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Wie soll ich mit all dem klar kommen?

E
Zitat von Hilflos1:
wie wenn ich sie mehr als 3 Mal die Woche sehe, hätte ich zu Hause wohnen bleiben können....

Wenn es fest geregelt ist, wie oft er sie sieht, hat er nicht nur das Recht sondern auch die Pflicht sie zu übernehmen. Gibt Planungssicherheit für alle Seiten. Dann hast nämlich auch Du fest definierte Freiräume, die Du für Dich nutzen kannst. Ich liebe meine Kinder genau wie Du, weiß aber auch die kleinen Auszeiten zu schätzen. Ich tanze in der Zeit auch nicht nackig auf dem Tisch und lade mir 100 blutjunge Liebhaber ein, aber es ist schon was anderes, Zeit für sich zu haben, ohne dass Kinder im Haus sind. Gönne Dir solche schönen Momente - nicht wie es schnell passiert - die Kinder sind nicht da, dann putz ich mal ordentlich durch, sondern mal einen schönen Wellnesstag mit Badewanne und Schönheitsmaske, mal einen Sekt mit der Freundin und die Musik ist etwas zu laut... so was eben.
Auch das Haus umzugestalten ist ein echt guter Tipp - vor allem beim Schlafzimmer hat es mir geholfen (wobei bei mir erschwerend hinzukam, dass dort öfter die Neue drin lag). Langsam wird es dann nicht mehr diese 'Gruft', wie ich das am Anfang empfunden habe, sondern wirklich Deins. Aber das braucht seine Zeit und wird nach und nach geschehen. Inzwischen kotzt mein ExMann, wenn er nach 7 Jahren Trennung mal wieder hier ist. Alles kunterbunt und überall stehen Matrijoschkas - von seinem 'eleganten, cleanen Look' ist aber so gar nix übrig geblieben

15.03.2020 18:34 • x 2 #31


H
Zitat von Emma75:
Wenn es fest geregelt ist, wie oft er sie sieht, hat er nicht nur das Recht sondern auch die Pflicht sie zu übernehmen. Gibt Planungssicherheit für alle Seiten. Dann hast nämlich auch Du fest definierte Freiräume, die Du für Dich nutzen kannst. Ich liebe meine Kinder genau wie Du, weiß aber auch die kleinen Auszeiten zu schätzen. Ich tanze in der Zeit auch nicht nackig auf dem Tisch und lade mir 100 blutjunge Liebhaber ein, aber es ist schon was anderes, Zeit für sich zu k , ohne dass Kinder im Haus sind. Gönne Dir solche schönen Momente - nicht wie es schnell passiert - die Kinder sind nicht da, dann putz ich mal ordentlich durch, sondern mal einen schönen Wellnesstag mit Badewanne und Schönheitsmaske, mal einen Sekt mit der Freundin und die Musik ist etwas zu laut... so was eben.
Auch das Haus umzugestalten ist ein echt guter Tipp - vor allem beim Schlafzimmer hat es mir geholfen (wobei bei mir erschwerend hinzukam, dass dort öfter die Neue drin lag). Langsam wird es dann nicht mehr diese 'Gruft', wie ich das am Anfang empfunden habe, sondern wirklich Deins. Aber das braucht seine Zeit und wird nach und nach geschehen. Inzwischen kotzt mein ExMann, wenn er nach 7 Jahren Trennung mal wieder hier ist. Alles kunterbunt und überall stehen Matrijoschkas - von seinem 'eleganten, cleanen Look' ist aber so gar nix übrig geblieben


Liebe Emma,
Das Genießen wird noch kommen.... Zur Zeit kann ich mir eine Zukunft ohne ihn als meinen Mann noch nicht vorstellen. Ich leide da noch sehr, obwohl mittlerweile viele Dinge bei mir ankommen, die ich in der ersten Zeit nicht wahrhaben wollte. Langsam sackt es, dass ich meine große Liebe und meinem engster Vertrauten verloren habe. Und es noch nicht mal bemerkt habe. Darüber bin ich sehr traurig. Ja, ich weiß, eigentlich müsste ich wütend auf ihn sein. Wütend darüber, dass er mich betrogen hat, unsere Familie nicht mehr schätzt und die Kinder und mich so tief verletzt hat. Aber das kann ich noch nicht und will das glaube ich in Zukunft auch nicht. Alles hat seinen Grund... Das heißt nicht, dass ich nicht manchmal Hassgefühle habe. Aber zur Zeit übwiegt die Trauer und Hilflosigkeit, die Zeit nicht zurück drehen zu können, Dinge besser zu machen und keine Chance zu haben...Mein Leben hat sich in den letzten Wochen im 360 Grad gedreht. Leider zu spät. Ich denke die ganze Zeit an das Lied Kreise von Johannes Oerding. Da heißt es, halt nicht fest was Du liebst sondern lass es los, und wenn es wieder kommt, dann gehört es zu Dir... Wer weiß, was die Zukunft bringt. Aber darauf darf ich nicht warten...
LG

15.03.2020 19:15 • #32


A


Wie soll ich mit all dem klar kommen?

x 3


CaveCanem
Ach mensch.... ich würde Dich so gerne mal feste drückschütteln. Drücken, weil Du so weh hast.

