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Wie lass ich denn nun meine Gefühle zu?

D
Überall ist zu lesen, dass man sich in einer besonders schimmen Trennung nicht blockieren darf und sich seinen Gefühlen offen stellen muss. Nun sitze (liege) ich also seit einer halben Stunde auf der Couch und versuche es allerdings fühlt sich nichts anders an. Ich bin immernoch eifersüchtig, verletzt und muss sogar manchmal aufpassen dass ich nicht gleich losheule (ich bin 31!).
Aber anders fühlt es sich nicht an, weder besser noch schlechter.

Also muss ich mir irgendwas einreden, an gute oder schlechte Zeiten mit ihr denken oder einfach ein schnulziges Lied anmachen. Ich hab schon das ganze Netz durchforstet und es sind sich mehr oder weniger alle einig was zu tun ist aber wie genau beschreibt niemand...außer ihr gleich hoffe ich

Dank euch schonmal David

25.11.2012 18:35 • #1


M
Hallo David!

Wie lange bist Du schon getrennt? Das Du blockierst, ist erst einmal völlig normal. Es dauert seine Zeit, fasse einfach langsam Vertrauen.

Wichtig ist, dass Du wieder an dich glaubst, der Rest kommt von ganz alleine. Lass dein Kopf nicht hängen

25.11.2012 19:00 • #2


A


Wie lass ich denn nun meine Gefühle zu?

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D
Hy Markus,

Die richtige Trennung liegt erst ein paar Wochen zurück. Ich will ja alles richtig machen und es ist ja auch nicht meine erste Trennung, aber eben die erste die sooooo eckelhaft ist. Was meinst Du denn mit vertrauen fassen?

25.11.2012 19:05 • #3


I
Naja, die erste Phase nach der Trennung ist ja immer das nicht wahr haben, die zweite dann Schock, wenn die Realität einsetzt und erst dann kommt die Trauer.

Wie lange das dauert hängt von Beziehungsdauer, Intensität der Gefühle und auch von Dir ab. Das kann man nicht steuern und auch nicht beeinflussen.

Aber das Gefühl, was Du beschreibst, das kenn ich auch. Es ist, als ob ein Riegel vor dem Berg der Emotionen ist und ich glaube unbewusst, traue ich mich manchmal nicht, den zurückzuziehen.
Wenn ich mich dazu bereit fühle, dann sehe ich alle Filme, bei denen ich je heulen musste. Der Schmerz der Filmfiguren und mein Mitgefühl, lässt mich um ihretwillen Tränen vergiesen. Und irgendwann - ohne, dass ich es merke - bekomme ich dann mit, die Tränen 12 und 13, die weine ich jetzt nur für mich und nur für meine Situation.

Hole Dir alles, was Dich je traurig gemacht hat: Lieder, Bücher, Filme was auch immer.
Du wirst sehen, wenn die erste Träne für Dich geweint ist, dann ist es einfacher loszulassen.

25.11.2012 20:09 • x 1 #4


D
Hy Ici,

klingt irgendwie als würde man es damit noch schlimmer machen und völlig auf die Spitze treiben. Also wenn das bedeutet das man es sich absichtlich so schwer wie möglich machen soll, dann will ich mir damit tatsächlich noch ein bißchen Zeit lassen

Wenn das bei Dir funktioniert was Du da beschreibst, hast Du ganz sicher einen interessanten Weg entdeckt. Ich hab zumindest noch nie was darüber gelesen. Allerdings klingt das schon sehr nach einer weiblichen Lösung. Ich denke Männer und Frauen gehen damit irgendwie anders um. Ich stell es mir zumindest schwierig vor, vor dem Fernseher zu sitzen und darauf zu warten, dass ich gleich losweine.

Ich dank Dir trotzdem für Dein Zuspruch ja.

David

26.11.2012 02:26 • #5


M
Hi David,
Du hast ja schon die antwort geschrieben :
Ich bin immernoch eifersüchtig, verletzt und muss sogar manchmal aufpassen dass ich nicht gleich losheule ---- DA IST DEINE ANTWORT!

Du haltest dich zurueck, lass die traenen einfach fliessen, dann bist du schon dabei!

Alles liebe

26.11.2012 02:44 • x 1 #6


D
Mit_Veraub, ich hab mir sowas schon gedacht, allerdings weiter gehofft, dass es noch andere Möglichkeiten gibt. Ich lese auf einer anderen Seite gerade das mit den Trennungsphasen...is echt interessant auch wenn ich jetzt schon keine Lust mehr auf das ganze habe! Aber ich werd's mir wohl nicht aussuchen können.

