Wie stark bleiben und nicht fremdgehen

Zitat von Silence_:

Schwierig wird's , wenn es anfangs passt, aber sich dann bei einem das Bedürfnis ändert. Wäre die Passung anfangs nicht ausreichend gewesen, hätte sich die Beziehung vermutlich nie entwickelt. Nun ist die Beziehung aber da.

Ich weiß nicht ob immer die Passung am Anfang da ist. Ich persönlich hatte bei NF von Anfang an in dem Bereich...naja das nachsehen. Aber zum einen passte der Rest und irgendwas ist ja immer und ich dachte das man auch in dem Bereich zusammenwächst. Mit der Zeit gewöhnt man sich dran und findet sich damit irgendwie ab.
Rückwirkend betrachtet glaube ich das ihr ich fühlte mich nicht mehr als Frau gesehen vielleicht garnicht so falsch war....weil ich ja versucht habe nichts mehr groß zu erwarten hab ich mich auch andersweitig ein Stück weit zurück gezogen. Emotional und auch körperlich, unbewusst vielleicht auch ein wenig naja...keine Ahnung wie man es nennen mag...im Sinne von meine Bedürfnisse und Wünsche werden immer ignoriert, warum soll ich dann immer deinen nachkommen. An irgendeinem Punkt war ihr das dann wohl auch zu wenig.
Im Nachhinein bekommt so manche Aussage von mir auch eine andere Bedeutung....wenn es um das Thema ging hab ich öfters scherzhaft gesagt...ich hab Hobbies. Und so war es ja auch...ich hab mich halt beschäftigt.

@Balu85 - mir fallen zu Deinem Post gefühlte 1000 Sachen ein. Doch nix davon hilft leider, die Dinge in Deinem Leben nachträglich zum Besseren zu drehen. Tut mir leid, dass Deine Träume zerbrochen sind ️

Hälst Du es für möglich, dass der EM der TE ne Art mentaler Zwilling von Dir ist ? Und dass sein Beharren auf dem einmal angezogenen Schlafanzug ne Art verquerer Trotzreaktion ist?

Zitat von Silence_:

Hälst Du es für möglich, dass der EM der TE ne Art mentaler Zwilling von Dir ist ? Und dass sein Beharren auf dem einmal angezogenen Schlafanzug ne Art verquerer Trotzreaktion ist?

Nein das glaube ich nicht...die TE sagte ja das es wohl von Anfang an so war. Ich wollte damit nur sagen, das eben auch am Anfang nicht alles passen muss.
Aber ungestillte Bedürfnisse...egal welcher Art (geht ja nicht nur um S.) haben eben so ihre Folgen....ob nun bewusst oder unbewusst. Und das es da auch eine Rückkopplung in andere Beziehungsebenen geben kann, bzw. geben wird.
Ich hatte mich ja angepasst....bevor man ins Bett geht obwohl man nicht müde ist nur um dann eh wieder da herumzuliegen...na da bleibste halt am Rechner sitzen und stöberst in einem Forum. Oder schaust noch nen Film. Das wird irgendwann ganz normal. Ist halt so. Deswegen hab ich meine Frau ja trotzdem geliebt.
Und ich würde es auch nicht so recht als Trotzreaktion sehen...ja irgendwie schon aber eben nicht bewusst. Man hat halt mit der Zeit gelernt sich zu beschäftigen....und dann wuselt man hier und wuselt man da. Der andere ist da....alles gut, reicht.
Aber ich denke ich bzw. meine inzwischen vergangene Beziehung jetzt auch nicht das Paradebeispiel ist.
Ich hätte mich ja auch Trennen können...aber ich sagte mir halt das dass Große Ganze irgendwie wichtiger ist als meine Bedürfnisse. Aber ich glaube ich habe ihr das auch nicht mehr gezeigt das ich sie liebe....oder nicht so wie sie sich das gewünscht hätte.
Und so vergeht die Zeit...selbstverständlich redet keiner. Also bei dem Thema hab ich es mir abgewöhnt...weil man ja immer irgendwie die Hoffnung hat das sich was ändert. Tut sich nichts...lässt man das halt auch. Und so leben dann irgendwann beide so vor sich hin. Der Alltag funktioniert, der Rest auch...tja. Und dann schaut man nicht schlecht wenn man Erfährt das es jemand anderen gibt.

hmm...ich hoffe das ist jetzt nachvollziehbar.... .
Und um jetzt nochmal irgendwie ganz elegant den Bogen zur TE zu bekommen...diese Zurückweisung die sie erfährt hat meiner Ansicht nach auch Auswirkungen auf ihr Selbstwertgefühl (wie werde ich als Frau gesehen) und macht sie daher empfänglich für Bestätigung/Anerkennung von anderen Männern.