Schütteln, weil Dein rationaler Verstand auch gerade nicht funktioniert.

Dein engster Vertrauter ist Dir schon lange abhanden gekommen. Es wird vielleicht Zeit, zu begreifen, dass das schon vor langer Zeit eingesetzt hat. Lange, bevor er geflüchtet ist.

Du magst ihm vertraut haben. Er aber Dir nicht, sonst hätte er bei Dir Rat und Trost gesucht, anstatt stiften zu gehen.

Jetzt bist Du aufgefordert, gut für Dich zu sorgen. So gut, wie niemand sonst es kann.

15.03.2020 19:22 • x 2 #33


E
Zitat von Hilflos1:
Ja, ich weiß, eigentlich müsste ich wütend auf ihn sein.

Nein - Wut ist nicht hilfreich, vor allem wenn Kinder involviert sind. Das machst Du schon alles richtig so. Dass es zum genießen noch völlig zu früh ist, ist auch richtig. Direkt nach der Trennung hätte ich bei einer 'Wellnessaktion' in der Badewanne auch nur geheult. Ich glaube der Mann meiner besten Freundin wusste gar nicht mehr, wie ich ohne 'Wasser im Gesicht' aussehe! Da war ich echt schon zu schnell... tut mir leid, habe nicht bedacht, wie frisch noch alles ist. Dein Mann legt aber auch ein Tempo vor, da muss man erst mal mitkommen. Aber auch Du wirst irgendwann wieder Land sehen - und dann kannst Du die Freiräume genießen. Jetzt erst mal Trauern - ist ohne Kinder aber auch manchmal enthemmter zu bewerkstelligen. Fühl Dich gedrückt!

15.03.2020 19:27 • x 1 #34


H
Zitat von CaveCanem:
Ach mensch.... ich würde Dich so gerne mal feste drückschütteln. Drücken, weil Du so weh hast.

Schütteln, weil Dein rationaler Verstand auch gerade nicht funktioniert.

Dein engster Vertrauter ist Dir schon lange abhanden gekommen. Es wird vielleicht Zeit, zu begreifen, dass das schon vor langer Zeit eingesetzt hat. Lange, bevor er geflüchtet ist.

Du magst ihm vertraut haben. Er aber Dir nicht, sonst hätte er bei Dir Rat und Trost gesucht, anstatt stiften zu gehen.

Jetzt bist Du aufgefordert, gut für Dich zu sorgen. So gut, wie niemand sonst es kann.


Ich weiß.... Mein Kopf weiß das alles. Ich finde es nur erschreckend, dass ich nichts gemerkt habe...Sicherlich gab es auch Zeichen von ihm, aber klare Ansagen leider nicht... Das ist richtig und macht mich fertig... Zeichen gehen leider manchmal im Alltag unter, weil man so damit beschäftigt ist, den zu wuppen. Und ja, es ist beschissen, dass er nicht die Eier hatte mit mir Klartext zu sprechen. Dann hätte man vieles anders machen können. Scheinbar wollte er das nicht mehr...Das tut so weh....
Für mich sorgen bin ich gar nicht gewohnt. Das ist das Schwierigste zur Zeit. Aber ich bemühe mich Routine für mich und die Kids herzustellen und zu überlegen, was ihnen gut tut, was mir gut tut...Und heule trotzdem oft wie ein Schlosshund...

15.03.2020 19:34 • #35


H
Zitat von Emma75:

Liebe Emma,
Darüber bin ich auch völlig verstört....Entweder hat er alles schon lange geplant oder es überrennt ihn auch, will sich das aber nicht eingestehen....und ein gewisser Außendruck ist ja nun auch da...Ich traue mich da nicht eine Aussage zu machen, denn als ich ihn noch kannte, war er oft dickköpfig, musste sein Ding durchziehen egal ob falsch oder richtig und dann kam der Katzenjammer... Ich komme im Kopf damit noch überhaupt nicht klar. Ist alles noch wie ein Film und ich denke,ich wache gleich auf...Aber leider nicht....

15.03.2020 19:42 • #36


E
Zitat von Hilflos1:
Ist alles noch wie ein Film und ich denke,ich wache gleich auf

Oh das kenne ich sooo gut. Vor allem wenn man morgens aufwacht, noch nicht richtig in der Realität angekommen ist und dann der Schock - oh Gott, das ist nicht mehr das alte Leben!
Aber ich kann Dir sagen: Es geht echt vorbei. Wir kommen mit schlimmeren Katastrophen zurecht als wir alle denken!
Ein Freund von mir hat mir damals gesagt: Es gibt immer ein davor, ein mittendrin, und ein danach.
Du bist mittendrin und ich bin danach! Heute sitze ich mit den 'Helfern' von damals oft am Tisch und wir können meiner Trauerphase wirklich auch komische Dinge abgewinnen. Z.B. darüber, dass meine Freundin mit ihrem Mann vereinbart hat, dass er sie sofort rufen soll, wenn meine Unterlippe bebt, konnte ich wirklich herzhaft lachen - dabei hat es damals wirklich extrem weh getan.

