deshalb muss ich dir auf dein WARUM damit antworten, dass es einfach Liebe ist - und Liebe ist nie einfach!
Da hast Du Deinen Grund. Du gefällst Dir einfach in der Opferrolle zu sehr, als dass Du darauf verzichten wollen würdest.
Es ist doch soooo schön, wenn man sich immer leid tun kann, wenn man andere für sein Unglück verantwortlich macht (er verlässt ja schließlich seine Frau nicht, während Du alles für ihn tust) und natürlich, wenn man das Mitleid anderer erfährt. Insgeheim bist Du stolz darauf, dass Du treu bist und sozusagen er der Böse ist, während Du die Gute spielst. Und natürlich werden seine Geschenke auch ein bisschen größer, wenn Du ihm ein schlechtes Gewissen vorweinst.
Du glaubst, Du drückst Dich einfach vor der Entscheidung über eine Trennung und übersiehst doch, dass Du Dich an jedem Tag, an dem Du Dich nicht gegen die Trennung entscheidest, auch immer für die Affaire entscheidest.
Aber Du magst es nicht nur ein Opfer zu sein, Du bist auch ein Gewohnheitstier. Du bleibst lieber im gewohnten Umfeld, bei dem Du genau weißt, was Du bekommst.
Du weißt, was er mag, was er nicht mag und er weiß, was er mit Dir machen muss (positiv wie negativ). Dass Du dabei nicht glücklich bist (weswegen würdest Du Deine Affaire sonst immer hinterfragen und z. B. hier schreiben), erkennst Du zwar, aber Du hast nicht den ... (Mut? Zwang? oder was anderes?) etwas an der Situation zu ändern.
Warum? Weil Du lieber an etwas festhälst, was Dir nicht gut tut (Affaire), als in unbekannte Gewässer einzutauchen (Trennung und vielleicht neuen Mann).
Inwieweit da möglicherweise eine Bindungsangst mitschwingt, kannst nur Du beantworten. Ich schreibe dieses Wort, weil manche Personen mit Bindungsangst (un)bewusst Partner aussuchen, die sie nie ganz haben können. Denn damit sichern sie sich ab, dass es umgekehrt auch so ist.
Liebe ist nie einfach - Was für ein Schwachsinn !
Wo steht denn bitte schön geschrieben, dass Leid Liebe hervorruft? Wo steht geschrieben, dass Liebe mit Betrug und Lügen einhergeht? Dass eine dritte Person in eine Zweierbeziehung involviert ist (es sei denn sie weiß davon und ihr 3 seid damit glücklich)?
Du bist dem klassischen Märchenphänomen auf den Leim gegangen. In Märchen gehört es dazu, dass vor der Liebe (bzw. der Ehe) eine Aufgabe zu lösen ist oder ein Hindernis im Wege steht.
Meines Wissens war das aber nie eine Ehefrau und ein Mann, der sich eine Geliebte gehalten hat. Allerdings ist meine Ausgabe von Grimms Märchen auch seit einiger Zeit nicht mehr aus dem Regal geholt worden.
Du entscheidet selber über Dich und Dein Leben.
Du allein entscheidest über Dein Glück und Du entscheidest, ob Du Deinen Gefühle nachgibst, denn dafür haben wir ein Gehirn.
Wenn Du Dich entscheidest zu bleiben, fein. Aber hör auf so zu tun, als wärst Du Spielball. Du willst derzeit nichts an der Situation ändern. Würdest Du es wollen, dann würdest Du es tun.
08.12.2012 20:00 •
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