Zitat von Silence_:

Doch nix davon hilft leider, die Dinge in Deinem Leben nachträglich zum Besseren zu drehen.

nö...der Zug ist abgefahren. Wir sind getrennt...also von daher lässt sich da nichts mehr zum Besseren drehen. Möchte ich ja auch nicht mehr.

Jeder Mensch entscheidet für sich .....

Zitat von BrokenHeart:

eder Mensch entscheidet für sich .....

auch daran habe ich irgendwie so meine Zweifel. Ich habe (sowohl bei meiner NF) als auch bei dem ein oder anderen Thema hier durchaus den Eindruck als würde eben nicht jeder für sich entscheiden, sondern als muss manchen die Entscheidung abgenommen werden. Von Wem ist dann auch egal.

Das hat den eleganten Vorteil, das man jemand anderen dafür verantwortlich machen kann. Oder zumindest mit verantwortlich. Weil er oder sie hat ja gesagt tue dies oder jenes.

Zitat von Balu85:

auch daran habe ich irgendwie so meine Zweifel. Ich habe (sowohl bei meiner NF) als auch bei dem ein oder anderen Thema hier durchaus den Eindruck als würde eben nicht jeder für sich entscheiden, sondern als muss manchen die Entscheidung abgenommen werden. Von Wem ist dann auch egal. Das hat den eleganten Vorteil, ...

Wenn man sich als erwachsener Mensch Entscheidungen abnehmen lässt, steht man entweder unter Druck oder lässt sich führen .......

Ich sagte nicht das ich das befürworte, nur das es das gibt. Druck ist das eine...der kann unterschiedlich sein und da ist es auch möglich das man nur bedingt eine Entscheidungsmöglichkeit hat.
Aber es gibt auch Menschen die diese Führung brauchen... .

@Balu85 Mir tut es auch leid, dass es bei Euch nicht geklappt hat. Ich wünsche Dir alles Gute. Und Danke für Deine Beiträge! Zum Thema Regenbogen: Es gibt ein passendes Kinderbuch in der Richtung, Das Neinhorn, kennst Du das?

Vielleicht (erstmal) abschließend: Die Katastrophe ist erstmal vermieden, aber ich fühle mich wirklich wie auf einem brodelnden Vulkan (hatte Rudi mal geschrieben). Der hält jetzt hoffentlich erst mal Ruhe. Ich habe jetzt in wenigen Tagen einen so schnellen Zustandswechsel hinter mir, dass ich ein wenig an meiner Zurechnungsfähigkeit zweifle. Ein bisschen was werde ich vielleicht machen können für meine Ehe, ein paar Ideen habe ich jetzt, aber das grundsätzliche Problem ist sicher nichts, was man leicht beheben kann und vielleicht ändert sich auch gar nichts. Ich werde wohl damit leben müssen.

Zitat von lilalauni:

Das Neinhorn, kennst Du das?

ich dächte davon hab ich schonmal gehört.

Zitat von lilalauni:

Ein bisschen was werde ich vielleicht machen können für meine Ehe

hmm....ich hoffe das du da bald etwas mehr Kampfgeist an den Tag legst.
ein bisschen und vielleicht ...klingt ein wenig nach man hat es zumindest versucht.

Zitat:

aber das grundsätzliche Problem ist sicher nichts, was man leicht beheben kann und vielleicht ändert sich auch gar nichts.

Nein, Grundsatzprobleme sind selten schnell und leicht zu lösen. Aber noch weiß ja keiner was das grundsätzliche Problem ist. Also weiß auch keiner wie groß es ist....vielleicht ist es weniger schwerwiegend als du denkst.

Zitat von lilalauni:

Ich werde wohl damit leben müssen.

hmm...dann drücke ich euch die Daumen das es nicht irgendwann zum Problem wird.

Zitat von lilalauni:

@Samuel15 Verarscht war vielleicht das falsche Wort. Ich finde, so etwas zu sagen, setzt Intimität voraus. Die hatten wir nicht. Deshalb fühlte es sich für mich so an, als würde eine Grenze überschritten.

