Hey,
ich denke du hast genau zwei Möglichkeiten:
1. ihn selbstlos so annehmen, wie er ist! Mit seiner Krankheit und den daraus resultierenden Symptomen
2. schnell, aber ganz schnell das Weite suchen!
Du ganz alleine kannst nur entscheiden wie du Leben möchtest..ich denke mal, dass du dich bewusst oder unbewusst so oder so in einer Co-Abhängigkeit befindest und mit stetigem Kontakt mit ihm keinen Ausweg daraus finden wirst..frage dich: was möchte ich? das ist der schwerste Weg, vor allem in deiner aktuellen Situation...
Schau mal hier, dieser Text hat mir damals geholfen klarer zu sehen:
Für alle, die jemals mit einem Menschen mit einer „Cluster B Persönlichkeitsstörung“ zusammen waren, scheint mir die Phase am leidvollsten zu sein, die damit beginnt, dass wir abgewertet werden und sich bis dahin erstreckt, wo wir – dankenswerterweise – fallengelassen werden.
Die Glücklichen unter Euch, die nicht wissen, was „Cluster B Persönlichkeitsstörungen“ sind, sollten vielleicht besser an dieser Stelle nicht weiterlesen. Solltest Du trotzdem darauf bestehen, werde ich die Merkmale dieser Personen hier beschreiben.
Ein persönlichkeitsgestörter Mensch hat Verhaltensmuster, die sich von der Norm unterscheiden; sie sind tief verwurzelt und fester Bestandteil der individuellen Persönlichkeit (Anm. d. Übersetzerin: Bei Persönlichkeitsstörungen spürt der Betroffene keinen inneren Konflikt, er sieht die Fehler bei Anderen; im Gegensatz dazu suchen Menschen mit Neurose die Fehler fast immer bei sich).
Die Cluster B Gruppe umfasst: die histrionische-, borderline-, narzisstische- und antisoziale Persönlichkeitsstörung.
Man kennt sie, es sind die dramatischen, verführerischen Menschen. Sie sind jene Personen, die die vernünftigsten Menschen dazu bringen, die unvernünftigsten Dinge zu glauben.
Anfangs ist es paradiesisch. Sie sind aufregend und s.y. Sie sind unternehmungslustig. Sie geben uns scheinbar das Gefühl, attraktiver zu sein, wichtiger und brillianter, als wir je zu hoffen wagten. Wir ahnen nicht, das dies alles Teil des immer selben Tanzes ist, den sie wieder und wieder aufführen.
Wir werden idealisiert. Wir sind das perfekte Ideal unseres Selbstbildes. Diese Leute vollbrachten die Arbeit eines Maskenbildners. Wir sehen uns durch ihre Reflektion, in der perfektionierten Form. Wer würde sich da nicht verlieben?
Die Idealisierungsphase ist der Himmel. Nichts könnte das toppen. Es ist berauschend. Wir verlieren unser Gleichgewicht. Es ist unser höchster Höhenflug, aber wir spüren auch eine Art Gefahr. Wir verlieren uns selbst. Es fühlt sich zu schön an, um wahr zu sein, weil es nicht wahr ist.
Eines Tages, aus einem unerfindlichen Grund, passiert dann etwas hässliches. Wir werden plötzlich ignoriert oder tief beleidigt oder werden zur Zielscheibe. Es passiert scheinbar grundlos. Es tut so weh wie ein Dolchstoß in die Seele. Wir versuchen, diesen unbekannten Fehler zu „bereinigen“, der uns weniger wundervoll in den Augen unseres Partners erscheinen lässt.
Unterbewusst, so glaube ich, wissen wir, dass dies der Anfang von etwas ganz Anderem ist. Tief in unserem Inneren wissen wir, dass unser Partner jemanden oder etwas anderes idealisiert. Aber wir glauben, es ist nur ein Strohfeuer, das vergeht. Sie werden einsehen, dass das, was sie an uns haben, so gut, so rein, so wahr ist, dass das, was sie momentan fasziniert, vergehen wird.
