Hallo zusammen, ich lese schon eine ganze Weile hier im Forum mit und muss sagen, dass es mir auf alle Fälle sehr viel bei der Bewältigung meiner eigenen Trennung geholfen hat und es schön ist, dass man mit dem eigenen Problem nicht so alleine da steht. Nun will ich aber auch mal meine Geschichte erzählen und dabei auf Eure sehr wertvollen Tipps hoffen:
Meine Ex-Freundin hat sich vor 3,5 Wochen von mir getrennt, laut ihrer Aussage ziemlich spontan und unüberlegt. Wir waren zwar lediglich 9 Monate in einer Beziehung, das ganze war aber sehr intensiv, da sie eine 6-Jährige Tochter hat (Sie selbst ist genauso alt wie ich) und ihr Bruder seit ca. einem Jahr bei ihr in der 2-Zimmer Wohnung wohnt. Die Beziehung fing sehr harmonisch an, weil sie mir anfangs immer erzählt hat, dass sie vor mir schon mehrere kurze Beziehungen hatte, das ganze aber nie lange gehalten hat, da die anderem Männer ihre Tochter nicht kennen lernen wollten und ich nach dem Vater der erste Mann sei, der der Tochter vorgestellt wurde.
Wir haben sehr viel zusammen unternommen, sind auch gemeinsam in den Urlaub und zu meinen und ihren Eltern gefahren. Zugegebenermaßen war es anfangs nicht leicht, da ich auch noch nie mit einer Frau mit Kind zusammen war und generell nicht so viel Erfahrung mit Kindern hatte. Mit der Tochter wurde es aber immer besser und gegen Ende der Beziehung war unser Verhältnis definitiv (auch laut Aussage der Mutter) auf dem Höhepunkt.
Ungewöhnlich an der Beziehung war sicherlich das enge Verhältnis zu ihrem Bruder, welcher bei ihr gewohnt hat. Er ist vor ca. einem Jahr (also noch bevor wir uns kannten) nach Deutschland gekommen und ist bei ihr eingezogen, da er erst noch einen Job gesucht hat. Wir haben uns von Anfang an gut verstanden und er hatte auch relativ schnell einen Job als Paketzusteller gefunden, bei dem er aber sehr oft krank war. Seit November ist er dann gar nicht mehr arbeiten gegangen und hat sich einer OP unterzogen. Er ist die ganze Zeit nur auf der Couch bei ihr rumgehangen und hat auch nicht viel zum Haushalt beige-tragen. Meiner Ex-Freundin hat das zwar nicht so gepasst und sie haben sich deswegen oft gestritten, aber auf der anderen Seite hat sie ihn natürlich gebraucht, da sie als Krankenschwester seit Oktober 2015 auch viele Nachtschichten hat und am Wochenende arbeiten muss. Da braucht sie natürlich einen, der auf die kleine aufpasst.
Das habe zwar grundsätzlich immer ich gemacht, aber seit 3,5 Wochen sind wir ja nicht mehr zusammen. Das erste Mal Schluss gemacht hat sie genau am 24.12. Wir haben ihre Tochter am Vortag zu ihrem Vater gebracht und sind danach zu mir in die Wohnung. Sie hat sich die ganze Zeit über den ganzen Stress den sie zur Zeit hat beschwert und ich habe ihr versucht Lösungsansätze zu bieten. Als ich dann an Heilig Abend wie geplant zu meinen Eltern fahren wollte und gerade dabei war meine Sachen zu packen, sagt sie, dass ich etwas Besseres verdient habe und hat Schluss gemacht. Sie hatte dann die nächsten Tage ab und zu geschrieben und am 02.01. haben wir uns nochmal getroffen und sie hat mich gefragt, ob wir es nochmal versuchen wollen. Sie hat mir gesagt, wie schön es über die freien Tage war und dass sie manchmal auch den ganzen Tag nur geschlafen hat.
