Zitat von Bline: o, wenige Wochen nach der Trennung war er dann bereits mit einer anderen zusammen, die innerhalb kürzester Zeit in allen Bereichen seines Lebens die Rolle als die Frau an seiner Seite übernommen hat. In Windeseile war sie bei unseren Kindern, seinen Eltern, auf seiner Arbeit…. eingeführt. Meine Tochter kennt sogar schon ihre Eltern. Er hat einfach weitergemacht wie vorher, nur mit einer anderen Frau.
Das alleine ist ja schon mal der Hammer. Gleichzeitig verhält er sich mir gegenüber unangenehm. So eine Mischung aus sehr empfindlich, schnell verletzt und sauer sein und andererseits so tun als sei alles wie immer, als wäre zwischen uns alles so wie vorher, nur dass wir eben kein Paar mehr sind.
Ich kann gut nachvollziehen dass Dich das schmerzt. Einfach mal 25 Jahre sozusagen ausradiert und weiter wie gehabt, nur mit neuer Frau.
Es kommt gar nicht selten vor, dass das passiert. Männer können nicht alleine sein, am allerwenigsten die, die gewohnt sind, dass sie eine Partnerin haben. Wie sie mit der umgehen, steht auf einem anderen Blatt. Aber es geht ums Umsorgtsein, um das gewohnte Leben, auch wenn sich die Frau manchmal eher wie ein Möbelstück fühlt.
Aber stelle Dir mal diesen Egopush an. Mann auf der Schwelle zum Altwerden startet nochmals durch und flugs ist auch eine Frau da, die sich ihn antut.Der schwebt natürlich auf Wolke 7 und ist sicher mächtig stolz auf sich. Daher zeigt er die Neue ja gleich überall her. Die Botschaft: Schaut mal her, wie schnell ich eine neue Frau gefunden habe und das, weil ich ein toller Hecht bin. Und natürlich tut sie alles für ihn, weil sie ja wohl auch froh ist, so einen guten Fang gemacht zu haben.
Abwarten, liebe TE, auch hier kehrt der Alltag ein und dann zeigt sich die Haltbarkeit des neuen Glücks.
Der Mann meiner Freundin zog auch Hals über Kopf aus. Für ihn war es nicht Hals über Kopf, denn er hatte wohl schon länger eine Freundin nebenher, von der keiner was wusste und diese Freundin hat ein Haus, also Platz. Sie war Witwe und ihre Söhne aus dem Haus.
Also verließ er mal eben innerhalb von eineinhalb Stunden sein gewohntes Leben mit drei Kindern zwischen 21 und 16 Jahren.
Sein Motto: Jetzt komm ich mal dran! Jetzt wird alles besser und schöner.
Meine Freundin zog die Scheidung durch sobald es möglich war und hat ihn abgeschrieben. Um seine Kinder kümmerte er sich fortan nur marginal, denn da war ja jetzt sein neues Leben im neuen Nest, in das er hineingefallen war.
Es gingen einige Jahre ins Land und wie sieht es heute aus? Tja, meine Freundin stand eine schwere Zeit durch, zumal auch noch ihre Tochter mit 23 Jahren an Darmkrebs verstarb, aber sie meisterte ihr Leben bewundernswert. Die Zeit mit der Erkrankung der Tochter, die zu der Zeit im Ausland studierte und zunächst nicht transportfähig war. Vorher die Trennung und Scheidung. Das Haus wurde verkauft, ausgeräumt haben es maßgeblich sie und die Söhne, weil gnädiiger Herr leider, leider wenig Zeit hatte.
Meine Freundin fand zufällig im Yogakurs einen neuen Partner, mit dem sie schon 2 Jahre verhereitat ist und der Ex. zog aus dem neuen Heim aus und lebt fortan allein in einem anderen Städtchen. Das neue Glück war wohl doch nicht so haltbar wie gedacht.
Auch im Bekanntenkreis eine ähnliche Story, wo allerdings die Ehefrau an MS verstarb, mit 35 Jahren. Es dauerte nur einige Wochen, dann hatte der Mann eine Neue, noch dazu eine, die - nun ja - wohl nicht die beste Gesellschaft ist. Sie hat alle Augenblicke eine neue Haarfarbe, ist übergewichtig und ihr Sohn lebt auf Verfügung des Jugendamtes bei einer Pflegefamilie. Also die allerbesten Verhätlnisse ...
