Hallo Ihr Lieben,
nur schwer konnte ich mich überwinden, mich hier anzumelden. Auch wenn Anonymität zugesichert wird, so sitzt mir doch die Angst im Nacken, mich an meiner Geschichte erkennen zu können. Ich weiß, dass Mio. andere Menschen das gleiche Schicksal erleiden müssen, dennoch denkt doch sicherlich jeder für sich, dass seine Geschichte etwas Besonderes ist.
Vergangenen Freitag wurde ich nach 12 Jahren Beziehung, davon 10 Jahre Ehe, von meinem Mann verlassen. Zwar läuteten die Alarmglocken schon länger, doch Frau ist ja Künstlerin in der Darstellung einer (schein)heiligen Welt. Am Freitag hatte ich nur noch das Gefühl, es zieht mir jemand den Boden unter den Füßen weg. Ich habe ihn angefleht, er solle bleiben, doch es stand nur noch ein Eisklotz vor mir. Er hat einen unserer Hunde mitgenommen... und der Gedanke daran, dass ich ein geliebtes Tier nie wieder sehen werden, macht es mir nicht leichter. Es war von seiner Seite aus schon länger geplant.. neue Wohnung schon klar gemacht... ein schnelles Gespräch mit einer Mediatorin, hat er mir gestattet. Es gebe Hoffnung, sagte er.. es sei kein endgültiger Schritt.. er wolle versuchen, die Unterschrift im Mietvertrag hinauszuzögern und am Montag wieder heimkommen, um ein weiteres Gespräch mit der Mediatorin zu führen. Es sei eine andere Frau im Spiel.. ich würde sie kennen.. sie sei nicht der Grund der Trennung; sie hätte lediglich Einfluss auf seinen neuen Wohnort gehabt. Er ist mir bereits vor 7 Jahren fremdgegangen.. ich hatte ihm seinerzeit zwar verziehen, doch das Vertrauen hatte einen Knacks. Ich hatte ihm damals gesagt, dass er sofort gehen müsste, wenn er das noch einmal macht. Die Neue hatte er mir trotz Nachfragen verschwiegen... wie gesagt, alle Alarmglocken läuteten. Er hat mich nur noch angelogen.. in allen Bereichen.. die letzten Wochen waren der Horror für mich. Und dann am Freitag der Wurf ins kalte Wasser.
Es ist nicht meine erste Trennung... ich bin das zweite Mal verheiratet und hatte zwischen den beiden Ehen kürzere Beziehungen. Mein Fehler war, dass ich mit neuen Beziehungen den Trennungsschmerz der vergangenen Beziehungen betäubt bzw. überwunden habe. Mittlerweile weiß ich, dass so etwas nicht funktioniert.
Ich nutzte das Wochenende, mit Freunden zu sprechen...ich führe Tagebuch. Damit halte ich mir den Spiegel vor die Nase und mir ist klar, dass ich seit seiner ersten Affäre nur noch Beziehungsstress hatte... Angst, er macht es wieder, seine abweisende Art... sein diktatorisches Verhalten. Ich habe arg gelitten. Seine groben Sachen habe ich gepackt... mir ist es übel geworden... er war Messi, ich hatte es schon lange erkannt. Ich habe ungeöffnete Post von Inkasso-Büros gefunden, Postzustellungen, die nie etwas Gutes verheißen... Dreck, Müll. Im Beisein von einem Freund und meinem Sohn haben wir seinen kompletten Müll in einen Karton gepackt. Ebenso seine Klamotten... in Kartons und Plastiktüten. Ich hatte nur noch Wut und Ekel...habe meine Wut mit jedem weiteren Teil, das ich in den Karton warf, rausgebrüllt: Gut, dass dieses Ar. weg ist. Ich habe damit für mich die Tür symbolisch zugeworfen... ich muss es für mich beenden, denn von der Hoffnung darauf, dass er vielleicht doch zurückkommt, kann ich nicht leben. Ich habe erkannt, dass unsere Ehe schon lange eine Farce war.
Habe ihm eine WhatsApp geschickt, wann er seine Sachen abholen soll und ihm mitgeteilt, dass ich nicht da sein werde. Ich weiß von meinen vorherigen Trennungen, dass nur Distanz und Kontaktsperre den Abnabelungsprozess fördert. Mein Sohn war da, als er kam, um die Sachen zu holen. Er hat meinem Sohn noch verletztende Dinge gesagt, die er mir ausrichten soll.
Ich fühle mich unendlich verletzt und hocke hier, von Panikattacken übermannt, meine körperlichen Kräfte schwinden... mit dem Hunger kommt die Panik. Er hat mich mit einem großen Haus, dass noch derbe belastet ist, zurückgelassen. Ebenso muss ich mich nun alleine um die vielen Tiere (7 Katzen, 4 Hunde) kümmern. Ich habe nur eine Rente als Einkommen.. und meine Existenz und die meiner Tiere steht auf dem Spiel. Und jetzt stellt er Forderungen... er will Geld von mir. Unterste Schublade, es mir durch meinen Sohn auszurichten. Eine komplette Kontaktsperre ist nicht möglich, da wir als Vorstandsmitglieder eines Vereins zusammen arbeiten müssen. Doch auch vereinsmäßig sind seine Mails an mich diktatorisch. Ich denke darüber nach, die Vereinsarbeit hinzuschmeißen... mich ganz zurückzuziehen. Meine Motivation ist am Boden und seine unfreundlichen Mails fördern sie sicherlich nicht. Doch mit meinem Rückzug wäre der Verein kaputt, und das Schicksal vieler Tiere stände auf dem Spiel, da unsere Vereinstätigkeiten mit Auflagen verbunden sind, die mit meinem Haus zu tun haben.
Er will seine Sachen nach und nach abholen.. doch ich muss zum einen für mich das Thema abschließen, zum anderen brauche ich den durch sein Chaos blockierten Wohnraum für Vermietungen. Denn nur mit einer Einkommenssteigerung kann ich das Haus halten. Ich weiß, dass dies nur der Anfang seiner Rosenkriegsführung ist. Er hat mir in den letzten 8 Jahren mehrfach gezeigt, was er für ein Ar. gegenüber Dritten sein kann, wenn er einmal einen Krieg erklärt hat. Und mir hat er ihn erklärt.. wahrscheinlich weil ich tatsächlich sein Hintertürchen, das er sich offenhalten wollte, zugemacht habe... ich weiß es nicht. Ich habe schon so lange Angst vor seinen Reaktionen, aber jetzt befürchte ich, kommt es ganz besonders dicke. Mein Schmerz sitzt so tief... ich durchlebe ein Gefühlschaos... von Trauer, Wut, Enttäuschung, Panik, Angst... Glück und Freude empfinde ich gar nicht mehr... ich habe eine latente Essstörung... und ich weiß, wenn mein Gewicht sich wieder in besorgniserregende Tiefen bewegt, fehlt mir die körperliche Kraft. Alles in allem fühle ich, dass ich dem nicht gewachsen bin.
Natürlich ist mir vom Herz her im Moment noch so, dass ich ihn gerne wieder hier haben möchte. Doch mein Kopf und mein Bauch sagen mir... weg mit Schaden.. und ich weiß, dass ich mich auf meinen Bauch verlassen kann.
Aber es tut so weh... wann hört dieser schei. endlich auf? Geduld ist für mich im Moment ein Fremdwort, weil es mir richtig schei. geht.
03.11.2015 07:38 •
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