Die nächsten drei Wochen liefen dann auch wieder super und ich hatte das Gefühl, dass ihr die Beziehung echt wichtig ist. Am 24.01. haben wir uns dann wieder wegen einer Kleinigkeit ein bisschen gestritten (es war wirklich nur eine Kleinigkeit) und sie meine dann, wir passen nicht zusammen und sie hat wieder Schluss gemacht. Sie meinte, sie hatte nicht vor jetzt Schluss zu machen, aber ich lasse ihr einfach keine andere Wahl. Fünf Tage später habe ich ihr dann Blumen vorbei gebracht und mich für den Streit entschuldigt. Sie hat sich sehr gefreut und wir haben noch zwei Stunden gesprochen. In die Blumen habe ich einen Zettel reingelegt, dass ich gerne wieder ihre Nummer 2 sein würde (nach der Tochter). Sie meinte dazu nur, dass sie Zeit braucht und erstmal nur Freunde sein will. Eine Woche später hat sie mich gefragt, ob ich ihr bei einem Dokument für die Arbeit helfen kann. Ich hatte zugestimmt und sie hat darauf hin nur gesagt, ich soll ihr nicht helfen, wir sind nicht mehr zusammen. Ich habe sie dann überredet, hab meine Sachen gepackt, bin zu ihr und hab ihr geholfen. Als ich ihr drei Tage später die Unterlagen gebracht habe, habe wir noch kurz gesprochen und sie meinte, dass sie mich eher als Partner als als festen Freund sieht. Ich hatte dann eine Kontaktsperre gemacht, bis sie mir an diesem Sonntag nochmal kurz geschrieben hat, wie es mir geht. Hatte dann einfach nur geschrieben „gut“. Mit dem Bruder hatte ich anfangs noch viel Kontakt, da er sehr an mir hängt und gerne weiterhin Kontakt haben möchte. Er meinte er versteht die Trennung auch nicht, da wir gut zusammen gepasst haben und er hat auch viel mit ihr darüber gesprochen. Inzwischen habe ich auch mit ihm ausgemacht, dass wir den Kontakt deutlich reduzieren, da wir sonst eh nur über sie sprechen. Er meinte ihr geht es nicht gut und sie weint auch viel und dass die Kleine mich sehr vermisst und immer nachfragt wo ich bleibe.
Sie legt sich nach der Arbeit oft gleich schlafen, da es für sie total anstrengend ist und mit ihrer Tochter macht sie auch nicht mehr viel. Sie hat sehr viel Stress, dass gebe ich zu aber dass man deswegen gleich mit dem Freund Schluss machen muss verstehe ich nicht. Ich habe ihr sehr viel geholfen, habe meinen Haushalt immer unter der Woche gemacht und sie am Wochenende bei ihrem unterstützt. Klar sind die Unternehmungen seit sie auch am Wochenende und Nachts arbeitet weniger geworden aber wir hatten trotzdem noch unsere schönen Tage. Das Wochenende an dem sie Schluss gemacht hat war super: Am Samstag waren wir zu zweit shoppen und ich habe ihr sogar noch ein Geschenk gekauft. Am Sonntag waren wir mit der kleinen im Kino. Für mich sind bzw. waren das alles Entscheidungen aus dem Bauch heraus und ich sehe keine Logik darin. Das ist auch nicht meine erste Beziehung, aber es hat sich diesmal überhaupt nichts abgezeichnet, der einzige Hinweis war, dass sie eben mehr Wochenende und Schicht arbeiten muss.
Mir persönlich geht es inzwischen etwas besser, ich kann wieder normal essen, das schlafen fällt mir aber nach wie vor noch schwer und ich wache ständig auf. Ansonsten lenke ich mich viel mit meinen Freunden (welche ich zum ersten Mal für eine Beziehung vernachlässigt habe, weil es mir so ernst war) ab und gehe feiern. Alleine könnte ich es nicht aushalten derzeit. Ich habe sie sehr geliebt und tue es auch immer noch. Ich war früher nie der Familienmensch sondern immer mehr auf Karriere eingestellt. Inzwischen könnte ich mir nichts schöneres als eine kleine Familie, so wie wir es waren, vorstellen. Ich hatte immer das Gefühl sie will sich von ihrem Bruder unabhängiger machen (wegen der Tochter) und will das er ein eigenes Leben, so wie wir führt.
Ich uns selbst ihr eigener Bruder können die Situation überhaupt nicht nachvollziehen. Auch in Facebook hat sie unsere Bilder noch nicht rausgelöscht bzw. die Freundschaft gekündigt. Sie hat aber auch den Kontakt zu anderen Freunden und Verwandten in letzter Zeit abgebrochen, wie sie mir erzählt hat. Was meinst ihr denn zu der Sache? Ich habe ihr gesagt, dass sie sich so viel Zeit lassen kann wie sie braucht, sie aber meinen Stand-punkt kennt. Ich will eine Beziehung mit ihr und keine Freundschaft. Ich mache jetzt für mich eine Kontaktsperre, da mir jeder Kontakt mit ihr wieder Hoffnungen macht und es mir danach umso schlechter geht. Mich bewegt dass sehr, da wir während unserer Beziehung jedes Wochenende und auch viele Tage unter der Woche komplett miteinander verbracht haben und ich mir sehr viel mit ihr erhofft hatte. Meint ihr eine Kontaktsperre ist richtig? Soll ich wie der Bruder vorgeschlagen hat, um sie kämpfen? Und wenn ja wie? Oder ist vielleicht doch ein endgültiger Schlussstrich das Beste?
Vielen Dank schonmal im Voraus, dass ihr euch das alles durchlest; das Forum hat mir wirklich schon viel geholfen und ich denke ihr könnt auch mir mit meinem speziellen Problem helfen.
Hasli
16.02.2016 16:52 •
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