15.03.2020 19:50 • x 3 #37


H
Liebe Emma,

Danke! Dann weißt Du auch, dass man sich als Mittendrinner gar nicht vorstellen kann, dass es besser wird, obwohl man es doch so will..
Am Schlimmsten ist für mich das Loslassen und da ich zur Zeit keinen WA Kontakt mit meinem Mann habe, es sei denn, es geht um die Kids, die Entfremdung. Und dass das Gehirn damit klar kommt, dass nichts mehr so wie vor ein paar Wochen ist und je wieder sein wird.. Das zerreißt mich...

15.03.2020 19:57 • #38


E
Ja das weiß ich - meinen Freund, der damals den Spruch gemacht hat, habe ich erstmal auch nicht wirklich ernst nehmen können. Es ist wirklich ein furchtbarer Zustand! Auch weil die Zukunft so ungewiss ist und man überhaupt nicht weiß wie das werden soll, es im Moment auch gar nicht wissen will! Alles wehrt sich dagegen. Klassische Trauerphase 1 - einen Trost gibt es jedenfalls: Du reagierst gesund und normal, auch wenn Du wahrscheinlich manchmal befürchtest verrückt zu werden!

15.03.2020 20:05 • #39


M
Hey, muss jetzt auch mal schreiben. Befinde mich auch grad mittendrin. Hab Ende Januar rausgefunden, daß der sich in seine Kollegin verliebt hat. Die ersten Wochen dachte ich noch, er wacht auf und kommt zurück. Wir waren fast 20 Jahre zusammen, haben 2 Kinder 15 und 1,5 Jahre alt. Er hat sich jetzt für die andere entschieden. Momentan ist alles noch so unreal. Ich muss für die Kinder funktionieren. Wenn er hier ist (er übernachtet dann auch hier) ist es, als wäre nichts geschehen. Alle sagen ich wäre schön blöd ihn zurück zu nehmen. Sein Psychologe sagt, er soll die Trennung durchziehen. Er hatte vor 2 Jahren ein burn out. Ich damals schwanger, hab ihn in allem unterstützt und ihm immer zur Seite gestanden. Jetzt werde ich einfach ausgetauscht. Es ist alles sehr schwer für mich. Ich habe mein halbes Leben mit ihm verbracht

15.03.2020 21:20 • #40


E
Zitat von Mandyv:
(er übernachtet dann auch hier)

Auch wenn so was hart ist und sich erst mal komisch anfühlt, solltest Du ihm das nicht mehr gestatten. Das ist zu schmerzhaft für Dich, weil an diesen Tagen oder Wochenenden sich alles anfühlt wie immer und der Abschied für alle dann um so schmerzhafter ist. Auch für die Kinder ist das verwirrend. Du wurdest nicht ausgetauscht, sondern er möchte ein neues Leben ohne Dich beginnen. Dann aber mit allen Konsequenzen und ohne dass er die schönen Seiten von allem genießen kann, indem er noch Familienwochenenden hat. Schütze Dich vor solchen Dingen und akzeptiere für Dich, dass jetzt neue Zeiten kommen. Ich meine damit nicht, dass Du ihn bestrafen sollst, aber eindeutige Verhältnisse sind jetzt ganz wichtig. Für alle Beteiligten!

15.03.2020 21:27 • #41


F
Zitat von Hilflos1:
Ich finde es nur erschreckend, dass ich nichts gemerkt habe...

Wenn ich die Geschichte mit dem Bruder lese, ist es gar nicht so unwahrscheinlich das so etwas passieren konnte. Und das hattet noch nicht einmal etwas mit dir zu tun. Er steckte vllt. wegen dieser Situation in einem emotionalen Ausnahmezustand. Du hast ihn zwar gestützt, warst aber aus diesem Grund auch ein Teil der Krise. Du und die Familie hast ihn immer noch an dieses Thema erinnert. Sie ist eine komplet aussenstehende, mit der er auch über andere Themen sprechen konnte. Vllt. hat er bei ihr gar nicht dieses Thema angeschnitten, so dass er sich dort eine Auszeit von den Sorgen geholt hat. Sagen wir eine bunte Scheinwelt. Kam er zu dir nach Hause, waren die Sorgen wieder da. Du hast da nichts falsch gemacht, die Situation hat ihr nur leichtes Spiel gemacht (Wobei ich nicht sage, dass sie daran schuld war). Dort konnte er evtl. das ganze mal vergessen und sich einfach frei fühlen. Ob dies dann auch den Alltag überdauert, wird sich zeigen. Doch im Moment könnte sie für ihn der Ausbruch aus den Sorgen sein.

16.03.2020 10:49 • #42


Hansl
Zitat von Jenß:
Was würdest Du denn machen, wenn Du jemanden kennengelernt hättest, erst Vati und Mutti gefragt ob Du das darfst, oder wie, oder zum Pfarrer gerannt und gebeichtet


Das könnte man auch etwas empathischer und weniger grob ausdrücken.

12.05.2020 07:43 • #43


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