Wir alle erleben kurzfristig faszinierende Momente ausserhalb unserer Primärbeziehung. Für die meisten Menschen, für Menschen mit klaren Grenzen, zieht soetwas vorüber wie ein Film, ohne darauf zu reagieren oder zu handeln. Wir nehmen an, unser Partner hält es genauso. Es dauert zwar länger, als uns lieb ist, aber es wird besser.
Das Leben erhält seine vorherige Vollkommenheit danach nicht zurück, aber Teile unseres Traumes flackern wieder auf. Wir fassen den Entschluss, attraktiver, begabter und aufmerksamer zu werden, damit so etwas nie wieder vorkommt.
Doch wir wurden abgewertet. Wir mögen vielleicht wieder aufgewertet werden, aber wir werden nie mehr idealisiert. Wir verstehen es nicht, weil es keinen Grund dafür gibt. So beginnt der Verlust unserer Identität, um die Liebe zurück zu gewinnen.
Wir leben fortan zwischen Entwertung und Fallengelassenwerden. Das ist der gemeinsame Faden, der alle Partner eines, mit eines mit einer „Cluster B Persönlichkeitsstörung“ Diagnostizierten, verbindet.
Diesen Menschen fehlt die innere Entwicklung eines „Selbst“, daher leihen sie sich unseres. Während sie das tun, sind sie immer weniger angetan von unserem “Bild“. Wir sind nun befleckt mit dem Horror, den sie aus sich selbst verdrängen wollen. Sie sehen das Phantom, das deformierte Abbild ihrer eigenen Innenwelt. Das können sie nicht ertragen.
Wir haben unseren Glanz mit der Bindung an diesen Partner verloren. Er oder sie muss ein neues Musterexemplar finden. Sie brauchen frische Menschlichkeit, die nicht den Makel ihrer eigenen gefolterten Seelen trägt.
Wir können das anfangs nicht nachvollziehen. Wir haben auch unsere psychischen Wunden, aber wir können uns akzeptieren und sogar unsere eigene Gesellschaft genießen.
Stell’ Dir vor wie es sein muss, seine eigene Gesellschaft entweder als nichts oder als unerträglich zu empfinen. Das muss erschreckend sein. Aus dieser Sicht ist es verständlich, dass diese Personen alles menschenmögliche tun müssen, um niemals in den Spiegel sehen zu müssen. Sie flüchten. Sie projizieren ihre widerwärtigen Anteile auf uns.
Für einige Zeit akzeptieren wir diese Last. Wir sehen, dass sie leiden. Wir lieben sie, also nehmen wir es an, in der Hoffnung, ihre Last zu erleichtern und ihnen zu helfen, sich besser zu fühlen.
Wieder und wieder nehmen wir uns ihrer Schmerzen an. Es ist verwirrend für uns, dass es den Anschein hat, sie hassen uns immer mehr dafür. Das ergibt keinen Sinn für einen Menschen mit einem eigenen Selbst.
Sie sehen uns an und sehen sich selbst. Sie werden rasend vor Wut und laufen weg; sie beleidigen und flehen; sie finden Fehler und verspotten uns. Wir lieben sie. Durch die Verwirrung werden wir traumatisiert und verstört. Wir fallen in einen Abgrund. Wir sehen uns selbst nicht mehr. Wir haben die ultimative Ironie des Schicksals erreicht.
Für den Narzisst, Borderliner, Histrioniker und den Antisozialen, ist es ein großer Sieg, nicht fähig zu sein, sich selbst zu sehen! Für uns ist es der äusserste Verlust.
Wenn wir an diesen Punkt angelangt sind, ist es hart zu begreifen, dass wir noch die Oberhand haben. Wir glauben, wir sind machtlos und der gestörte Partner hat alle Macht in seinen Händen. Der persönlichkeitsgestörte Partner glaubt das auch.
