Zitat von Matthias76: Die Erkenntnis muss einfach nur vom Kopf ins Herz kommen.
Genau darin liegt das Problem. Aber es heißt ja nicht umsonst: Erkenntnis ist der erste Weg zur Besserung.
Du spürst das alles, was sie mit Dir macht, wie sie Dich eigentlich auch missbraucht, hängst aber emotional drin. Du sagst, sie erspürt Deine Triggerpunkte und sticht genau dort ein. Sie versteht es, ihre Stachel ganz gezielt zu platzieren, damit sie das erreicht, was sie will. Kontrolle über Dich, Dominieren über Dich und Deine Schwäche, Ausleben ihrer eigenen Defizite auf Deine Kosten usw. Die lacht sich eins und Du bist traurig und ratlos. Gut so, in ihrer Welt völlig in Ordnung.
Dann mach Dir doch mal Gedanken über Deine Triggerpunkte. Woher hast Du die denn? Die kommen ja nicht von ungefähr, sie sind nicht angeboren, sondern wurden erworben. Und meist findet sich der Schlüssel dazu in der Kindheit. Da werden wir entscheidend geprägt, da sind wir sehr verletztlich, müssen aber überleben, weil wir die Eltern brauchen und da schauen wir uns vieles ab, z.B. von den Eltern.
Du hast erworbene Defizite in Dir. Verletzungen die nie richtig verheilt sind, sondern nur verdrängt wurden, weil das Leben so einfacher ist.
Es gibt Manche, die sagen, nach den ersten fünf Jahren ist der Mensch praktisch fertig und alles was danach kommt, sind Wiederholungen. So abwegig erscheint mir diese Hypothese nicht, wenn ich mich selbst anschaue.
Ich habe vieles bei mir entdeckt, was ich damals gelernt und verinnerlicht habe und wie mich das einen Großteil meines Lebens auch blockiert und beeinträchtigt hat.
Wenn Du dann weißt, ja, stimmt schon, mir wurde immer beigebracht, dass ich alles aushalten muss, dass ich nicht aufmucken soll, habe ich mich zurückgezogen und alles in mich reingefressen. So was wirkt später nach, weil die Verletzungen, Maßregelungen ja nie aufgearbeitet, sondern nur irgendwo geparkt wurden.
Solche Erfahrungen wie Du sie jetzt macht, können sehr wertvoll sein.
Wenn Du was über Dich lernen willst, musst Du Schmerzen erleiden. Z.B. durch Menschen wie sie und Deinen damit verbundenen Leid.
Das Gute daran ist, Du musst Dir das nicht antun. Es sind oft erlernte Verhaltensweisen. Vielleicht warst Du als Kind froh, wenn man sich ausnahmsweise wieder mal mit Dir befasste. Vielleicht hast Du nie gelernt, dass Du Deine Grenzen setzen DARFST! Du musst das nicht alles ertragen. Es ist Deine Entscheidung, ob Du darunter leidest oder nicht. Wenn Du Deine Mechanismen erkennst, haben Menschen wie sie keine Macht mehr über Dich. Dann wirst Du uninteressant und ausgetauscht.
Und es dauert immer sehr, sehr lange, bis das, was Dir Dein Verstand sagt, die Gefühle mitnimmt. Die Gefühle wollen ja eines, glücklich sein, sie wollen sich wohl fühlen, geachtet, ernst genommen. Dann geht es Dir gut. Jetzt aber funkt der Verstand und sagt: Menschenskinder, wehr Dich, mach das nicht mit, sie tut Dir weh! Das ist nicht richtig so!
Ja, und dann kommen wieder die blöden Gefühle dazwischen und sagen, wir wollen doch glücklich sein! Ach, und wenn wir ihr nachgeben, kriegen wir für zwei Stunden endlich mal wieder das was wir wollen. Sx und eine Scheinnähe.
Und es dauert unfassbar lange, bis der Verstand und die Gefühle an einem Strang ziehen. Ein gutes Mittel dazu ist Entwöhnung, Distanz. Dann kapieren auch die Gefühle eines Tages, dass das Lamentieren nichts hilft, weil Du einfach schlauer geworden bist. Und dann geben sie Ruhe.
Aber forsche ruhig mal nach über Deine Triggerpunkte. Die hat jeder irgendwo. Das hat also gar nichts mit Abwertung Deiner Person zu tun, aber oft sind es erlernte Verhaltensweisen, die uns oft aufgezwungen wurden und die wir dann nachleben. Deine Seele will das ja nicht, die will sich leicht und frei fühlen. Will, sie kann sich aber auch nicht selbst heilen. Und daher schickt sie Dich auf die Reise, oft in sich wiederholende Situationen. Das ist die Art der Seele, Dir zu sagen, Du, kümmere Dich mal um mich (anstatt sie analysieren zu wollen), bereinige das, löse es auf.
Und dann kehrt Ruhe ein und Menschen wie sie haben keine Macht mehr über Dich. Weil Du reifer und gefestigter, selbstbewusster und ruhiger geworden bist.