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Wie lange ging euer Liebeskummer / welche Strategie?

S
Hallo liebes Forum,

ich weiß es gab bestimmt schon 1000 solche Threads/Beiträge aber ich benutze es auch etwas zur Selbsttherapie da es mir nicht gut geht.

Für die, die jetzt nicht so den Einblick haben eine Kurzzusammenfassung:

Ich bin Mitte 30 und hatte bis vor einem Jahr eigentlich meine erste Beziehung. meine erste richtig große Liebe. Ging zwei Jahre. Die Frau ist weiterhin für mich sowohl vom Charakter als auch von der Optik mein absoluter Traum. Aber es hat nicht sollen sein und so ging es vor einem Jahr zu Ende.
Seitdem trauer ich ihr sehr hinterher. mal bisschen mehr. mal bisschen weniger aber eigentlich hab ich täglich sie und die Gedanken an uns im Kopf. Es schmerzt sehr. Ich sprech das auch öfter in meiner Therapie an. Hab dann gestern noch erfahren, dass sie in einer neuen Beziehung jetzt ist. Mir ziehts die Füße weg. Das ist kein Ego-Problem sondern macht mich nur noch mehr traurig, da ich sie noch liebe und halt irgendwo auch Hoffnung hab/hatte.

Naja es soll auch eigentlich mehr darum gehen wie ich langsam echt genervt bin und vor allem auch Angst um mich hab wenn der Liebeskummer nach über 12 Monaten immernoch vorhanden ist. Ich will mal wieder frei von solchen Gedanken/Gefühlen leben. Bis auf das kleine Thema Liebe und Beziehung gehts mir eigentlich gut. nur das haut mich komplett ins Negative. Ich hab richtig Angst, dass das noch länger geht oder nie aufhört. Das schaff ich dann nicht mehr.

Meine Frage ist,
wie lang war denn euer Liebeskummer bis jetzt so? Hattet ihr auch monatelang/jahrelang zu kämpfen und es wurde trotzdem dann irgendwann besser?
Welche Strategien habt ihr alle so angewandt um da raus zu kommen?



07.01.2025 08:58 • #1


Ferrismachtblau
@silos Es erinnert mich an meine Jugendliebe, wir waren so 3 Jahre zsm, dann war nach mehrmaligem Hin und Her irgendwann endgültig Schluss. Zuvor hatte immer ICH Schluss gemacht, aber diesmal dann SIE. Mir gings allgemein zu dem Zeitpunkt sehr schlecht. Ich hab ihr auch dann lange hinterher getrauert, Minimun 1 Jahr, dann hörte ich auch, dass sie heiraten will und in die USA zieht. Das hat mich dann auch nochmal getroffen. Immer wenn es mir schlecht ging, fing ich an , ihr hinterher zu trauern. Nach 1,5 Jahren ca. begann ich mein (Traum)studium und mir ging es endlich persönlich besser.

Ich lernte auf einmal viele neue Leute (Frauen) und verliebte mich neu. Dann war auch endgültig meine Jugendliebe vergessen. Als ich sie übrigens nach 2 Jahren wieder gesehen habe, hatte ich bereits eine feste Freundin (meine spätere Frau, jetzt Ex), und die Jugendliebe hatte richtig viel zu genommen aufgrund einer Schwangerschaft. Spätestens da war ich froh, dass sie mit mir Schluss gemacht hatte.

Mein Rat an dich: Mach was! Geh raus und lerne Leute kennen! Versuch auch mal online-Dating. Geh irgendwohin wo auch Frauen sind. Sprich sie an und hab keine Angst einen Korb zu kriegen, sondern versuchs weiter.Du bist noch jung und hast Power.

07.01.2025 09:10 • x 2 #2


A


Wie lange ging euer Liebeskummer / welche Strategie?

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HeikoA13
Beziehungen funktioniern NIE logisch - deshalb hinken die Gefühle hinterher und ziehen Dich runter

Du schreibst, es sei kein Ego-Problem.
Ich behaupte: es ist genau ein solches !

Hättest Du dir in diesem Jahr neue Strategien aufgebaut (Kultur, Konzerte, Hobbys, Urlaube, Arbeitsplatzwechsel ...what ever) wärst Du vielleicht besser über Verlust hinweg gekommen.

