Liebe Forumteilnehmer.
ich hatte mich mit einem anderen Thread schon mal an dieses Forum gewandt, weil ich in die Freundin meiner Frau verliebt bin/war und damit natürlich nicht glücklich bin. Zunächst zu mir: ich bin 49 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder (9 + 12). Mit meiner Frau läufts so lala; ich bin mir aber sicher, es wieder hinzubekommen. Die Freundin meiner Frau (Susi) hat mich schon gelegentlich als Traum Ehemann bezeichnet und auch sonst hatte ich mit der Zeit eine gewisse Zuneigung ausmachen können. Ich habe ihr auch sehr oft Komplimente wegen ihres guten Aussehens gemacht, was sie auch immer sehr mochte.
Susi (47) lebt in etwas komplizierten Verhältnissen: Ihr Lebenspartner, mit dem sie 2 Kinder hat, ist ein Vollversager. Ein Familienleben findet praktisch nicht statt, nur zwischen Susi und den Kindern. Aus dem Schlafzimmer ist er schon lange ausgezogen, auch da er grundsätzlich Spätschicht hat. Zwischenzeitlich gab es mal für ein Jahr einen Freund, der zwar sehr nett war aber chronisch pleite und ihr ausser bei handwerklichen Belangen keine große Hilfe war. Der war einmal bei uns; wir mußten Susi allerdings sagen, dass sie den nicht noch mal mitzubringen braucht.
Es fing Pfingsten an, dass wir uns unregelmässig trafen und über uns sprachen. Ich habe diese Zeit der Verliebtheit sehr genossen und hatte auch den Eindruck, dass es ihr auch gefällt, in den Arm genommen und geküsst zu werden. Wir wollten an der Konstellation nichts ändern und ich hatte ihr auch gelegentlich gesagt, dass ich auch gern mit ihr schlafen möchte, was sie sich auch vorstellen konnte. Auf Rücksicht auf meine Frau wollten wir dies jedoch eigentlich vermeiden.
Nach dem Urlaub im August wollte ich mit ihr sprechen, wie es mit uns weitergehen soll, weil mir schon schwante, dass es sicher nicht ihr Traum ist, als meine Geliebte alt zu werden. Es war jedoch schwierig bis unmöglich, sie mal zu sprechen, weil sie mir aus dem Weg ging bzw. es geschickt vermied, mit mir allein zu sein. Das zog sich eine Weile hin, bis ich dann schnallte, dass da was nicht stimmt. Ich bin dann im Anzug und mit einem weissen Biedermeierstrauss zu ihrem Nebenjob (Regale im Supermarkt einräumen) gefahren. Ich habe mich entschuldigt, dass ich mir wohl etwas zuviel vorgestellt habe und mir sehnlichst wünsche, dass alles wieder wie früher sein soll. Susi war sichtlich beeindruckt und hat mir auch versprochen, mit mir über unsere harmlose Kurzaffäre mal in Ruhe zu sprechen. Ich versuchte danach, mich zu entlieben und habe sie auch nicht mehr im Lidl, in dem wir uns sonst zufällig trafen zu treffen versucht.
Als sie das nächste mal bei uns war, habe ich die Füsse still gehalten. Ich habe sie wie immer mit Komplimenten versehen, damit es nicht auffällt. Als die Mädels wieder anfingen Musik anzumachen und im Minutentakt die CDs zu wechseln, habe ich mich ins Schlafzimmer verzogen und mich dem samstäglichen TV-Programm hingegeben. Meine Frau holte mich dann aber doch wieder runter und ging dann wieder raus zum telefonieren. Susi und ich haben uns erst gestritten, weil ich sie zur Rede stellen wollte wegen der Gesprächsverweigerung, dann habe ich ihr entlockt, dass sie mich auch liebt und dann haben wir uns oft geküsst und uns ständig gesagt: Ich liebe Dich. Ausserdem sagte sie mir, dass sie sich damit beschissen fühlt und wir beschlossen, gemeinsam wieder alles wie früher zu machen, befor meine Frau was mitbekommt. Damit war für mich aber alles wieder auf Anfang; ich hatte sie doch noch nicht ganz überwunden, was ich ihr auch mitteilte.
