9

Wie sage ich ihr, dass ich eine andere liebe?

SilentOne78
Hier ein Beispiel aus der Praxis, wie so ein Coaching ablaufen kann (Quelle: Mindf. Love von Petra Bock, Beraterin und Coach)

Zitat:
Manchmal zwingen uns Krisen, uns selbst wahrhaftig in die Augen zu schauen. Denn im »normalen« Leben, das wir bisher kannten, haben wir uns allzu oft in Situationen gebracht, die uns scheinbar irrational handeln lassen. Im Kern geht es aber häufig darum, zu lernen und wahrzunehmen, wer man wirklich ist und was man wirklich braucht. Das ist für viele ein Weg, der einem Pfad durch einen Dschungel gleicht.

So ging es auch einem Mann, der zu mir kam, weil er sich nicht zwischen zwei Frauen entscheiden konnte. Er lebte mit seiner Ehefrau und der gemeinsamen Tochter in einem Wohngebiet am Rand einer süddeutschen Großstadt. Doch parallel führte er seit mehr als zwei Jahren eine heimliche Beziehung mit einer anderen Frau in der Stadt. Diese Frau war nun schwanger geworden und verlangte von ihm die Trennung von seiner Ehefrau. Eine missliche Lage. Als er mir seine Geschichte erzählte, wechselte sein Zustand im MINDF.UCK-Modus zwischen Selbstabwertung (Was bin ich nur für ein Schwein, was habe ich meiner Frau angetan? Warum stehe ich nicht endlich zu meiner Geliebten? Was bin ich nur für ein Feigling!), trotzigem Eigensinn (Was wollen die eigentlich alle von mir? Ich kann doch tun und lassen, was ich will!) und dem Gefühl, der Situation hilflos ausgeliefert zu sein (Was soll ich tun? Ich weiß nicht mehr weiter. Ich habe mir mein Leben durchtrieben!). Wir analysierten gemeinsam die Ich-Zustände, zwischen denen er hin und her pendelte, und machten uns auf die Suche nach den Selbstsabotagemustern, mit denen er sich blockierte. Da waren Druck (Du musst jetzt dringend etwas tun!), Katastrophen-Angst (Ich kann weder die eine noch die andere Frau verlassen. Am Ende werden alle auf mich herabschauen, meine Familie wird mich verurteilen, meine Kinder werden mich hassen!) und notorische Bewertung (Ich bin ein wertloser Mensch). Ich fragte ihn, wie sein Zustand war, als beide Beziehungen noch im Geheimen parallel liefen. Da war er in einem, wie er sagte, aufgeblähtenn Übermotivations-MINDF.UCK. »Ich dachte, ich kann alles haben. Die Ehefrau und die Geliebte. Alles schien mir richtig. Ich fühlte mich großartig, unbesiegbar.«

Nun hat der Übermotivations-MINDF.UCK immer zwei Seiten: eine euphorische und eine depressive. »Das ungute Gefühl und die Panik vor dem Entdecktwerden, die schiere Angst, dass alles zusammenbricht, habe ich zwar manchmal gespürt, aber verdrängt«, erzählte er. Ich lud ihn zunächst ein, die Sache mit kühlem Kopf und warmem Herzen zu betrachten. Es war ein ernsthaftes Gespräch auf Augenhöhe: »Es bringt nichts, jetzt den Stab über sich zu brechen. Die Dinge sind, wie sie sind. Wenn wir uns die Sache als zwei gestandene Menschen anschauen, die schon viel in ihrem Leben gesehen haben, dann werden wir die Lage klar erkennen und auf Lösungen kommen.« Das stabilisierte ihn. Er saß jetzt konzentriert vor mir, ein wenig nach vorne gebeugt, die Hände locker zwischen den Knien ineinandergelegt. Ganz wach, ganz da. »Die eigentlichen Stärken, die Sie für diese Situation mitbringen, sind bewertungsfreie, offene Aufmerksamkeit und unerschrockener Mut. Ich denke, Sie sollten, auch wenn das jetzt sicherlich ungewöhnlich klingt, den Tatsachen mit Mut, Unerschrockenheit, Neugierde und einer Portion Großzügigkeit mit sich selbst entgegensehen. Das würden Sie auch für einen Freund tun, der in eine solche Lage geraten ist, nicht wahr? Warum nicht bei sich anfangen und sich selbst ein guter, wahrhaftiger Freund sein? Sicherlich gibt es wenig Grund, stolz auf sich zu sein, aber Fairness hat jeder verdient, auch sich selbst gegenüber. Und dann gibt es da noch Ihre wunderbare Fähigkeit, die Dinge in Ihrem Tempo zu erleben und zu erledigen.« Er dachte ernsthaft darüber nach. »Das klingt gar nicht so schlecht.« Er lächelte. Seinen Humor, eine starke Kraft in jeder Krise, hatte er jedenfalls wiedergefunden.

»Lassen Sie uns die Sache analysieren, wie zwei Feldherren vor einer Schlacht.« Ich nahm ein Holzbrett mit einfachen Figuren zur Hilfe. Ich liebe das Bild der beiden Feldherren und die Arbeit mit diesem Brett. Es hat gerade in ernsten Situationen eine starke Wirkung auf die Effektivität jedes Gesprächs. »Da, auf der einen Seite, sind Ihre Frau und Ihre Tochter. Und da, auf der anderen, ist die andere Frau und Ihr zukünftiges Kind. Dazwischen stehen Sie.« Ich plazierte eine Figur in der Mitte. »Was passiert bei Ihnen, wenn Sie das sehen?«, fragte ich ihn. Er sah unverwandt auf das Brett. »Da entsteht ein Gefühl von Leere. Ich weiß eigentlich nicht, was ich sagen soll. Es ist einfach so, wie es da steht.« – »Ganz genau. Wenn wir die Sache offen betrachten, sehen wir einfach, was gerade ist. Erst danach beginnt die Achterbahn von Bewertungen, Beschimpfungen, Hilflosigkeiten. Es spielt sich alles in Ihrem Kopf ab. Sie nehmen die Gedanken beider Frauen und sogar des ungeborenen Kindes vorweg. Gedanken, die Sie gar nicht kennen können. Sie identifizieren sich mit dem, was diese Menschen denken könnten. Aber sehen Sie genau hin. Da sind zwei erwachsene Frauen. Die eine ist mit Ihnen verheiratet und hat ein Kind mit Ihnen. Die andere ist Ihre Geliebte und erwartet Ihr Kind. Zwei erwachsene Frauen, die den gleichen Mann lieben. Die eine weiß mehr, die andere weniger. Die eine hat mehr, die andere weniger. Beide sind erwachsen. Keine ist so abhängig von Ihnen, dass sie nicht ohne Sie leben kann, ist das richtig?« – »Ja«, sagte er ruhig, »das stimmt, das habe ich so noch nicht gesehen.«