Eine Sache, die zum Thema Liebeskummer bei mir hilfreich war:
absolute Kontaktsperre über alle Kanäle ! und:
Tel.Nr./Kontakt aus dem Handy löschen/Chatverlauf löschen

07.01.2025 09:35 • x 2 #3


Odette
@silos

Vorweg:

Bitte, bitte kein Online Dating.
Mit Leute kennen lernen gehe ich mit, aber wie fair ist es jetzt zu daten, wenn du noch bei deiner Ex steckst?

Es tut mir auf jeden Fall leid, wie es dir geht.
Wir schlugen ja in etwas zeitgleich hier auf.
Hier ein paar Fragen oder Anstöße (musst nicht drauf eingehen, wenn du nicht magst):

- Kann es sein, dass du an dem Leiden festhältst, weil es das Letzte ist, was euch verbindet?
Das liest man hier ja bereits öfter. Solange du im Liebeskummer bist, hast du noch etwas, was Bezug zu ihr hat.
Manchmal hat man deshalb Angst vor dem loslassen.
In meinem Prozess habe ich mich selbst manchmal dabei erwischt, es aber dann zugelassen, weil es das einzig richtige ist.
Falls ich das unverständlich formuliert habe, frag gerne nach. Ich weiß gerade nicht, wie ich das vor dem ersten Kaffee besser formulieren kann.

- Wenn du schreibst, dass du sie noch liebst, tust du das wirklich? Also ist es wirklich kein Ego-Ding?
Ich meine, klar es tut sau weh! Aber wenn du sie liebst, dann freue dich doch, dass sie glücklich ist.
Ist verständlich, wie ich das meine? Klingt doch etwas nach Ego. Man kann theoretisch auch aus der Ferne lieben.
Also klingt es für mich zumindest in der Hälfte nach Ego. (Was voll ok und verständlich ist.)

- Woher weißt du, dass sie jemand neues hast?
Ist sie blockiert? Aus deinem Leben raus? Oder hält irgendwas seit 12 Monaten warm?
Wichtig wäre hier ja der endgültige Cut. Blockieren, Freunde bitten (sofern gemeinsam) auch nichts zu teilen, etc.
Du kennst das ja, bist ja bereits länger hier unterwegs.

Maybe hilfts.

07.01.2025 09:38 • x 6 #4


Heike1307
Ich bin bei @Odette, keine Verbindung mehr zu ihr. Alle Kanäle trocken legen und sie in Liebe gehen lassen. Ich finde, das ist eine gute Strategie.

07.01.2025 10:34 • x 3 #5


W
@silos
Wenn der Leidensdruck nach einem Jahr noch so groß ist, trotz Therapie, dann würde ich die Befähigung Deine(r)s Therapeut(in)en hinterfragen.
Vorausgesetzt Du hast Dich an die Therapieempfehlungen gehalten?
Ab und zu mal eine wehmütige Erinnerung dürfte normal sein, vermute ich.
Es sollte jedoch nicht Dein Leben in irgendeiner Art und Weise negativ beeinträchtigen und Dich stunden- oder tagelang runterziehen.
Was hast Du hinsichtlich Deiner persönlichen Entwicklung in dieser Zeit getan?

07.01.2025 12:02 • #6


Heavydreamy
Hallo silos,


Zitat von silos:
hatte bis vor einem Jahr eigentlich meine erste Beziehung. meine erste richtig große Liebe.

Die erste grosse Liebe ist immer was sehr besonderes, weil auch das erste Mal so richtig die Liebe gespürt wird und deswegen kann ich dich verstehen, dass du da weiterhin dran hängst.


Zitat von silos:
Welche Strategien habt ihr alle so angewandt um da raus zu kommen?

Darf ich fragen, warum genau du in einer Therapie bist?

Als Strategie kann ich nur sagen: Die Zeit arbeitet, auch wenn du da noch dran hängst, aber es verändert sich minimal immer was und irgendwann begegnest du wieder eine Frau, von der du dann auch geflasht bist.