Danach habe ich sie nicht mehr sprechen können. Es gab ständig einen anderen Grund, nicht zu kommunizieren. Ich dachte mir schon, dass sie es vermeidet mich zu treffen, um nicht wieder rückfällig zu werden. Ich hatte mit diesem Hin und Her meine Probleme und wollte sie unbedinmgt sprechen. Ich konnte nicht verstehen, dass sie, obwohl sie das selbe Problem hat wie ich, nicht mit mir darüber sprechen wollte. Ich konnte mein Herz auch nirgends ausschütten, was ich ihr auch erklärte. Warum Susi sich, aus männlicher Sicht, so bescheuert benommen hat, ist mit mittlerweile fast klar geworden.
Ein Forumsteilnehmer erklärte es so: solange ich der Superman war, der in der Familie alles im Griff hat und für sie unerreichbar war, war ich ihr Held und eine knappe Resource. Als ich mich ihr gegenüber inflationierte, war es mit dem Interesse dahin und sie bekam kalte Füsse, als ich ihr sagte, dass ich nur sie liebe. Genau so ging es mir umgekehrt: Solange sie für mich ausreichend da war und ich mit ihr flirten konnte und wir uns unverbindlich trafen, gings mir gut. Als sie sich rar machte, merkte ich, dass ich in der Liebesfalle gefangen war und ich habe gelitten.
Der vorläufige Endpunkt der Geschichte ist, dass ich irgendwann dachte: Du kannst mich mal. Nachdem ich mal gemerkt habe, wie sehr ich mich zum Affen gemacht habe, hatte ich das dringende Bedürfnis sie zu ärgern. Für den Montag hatten wir uns per SMS zu unserem Stamm-Lidl verabredet, was natürlich mal wieder ausfiel. ALso kündigte ich mein Erscheinen vor ihrer Firma an, was ich natürlich nicht ernsthaft vorhatte und hatte dann noch einige andere SMSen geschickt, die sie ein bischen ärgern sollten. Wahrscheinlich habe ich etwas übertrieben, sie hatte offensichtliche einem Ghostwriter die Kommunikation überlassen, was an den Formulierungen, Inhalt und Satzzeichen leicht zu erkennen war. Ich habe dann noch zwei SMS geschrieben, die aber eher zur Erklärung der Situation für den Ghostwriter dienten und das dies meine letzte Nachricht sein wird. Allerdings habe ich auch mitgeteilt, dass sie mich im Lidl nicht mehr antreffen wird und ich trotzdem einen normalen Umgang miteinander für die Zukunft wünsche.
Mittlerweile gehts mir schon viel besser. Ich habe auch in dem anderen Thread einige gute Hinweise bekommen, die mir geholfen haben, Susi ansatzweise zu verstehen. Ich bin mittlerweise fast Susi-clean.
In zwei Wochen werden wir zusammen in ein Konzert gehen und nun weiss ich nicht, wie ich mich verhalten soll. Einerseits will ich ja ihre Freundschaft zurück, andererseits würde ich ihr auch gern mal die Meinung geigen. Sie soll ruhig merken, dass ich sauer auf sie bin. Dabei soll meine Frau natürlich nichts mitbekommen, wo wir unsere harmlose Kurzaffäre doch noch rechtzeitig beendet haben. Ich hoffe auch, nicht rückfällig zu werden, und wieder ihre Nähe zu suchen. Versuchen, mit ihr in einer passenden Minute zu reden, werde ich auf keinen Fall. Das hatte ich schon zur Genüge und ich laufe ihr auch definitiv nicht mehr hinterher.
Für ein paar gute Tips oder Denkanstösse wäre ich Euch unendlich dankbar.
01.12.2016 18:49 •
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