Moin Xagirius,
zunächst einmal, du musst dich nicht entschuldigen, ohne die besagten Liebeskranken gäbe es dieses Forum nicht und das wäre sicherlich schade. Und mag es auch zigtausend Geschichten geben, die sich ähneln, so ist jede doch individuell und für den Betroffenen einzigartig.
Momentan fragst du dich viele Fragen, die sich alle anderen hier auch stellen oder gestellt haben. Sicher ist es wichtig, in einer Beziehung Kompromisse einzugehen, ohne sich zu verbiegen. Nur gibt es eben auch Menschen, die das nicht können oder wollen, sondern sich vom Partner erhoffen und auch von ihm verlangen, dass die Dinge so gemacht werden, wie sie es wünschen. Aber ist das dann Liebe magst du fragen? Ich meine, dass Liebe doch zunächst mal nur ein Gefühl ist und für sich alleine steht.
Manche Menschen verwechseln Liebe mit Selbstaufgabe, Sicherheit, sich verbiegen müssen und vielem mehr.
Und es tut uns weh, wenn wir einen Partner haben, den wir lieben, der aber unsere Erwartungen, Maßstäbe und Werte in Bezug auf Beziehung und allem was damit zu tun hat nicht erfüllt. Weil er nämlich vielleicht ganz andere Sichtweisen und Wünsche hat wie sich Liebe ausdrücken sollte.
Beispiel: deine Sichtweise von Liebe und Beziehung ist: lass uns noch warten, uns besser kennenlernen aneinander gewöhnen, bis wir heiraten. Ihre ist: du liebst mich, ich liebe dich, also kannst du mich auch gleich heiraten.
Hier prallen zwei Sichtweisen aufeinander, von denen der eine abrücken muss. Und wenn einer von beiden das nicht tut, verletzt es uns. Wer in diesem Fall Recht hat oder falsch liegt, steht momentan nicht zur Debatte. Du wolltest die Beziehung auf deine Weise geführt haben und bist nun enttäuscht, weil es nicht so lief wie du es dir vorgestellt und gewünscht hast. Du stellst Liebe in Frage und bist verletzt, weil dein Partner eben nicht bereit war, deinen Weg zu gehen und die Kompromisse zu schliessen, die du dir gewünscht hast. Du hast die Entscheidung gesucht und sie ist nicht so ausgegangen, wie du es dir erhofft hast, vergiss nicht, dass ihr beide das Recht habt, auf eurem ureigenen Weg zu bestehen.
Du fragst, wie oft man lieben kann. Ich denke, dass was du wahre Liebe nennst passiert nicht allzu oft, dieses überschäumende Gefühl für den anderen, der Wunsch genau mit diesem Partner den Rest deines Lebens verbringen zu wollen, diese romantische rosarote Brille, die jedes rationale Denken aussetzen lässt, dieses Gefühl welches man kaum fassen kann.
Aber wenn du erkennst, dass alles was du jetzt lernst eben nur für diese jetzige Trennung Bedeutung hat, und jede Beziehung die folgt wieder anders und neu, und somit auch ein evtl. Trennungsschmerz ganz anders ist, dann wirst du erkennen, dass es mögllich ist, öfter zu lieben. Verschliesse dein Herz nicht sondern sei trotz aller Narben immer wieder offen und bereit für neues, das liegt ganz allein an dir!
Und hier möchte ich Wolle () zitieren der es so schön gesagt hat :
Tja, da gibt es dann nur zwei Wege.
Entweder hart werden und nix mehr an sich ranlassen, oder aber volle Pulle rein in die nächste Beziehung und bereit zu sein, diesen Schmerz im Fall der Fälle wieder erleben zu dürfen.
Gruss
Thilde
10.02.2006 09:40 •
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