So erging es mir nämlich. Immer an die grosse Liebe gedacht, gefühlt, vermisst und das auch sehr sehr lange und dann eines Tages lernte ich jemand neues kennen, so ganz ohne daran gedacht zu haben, dass ich was neues kennenlernen will.

07.01.2025 12:21 • x 2 #7


M
Zitat von silos:
Meine Frage ist,
wie lang war denn euer Liebeskummer bis jetzt so? Hattet ihr auch monatelang/jahrelang zu kämpfen und es wurde trotzdem dann irgendwann besser?
Welche Strategien habt ihr alle so angewandt um da raus zu kommen?

Oh je, Liebeskummer kann sehr hartnäckiig sein. Ich war das letzte Mal vor gut 10 Jahren damit befasst und es hat wirklich lange gedauert. Die Beziehung war schwierig, aber ich hielt eisern daran fest. Solange, bis er sich trennte. Dann kamen die Phasen, die symptomatisch für den Liebeskummer sind, Erst das heulende Elend, dann die Wut auf ihn und auf mich, die dann sukzessive einer Akzeptanz Platz machte. Aber ich hibng immer noch an ihm, meine Gedanken waren immer noch häufig bei ihm und richtig schlimm wurde es dann ein halbes Jahr später, als ich aus einer seiner verschwurbelten Mails erkannte, das er nun schon eine Nextie hat. Da rauschte mein Blutdruck wieder in ungeahnte Höhen, aber es war sonnenklar, aus seinem Geschreibsel zu erkennen, dass es war wie es war.

Damals wurde der Kummer nochmals befeuert, aber es klang doch schneller ab als gedacht. Dennoch, meine Wut flammte immer wieder auf und ich wünschte ihm alles Schlechte inklusive einem schweren Unfall mit Rollstuhl hinterher oder sein baldiges Ableben. Beide Dinge traten natürlich nicht ein. Ich hatte ihn nach der Trennung privat nicht mehr getroffen, wir schrieben aber noch auf freundschaftlicher Basis, was die Ablösung nur verlängerte und womit ich ein emotionales Eigentor geschossen hatte. Dienstlich begegnete ich von Zeit zu Zeit, das erste Mal aber nach gut 2 Jahren. Eigentlich dachte ich mir, ich wäre gut darüber hinweg gekommen, aber als ich ihn dann zufällig in einem Vortrag sah, ging es mir wieder durch Mark und Bein. Innerhalb kurzer Zeit schoss mein Blutdruck wieder in die Höhe, ich spürte Schwitzhändchen, Herzklopfen und Magendrücken und wäre am liebsten geflüchtet, aber das wäre zu auffällig gewesen und hätte ihm nur gezeigt, dass ich nicht mal halb so cool war wie ich tat.

Dann beschäftigte er mich wieder, der schriftliche Kontakt war eingestellt worden, als sich das mit Nextie mir erschloss, aber ihn leibhaftig zu sehen, brachte mich das erste Mal sehr aus dem Gleichgewicht.

Es dauert, es gibt Rückschläge, es gibt auch keine Abkürzungen, aber es gibt doch ein Mittel und das heißt die Stärkung des Selbstwerts. Gleich nach der Trennung fiel ich in einen blinden Aktionismus, ging oft ins Kino, ins Theater, traf mich mit Freundinnen um mich abzulenken, aber auch um mir selbst das Signal zu geben, ich lasse mich nicht nur hängen. Das kam dann etwas später, ich kam dem nicht aus.

Aber irgendwann regte sich was in mir, so was wie Trotz. Ich würde darüber hinweg kommen und ich war wertvoll, auch wenn der Eine mich nicht mehr wollte. Eine Trennung geht oft mit einem Tiefschlag des Selbstwerts einher und das schmerzt eben auch ungemein. Ständig die Gedanken, ich war es nicht wert, dass er blieb, ich war es nicht wert, unsere Probleme anzugehen, ich wurde weggeworfen.
Das sind selbstschädigende Gedanken, die sich festsetzen können und dann ihr Werk tun und die besonders bei Menschen auftreten, deren Selbstwert ohnehin sehr labil ist. Dazu gehörte ich und ich fing dann an, dagegen zu arbeiten. Ich begann mich zu loben, ich lernte, dass ich mich selbst schätzen durfte und dass es nicht nur erlaubt, sondern bitter notwendig war, mich anzunehmen mit allen Ecken und Kanten. Aber ich hatte auch viele positive Eigenschaften und die stellte ich in den Vordergrund. Das nennt man Gedankenhygiene. Anstatt in negativen Gedankenschleifen fest zu sitzen und sich darum zu drehen, konzentrierte ich mich auf die positiven Dinge bei mir.