Wir werden zu einem Ärgerniss für ihn, eine mahnende Erinnerung an seine wahre Natur. Er lässt uns am Strassenrand zurück, womöglich sterbend, und eilt weiter zu einem frischen Objekt.
So schmerzhaft jede Zurückweisung auch ist, liegt unsere endgültige Erlösung darin, dass er uns fallenlässt.
Wir betrauern den Verlust und bewerten unsere Prioritäten neu. Wir schenken uns selbst wieder Anerkennung. Wir verfügen über das Geschenk unseres Selbst. Auch wenn wir allein sind – wir sind in Gesellschaft eines menschlichen Wesens mit einer Seele, unserer Seele. Allmählich gehen wir wieder zur Arbeit, zum Shopping, zur Schule. Wir bauen Brücken wieder auf und bauen neue Straßen. Wir finden Wege, unser Gesamtselbst wieder mit anderen interagieren zu lassen. Wir beginnen zu heilen.
Heilung von dem Dolch eines Cluster B Partners ist ein schlüpfriger Pfad. Während wir unser Gesamtselbst zurückgewinnen, haben wir unser Herz noch nicht ganz für die Person geschlossen, die wir liebten. Wir sind Liebende von Natur aus.
Wir haben schon vorher Trennungen romantischer Beziehungen und nachfolgende Heilungen erlebt. Nach einiger Zeit ergab sich oft eine liebevolle Freundschaft oder zumindest eine liebevolle Stimmung blieb zurück zwischen unseren früheren Partnern und uns.
Der persönlichkeitsgestörte Partner bemerkt unsere neue Energie und wieder dürstet es ihn danach. Durch unsere vergangenen Erfahrungen mit normalen Partnern begrüßen wir ihr „Angebot“.
Es überrascht uns und ist enttäuschend, wenn der gestörte Partner unsere frisch gewonnene Lebensenergie kurzfristig wie ein Eelexier aufbraucht und uns erneut am Strassenrand liegen lässt. Wieder müssen wir uns selbst heilen.
Dieser Tanz kann sich viele Male wiederholen. Jedes Mal wird er kürzer, und gottseidank weniger schmerzhaft. Wir lernen uns zu schützen vor dem Gestörten, dem Räuber, der er/sie ist.
Am Ende gehört das letzte “Ausrangieren” uns. Wir setzen die Grenze. Wir beenden den Tanz. Sie besitzen keine Grenzen und sind nicht fähig dazu.
Die Kluft zwischen der Entwertung durch unseren Partner und der Entscheidung, ihn endgültig „ausrzuangieren“ schließt sich in dem Moment, wenn wir begreifen, dass es kein Zurück mehr gibt. Weder Freundschaft noch Feindschaft. Da kann überhaupt gar nichts mehr sein.
Kommentar
Dieser Text wird von vielen frisch getrennten oder noch nicht getrennten Frauen als sehr hilfreich und Augen-öffnend empfunden. Dies allein ist Grund genug für die Veröffentlichung auf dieser HP. Dennoch sind folgende, kritische Kommentare bitte in Bedacht zu nehmen:•Nicht jeder Mensch mit einer Persönlichkeitsstörung des B Clusters misshandelt seine Partnerin / seinen Partner.
•Im Forum von re-empowerment ist die Generalisierung über und die Diskriminierung gegen einzelne Persönlichkeitsstörungen u.a. aus o.g. Punkt zu unterlassen.
•Der Text lässt die eigene Disposition einer Betroffenen / eines Betroffenen völlig außer Acht. Dies ist zu Beginn der Heilung von den Erfahrungen einer missbräuchlichen Beziehung meist auch sehr hilfreich; im Zuge der Aufarbeitung sollten Betroffene aber ihren Fokus zusätzlich auf die Frage lenken, welche Anteile in ihr / ihm es bedingt haben, dass sie / er in dieser Beziehung geblieben ist.
05.07.2013 11:41 •
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