»Wir haben also, objektiv betrachtet, eine Situation mit drei Erwachsenen, die sich in einer neuen Lage wiederfinden. Ihre Frau wird erst noch davon erfahren, aber sie war schon vorher in dieser Lage. Freilich, ohne es zu wissen.« Nun sah ich ihm direkt in die Augen. »Ich frage Sie ernsthaft: Kann es das geben im Leben, dass man etwas sehr Unangenehmes und Schmerzhaftes erfährt, etwas, das einem auf den ersten Blick unerträglich erscheint?« Er nickte. »Ja, das kann passieren.« – »Was passiert dann, wenn man im Erwachsenen-Ich bleibt?« – »Das ist dann weiterhin sehr unangenehm, aber keine Katastrophe.« – »Was passiert auf jeden Fall?« – »Dass bisherige Gewissheiten sich als Illusionen entpuppen.« – »Und dann?«, fragte ich. »Haben wir dann die Möglichkeit, uns selbst zu fragen, wie es uns damit geht, wenn wir weder in Hilflosigkeit noch in Trotz, Abwertung oder Überfürsorglichkeit abdriften?« – »Was wäre denn«, wollte mein Klient wissen, »in so einem Fall überfürsorglich? Das kann ich mir gar nicht vorstellen!« – »Überfürsorglich wäre, wenn Ihre Frau aus dem Stand alles versteht und alles verzeiht und sich sogar noch mehr um Sie und Ihre Gefühle sorgt als um sich und um ihre Situation.« – »Gibt es denn so etwas?«, fragte er ungläubig. »Ja, das gibt es. Wenn Menschen zur Selbstverleugnung tendieren, reagieren sie auf Schmerz und Angriffe eher mit Überfürsorglichkeit als mit Wut oder gesunder Abgrenzung. Man kann Getroffensein sehr gut abwehren, indem man sich mit dem anderen und dessen Gefühlen identifiziert. Es schützt vor den eigenen Gefühlen.« Doch ich führte unser Gespräch zurück auf ihn und seine Situation. »Was ist mit Ihnen? Wenn Sie sich an die Leere erinnern, von der Sie vorhin sprachen, wenn Sie sich in der Mitte auf diesem Feld sehen. Was ist, wenn Sie nun weiterdenken und -fühlen, im selbstwirksamen Erwachsenen-Ich bleiben und dabei gemeinsam mit mir darauf achten, nicht in MINDF.UCK abzudriften?« – »Dann ist die Wahrheit, dass ich beide Frauen liebe, dass ich aber noch nicht weiß, wie es weitergehen kann.« – »Welche Optionen gäbe es denn, einfach einmal geradeheraus gedacht?« Er nahm seine Figur vorsichtig in die Hand, dann sah er aus dem Fenster und dachte laut nach. »Option eins: Alles könnte so weitergehen wie bisher. Ich lebe mit meiner Frau und meiner Tochter, sehe meine Geliebte und unser Kind aber auch, und das ist offiziell. Option zwei: Ich trenne mich von meiner Geliebten, zahle aber natürlich Unterhalt für das Kind. Option drei: Ich verlasse meine Frau und ziehe zu meiner Geliebten und hole meine Tochter regelmäßig zu uns.« Er dachte weiter nach. »Option vier wäre, ich ziehe aus und nehme mir eine eigene Wohnung und sehe meine Kinder und, wenn es passt, beide Frauen jeweils auf ›neutralem Boden‹.« – »Und was steht zuerst an?«, fragte ich. »Ich muss meiner Frau sagen, was los ist«, erwiderte er.

Wir trainierten, wie ihm das im Erwachsenen-Ich ohne Selbstanklagen und ohne Beschönigung, ohne Dramatisierung und ohne »Weichspülen« gelingen könnte. Die Lösung klang etwa so: »Es gibt seit mehreren Monaten eine andere Frau in meinem Leben. Und diese Frau ist jetzt von mir schwanger. Ich weiß noch nicht, was das alles für mein Leben und unser Leben bedeuten wird, aber es wird sich stark verändern.« Nachdem er dieses Gespräch tatsächlich mit seiner Frau geführt hatte, nahm er sich ein Hotelzimmer, um seiner Frau die Gelegenheit zu geben, in Ruhe über alles nachzudenken, ohne dass er dabei war. Er war nicht der Richtige, sie jetzt zu trösten. Das Leben war so, wie es war. Er hatte vor Monaten eine Entscheidung getroffen und lernte jetzt, mit den Konsequenzen zu leben, ohne seine Selbstwirksamkeit und seine Selbstachtung zu verlieren. Ja, das Leben war einfach so, wie es war. Eine befreiende Erkenntnis. Sie ist nicht immer angenehm, aber immer erträglich.

Mein Klient entschied sich am Ende übrigens für die vierte Option. Nicht weil ihm die beiden Frauen nichts bedeutet hätten, sondern aus einem anderen Grund, der nur mit ihm selbst zu tun hatte. Diese ausgewachsene Krise in seinem Liebesleben hatte ihm deutlich gemacht, dass er für ein Vorstadtleben mit Frau und Kind »nicht gemacht« war, dass er sich immer wieder nach einem Ausbrechen und einem eigenen Leben, auf das niemand anderer Anspruch hatte, sehnen würde. Ein außerordentlich großer Wandel in seinem Leben, denn er war von Hause aus dazu erzogen worden, dass ein ordentlicher Mann eine Frau und eine Familie habe und mit dieser auch zusammenleben müsse. Für viele da draußen mag das stimmen. Für ihn war es einfach nur MINDF.UCK.

Mir ist bewusst, dass die Geschichte dieses Mannes und die Art, wie ich mit ihm gearbeitet habe, viele Emotionen auslösen kann. Es war bitter und enttäuschend für seine Frau, einen Mann geheiratet zu haben, für den Ehe und Familie in Wirklichkeit nicht das Richtige waren. Das mag uns unverständlich und himmelschreiend ungerecht vorkommen. Und es gehört zum Leben. Das Leben offen und ohne MINDF.UCK zu betrachten, heißt manchmal auch, im wahrsten Sinne des Wortes ent-täuscht zu werden. Es gibt viele Illusionen, die sich, von MINDF.UCK befreit, als solche erweisen. Aber viel öfter wird endlich möglich, was bisher unmöglich schien. Hätte ich mit der Frau oder der Geliebten des Mannes gearbeitet, wäre es auch für sie um ein Anerkennen der Realität, ein Überprüfen der eigenen Vorstellungen und Gefühle gegangen. Und am Ende um einen neuen Grad von Wahrhaftigkeit, Selbstwirksamkeit und Lebensqualität.



