Guten MitteninderNacht
Guten Morgen Raupe
Respekt.Erst einmal meine ganzen Respekt.
Sauber, wie Du mit dieser belastenden Situation umgehst und es schaffst Dich und Deine Gefühle/Befindlichkeit aus dem absoluten Fokus zu nehmen und Dich trotzdem nicht zu vergessen.
Da ist ein Balanceakt....muss man nicht erlebt haben.
Ein wenig kann ich beisteuern.
Auf Eure Trennung möchte ich gar nicht weiter eingehen.
Nur soviel, es kann gut möglich sein, dass er sich da doch nochmal umentscheidet.
Wärst Du dafür offen?
Kannst Du diesen Gedanken zulassen?
Zu Euren Kindern.
Da möchte ich nicht drumherum reden, das wird ein großer , nicht unbedingt sichtbarer , Schock für die Beiden.
Kinder leiden sehr und oftmals stumm darunter, wenn ihre Eltern sich trennen, noch dazu, wenn das Elternhaus bisher stabil und freudvoll war.
Du spürst und fühlst wie es Dir geht. Dein Blick für die Zukunft ist sicher auch mit Ängsten verbunden.
Auf einer anderen- der kindlichen Ebene , werden Eure Kinder das auch erleben,diese Gefühle und Ängste, die auch Du spürst. Sie werden es sich nur nicht erklären können und haben noch keine Strategien mit den Gefühlen die kommen umzugehen. Sie haben noch nicht einmal Worte oder überhaupt Erfahrung mit den Gefühlen, sie haben sie schließlich noch nie gefühlt.
Es ist jetzt wie es ist.
Dein Mann besteht auf die Trennung, auch auf die räumliche Trennung.
Du fragst nach Büchern.
Ich habe meinem Sohn damals Papa wohnt jetzt in der Heinrichstraße vorgelesen.
Und habe den Kleinen reden lassen, auch mittenrein wenn ihm danach war.
Bei ihm war es so, nach der räumlichen Trennung, dass plötzlich das Thema Tod ganz wichtig wurde.
Ja.Gut.Dann haben wir über den Tod gesprochen.
Dafür hielt das Buch Und was kommt dann? her. Ein wirklich tolles, herrliches, auch lustiges Buch..Wir haben oft gelacht-sehr laut.
Haben zusammen Sieben Minuten nach Mitternacht gehört- das Hörbuch. Und viel geweint.
Gelacht und geweint und gelebt , geredet und geschwiegen.
Wir sind manchmal spazieren gegangen, jeder hatte ein Stück Kreide in der Tasche.
Und dann, wenn uns was in den Sinn kam, haben wir das auf den Asphalt, oder die Straße gemalt.
Kleine Bilder, große Bilder. Krickelkrackel und auch mal sehr kunstvoll.
Das war auch sehr gut, sehr schön, sehr gelöst.
Und Fahrradreifen, Schuhsohlen, Wind und Regen haben unsere Gedanken mitgenommen. Dann war wieder Platz für Neues.
Ich muss grad lächeln. Wir haben das sehr gut gemeistert glaube ich.
Mein Sohn wusste immer wie es mir geht. Ich wusste wie es ihm geht.
Ich hab das nicht in Gänze versteckt.
Wenn ich traurig war, hab ich ihm gesagt, dass ich traurig bin.
Wenn ich lustlos war, hab ich ihm gesagt, dass ich lustlos und kraftlos bin.
Wenn ich keinen Gedanken fassen konnte, hab ich ihm auch das gesagt.
Und dass alles ganz normal ist, dass ich auch sehr gern in einer Familie gelebt hätte und ich es mich traurig macht, dass das nicht so geht, wie gern ich das hätte was andere vielleicht haben.
Und dann hab ich ihn gefragt, wie es ihm grad geht.
Es war ein langer, aber gar nicht so beschwerlicher Weg.
Es war ein guter Weg.
Ohne Druck.Einfach so aus den Gefühlen und dem Gespür heraus.
Ich finde wichtig, dass Du echt dabei bleibst.
Den beiden nichts vorspielst.
Die Trennung einer Familie ist hart. Für Kinder nochmal soviel mehr da Erfahrungen fehlen.
Es gibt gute Beratungsstellen auch.
Ich glaube die AWO bietet sowas an.
Gespräche für Kinder in Trennungssituationen.
Geschultes Personal und emotional nicht involviert kann sehr hilfreich sein. Wie eine Insel, ein Fluchtpunkt, eone Nische ,auch für Dich, da Du weißt, dort geht es um die, um die Du Dich am meisten sorgst.
Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute und eine gute Zeit, auch eine schöne , bald anstehende Weihnachtszeit.
Es wird.
Alles Gute für Euch .
18.10.2019 03:25 •
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