest. Immerhin hattest du den Mut, mit ihm offen über deine s. Wünsche zu sprechen - und anstatt dass er sich an der Suche nach einer Lösung beteiligt, ist er gekränkt und zieht sich zurück. Mit seiner Reaktion bringt er dich aber spannenderweise dazu, dass du - anstatt z.B. ärgerlich zu werden - Verlustängste bekommst, weil du zu XY (pushy? gierig? selbstbewusst? direkt? …) warst. Das halte ich für eine destruktive Beziehungsdynamik und kann mir kaum vorstellen, dass ihr in anderen Bereichen anders miteinander umgeht. Ich finde es total wichtig, dass du dich mit deinen Verlustängsten bzw. Bestrafungsphantasien auseinandersetzt, damit du dich weiterhin traust, deine Bedürfnisse wichtig zu nehmen und nicht immer wieder in Gefahr gerätst, des lieben Frieden willens zurückzustecken.

Zitat von aequum:

Wenn dem tatsächlich so ist, dann hat Dein Mann aber noch ganz andere Probleme... Kann es vielleicht sein, dass er z.B. Stress im Job hat oder er grundsätzlich unglücklich mit seinem Leben ist? Nicht selten tragen mehrere Umstände dazu bei, dass man depressiv aggressiv wird.

Er ist gerade dabei, sich beruflich umzuorientieren. Das finde ich gut - er geht das Thema an. Tatsächlich nervt ihn, wie mich auch, unsere Lebenssituation. Der Alltag ist ziemlich arbeitsam und lässt uns wenig Erholungszeit. Ich glaube allerdings, ich habe einfach etwas mehr Energie als er und er hat mehr damit zu kämpfen. Es ist aber eben eine Durststrecke, durch die wir alle irgendwann mal durch müssen. Kleine Kinder, Job, Haus eben und bei uns fehlt die familiäre Unterstützung halt komplett.

Es wird gerade etwas besser mit der Belastung, weil die Kinder größer werden. Daher kann man hier hoffen, dass es einfach von allein besser wird.

Zitat von DerNachfragende:

Also, ich wünsche mir vor Allem S. ohne Scham von seiner Seite. Das mit dem Finger habe ich mir gewünscht und er lehnt es ab. Mich stört nicht nur diese Sache an sich, sondern auch die Zurückweisung Muss zugeben, dass mir da nicht mehr viel einfällt. Naja vielleicht noch, dass er sich die Frage stellt, warum soll ...

In der Anfangszeit vor 20 Jahren hatte ich keine Ahnung und wenig Wünsche Danach haben wir im Laufe der Zeit definitiv das Reden schleifen lassen. Eigentlich rede ich sehr gerne, aber genau das Thema fällt mir schwer mit jemandem, dem es auch eher unangenehm zu sein scheint. Ich staune in letzter Zeit selber, wie schwer es mir fällt, die einfachsten Sachen bei ihm anzusprechen. Aber ich denke, das kann man schon üben.

Zitat von Woelkeline:

Das finde ich wirklich bemerkenswert: anstatt sich für Deine Wünsche zu interessieren, denkt er lieber über Trennung nach? Hat er so ein riesen Ego oder ist er nur unglaublich stur? Und was denkt er, wie sich die Situation lösen lässt?

Er ist wirklich nur unglaublich stur. Das Ego hält sich eigentlich in Grenzen. Den Ball, wie sich die Situation lösen lässt, habe ich jetzt mal an ihn gespielt.

Wir hatten wahrscheinlich als Folge davon einen ziemlichen Streit. Er dachte wohl, es wäre all die Jahre alles in Ordnung gewesen. Das war es ja an der Oberfläche auch, ich war auch glücklich, habe mich jahrelang nicht beschwert, aber man kann eben auch glücklich sein, obwohl etwas fehlt, wenn der Fokus woanders liegt. (Das ist für mich jetzt aber keine Dauerlösung!)

Aus seiner Sicht sind die beiden anderen Männer die Verursacher - er dachte, ich wünsche mir das, was ich ihm gegenüber geäußert habe, eigentlich von denen und er wäre ähnlich einem Roboter eigentlich nur eine Art Ersatz. Das stimmt aber nicht. Es ist im Grunde umgekehrt. Ich habe versucht, ihm begreiflich zu machen, dass bei mir die Sache eben unter der Oberfläche vor sich hin brodelt, bis jemand auftaucht, der dran rührt, so dass ich nicht mehr wegschauen kann.

Ich fühle mich ihm nach dem Gespräch näher, aber er hat mich auch durch ein paar Äußerungen sehr verletzt. Mal sehen, was draus wird.

Zitat von was-tun:

Genauso gut könnte er ja eigentlich Angst haben, dass du dich von ihm trennen möchtest. Immerhin hattest du den Mut, mit ihm offen über deine s. Wünsche zu sprechen - und anstatt dass er sich an der Suche nach einer Lösung beteiligt, ist er gekränkt und zieht sich zurück. Mit seiner Reaktion bringt er dich aber ...

Ja, ich muss jetzt die Disharmonie auch ein Stück weit aushalten. Das fällt mir generell schwer. Es geht aber jetzt leider nicht anders bzw. ich will es nicht mehr anders.