Und doch mag sich der eine oder andere fragen: Sollte das Wohl von Kindern nicht immer und überall im Vordergrund stehen? Müssen wir nicht zuallererst an die Kinder denken? Mir ist sehr bewusst, dass es Themen in unserer Gesellschaft gibt, die einem großen Findungsprozess unterworfen sind. Es gibt die unterschiedlichsten Haltungen, die alle etwas für sich haben. Ich beurteile die Dinge aus meiner Praxis in der Arbeit mit sehr unterschiedlichen Menschen und komme deshalb zu meinen ganz subjektiven Ergebnissen. Und die besagen: So gut es klingt, alles dem Wohl der Kinder unterzuordnen, so weit ist dies manchmal von einer lebbaren Realität entfernt. Gute, moralische Vorsätze, das zeigen meine Erfahrungen aus meinen zahllosen Gesprächen der letzten Jahre, haben eine eingeschränkte Halbwertzeit. Sie halten einfach nicht, wenn sie ehrlichen, legitimen eigenen Bedürfnissen entgegenstehen. Wenn Erwachsene sich selbst verleugnen, hat niemand etwas davon, weder andere Erwachsene noch Kinder. Wir alle können uns einreden, so und so sein zu müssen, fühlen zu müssen oder handeln zu müssen. Möglicherweise schaffen wir es, diese Illusion uns selbst gegenüber auch viele Jahre aufrechtzuerhalten. Aber dieser Verrat an uns kostet so viel Kraft, dass meistens nicht mehr viel übrig bleibt für ein authentisches Leben in Würde und echter Qualität. Die Zeiten, in denen sich Menschen Ideen oder Ansprüchen anderer opfern mussten, sind aber zum Glück vorbei. Ein erwachsenes Leben entfaltet sich manchmal erst jenseits dessen, was ihm bisher vorgelebt wurde oder was alle anderen machen. Das eine wie das andere ist gut, wenn es aus dem eigenen, erwachsenen Herzen stammt. Ich denke, es gibt einen Unterschied zwischen den elterlichen Pflichten und sabotierender Selbstverleugnung. Ich meine eine Tendenz zu beobachten, nach der wir aus gesellschaftlicher oder sogar staatlicher Perspektive im bewertenden oder überfürsorglichen Eltern-Ich gegenüber Eltern auftreten. Eltern werden damit zu Kindern gemacht, die »funktionieren« sollen. Das war schon in der Kindererziehung von vorgestern ein Fehler. Wie kommen wir darauf, dass dies Eltern heute helfen könnte? Jedes Leben ist gleich viel wert. Jedes. Das gilt für das Leben eines Kindes, aber eben auch für das Leben eines Vaters oder einer Mutter. Sich ein eigenes Leben »herauszunehmen«, heißt noch nicht, ein schlechter Vater oder eine schlechte Mutter zu sein. Ich warne deshalb davor, die komplette Selbstaufgabe als einzigen Maßstab echter elterlicher Liebe zu akzeptieren. Der Preis, den Kinder und Eltern dafür zahlen, ist viel zu hoch, und wir alle wissen, dass Menschen, die sich selbst aufopfern, irgendwann die Rechnung für etwas präsentieren werden, das sie freiwillig auf sich genommen haben.

Sich für seine Kinder das eigene Leben als erwachsener Mensch zu versagen ist kein Zeugnis von Reife, Güte und Moralität, sondern ein Zeugnis dafür, sich vor dem eigenen Potenzial als erwachsener Mensch in die Eltern-Rolle und manchmal darüber hinaus in die Rolle eines wirtschaftlich abhängigen Kindes zu flüchten. Großes, geradezu umwerfendes Potenzial liegt dagegen darin, als authentischer, erwachsener Mensch zugleich Vater oder Mutter zu sein. Ich denke, wir können Kindern ab einem bestimmten Zeitpunkt nichts Wertvolleres geben als die Lust auf das eigene selbstwirksame und erfüllte Leben als erwachsener Mensch.

26.08.2015 17:43 • #91


Hey
Zitat:
Adrian schrieb:
Meine Liebste hat auch vorgeschlagen ich soll mich bitte einem freund oder jemanden ganz neutralen anvertrauen .... und ich bin laut geworden, hab gesagt ich brauch sowas nicht ... ich tue ihr weh, dabei weiß ich, dass sie mir Mut machen will, Mut für was auch immer.

Sie kämpft so sehr um mich, für unsere Liebe. Ich schaff das einfach alles nicht mehr. Ich möchte mit ihr Leben, aber sie muss gehen
Laut? Du bist ausgerechnet bei deiner Liebsten laut geworden, zerfließt ansonsten aber nur in Selbstmitleid?!




Zitat von gast78:
Du nimmst weder etwas von deiner Freundin an, noch von uns.
Und bist so von Ängsten zerfressen, dass du auch blockiert und im Widerstand bist. Nicht mal deine Freundin, die du angeblich so liebst und die dein Ein und Alles ist, kann dich mit ihrer Liebe erreichen.
Je mehr Futter du deinen Ängsten gibst, je mehr Macht gibst du ihnen, je mehr verstrickst du dich in sie.
Ehrlich, ich glaube er muss sein Selbstmitleid erkennen und relativieren. Er tut sich von allen am meisten leid, und zwar bei dem bloßen Gedanken daran, er könne die Option auf die Brutpflege (sorry, bin sauer!) verlieren. Die anderen machen und tun und sind aktiv, sprich, sie leiden praktisch, er lässt geschehen, verweigert und leidet theoretisch.

Wer ist sich da wohl selbst der Nächste @Adrian, hm? Weder deiner Frau noch deiner Liebsten wird das entgehen. Und bei aller Sentimentalität und Romantik: der Nährboden für wahre Liebe ist das nicht - in keine Richtung!

Adrian, da stimmt etwas nicht. Durchschaue dich selber und höre auf, dir in die eigene Tasche zu lügen! Selbstmitleid ist eine äußerst subtile Masche, um vor Verantwortungsübernahme zu fliehen. Ein Therapeut würde sich für dich wahrscheinlich schon aus dem Grund auszahlen, dass deine Passivität und dein Selbstmitleid ein bekanntes Muster in deinem Leben sein dürften - darunter lodert oft Wut, die sich aber nur als Depression mit vereinzeltem Lautwerden bemerkbar macht.

26.08.2015 17:50 • x 1 #92


A


Wie sage ich ihr, dass ich eine andere liebe?

x 3


LadyDarkness
Lieber Adrian....