Zudem ließ er seinen Job schleifen und wurde vom Schwiegervater, in dessen Fahrschule er beschäftigt war, gekündigt wegen ständigen Fehlens und Unzuverlässigkeit.
Sein Sohn, 15 Jahre alt, wurde aus dem gewohnten Umfeld herausgerießen und geht jetzt woanders zur Schule, weil der Mann umzog. Und dann noch die neue Partnerin. Am Friedhof war er seit dem Tod seiner Frau ziemlich sicher kein einziges Mal.
Aber auch hier. Sofort muss eine Neue her und selbst wenn die nicht gerade allererste Sahne ist, ist so eine Frau immer noch besser als keine Frau.
Also es ist wirklich nicht ungewöhnlich. Du kannst von einem Mann nicht erwarten, dass er lange allein bleibt und es sich in sienem Junggesellenappartement gemütlich macht.
Aber ich verstehe, dass das Ausgetauschtwerden weh tut.
Dann sein Verhalten. Das ist doch ganz klar auch seinen Schuldgefühlen geschuldet, die er natürlich überdeckt und gar nicht zulassen will.. Aber Du stehst für das Leben vorher, das er ja am liebsten ausradieren würde. Aber Du bist da und erinnerst ihn daran, dass er mal eben weiterzog. Bilde Dir nicht ein, dass er kein schlechtes Gewissen hat, aber das überdeckt er natürlich nach Kräften.
Und daher auch sein Verhalten, das nicht für eine reife Persönlichkeit spricht. Du bist jetzt die alte und böse, auf die er Negatives projetziert. Er braucht einen Sündenblck und der bist Du. Die Neue glänzt und schillert und an dem Bild will er sicher nicht rütteln. Also wohin mit negativen Gefühlen, die dann aufkommen, wenn Du ihn DARAN erinnerst, dass er mal eben ging und Dich verlassen hat.
Verhalten eines kleinen Buben, der nicht recht weiß wie er sich verhalten soll. Lass Dich davon doch nicht tangieren, sondern ordne es als das ein, was es ist. Er ist überfordert und braucht seinen Sündenbock. Und außerdem braucht er ja eine innere Rechtfertigung dafür, dass er Dich so schnell ausgetauscht hat. Also wirst Du als böse und nicht verrtrauensvoll eingsetuft und er pflegt seine weiße Weste, denn wie kannst Du nur einem Mann wie ihm misstrauen? Das wiederum kratzt ja an seinem Ego.
Sag mal, nimmst Du das alles tatsächlich ernst? So wie Du Deinen Ex. schilderst, kannst Du froh sein, dass Du den groß gewordenen Buben jetzt weiter hast.
Lass ihn doch einfach auflaufen. Verhalte Dich kühl und kommuniziere mit ihm nur auf der sachlichen Ebene. Stell ihn kalt und zeige Desinteresse.
Der hat mit Dir noch nicht abgeschlossen, das zeigt schon sein widersprüchliches Verhalten. Und er verhält sich so, weil er verunsichert ist. Diese Mischung aus kindischem Verletztsein und Beleidigtsein und kumpelhaftem Verhalten, das der Situation nicht angemessen ist zeigt Dir doch ganz klar, dass er selbst nicht weiß wie er mit Dir und der Situation umgehen soll.
Was für ein Depp, ganz ehrlich!
Ferner hast Du Dich vermutlich in die Opferrolle hineinmanövriert. Du bist gekränkt und Dein Ehrgefühl wurde verletzt und das ausgerechnet von dem Mann, mit dem Du über Jahre zusammen warst. Das kannst Du aber nicht ändern. Aber zieh Dir den Schuh des Opfers aus und versuche, wenigstens zeitweise aus dem Selbstmitleid rauszukommen. Denn damit tust Du Dir was Gutes, wenn Du Dich nicht hängen lässt und Dich mal darauf konzentrierst, dass Dein Leben noch nicht vorbei ist.
In ein paar Jahren kann es genau andersrum aussehen. Du bist wieder glücklich und zufrieden und hast mit dem Tunichtgut abgeschlossen und ihm geht es schlecht. Und dann zerfließt er in Selbstmitleid.