Hallo chiara,
Deine Beiträge machen mich immer wieder betroffen und auch wütend.
du hattest ja wirklich ein schreckliches Weihnachtsfest. Aber hör' auf, dir ständig einzureden, dass du austauschbar bist. Mensch, du bist zweifache Mutter und bei deinen Kindern niemals einfach so zu ersetzen. Vertraue mal auf dich. Dein Mann hat dich in einer Stresssituation (zwei kleine Kinder und Prüfung) einfach sitzen lassen und hatte keinerlei Verständnis für deine Doppel- und Dreifachbelastung.
Hat er sich denn vor der Trennung auch so rührend um die Kinder gekümmert?
Glaub' mir, es bringt auch den Kindern nichts, wenn der Papa, so wie's ihm beliebt, mal eben vorbeischaut. Kinder brauchen eine klare Regelung und gewöhnen sich dann auch besser an neue Situationen.
Was tut er denn? Wäscht er die Wäsche, kocht er für die Kinder und kümmert sich um den Alltagsstress? Weiss er überhaupt, wie der Alltag mit zwei kleinen Kindern aussieht?
Sieh' zu, dass Du Abstand gewinnst. Versuche, eure Regelungen bezüglich der Kinder einzuhalten. Glaub' mir, es ist besser für dich UND die Kinder.
Warum feierst du mit deinem Ex und Schwiegereltern Weihnachten, warum? Wem soll das nützen? Um des lieben Friedens willen? Der ist doch wieder dahin, sobald du irgendetwas gegen den Willen deines Ex tust. Tu, was du für das beste hältst und versuch' nicht, gegen dein besseres Wissen zu handeln.
Lass dich bloß nicht einschüchtern, das habe ich auch lange mit mir machen lassen. Ich hab' nämlich auch den Lieblingssohn (der immer so ein lieber Junge war) meiner Schwiegermutter geheíratet und war immer in allen Belangen unzureichend. Ich war ein nichts. Es hat lange gedauert, aber ich bin aufgewacht. Und endlich scheint sich alles zu lösen, mein Mann zieht aus, was zwar noch dauern kann, aber immerhin. Er hat auch von der Zukunft so merkwürdige Vorstellungen. Er meint, die Wohnung jederzeit betreten zu können, ich dürfe nach seinem Auszug keine Schlösser auswechseln, und er sieht die Kinder, wann immer er das wünscht. Ehrlich gesagt freue ich mich auf das erste Wochenende, dass ich alleine für mich verplanen kann. Allerdings wird das noch eine Weile dauern, denn erst muss er ja seine Wohnung einrichten und er glaubt, er kommt dann hierher für das Wochenende mit den Kindern. D.h. ich wasche, koche, putze und räume wie bisher hinter ihm her.
Dieses Szenario möchte ich von Anfang an vermeiden. Und nachdem ich deine Beiträge gelesen habe, merke ich erst recht, dass es sicher nicht so einfach wird. Aber ich werde es versuchen. Das Recht ist auf meiner Seite. Wenn er erst einmal ausgezogen ist, habe ich alle Möglichkeiten, mein Leben und das meiner Kinder für uns schön zu gestalten.
Ich hoffe, dass ich dann meinem EX (klingt gut) auch so selbstbewusst gegenübertreten kann. Allerding liebe ich meinen Mann schon längst nicht mehr, das macht vieles leichter.
Dir täte eine Portion Selbstbewusstsein auch recht gut. Schließlich hat er die Kinder bei dir gelassen, du kannst also auch in seinen Augen keine so schlecht Mutter sein.
Ich wünsche dir jedenfalls einen besseren Beginn des neuen als das Ende des alten Jahres. Es wird wieder, das sag' ich mir nach jedem tiefen schwarzen Loch. Es kann nur besser werden, denn Weihnachten haben wir überlebt.
Alles, alles gute für dich und Kopf hoch, es geht bestimmt bergauf
Angelika
27.12.2001 23:06 •
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