@ SilentOne78......das Gefühl mit dem endlich das sich deine Eltern scheiden liessen kann ich nach voll ziehen meine sind immer noch verheiratet und werden es wohl auch bleiben...und selbst mit meinen inzwischen über 30 Jahren heute versuchen sie mich immer noch bei ihren Streitigkeiten gegen einander auszu spielen.....

tja Adrian was soll man dir raten....ich kann dir nur sagen lass dich nicht erpressen.....wenn deine Frau dir deine Kinder wirklich vorenthält nach der trennung / scheidung oder was auch immer....dann mach dir mal bewusst mit was füreinem rachsüchtigen gemeinen Menschen du zusammen warst....

ist es das wirklich wert das deine liebste dafür leiden muss? so ein wundervoller mensch als den du sie uns hier beschreibst denke ich hat sie das nicht verdient...

glaubst du deine Kinder werden glücklich sein wenn sie wissen, das ihre Mutter sie als Erpressungsgrund benutzt hat, das du bei ihr bleibst.....und komm dir selbst nicht mit ausreden das müssen sie ja nicht erfahren...weißt du wie beschämt deine Kinder dann wären...nach dem sich die erste Freude gelegt hat das Papa noch da ist und sie die Tragweite der Situation verstehen...

des weitern bleibst du wird es weitere Streiterein geben unter denen deine Kinder gewiss mehr Leiden werden, als ein Vater der Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit bewiesen hat...rede auch mit deinen Kindern sei ehrlich zu ihnen....

je mehr du verschweigst oder zu verbergen versucht...desto mehr wirst du auch deine Mitmenschen verletzten....

steh zu deiner Liebe und geh, wenn es das ist was du willst und schei. auf erpressungsversuche...das ist nur eine andere Art von Gewalt mit der Menschen ihr vermeintliches Recht durch setzen wollen.....was sie damit eingebüsst haben überhaupt Gewalt anzuwenden.....denn das zeigt eindeutig, das es für solchen Menschen keine Fairen Mittel mehr gibt das zu bekommen was sie wollen..

Liebe Grüße LadyDarkness

26.08.2015 18:02 • #93


B
Hallo Adrian,

Zitat:
Ich hab schon das Gefühl, dass ich noch was zu verlieren habe. Noch hat meine Frau mich nicht rausgeschmissen und ich bin bei meinen Kindern. Noch spüre ich die Liebe meiner Liebsten, obwohl ich sie so verletzt habe .... eine falsche Bewegung, ein falsches Wort und das ist vorbei


Ich habe deinen ganzen Thread gelesen und Du machst auf mich den Eindruck, als würdest Du dich extrem ohnmächtig fühlen, ja fast wie ein kleines Kind.
Fast möchte man glauben, das Kind in dir ist deine größte Sorge und Du überträgst sie auf deine Kinder. Aber das ist nur so ein Gedanke.
Du scheinst gar nicht sehen zu können, dass Du dich nicht wie ein verschreckter Hase totstellen musst, sondern handeln kannst.
Bitte fasse meine Worte nicht als Angriff auf. Ich will dir nur deutlich machen, dass Dein Blickfeld sich extrem verengt hat. Du verhälst dich wie ein ohnmächtiger Mensch. Das ist die klassische Opferhaltung- Du siehst nicht deine Möglichkeiten und lässt alles über dich ergehen.
Deine obigen Worte bringen das ganz deutlich zum Ausdruck.

Diese Krise jetzt ist für dich eine große Chance zu wachsen,- und auch deine Kinder werden davon profitieren! Allerdings glaube ich kaum, dass Du das ohne therapeutische Unterstützung schaffen kannst.

Und ich kann mir sogar vorstellen dass Du es unbewusst darauf ankommen lässt, dass die Dinge sich ohne dein Zutun (zum Guten oder Schlechten) fügen. Du überlässt anderen die Entscheidung um vielleicht eigener Verantwortung (und daraus resultierenden Schuldgefühlen) auszuweichen denn ganz gleich wie Du dich entscheidest, Du wirst es nicht allen recht machen können.

Vielleicht geht es jetzt im Moment auch gar nicht um die große Entscheidung- Familie oder deine große Liebe. Ich denke eher, Du musst dein Potential, deine gesunde Macht wieder entdecken, denn ohne diese wird es auch in deiner neuen Beziehung früher oder später kriseln.
Du könntest bsw. lernen mit deiner Frau zu kommunizieren, ihr die Stirn zu bieten und dennoch liebevoll zu sein usf. Ich glaube nicht dass deine Frau so eine machtvolle Furie ist, vielmehr erscheint sie dir unter deinem verschreckten Blick gerade so und vergiss nicht, was Du mit deinem selbstverleugnerischem Verhalten zu euerer Dynamik beiträgst! Du überreichst ihr gewissermaßen zu viel Macht auf dem Silbertablett. Das sind Dynamiken die von beiden Seiten oftmals sehr unbewusst ablaufen, sich aber in solch festgefahrenen Rollen manifestieren können. So wie Du dich hier präsentierst, muss deine Frau dich nicht ernst nehmen.

Als mein Freund vor Jahren fremd ging und seine Affäre auch Ewigkeiten verheimlichte und es dann durch einen blöden Zufall heraus kam, da hatte ich von ihm genau den Eindruck wie auch von dir jetzt. Er hatte wie ein verschreckter kleiner Junge einfach ausgeharrt und blieb voller Angst untätig. Er war im Grunde heilfroh, dass die Dinge sich ohne sein Zutun fügten. Er hatte eine wahnsinnige Angst zu handeln. Das hat mich fassungslos gemacht. Ich sah seine ganze Weichheit und Ohnmacht und er schaute mich ängstlich an. Das Hauptdrama fand aber nur in seinem Kopf statt. Klar war es anfangs für mich eine katastrophe aber er war keiner riesigen Übermutter ausgeliefert, sondern einer todtraurigen Freundin, die ihn dann auch gehen ließ...
Es hätte sich niemals etwas geändert wenn seine damalige Affäre oder ich keinen Cut gemacht hätten. Ich verabschiedete mich dann schließlich, er hat es nicht gekonnt.
Du hast sicherlich mit mehr Gegenwind als mein Freund damals zu rechnen aber ich wollte dir mal veranschaulichen dass ein Teil des Dramas nur im Kopf stattfindet und dass Du sehr viel in der Kommunikation mit deiner Frau ausrichten kannst.
Zudem ist keine Entscheidung auch eine Entscheidung.

26.08.2015 18:37 • #94


VictoriaSiempre
Es ist schon ganz interessant, den anderen Thread von Adrian zu lesen, den er im Juli erstellt hat. Dort hat er genau die gleichen Antworten, Gedanken und Anstöße bekommen. Und dort schreibt er, dass seine Frau evtl. vernünftigen Gesprächen noch etwas zugänglicher gewesen wäre, wenn das mit der Liebsten nicht aufgeflogen wäre.