Es tat sich beruflich auch etwas auf, völlig unerwartet, was mich forderte, aber mir auch zeigte, dass ich es auch konnte und nicht nur alle Anderen, aber ich doch nicht.

Ich schätze, Du neigst auch dazu, Dich in negativen Gedankenspiralen zu drehen, die Dir einreden, dass Du nie mehr glücklich werden wirst und sie niemals vergessen wirst.
Doch, wirst Du, aber dazu müsstest Du auch Deinen Selbsterhaltungstrieb aktivieren und dagegen anzugehen.

Ist sie es wert, dass dieser Verlust Dein Leben nachhaltig beeinflusst? Wohl kaum. Ist sie es wert, sie immer noch als das non plus ultra anzusehen, obwohl sie längst ein neues Glück gefunden hat? Nein!
Bist Du es Dir wert, dazu beizutragen mit dieser Love Story endlich abzuschließen? Nein, Du bist es Dir nicht wert. Du bleibst in den gewohnten Gedanken- und Gefühlsmustern kleben und bist es Dir nicht wert, nach vorne zu schauen und was Neues in Dein Leben zu bringen und damit meine ich keine neue Beziehung. Das hat Zeit bis später, aber versuche, Dein Leben etwas aufzumöbeln, Deinen Interessen nachzugehen und Dich über die Dinge, die Du hast, zu freuen. Vielleicht über Freundschaften oder Events, die mal eine Abwechslung bedeuten. Vielleicht entdecktst Du auch neue Interessen, die bisher nur brach lagen.
Versuche neue Inhalte in Dein Leben zu bringen, werde aktiv und vertreibe die Jammergedanken. Warum ? Weil Du es Dir wert bist, darum oder weil Du es Dir wert sein solltest.

Das kann man regelrecht üben und beweist sich selbst damit, dass man diesen Menschen auch loslassen kann. Sie hat sich anders entschieden, sie hat einen neuen Weg eingeschlagen und hat Dich in Deinem Elend sitzen lassen. Aber musst Du dort ewig verharren und Dir Deine Lebensfreude völlig vermiesen? Nein, es ist Deine Entscheidung, ob Du sie endlich ziehen lässt und die idiotischen Hoffnungen auf ein Revival aufgibst oder ob Du lieber weiterhin dort verharrst.

Im Gegensatz zu Dir ist sie nach vorne gegangen, hat eine Entscheidung für ein glücklicheres Leben als mit Dir getroffen und es geht ihr vermutlich gut, auch wenn keiner eine Trennung völlig leichtfertig bewältigt. Aber Du hast es nicht getan,, pflegst Deine Wunden, kratzt sie immer wieder auf, sodass sie nicht heilen können und klebst nach über einem Jahr immer noch in der Vergangenheit fest.

Setz Dir ein Ziel. Nächstes Jahr um diese Zeit habe ich es geschafft und mit ihr abgeschlossen, denn das Loslassen bedeutet auch eine Entscheidung für sich selbst und für sein Wohlergehen.

Was Du jetzt daraus machst, ist Deine Entscheidung, Deine Verantwortung. Wenn der Kummer nach einem Jahr immer noch präsent ist, dann dauert er halt länger, aber nach 2 Jahren sollte dann auch mal Schluss damit sein. Denn wer gibt Dir denn was dafür und was bringt es Dir selbst? Nichts, außer dass Du weiterhin in Selbstmitleid und Passivität hängen bleibst.

Also schau auf Dich und entscheide Dich für Dich selbst und Dein Leben. Es kommt keiner, der Dir da raus hilft, es ist Deine Sache, die Dir keiner abnehmen kann. Und so toll wie Du sie findest, ist sie auch wieder nicht. Aber Du könntest mal anzufangen zu üben, dass Du Dich selbst toll findest. Das wäre mal ein Schritt in eine andere Richtung, es sei denn, Du willst innerlich damit gar nicht abschließen. Dann mach so weiter und quäle Dich ein weiteres Jahr und noch eines und noch eines.