Vielen Dank also und eine angenehme Nacht noch...David

26.11.2012 03:03 • #7


A
Zitat von DavidII:
Überall ist zu lesen, dass man sich in einer besonders schimmen Trennung nicht blockieren darf und sich seinen Gefühlen offen stellen muss. Nun sitze (liege) ich also seit einer halben Stunde auf der Couch und versuche es allerdings fühlt sich nichts anders an. Ich bin immernoch eifersüchtig, verletzt und muss sogar manchmal aufpassen dass ich nicht gleich losheule (ich bin 31!).
Aber anders fühlt es sich nicht an, weder besser noch schlechter.
hallo David

ja, es ist wichtig, diese gefühle zuzulassen, sie nicht abzuwehren, sonst manifestieren sie sich im körper und legen sich auf den eigentlichen ursprungs-schmerz noch oben drauf.
gefühle zulassen geht ja nicht überall und jederzeit, wichtig ist es dann sich am abend die ruhe zu nehmen, die gedanken nochmal hervorrufen und die gefühle zu spüren und anzunehmen, mehr wollen sie nicht.

wenn wir als erwachsene übermäßig lange unter einer situation leiden, liegt die eigentliche ursache bzg. verlassenheitsgefühle und ängste und das gefühl nicht gut genug zu sein weit zurück, deshalb hilft es auch nicht nur die gefühle zuzulassen wie ici schreibt :
Zitat von ici:
Wenn ich mich dazu bereit fühle, dann sehe ich alle Filme, bei denen ich je heulen musste. Der Schmerz der Filmfiguren und mein Mitgefühl, lässt mich um ihretwillen Tränen vergiesen.

Du wirst sehen, wenn die erste Träne für Dich geweint ist, dann ist es einfacher loszulassen.
ici weint in wirklichkeit weil die situation sie unbewusst an ähnliche erfahrungen erinnern, wenn sie jetzt deshalb noch traurig ist, ist das ein zeichen, dass sie ihre ursprünglichen gefühle nicht geheilt hat. sonst würde sie nur mitfühlen sich aber nicht mit den gefühlen anderer identifizieren.
diese alten gefühle von verlassenheit oder minderwertigkeit kann ich auflösen wenn ich meine gedanken überprüfe und in meinen körper hineinspüre, ihn wahrnehme, wo im körper sitzt mein gefühl, es fühlen, wahrnehmen, nicht bewerten oder verdrängen und dann das wichtigste : als du zum ersten mal diese gefühle fühltest durftest du sie nicht spüren oder wolltest du sie nicht spüren weil sie zu schmerzhaft waren, jetzt, durch den trennungsauslöser sind die alten gefühle gleich mit hochgekommen und die sind es, die es dir jetzt in wirklichkeit schwer machen loszulassen.
du kannst dir jetzt selber geben, was du brauchst und was du damals nicht bekommen hast. also genau das gegenteil von dem was du erfahren hast.
hattest du das gefühl mit deinen gefühlen allein gelassen zu sein, dann bleibe bei dir, in deinem körper, bei deinem gefühl, nehme es nur wahr, erlaube es dir diese gefühle zu fühlen, dich dafür zu öffnen, dein herz öffnet sich für eine bestimmte regung, z.b. mit annahme, trost, mitgefühl, oder ausdehnung, erlaubnis. du kannst dir dann geben, was du brauchst, das erste ist bei dir im körper bleiben alles zulassen was an gefühlen da ist, dich aber nicht von ihnen fortschwemmen lassen sie nur wahrnehmen. und dann frage dich was dieses gefühl jetzt braucht, spüre in dich hinein und gebe es dir/deinem gefühl, achtsamkeit, aufmerksamkeit, torst usw. das, was dir fehlt, das was dir gut tut - damit kannst du diese gefühle auflösen.

um an das ursprungsgefühl heranzukommen musst du meistens durch mehrere schichten gehen, unter dere trauer steht oft wut und unter der wut sitzt oft angst und unter dieser angst sitzt der schmerz, z.b. das gefühl nicht wichtig oder wertvoll zu sein, oder der schmerz nicht geschätzt zu werden etc. du wirst es herausfinden können.

alles gute !

26.11.2012 05:03 • x 1 #8


A
Hi, kenn das Problem.

Wurde auch verlassen, viel Kritik, viel genörgel, richtig schlechtes verhalten und dann ausgetauscht. Mir hat eine Kontaktsperre enorm geholfen um Abstand und Klarheit zu bekommen. Fehler war es diese zu brechen und mir wieder einen Korb und noch spruche wie schließ doch ab, ist doch nicht so tragisch anzuhören.