Tja, und um den Kopf aus der Schlinge zu ziehen hat er halt gelogen. Und nun ist er ein zweites Mal aufgeflogen - und lügt weiter.. Ich wundere mich nicht, wenn seine Frau dann zur Furie wird, jedenfalls im ersten Moment. Letztlich gibt es aber gesetzliche Regelungen, also, was soll ihm passieren?

Die Frage nach dem Alter der Kinder übergeht er konsequent (oder ich hab's überlesen?), aber immerhin ist ein Kind bereits in der Pubertät. Da Adrian ü50 ist, ist das andere Kind womöglich auch nicht mehr ganz so klein. Damit sind die Kinder nicht mehr so einfach manipulierbar. Andererseits sind sie alt genug, um die Eierei und Lügerei ihres Vaters zu empfinden.

Wie seine Frau reagiert, wenn er die Wahrheit auf den Tisch packt, vermutet er ja nur. Er hat doch noch gar nicht versucht, eine Lösung zu finden. Am liebsten wäre es, seine Frau würde irgendwie verschwinden und er könnte mit seinen Kindern, seiner Liebsten (die 20 Jahre jünger ist als er, aber wo die Liebe halt hinfällt) und deren Kindern glückliches Patchwork leben.

Aussitzen, nichts tun, lügen und jammern (wie lange? 2 Jahre) - das sehe ich bei Adrian. Er stiehlt seiner Frau, seiner Liebsten und letztlich sich selbst Lebenszeit. Nein, ich habe kein Verständnis für ihn!

26.08.2015 19:37 • x 1 #95


I
Nein, ich versteh ihn auch nicht,
ich finde Adrians Flucht vor der Wirklichkeit
sehr belastend für beide Frauen,

und bin meinem Exfreund
im Nachhinein nochmal dankbar für seine klare Entscheidung.

26.08.2015 20:02 • #96


G
Selbst der beste Therapeut wird mit dem Kerl große Probleme haben! Und ihr wollt ihn hier so einfach austherapieren?
Der Faden zieht sich durch alle Seiten und jeder der neu dazukommt wiederholt das, was vor ihm schon 20 andere geschrieben haben!
Spart euch die Zeit! Ich bin mir nicht sicher ob er nicht kann oder nicht will. Egal!
Einem Alk. kann man auch nicht helfen, solange er nicht versteht, dass er einer ist und Hilfe braucht!

26.08.2015 23:14 • #97


C
Hallo Adrian,
ich glaube, dir reicht das schöne Träumen... es ist leichter für dich. Weil du mit der Realität nicht klarkommst. Und ich möchte dir hier schreiben, warum ich das glaube.

Hallo Forum .....
ich hab Mist gebaut und jetzt weiß ich nicht mehr weiter.
Ja, das passiert wohl, wenn man aus seiner romatischen Fantasiewelt in die Realität plumpst...
Meine Ehe ist seit Jahren ein liebloses Nebeneinander, keine Zärtlichkeiten, keine Partnerschaft.
Aber schön und romantisch träumen darf man ja trotzdem... dann hält man es wenigsten aus, nicht wahr?
Wir haben zwei Kinder, die Geschichte um die Kinder schwierig. Ich hänge sehr an den Kindern, bringe sie täglich ins Bett, verbringe möglichst viel zeit mit ihnen.
Ja, das klingt nach einem traumhaften Vater; wir lassen mal einfach die Realität außen vor... nämlich, dass deine Kinder für dich ganz schön in den Hintergrund getreten waren, als du deine Liebste erobern wolltest... und dass du sie in dem Momenten ausblenden konntest, in denen du dich mit deiner Liebsten getroffen hast... und dass zumindest ein Kind schon so groß ist -fast erwachsen-, dass es merkwürdig klingt, wenn du sie noch in Bett bringst...
Vor zwei Jahren habe ich meine große Liebe gefunden.
Von große Liebe reden ist das eine, sie zu leben ist das andere. Sie zu leben wäre allerdings die Realität... das passt natürlich nicht so wirklich in deine romantische Fantasiewelt, richtig?
Sie ist eine wunderbare Frau. Unsere Situation war ähnlich, sie ist auch verheiratet. Ich gebe zu, sie hat mich gereizt, war verschlossen und geheimnisvoll.
Oh ja... das ist verständlich, dass das Stoff für deine romantischen Träume war... mit ihr konntest du über die böse Realität sprechen... und wer erobert nicht gerne das Herz eines verschlossenen geheimnisvollen Menschen?
Ich hab mich verliebt, sie wollte nur Freundschaft. Selbst als sie sich ihre Gefühle eingestanden hat, wollte sie nicht, dass mehr daraus wird. Ich hab sie quasi überredet, viele Versprechungen gemacht, die ich ehrlich meinte, zu diesem Zeitpunkt aber nicht überblicken konnte.
Das war natürlich nicht so schön für dich, dass sie realistisch blieb... aber du hast es ja dann geschafft, sie in deine romantische Fantasiewelt zu ziehen, in dem du ihr die Sterne vom Himmel geholt hast - zwar nur mit schönen Worten, die dir da in den Sinn kamen, und die du sicher aus deiner Traumwelt heraus auch so meintest in dem Moment... aber es hat ja geklappt; so konntest du wenigstens weiterträumen...
Sie hat ihrem Mann von mir erzählt noch bevor wir uns getroffen hatten. Ich hab geschwiegen, ihr gesagt, dass ich meine Kinder nicht verlassen würde.
Uih... das hat dich dann aber doch sprachlos gemacht, dass sie nicht nur geredet sondern auch gehandelt hat... puh, da drängte sich doch tatsächlich die Realität in deine Welt... jetzt aber schnell ein Riegel davor schieben: die Kinder...
Sie ist eine Beziehung mit mir eingegangen, hat mir so viel Liebe und Glück geschenkt. Nie habe ich jemanden geliebt wie sie und nie wurde ich so geliebt. Wir haben Pläne gemacht, es ging von mir aus, ich sprach davon, dass ich sie heiraten möchte.
Ja, sie ist eine reelle Beziehung mit dir eingegangen, du aber nicht mit ihr... du wolltest doch nur den schönen Traum weiterleben... mehr nicht. Und das hast du auch getan... mit schönen Plänen, einem schönen Happy End... alles in deiner Fantasie
Sie hat sich von ihrem Mann getrennt, lebt alleine mit den Kindern, wissend, dass ich nicht mit ihr Leben kann.
Diese Frau ist geerdet, sie fantert nicht nur rum... und sie hat dir leider deine Worte abgenommen, hat dir vertraut... sie hat mit Sicherheit nicht gewusst, was du wusstest: dass du lieber träumst als lebst. Und dass du dich gerne hinter einem ich kann nicht versteckst, um nicht sagen zu müssen ich will gar nicht raus aus meiner Fantasiewelt
Steckt so viel zurück, fordert nichts, fährt für mich hin und her, weil ich zu meiner Frau nicht ehrlich bin.
Ja, sie tut was, wo es dir leichter fällt, dich als armer Gefangener der Realität zu sehen.
Wir sind aufgeflogen vor einem halben Jahr, seitdem fürchte ich um meine Kinder. Sie hält weiter zu mir, unterstützt mich, gibt mir so viel Halt und macht mich vollständig.
Du fürchtest um deine Kinder? Oder fürchtest du dich davor, dass deine Kinder dich nicht mehr als den sehen, den du sie gerne sehen lassen möchtest: den Traum-Papa?
Ich überlege seitdem, wie ich das lösen kann, wie ich bei ihr sein kann und bei meinem Kindern.
Ja, das ist schwierig... ich kann von einem Fallschirmsprung träumen und mir das wunderbar vorstellen... aber um herauszufinden, ob das auch wirklich wunderbar ist, muss ich den Sprung schon wagen...
Ich habe versucht mit meiner Frau zu reden, sie weiß nicht mal 5% dessen, was wirklich läuft, aber sie flippt völlig aus. Ein sachliches Gespräch ist nicht möglich.
Aber du selbst bist schon sehr sachlich, richtig? Immerhin weiß sie nicht mal 5% dessen, was Tatsache ist... gibt dir das nicht zu denken, inwieweit du sachlich bist?
Sie ist zurecht wütend und verletzt, aber gleichzeitig liegt sie mich nicht und ich würde ja auch bei ihr wohnen bleiben, gemeinsam die Kinder erziehen, och möchte aber auch bei der Frau sein können die ich liebe.
Hat sie dir klar gesagt, dass sie dich nicht liebt? Und ist sie nur so just for fun verletzt?
Meine Liebste redet mir ins Gewissen, ich soll ehrlich sein, unsere Gefühle nicht so verraten und ich weiß ich tue ihr so sehr weh.
Also deine Liebste macht es dir ja wirklich nicht leicht... will sie doch tatsächlich, dass du ehrlich bist! Wie soll das gehen, wenn man doch lieber in seiner Fantasiewelt bleiben möchte?
Jetzt kam es ein zweites Mal heraus, meine Frau sagt, ich soll mich entscheiden, meine Partnerin oder meine Kinder.
Puh... und jetzt kratzt auch noch deine Frau an deiner Traumwelt... das ist nun wirklich ein Stückchen Realität zuviel für dich, vermute ich. Du sollst dich entscheiden zwischen deiner Partnerin (welche Partnerin? du willst doch mit deiner Traumfrau gar keine wirkliche Partnerschaft leben - im Gegensatz zu ihr) und deinen Kindern, für die du doch der Traum-Papa bleiben möchtest.
Ich bin völlig verzweifelt, denke seit Wochen darüber nach, wie es wäre ohne meine Kinder zu leben, unvorstellbar, das kann ich einfach nicht. Aber ohne sie? Sie erfüllt mich, macht mich vollständig.
Ich hab keinen Mut und keine Kraft mehr, will nur noch, dass irgendwie die Kinder glücklich sind.
Ja, Adrian... das ist nun mal das wirkliche Leben! Und das kannst du wohl einfach nicht ertragen.
Du verlierst dich lieber in deinen schönen oder dramatischen Vorstellungen...
Stell dir doch selbst mal folgende Fragen: Wenn deine Kinder in wenigen Jahren das Haus verlassen, stirbst du dann, weil du ohne sie nicht leben kannst? Wenn deine Frau plötzlich jemanden kennenlernt, der sie liebt, und sie dich mit den Kindern verlässt, stirbst du dann, weil du ohne die Kinder nicht leben kannst?

