Ablenkung funktioniert bei einer frischen Trennung, meiner Erfahrung nach immer nur für den Moment, die Stunde(n), den Tag.
Erfüllung im Alleinsein, sich nicht einsam! fühlen, ist das bessere Ziel.
Die frisch Getrennten meinen oft, sie müssten ständig irgendwas gegen die neue Situation tun.
Besser ist es, die neue Situation
von allen Seiten zu betrachten.
Ist es wirklich so schlimm?
Kann ich auch ein paar Vorteile entdecken?
Muss ich mit aller Gewalt was dagegen tun?
Wie war es denn früher mit dem Partner?
Bin ich da ständig auf der Suche nach neuen Reizen gewesen?
Ich habe hier schon oft gelesen, dass kein Partner für das Glück des anderen verantwortlich sein sollte und es ist richtig!
Der Vorteil für Singles besteht auch darin, dass wir nun niemanden mehr haben, der unsere Erwartungen enttäuscht.
Wir sind nun alleine für unser Wohlbefinden verantwortlich und haben keinen Buhmann mehr, der uns den Tag, das Wochenende, den Urlaub vermiest
Ja, werden jetzt manche denken, ich hatte aber auch schöne Zeiten mit meinem Partner...
...klar, die hatten wir alle.
Aber nun sind wir endlich mal ganz
alleine und haben Erwartungen nur an uns selbst.
Was erwarten WIR denn wirklich von uns an einem freien Wochenende?
Müssen wir Montags zur Arbeit gehen und damit prahlen, was wir alles Tolles erlebt haben?
Mögen wir plötzlich Sport, gehen in die Mukkibude?
Müssen wir plötzlich jeden Monat auf mindestens ein Konzert gehen?
Brauchen wir unbedingt SOFORT
ganz viel neues Leben um uns?
Passt das überhaupt JETZT
in unser Leben, welches gerade
sowieso auf dem Kopf steht?
Dürfen wir uns nicht mal eine ganze Weile einfach nur hängen lassen und das ohne viel Action ?
Ich habe damals auch den Fehler gemacht.
Raus, nur nicht alleine bleiben,
neue Freunde, die im Nachhinein gar nicht zu mir passten.
Alleine im Café, alleine spazieren, alleine dies und das.
Alleine im Urlaub, natürlich auch mit Freunden unterwegs gewesen.
Nur nicht nachdenken, aller Welt zeigen, dass ich es alleine packe, dass ich soooo stark bin.
Dann war irgendwann nach einem halben Jahr die Luft raus, ich war erstmal total erschöpft und wurde dadurch gezwungen, es mit mir alleine auszuhalten.
Und dann ging es endlich bergauf.
Dann nämlich kam ich endlich zur Ruhe und hatte meinen Kopf frei, um die Trennung in Ruhe zu verarbeiten.
Und ich konnte erkennen, was ich für mich wirklich möchte.
So habe ich mir Dinge überlegt, die
mir wirklich helfen, den Alltag und die Freizeit zu bewältigen.
Es war z.B. basteln, backen, stricken, neue Bücher bestellen, neue Gerichte ausprobieren, die ich mag, geplante Kurzreisen zu Verwandten in der Ferne, Urlaube.
Theaterbesuche mit einer Freundin, Weihnachtsmärkte mit Freundin besucht. Hier und da ein Konzert besucht, Nachbarn zum Fußball gucken eingeladen.
Mit Enkelkind unterwegs, nach Köln an den Rhein, oder andere Städte besucht. Ehrenamtlich gearbeitet.
Die Finanzen aufhübschen, indem ich mir einen für mich passenden Nebenjob suchte.
Ja und auch das Shoppen habe ich wieder für mich entdeckt.
Da hatte ich früher nie Freude dran.
Ich habe meine alten Freunde alle behalten und die neuen waren wieder weg.
Ich kann heutzutage seelenruhig 2 Tage zu Hause bleiben, ohne dass ich denke, etwas zu verpassen.
Ich hatte auch mehrere Dates, aber es war noch nichts dabei
Leute, nehmt euch unbedingt erstmal Zeit, euch neu zu orientieren, ihr müsst das alles erstmal sacken lassen.
Es geht, irgendwann packt ihr das auch, aber nicht von heute auf morgen
17.11.2016 22:02 •
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