Entscheidend ist weniger die Länge der Kontaktsperre, als eher die Zielrichtung.
Solange Ihr die Kontakstsperre als Damoklesschwert für Euer Leben anseht, seid Ihr noch zu nah an allem dran.
Erst wenn Ihr nicht mehr alle 5 Minuten an den/die/das Verflossene denkt, habt Ihr den Abstand, der es Euch erlaubt, nach vorne zu schauen. Sollte dann der Fall eintreten, dass er/sie/es sich doch noch meldet und etwas in Aussicht stellt, dann tut Ihr gut daran, den Gegenüber klaren Blickes zu sehen und nicht im Hinterkopf zu haben, was in der Vergangenheit war.
Wir alle haben ein Bild vom Partner und von der Beziehung im Kopf [gehabt], das sich offensichtlich von seinem elementar unterscheidet, denn ansonsten wäre es ja kaum zu der Situation der Trennung gekommen.
Also ist es wichtig, eine andere Sichtweise zu erlangen und im Idealfall zu erkennen, dass die Beziehung eben nicht das große Glück war.
Ich habe die Kontaktsperre recht rigoros eingehalten und nur selten gesündigt.
Das hatte den schicken Effekt, dass ich nach einer gewissen Zeit (nein, 6 Tage waren es nicht, eher 6 Monate) weit genug weg war, um zu erkennen, dass Madame einfach irgendwann in eine andere Richtung abgebogen ist, ohne den Blinker für mich mitzusetzen.
Nun gut, dann geht sie eben einen anderen Weg.
Im März jährt sich meine Trennung, und ich kann jedem versichern, dass, wenn er das Loslassen verinnerlicht hat, das Leben besser als zuvor ist.
Mir jedenfalls scheint die Sonne aus dem Ar., und ich kann mir mittlerweile lächelnd erlauben, bewusst(!) an die Ex und an die gemeinsamen Jahre zu denken, um das leicht nostalgische Gefühl zu erzeugen, das man auch hat, wenn man an seine Schul-/Studien-/Sandkastenzeit und ihre Protagonisten denkt.
In meinen Augen dient die Kontaktsperre also weniger dem Zweck, dem Partner die Zeit zu lassen, sich wieder für die Beziehung mit Euch zu entscheiden, sondern voll und ganz dem Ziel, sich selber freizuschwimmen und ein neues Leben aufzubauen.
//edit:
Im Übrigen hat mich der Gang durch die Hölle gestärkt und dazu geführt, dass meine Prioritäten in einer Partnerschaft sich verschoben haben.
Es hat alles seinen Sinn, auch wenn er erst später den Nebel der Trauer und des Verlustes verlässt.
Allerdings muss man loslassen wollen und können.
20.02.2012 15:28 •
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