Sie hat angeboten zu gehen und ich hab ja gesagt, bei aller Liebe die ich für sie fühle.
Ja, auch das passt in deine Fantasie-Welt... ist es doch so ein dramatischer selbstloser Zug von dir - so ein Opfer dazubringen für deine große Liebe... es klingt wirklich traumhaft, was du da getan hast!
Seitdem stehe ich neben mir. Ich kann nicht ohne sie sein, will nicht ohne sie, aber ich sehe keine Möglichkeit.
Doch, du kannst und willst ohne sie, zumindest in der Realität. Immerhin konntest du nun endlich weiterhin nur von einem Leben und der Liebe mit ihr träumen...
Ich hab Kontakt aufgenommen, obwohl ich keine Lösung weiß. Ihr geht es sehr schlecht, sie ist alleine und es ist meine schuld.
Naja... nur zu träumen ist auf Dauer auch nicht das Wahre... ein bisschen wirklich wissen, ob sie auch noch von dir träumt, hilft da schon, um wieder Stoff zum weiterträumen zu haben...
Ich kann keine Versprechungen machen, es hat sich nichts geändert.
Wie auch, wenn man sich alles lieber nur schön träumt? Und gottseidank empfindet sie noch genug für dich, wie du ja nun durch die Kontaktaufnahme bestätigt bekommen hast. Das reicht dir ja... tut dir gut. Es gibt also keinen Grund, erneut die Sterne vom Himmel zu holen für sie... geschweige denn, endlich mal etwas zu tun, damit der Traum Wirklichkeit werden könnte - denn die Wirklichkeit liegt dir ja nicht so... leider im Gegensatz zu ihr, aber das muss sie wohl erst noch verinnerlichen...
Sie kämpft so hart, versucht mir Mut zu machen, aber ich kann einfach nicht mehr.
Was kannst du nicht mehr? So tun, als ob ihr eine Chance hättet, von der du gar nicht willst, dass ihr sie habt? Und du dich deswegen dann doch lieber an die Rolle des Traum-Papas festhältst, weil das leichter ist?
Wie kann es eine Lösung daraus geben?
Gar nicht, solange du lieber romantisch von deiner Liebsten träumst als wirklich eine Beziehung mit ihr zu führen
Sie ist überzeugt es ist möglich, sagt ich bin stur und vielleicht hat sie recht. Ich verletze sie so sehr mit allem.
Ja, sie glaubt eben noch an die wirkliche Liebe... und sie möchte die hier auf der Erde leben und nicht in deiner Fantasie-Welt. Sie wird noch nicht erkannt haben, dass du nicht stur bist, sondern einfach lieber weiterträumen möchtest: von dem Mann, der du gerne wärest... von dem Vater, der du gerne wärest... von einem wunderschönen Leben...
Und ja, du verletzt sie, weil du nicht mal ehrlich zu dir selbst bist... du viel zu sehr darin gefangen bist, deine Traum-Rollen zu spielen. Du das herrliche, aufopferungsvolle Bild von dir nicht zerstören magst... du lieber in einen Spiegel schauen magst, der dich nicht wirklich widerspiegelt, weil das erträglicher für DICH ist


So gesehen, bist du tatsächlich bedauernswert.