Die crux ist, statt normaler Wut, oder gar hass, ist in mir nichts. Nur das Gefühl zu schlecht zu sein. Wie der vorredner erwähnt, öffnet die Trennung also eine Tür zu einer tieferen Ebene. Vielleicht ist das dein Problem. Verdrängte Gefühle, die mit ihr nichts zu tun haben, wollen raus. Lass diese zu. Auch wenn es doppelt schwer ist, aber Trennungen bieten immer die Chance zur Verbesserung. Wenn du doch fiesen Emotionen jetzt stellst, dann arbeitest du für doch und deine Zukunft. Könnte selber gerade die wand hochgehen. Bzw sollte, aber kann es nicht. Muss auch endlich Dinge in mir aufarbeiten, um vorwärts zu kommen. Genau das willst du ja auch. Lass die Emotionen der Trennung außen vor. Horch in dich, was für dich besser ist. Überlege, welche Entwicklung du nehmen willst und arbeite daran.

26.11.2012 05:32 • #9


D
UUiiiiiiiiii Alena, sowas schüttelst Du Dir morgens um fünf aus dem Ärmel?! RESPEKT. Also ich habs jetzt 3 oder 4 mal gelesen und es ist wirklich jedesmal besser geworden. Ich hab es wahrscheinlich immer noch nicht ganz verstanden und ich glaub auch nicht, dass ich solche Schlussfolgerungen jemals allein gezogen hätte. Das wird mir sicher noch eine ganze Weile helfen.

Vielen Dank, dass Du Dir solche Mühe gemacht hast. Es gibt leider keinen Smiley der Blumen überreicht also stell ihn Dir hier einfach vor: BLUMEN

Danke David

26.11.2012 18:37 • x 1 #10


C
Du hast dir aber auch selber eine Sperre gesetzt. Indem du schreibst, dass du 31 bist - damit also eine Wertung bezüglich des Weinens vornimmst!

Weinen befreit. Jede Träne ist eine Narbe weniger auf der Seele.

Die Idee mit dem Sofa und einfach schauen was kommt, ist doch schon mal gut. Wenn nichts kommt, dann ist das in dem Moment so. Dann mach doch was, was dich ausfüllt.
Wenn es dir mal schlechter geht, schau, welche Gefühle gerade da sind, was du fühlst. Du sollst dich ja nicht krampfhaft schlecht fühlen .

Es kommt ja auch genug auf dich zu. Gleichgültig wirst du der Trennung wohl nicht gegenüberstehen können.

Solange man noch nicht völlig akzeptiert hat, sich noch Hoffnungen macht, wird ganz oft der Schmerz verdrängt. Zumindest verschoben.
Wenn die Akzeptanz eingesetzt hat, dann realisiert man viel eher, dass das Leben in seiner alten Form aufgehört hat. Angst setzt häufig ein. Diese löst jede Menge Gefühle aus.
Nur muss man sich klar machen, dass hier Angst einen großen Einfluss hat. Entscheidungen aus Angst heraus sind aber nicht gut - Angst ist ein schlechter Ratgeber!

Daher muss erst die Angst überstanden werden. Durch neues Leben, neue Ziele kann dies geschiehen. Durch die Verarbeitung der Beziehung.
Dann ist es an der Zeit zu schauen, wie man gereift ist. Es werden ganz interessante Wesenszüge auffällig, die man vorher so nicht erkannt hat.
Es ist eine schwierige, aber auch sehr spannende Zeit!
Nutze sie!
Alles Gute!
Carlson

27.11.2012 14:41 • #11


D
Hallo Carlson (leute der Mann heißt Carlson und nicht Carlos, is mir schon bei vielen Beiträgen aufgefallen dass das alle immer verdrehen )

Ja dank Dir für Deine Antwort. Das mit dem Weinen war mir einfach nur neu, ist ja immerhin so an die 25 Jahre her und ich dachte schon dass das nicht normal ist. Mittlerweile weiß ich es allerdings auch besser.

Es ist zur Zeit ein wenig seltsam. Ich weiß zum Beispiel, dass sie sich jetzt gerade mit Ihm trifft und es lässt mich erstaunlich kalt. Nun kann das entweder bedeuten, dass es nur die Ruhe vor dem Sturm ist oder....ich habe mir auch schon erlaubt daran zu denken, dass ich sie garnicht mehr liebe. Kommt mir allerdings irgendwie zu einfach vor das ganze. Fakt ist aber, dass wir es nur immer wieder wegen unserer Tochter versucht haben. Ich dachte natürlich ich liebe sie aber eventuell war es auch einfach nur die gewöhnung aneinander.

Auf jeden Fall bin ich seit zwei Tagen seltsam entspannt und vorsichtig gespannt was die kommenden Tage bringen.

Wär schön wenn es so weiter geht wie jetzt, dann war es eben nur der Schock über die Entgüligkeit am Anfang und jetzt eben nur noch Gewissheit.

Ich drück mir beide Daumen dass alles so bleibt wie es grad ist, irgendein unvorhergesehenes Loch kann ich grad garnicht mehr gebrauchen.

27.11.2012 16:39 • #12


A


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