OT: Genau wegen beispielsweise
Zitat von Trust_him: Die Ex-AF meines Mannes war so frei, mir sogar eindeutige Bilder von den beiden zu schicken. Auch Details, die ich lieber nicht erfahren bzw. gesehen hätte.
und
Zitat von JessesMädchen: Danach hat sich die Next unbedingt mit mir verabreden wollen und da ich von ihm nur zögerlich die Wahrheit erfuhr, habe ich eingewilligt. Sie war so niveaulos, dass sie mir unbedingt mitteilen musste, wie mein Mann immer und überall über sie herfällt etc...
verstehe ich diejenigen Mitforistinnen nicht, die stets voller moralischer Inbrunst kreischend kundtun, dass die betrogene EF über den Betrug informiert werden
müsse.
Ich selbst hab's erlebt, als ich eines Abends in der dienstlichen Unterkunft meines EM auf ihn wartete und dabei einen Anruf bekam. Am anderen Ende verlangte eine Frau, meinen Mann zu sprechen.
Als ich ihr antwortete, dass dieser gerade nicht da sei, fragte sie, ob ich wisse, wo er sei.
Ja, klar - er traf sich gerade mit seinem Sohn.
Woraufhin die Frau hämisch kicherte und mir erzählte, dass mein Mann mich damit dreist angelogen habe, denn in Wirklichkeit wäre er gerade bei ihr, und sie hätten es gerade sehr gemütlich und ero. miteinander.
Natürlich fragte ich sie: Wenn mein Mann gerade bei ihr ist - warum fragt sie mich dann, wo er ist?
Die Frau lachte geziert und antwortete, dass ich ein moralisches Recht darauf hätte zu wissen, was mein Mann für einer ist und was er wirklich braucht.
Sie wisse das sehr genau und besser als ich, da sie beide schon vor Jahren ...
Als er Stunden später ankam, erzählte ich ihm von diesem Telefonat. Er rief daraufhin seine Ex an (die Mutter seines Sohnes) und reichte wohl auf ihre Bitte hin den Hörer an mich weiter. Diese Frau wiederum sagte mir, er habe sich sehr wohl mit seinem Sohn getroffen. Die andere Frau sei eine Exfreundin meines Mannes von vor x Jahren und hätte einfach 'n Knall. Ich solle mich wegen der nicht heiß machen, da sei nichts.
Erst viel später dämmerte mir die Frage: Wenn die wirklich so ex war - woher wusste sie dann die Telefonnummer der dienstlichen Unterkunft meines Mannes? Nicht aus dem Telefonbuch, denn da stand's nicht drin. Und
warum wusste sie die?
Ich kannte auch die gespielt mitleidigen Blicke mancher Frauen im Umfeld meines EM, dieses unausgesprochene
'Du junges, schmächtiges Ding aus dem Osten, wer oder was bist du denn schon im Vergleich zu mir'; ich kannte deren Geschwänzel und Geflirte mit meinem Mann und sein Gerede von früherem
Laissez-faire und alter Vertrautheit seit daher, aber inzwischen kein Thema mehr usw.
Ich merkte auch, dass seine meisten und wichtigsten dienstlichen Termine immer wieder ausgerechnet auf Wochenenden und Feiertage fielen, was ihn natürlich leider, leider daran hinderte, nach Hause zu mir zu kommen oder sich von mir am Dienstort besuchen zu lassen. Mal so
laissez-faire-technisch gesehen.
Mir brauchte niemand was zu sagen, weil ich ein Recht darauf hätte. Denn ich dachte damals (90er Jahre, ich so Mitte bis Ende 20) tatsächlich so hier: Aha, so geht also Ehe West und ab einer bestimmten Besoldungsgruppe. Und eure Weiber sind kein Stück besser, denn statt selbst für sich zu sorgen und sich ihr eigenes Geld zu verdienen, bleiben sie zu Hause, machen sich abhängig, mimen auf hochmoralisch, schlürfen dazu Cocktails und fressen Antidepressiva. Oder
laissez-fairen mit.