Gruß
Calimero

27.08.2015 06:18 • x 2 #98


I
Adrian hat hier geschrieben,
weil er Trennungsschmerz hat,
weil er unseren Beistand braucht,

ich persönlich finde es besser ihm 'zwanzig Mal'
wie oben zitiert,
zu sagen, was jeder dazu meint,

als ihn abzuwerten.

Außerdem wachse ich selbst beim Lesen Eurer Nachrichten und
beim Schreiben meiner Nachrichten.

Alles zu seiner Zeit.

Unavhängig davon wer nun im Endeffekt in Adrian's Dreiergespann die Entscheidung trifft,

es ist besser für uns alle hier zu schreiben und zu lesen, ala alleine zu brüten.

Ich wünsche uns allen mehr Standfestigkeit im eigenen Leben zum
LEBEN UND LEBEN LASSEN

27.08.2015 06:56 • x 2 #99


P
Lieber Adrian,

ich kenne deine Geschichte, nur andersherum. Aus der Position der Geliebten die sich völlig auf jemanden wie dich einlässt, ihr Herz und ihre Seele öffnet.

Denk darüber nach, was du ihr antust. Der Frau die alles für dich geben möchte und die so wenig von dir bekommt. Was tust du mit dem, was sie dir anvertraut hat?

Deine Ehe, oder das was du Ehe nennst, gibt es nicht mehr. Du hast das Vertrauen deiner Frau gebrochen, bist jetzt nicht ehrlich zu ihr. Das ist sogar schlimmer als alles andere, sehr viel schlimmer als sich in jemanden zu verliehen.

Sich zu verlieben ist nicht falsch. Du bist einem Bedürfnis gefolgt, zu lieben, geliebt zu werden, glücklich zu sein. Das ist absolut menschlich. Und wenn du das gefunden hast, solltest du es nicht aufgehen, es ist sehr wertvoll.

Feine Geliebte steht zu dir, in dieser Situation etwas sehr große. Sie wird selbst Angst haben und verzweifelt dein. Sie ist wegen dir selbst in einer Position in der sie ihr bisheriges Leben aufgibt.

Adrian, eh führt kein Weg an Ehrlichkeit vorbei, das schuldest du allen und auch dir selbst.

28.08.2015 09:56 • #100


A
Ich habe für nächste Woche einen Termin bei einem Psychologen gemacht, meine Freundin angerufen und ihr gesagt dass ich dort alles sagen werde.

Sie ist nervlich fertig und weint viel. Bei mir Zuhause ist die Hölle und ich verberge meine Gefühle hinter Härte. Das verletzt meine Liebste nur noch mehr, weil ich ihr gegenüber wenig Gefühl zeigen kann oder zumindest nicht direkt. Wenn ich ihre Stimme höre, dann ist mir auch nach weinen ...

28.08.2015 20:41 • #101


G
Zitat:
Ich habe für nächste Woche einen Termin bei einem Psychologen gemacht, meine Freundin angerufen und ihr gesagt dass ich dort alles sagen werde.




28.08.2015 21:48 • #102


CatsCoffeeMetal

Ich geb' 'ne Runde aus!
Adrian, ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir und allen um Dich herum dicke, dicke Nerven!

28.08.2015 22:27 • #103


W
'Lieber' Adrian oder M.,
Dein Problem löst sich nicht schneller, indem Du unter verschiedenen Gastnamen postest und nach fertigen Lösungen suchst. Der einzige, der hier etwas lösen kann, bist Du.
Sieh bitte jenen nach, die hier auf Dich schimpfen und hauen. In diesem Forum sind viele Menschen die betrogen und verletzt wurden, aus dieser Perspektive solltest Du das dann sehen.

Im M.-Thema hatte ich Dir zuletzt ausführlich geschrieben. Da ich nicht weiß, ob Du noch dort hineingehst, kopiere ich das hierher und ergänze ein wenig. Mir geht es nicht darum, die Moralkeule zu schwingen. Es kann durchaus passieren, dass man merkt, dass eine eingeschlagene Bahn nicht stimmig ist und die Situation verfahren scheint. Aber es gibt keine unlösbaren Probleme.

Nun aber erstmal meinen Beitrag vom anderen Thema

Grundsätzlich teile ich viele Kritik meiner Vorredner, möchte aber auf weitere bislang nicht beachtete Aspekte aufmerksam machen.

Zunächst aber möchte ich etwas zu dem finanziellen Aspekt einer Trennung sagen.
Was Du mit Deiner Frau aufgebaut hast, Haus samt Inhalt, die Kinder, das habt Ihr, wie es da in den Wörtchen 'mit Deiner Frau' schon enthalten steht, gemeinsam aufgebaut.

Auch wenn Du derjenige warst, der das Einkommen eingebracht hat, ist Einkommen, ab dem Moment der Verheiratung, 'Familieneinkommen'. Und alles, was damit geschaffen wird, gehört der Familie, somit Dir wie auch Deiner Frau je zur Häfte. Das ist korrekt und auch richtig so!
Es ist keineswegs richtig, dass Deine Frau Dich komplett ausnehmen und verarmen kann.
Anders verhält es sich mit Vermögen, was schon vorher da war. Also angenommen, Ihr habt ein Haus von 300.000 Euro gebaut, 100.000 hattest du schon vor der Ehe gespart und da rein gesteckt, die 200.000 habt ihr über einen Bausparvertrag finanziert, den Ihr während der Ehe angespart habt und das Darlehen ist inzwischen getilgt. Dann bleiben Dir die 100.000 von vorher und von den restlichen 200.000 gehört jedem die Hälfte. Dir würden also vom Haus 200.000 gehören, Deiner Frau 100.000.
Das hat absolut nichts mit ausnehmen zu tun, sondern ist ebenso korrekt, wie es selbstverständlich ist, dass ein Partner der sich trennt, Kindesunterhalt zahlen muss!

Nun zu den anderen Aspekten: Zum einen sind mir 2 Dinge aufgefallen:
Deiner Ehefrau hast Du aus ihrer schlechten Ehe herausgeholfen, sie darausgeholt.
Deine Geliebte hat durch Dich den Absprung aus einer für sie furchtbaren Beziehung geschafft.
Könnte für mich ein wenig wie ein Muster, zumindest würde ich mir selbst die Frage nach einem Zusammenhang stellen, wenn mir so etwas bei mir auffiele.
Stichwort Helfersyndrom, lieben können besonders dann, wenn man sich sehr gebraucht fühlt...