Fehlt Dir die Intimität bei Deinem Mann?

Hmm.

Hier passt ganz gut nochmals die Sterbebett-Frage rein. Du hast sie Dir gestellt, doch die Antwort, die Du gefunden hast, war keine Herzantwort. Es war eine moralische Antwort.

Was ich über's Thema gehört habe, geht's am Ende oft nicht darum, was man tat, sondern darum, was man leider unterließ und deshalb nicht erlebte.

Dies bitte nicht falsch verstehen. Affären sind nix Gutes. Genau so falsch ist es aber auch, Bedürfnisse zu unterdrücken

Daher wünsche ich Dir viel Kraft, die Dinge in Deinem Leben zu ändern. Idealerweise mit EM. Doch falls das nicht gelingt, braucht es vielleicht einen Weg ohne ihn.

Ich wünsche Dir viel Power!

@Silence_ Das, was Du geschrieben hast, bewegt mich gerade sehr. Ich kann aber noch nicht mehr dazu sagen.

@Samuel15 Das sind aber viele Fragen Das ist auf jeden Fall auch so ein Thema. Mein Mann sagte mal im Zusammenhang mit S., er müsse sich dazu überwinden, wirklich genau mit diesem Wort. Also scheint Intimität ihn irgendwie Überwindung zu kosten. Das ist nun schon sehr lange her und wir haben viel darüber gesprochen, weil es mich sehr gekränkt hat. (So schrecklich bin ich doch hoffentlich nicht.)

Dass es bei ihm ein Trauma gäbe, kann ich ausschließen. Ich führe es eher auf sein sehr konservatives, christiliches Elternhaus zurück. Nichts gegen meine Schwiegereltern, ich würde sogar sagen, so liebe, fürsorgliche Eltern findet man nicht oft. Aber eben auch sehr konservativ. Um es zu beschreiben: Ich kann mir zum Beispiel nicht vorstellen, dass einer von beiden je im Leben einen dreckigen Witz erzählt hat. Und bei Scheidungen war in ihren Augen einer schuld. (Ich glaube allerdings, das sah lange Zeit sogar das Gesetz so, ist also vielleicht nicht so ungewöhnlich.) Als ich zum ersten Mal da übernachtet habe, habe ich ein Einzelbett hingestellt bekommen und meine Schwiegermutter sagte, sie hätten es so ausgerichtet, dass wir uns angucken könnten, das wäre ja schön. Ich hatte ganz stark den Eindruck, dass sie ihren Sohn (damals Mitte 20) vor mir als gefährlichem Weib schützen wollte.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass so etwas abfärbt und mein Mann nicht gerade so erzogen wurde, dass er super-locker damit umgehen konnte. Allerdings sind wir jetzt Anfang/Mitte 40. Ob sich das immer noch auswirkt?

Ich selber bin auch nicht total liberal erzogen worden und habe auch erst allmählich erkannt, dass Männer außerhalb der Familie keine bösen Wesen sind, vor denen man sich in Acht nehmen muss (obwohl es natürlich welche gibt, wo man besser aufpasst). Ich habe auch kein Trauma oder Ähnliches, es sind mehr so Einstellungen, die irgendwie vielleicht sogar ohne Worte rübergekommen sind.

Also, Moral hat manchmal etwas Einengendes und da muss ich wieder an den Beitrag von Silence denken, irgendwie versucht man ja ständig das Richtige zu tun und dann ist es doch irgendwie falsch. Wobei ich jetzt auch nicht meine, dass ich der nächsten Versuchung nachgebe, weil nur Moral mich davor zurückhalten würde.

@Balu85 Ich habe es bisher so gesehen, dass das Problem ist, dass mein Mann einfach im Bett weniger will als ich. Bin jetzt selbst ins Grübeln gekommen, ob das wirklich das alleinige Problem ist. Und Ich denke, es stimmt auch für mich, was Du schreibst, dass so etwas Probleme auf anderen Ebenen nach sich zieht. Ich denke zum Beispiel, dass es irgendwie doof ist, dass ich jetzt wieder was tun muss, irgendwie arbeiten muss, während er einfach nur nach Belieben ja oder nein sagen darf. Keine gute Einstellung, ich weiß, es ist eben, wie es ist. Aber ihn jetzt mit Worten mit ins Boot holen, das halte ich nach wie vor für eher schädlich.