Aber ich bin keins eurer Eheweiber. Ich bin anders sozialisiert und muss mich euch nicht anpassen, denn eure Moral ist nicht meine. Und zu meiner gehört auch, mich einfach nicht für die Geschehnisse in anderer Leute Betten zu interessieren, geschweige denn, sie zu kommentieren, egal ob aus hochmoralischer Entrüstung oder einfach nur aus Lust an Klatsch oder Herr Lehrer, ich weiß was!
Und auch mit eurem fairen Lassie könnt ihr mich. Wenn ich jemanden in meinen Körper lasse, dann nicht mal eben so, sondern weil ich schon wirklich tiefere Zuneigung zu ihm empfinde. Dann kann ich's nämlich vor mir verantworten, egal, wer sich darüber wie das Maul zerreißt.
Soweit ich damals als Mitt- bis Endzwanzigerin. Jedoch halte ich mich bis heute daran. Ich verpfeife niemanden, fraternisiere weder mit Betrügern noch mit Betrogenen, denn ich selbst war sowohl das eine als auch das andere.
Außerdem gleichen sich Schicksale nie so bis ins Detail, dass Pauschalurteile angebracht wären.
Niemand muss was erfahren müssen, schon gar nicht von Dritten und ungefragt, zumal auch nicht jede Info zum Thema Duhuuu, dein Kerl geht dir fremd so auch tatsächlich stimmen muss.
Zitat von Häschen21: Die Anwältin empfiehlt uns eine Paartherapie,
Wozu? Die soll dich über deine Rechtsansprüche beraten und diese vor Gericht vertreten.
Das ist ihr Job, und
den soll sie machen. Nichts weiter.
Zitat von Gorch_Fock: Wer bezahlt die Anwältin? Bitte beachten: es gibt KEINE gemeinsame Anwaltin. Diese ist nur ihrem Mandanten verpflichtet. Ein immer wieder gern gesehener Fehler im Trennungsprozess, herbeigeredet durch vermt. Kostenersparnis.
@Häschen21 : Genau so ist es; ich habe es bei meiner Scheidung vom oben erwähnten EM exakt so erlebt.
Ein Anwalt ist immer nur das juristische Sprachrohr
seiner Partei.
Deren Interessen vertritt er. Er kann also schon vom logischen Menschenverstand her nicht gleichzeitig die Interessen des Streitgegners vertreten, die den Interessen seines eigenen Mandanten widersprechen. Denn damit würde er gegen seinen eigenen Mandanten arbeiten.
Bei einer Ehescheidung gibt es immer einen Antragsteller und einen Antragsgegner und somit zwei Parteien mit zueinander entgegengesetzten Interessen. Zumindest formal ist das so.
Denn für das Gericht gilt eine Ehe dann als wert, geschieden zu werden, wenn sie nachgewiesenermaßen zerrüttet ist, es also keine Gemeinsamkeiten und Einigkeiten mehr gibt, die es rechtfertigen würden, an der Ehe festzuhalten.
Deshalb kann ein Anwalt in einem Ehescheidungsverfahren niemals ein wirklich gemeinsamer sein. Denn das sähe vor Gericht so aus: Wenn die beiden Streitparteien sich gemeinsam anwaltlich vertreten lassen, dann ziehen sie noch am selben Strang.
Ziehen sie noch am selben Strang, so kann die Ehe noch nicht so zerrüttet sein.
Ist die Ehe nicht wirklich zerrüttet, so muss sie nicht geschieden werden.
Deshalb halte ich es auch für widersinnig, in Paartherapie zu gehen, wenn man sich scheiden lassen, also erwiesenermaßen gar kein Paar mehr sein will.
Und wenn sogar mir als juristischem wie psychologischem Laien solche Zusammenhänge klar sind, dann sollten sie es für juristische und Psychofachleute erst recht sein.