Hallo Leute!
Bin neu hier im Forum. Hier meine Geschichte:
Ich war mit meinem Mann insgesamt 15 Jahre zusammen. Vor 6 Jahren haben wir gemeinsam ein Haus gebaut und vor 3 Jahren in Hawaii geheiratet.
Für mich lief unsere Beziehnung absolut harmonisch - wir ergänzten uns, hatten viele gemeinsame Interessen, machten an den Wochenenden alles gemeinsam, hatten Zukunftspläne (zB war bereits eine Reise nach Schottland für nächstes Jahr geplant), fuhren sogar vor 1 1/2 Monaten noch auf einen Thermenkurzurlaub, der für mich wunderbar romantisch und perfekt war. Und dann merkte ich vor ca. 1 Monat, daß irgendwas nicht in Ordnung war. Er war sehr zurückgezogen, schlecht gelaunt, redete nicht mehr so viel mit mir wie früher.
Ich schob es auf Stress im Job, da die Vorweihnachtszeit in seinem Job immer sehr stressig ist. Dann fing er an am Wochenende alleine wegzugehen und sehr spät nach hause zu kommen. Es gab dann noch weitere kleine Anzeichen und ich fing an in seinem Handy zu stöbern - und fand Fotos, die auf eine Beziehung mit einer Arbeitskollegin (welche 15 Jahre jünger ist als er), hindeuteten. Ich konfontrierte ihn damit und er meinte, daß er bereits seit einem Jahr merke, daß unsere Beziehung nicht mehr so ist, wie sie mal war und er mich zwar noch gern hätte, aber nicht mehr lieben würde.
Ich habe alles versucht - ihm angeboten, es nochmal zu versuchen,... aber letztendlich ist der dann (auch auf mein Bitten hin, da ich es nicht mehr aushielt) ausgezogen. Er hat gemeint, Menschen können sich nicht ändern und wenn wir es jetzt nochmal versuchen, sind wir spätestens in einem halben Jahr sowieso getrennt. Dh er hat mir nicht mal mehr eine Chance gegeben und die letzten 15 Jahren einfach so weggeschmissen.
Nun stehe ich mit dem Haus alleine da - habe Gottsdeidank keine Kinder, sodaß ich Vollzeit arbeiten gehen kann und den Kredit alleine stemmen kann. Habe aber riesige Angst davor, alle Herausforderungen die mit einem eigenen Haus verbunden sind, zu schaffen.
Er hat mir alles genommen - die guten Erinnerungen an die letzten 15 Jahren, in denen er mein bester Freund war, meine Zukunft, da ich eigentlich einen Jobwechsel vorhatte, aus dem jetzt nichts wird, da ich das Geld aus meinem jetzigen Job dringend benötige. Außerdem hatten wir uns geeinigt, keine Kinder zu bekommen. War für mich an und für sich okay, denn für mich war er der Traumpartner, mit dem ich - egal ob mit Kinder oder ohne - alt werden wollte. Nun ist es für mich doch fast schon zu spät eine Familie zu gründen. Wir hatten nur gemeinsame Freunde, dh auch hier werde ich nun Abstriche machen müssen. Wir leben auf dem Land, wo jeder jeden kennt und er ist nur ins Nachbardorf gezogen, dh ich werde gezwungenermaßen immer noch ständig auf ihn treffen und alles mitbekommen, was er so macht.
Alles im Haus erinnert mich an ihn - ich werde zwar über die Weihnachtstage alles rausschmeißen, was ihm gehörte, trotzdem wird es immer unser Haus sein, denn wir hatten es gemeinsam geplant, gemeinsam eingerichtet. Ich weiß, am besten wäre, das Haus auch zu verkaufen, um über die Trennung hinwegzukommen - er hat mir alles genommen, nun soll er mir nicht auch noch das Haus nehmen...
Am liebsten würde ich eine Kontaktsperre einrichten, da wir aber noch die Scheidung vor uns haben (die ihm nicht schnell genug gehen kann - seine Aussage für was sollen wir noch länger verheiratet sein?), wird das nicht so einfach werden.
Er verzichtet auf alles, stellt keine Ansprüche finanzieller Hinsicht, denn er will einfach nur nochmal von vorne anfangen - so seine Worte.
Ich bin zutiefst enttäuscht, er hat sich in den letzten Wochen so verändert - den Mann, den ich geheiratet habe, ist nicht mehr da. Alle Charaktereigenschaften, die ich an ihm so geschätzt habe, sind weg. Er ist verantwortungslos - lässt mich mit dem Haus alleine zurück, er ist respektlos - behandelt mich nach 15 Jahren, in denen ich alles für ihn tat, wie eine gute Bekannte.
Ich weiß nicht mehr weiter, rede stundenlang mit Freunden und Familie am Telefon und habe Angst, daß ich ihnen schön langsam damit auf die Nerven gehe. Ich weiß nicht, wie ich jemals darüber hinwegkommen soll. Für mich ist es, als ob mein bester Freund, mit dem ich im wahrsten Sinne des Wortes mein halbes Leben verbracht habe, gestorben ist....
Noch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, daß er, wenn er nur lange genug von mir getrennt ist, wieder zu mir zurückkommt, daß er merkt, was er alles verloren hat.... Aber ich weiß, daß das illusorisch ist, denn er hat mir klipp und klar gesagt, daß da einfach nicht mehr genug an Gefühlen da ist, um das wieder aufzubauen, was mal da war. Das Feuer und das Kribbeln im Bauch wäre nicht mehr da - ja, na klar, nach 15 Jahren schleicht sich einfach eine gewisse Gewohnheit ein, aber für mich ist und war er die einzig große Liebe. All seine Eigenheiten, kleinen Macken - ich kenne sie in und auswendig und vermisse ihn soooo sehr. Zu Beginn, als er ausgezogen war, hat er mir noch kleine Nachrichten gesandt. Ich kann nicht schlafen, Ich vermisse dein gutes Essen, Bist du gut in die Arbeit gekommen. Als er da war ein paar Sachen holen, hat er mich umarmt, fest gedrückt und geheult - klar, daß ich mir da noch Hoffnung mache....
Ich bin so unendlich traurig, da es für mich wirklich aus heiterem Himmel kam und weiß nicht mehr weiter. Ausgerechnet jetzt, vor der Weihnachtszeit....
21.12.2016 08:06 •
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