Der zweite Aspekt: Du sagst, Du liebst Deine Kinder, was ich nicht in Abrede stellen möchte. Doch Du machst sie mit Deiner Art des Umgands zu Beziehungszombies, die nicht lernen gesunde Beziehung zu führen und zu leben, sondern die lernen, wie man 'Nicht-Beziehungen' lebt. Zudem lernen Deine Kinder auf diese Weise nicht, wie man mit der Notwendigkeit klarer Entscheidungen umgeht. Sie werden zu entscheidungsunfähigen Wesen gezüchtet. Deine Unfähigkeiten = Defizite bedeuten, dass Du an diesen Stellen Deinen Kindern auch keine Kompetenzen vermitteln kannst. und wo Kindern keine Kompetenzen vermittelt werden können, entwickeln sie später dieselben Strategieen wie die Vorbilder, also die Eltern. Und diese Verantwortung sollten Eltern ganz besonders ernst nehmen, denn sie ist maßgeblich entscheidend für die Lebensfähigkeit der Kinder. Unfähigkeiten können zu vielfältigen Problemen führen, auch zu somatischen Erkrankungen oder Depressionen.
Wenn Du also sagst, dass Du Deine Kinder so sehr liebst, dann solltest Du nicht nur A, sondern auch B sagen. Was Bekannte dazu für Ideen niedergeschrieben hat, fand ich sehr ansprechend. Vielleicht kannst Du das ja verwerten?! Eines ist sicher: Deine Kinder wirst Du in keinem Fall verlieren, lediglich die Zeit mit Deinen Kindern zusammen wird weniger und damit kostbarer. Deine Tochter im Teenageralter wird aber ohnehin früher oder später mehr oder weniger ihre eigenen Wege gehen wollen, die sie mit Gleichaltrigen zusammenverbringt, wo die Eltern erstmal weniger gefragt sind und dies hat nichts mit Eurer Trennung zu tun. Je weniger A. in der Hose Eltern aufweisen, umso heftiger ist aber oft die Pubertät zu erwarten, in der Kinder mehr oder weniger Gnadenlos mit den Erziehungsdefiziten ihrer Eltern abrechnen...

Und schlussendlich, etwas, was bereits angesprochen wurde: Deine Freundin, sie mag Dich aufrichtig lieben und auf Dich warten. Dies findet aber im hier und jetzt statt und in der Hoffnung auf eine Veränderung. Sie kann Dir keine Ewigkeitsgarantie geben und was Du derzeit machst ist Gift für jegliche Art von Beziehung, beinhaltet also die große Gefahr, dass auch diese Beziehung irgendwann zerbricht, Du bist bereits dabei, sie mit Macht zu zerstören. Dass Du danach Unterhalt zahlen musst und weniger Geld hast, Ihr kein Leben 'in Luxus' bieten kannst, wird sicher kein Kriterium sein, dass sie Dich ablehnt.

Wenn Du all dies und bereits von anderen Geschriebenes abwägst, sollte eigentlich mehr als deutlich werden, was das Leben gerade von Dir fordert: Eine klare Entscheidung!

liebe Grüße vom Wolf

30.08.2015 22:06 • #104


W
Und nun die Ergänzung, die notwendig wird, nachdem ich hier gelesen habe.

Nun, dass Deine Frau wütend ist, ist ihr Recht und solltest Du ihr nicht verdenken. Erwartest Du aber ernsthaft, dass Deine Frau Dich einfach nett zu deiner Liebsten ein und aus spazieren lassen kann, während Du fürsorgender Vater spielst und vielleicht sogar noch den Fullservice geniesst?

Anders ausgedrückt: Dafür, dass Du nicht bereit bist, andere Lösungen zu finden, soll Deine verstoßene Ehefrau Dich bei sich wohnen lassen, weiter den Haushalt schmeissen und sich das Erblühen Deiner großen Liebe täglich vor Augen führen lassen?

Kann das wirklich Dein Ernst sein? Kann wirklich jemand ernsthaft so etwas für machbar halten? Klar, wünschen kann man vieles. ich jedenfalls kann das irgendwie nicht ernsthaft glauben.
Das Verfahrene an Deiner Lage ist dass Du nicht bereit bist, eine klare Entscheidung zu treffen und einen klaren Weg konsequent zu gehen. Und je länger Du dies nicht tust, umso explosiver wird der Konflikt und die gesamte Stimmung, die Wut Deiner Frau und auch Deine Kinder werden mehr und mehr in einen Strudel gezogen, sich für eine Seite entscheiden zu müssen (was insoweit Quatsch ist, denn du bleibst ihr Vater und Sie bleibt ihre Mutter). Aber da Du derjenige bist, der den Konflikt lösen kann, dies aber nicht tut, sondern alles hinausschiebt, wird sich früher oder später Wut auch Deiner Kinder gegen Dich richten und Du wirst Deine Kinder alleine deshalb verlieren. Du bist derzeit quasi eine brennende Zündschnur in einer Bombe, die Du selbst in Deiner bisherigen Familie installiert hast und Du kannst sie nur entschärfen, indem Du eine klare Entscheidung triffst. Und wie es aussieht kann das wohl nicht die Entscheidung sein, zuhause zu bleiben, denn dazu müsstest Du aufrichtig, konsequent und erhobenen Hauptes Deine Geliebte aufgeben, was Du ja, wie Du ausführlich darlegst nicht kannst und es liegt mir fern, dies von Dir zu fordern, so sollen meine Worte nicht zu verstehen sein!

Es ist alleine Deine Entscheidung! Es ist Deine Bombe, Deine Zündschnur, Deine bisherige Familie, Deine Geliebte, aber alles zusammen, das ist absolut sicher, funktioniert auf gar keinen Fall! Im Gegeneil läufst Du dann nur Gefahr, alles zu verlieren, Frau, Kinder und die Liebste!

In dem Moment, in dem Du Dich trennst, wird es vielleicht Versuche von Rache geben. Steine im Weg. OK, das ist dann so, alles lösbare Sachen. Aber erst in dem Moment kann auch die Explosivität nachlassen.

Gibt es nicht vielleicht eine Möglichkeit, Dir in der Nähe Deines alten Zuhauses eine Wohnung zu suchen? Das würde einen regelmässigen und wenn gefordert auch häufigen Kontakt mit Deinen Kindern erheblich vereinfachen und ermöglichen-

Ein Mediator wurde vorgeschlagen, auch das ist eine überaus sinnvolle Einrichtung.
Sei mutig, es kommt nie so schlimm, wie man es sich in seinen Ängsten ausmalt und denke über die Konsequenzen nach, die Dein derzeitiges Agieren für alle Beteiligten bedeutet!

Ich jedenfalls wünsche Dir alles Gute!
liebe Grüße vom Wolf

30.08.2015 22:34 • #105


A


x 4