Lebenszeit ist kostbar und man sollte sie nützen, zumindest zeitweise. Dein Vorsatz für das Neue Jahr könnte lauten: ich lasse sie gehen, denn sie hat in meinem Leben nichts mehr verloren. Sie ist weit weg und das ist auch gut so. Es ist in Ordnung, denn es war an der Zeit , dass diese Beziehung ihr Ende fand.
Ich bin es mir wert, einen Vorsatz umzusetzen und mir jeden Tag eine kleine Insel meines persönlichen Wohlbefindens zu schaffen. Das kann eine gute Tasse Cappucchino in Deinem Lieblingscafé sein oder ein Abend mit Freunden oder ein Besuch bei Omi oder sonstwas.
Gehe auch unter Menschen und suche neue Kontakte, wenn sie sich ergeben. Das Leben kann auch schön sein, auch trotz eines Verlustes, wenn man es sich zumindest ab und zu schön macht. Lenke Deinen Blick auf das Positive, was Dir zuteil wurde und nicht auf die Vergangenheit. Es hatte seine Gründe, dass die Beziehung endete, man muss sie nur sehen (wollen).

07.01.2025 12:54 • x 7 #8


S
Zitat von Odette:
- Kann es sein, dass du an dem Leiden festhältst, weil es das Letzte ist, was euch verbindet?
Das liest man hier ja bereits öfter. Solange du im Liebeskummer bist, hast du noch etwas, was Bezug zu ihr hat.
Manchmal hat man deshalb Angst vor dem loslassen.
In meinem Prozess habe ich mich selbst manchmal dabei erwischt, es aber dann zugelassen, weil es das einzig richtige ist.
Falls ich das unverständlich formuliert habe, frag gerne nach. Ich weiß gerade nicht, wie ich das vor dem ersten Kaffee besser formulieren kann.


das kann bestimmt sein....ich bin halt wirklich nicht der typische 0815-Mensch, was Beziehungen oder Frauengeschichten angeht. Ich weiß nicht warum aber das ist bei mir einfach so. Liegt ziemlich sicher an meinem Selbstwert.
So ist sie selbst nicht nur eine wirklich tolle Frau sondern es kommt dazu, dass es weder in der Vergangenheit noch in der vorstellbaren Zukunft jemals wieder so ein Szenario geben wird. Das macht mir zu schaffen...

Zitat von Odette:
- Wenn du schreibst, dass du sie noch liebst, tust du das wirklich? Also ist es wirklich kein Ego-Ding?
Ich meine, klar es tut sau weh! Aber wenn du sie liebst, dann freue dich doch, dass sie glücklich ist.
Ist verständlich, wie ich das meine? Klingt doch etwas nach Ego. Man kann theoretisch auch aus der Ferne lieben.
Also klingt es für mich zumindest in der Hälfte nach Ego. (Was voll ok und verständlich ist.)


Also ich versteh was du meinst....ich freue mich auch sehr für sie. Sie hat es verdient glücklich zu sein. Nur tut es mir trotzdem unendlich weh. Das soll nicht egoistisch klingen aber das ist so. Ich mein mit Ego-Ding, dass mein männliches Ego angekratzt ist....so einer bin ich halt nicht. Gibt ja anscheinend einige Männer die sich da in ihrem was-weiß-ich verletzt fühlen.
Ich gönn ihr alles...bin aber selbst einfach so traurig, dass dieser Mensch nicht mehr in meinem Leben ist...auf so viel verschiedenen Ebenen

Zitat von Odette:
- Woher weißt du, dass sie jemand neues hast?
Ist sie blockiert? Aus deinem Leben raus? Oder hält irgendwas seit 12 Monaten warm?
Wichtig wäre hier ja der endgültige Cut. Blockieren, Freunde bitten (sofern gemeinsam) auch nichts zu teilen, etc.

Also unser Kontakt nimmt laufend seit Monaten ab. Ist mittlerweile bis auf Weihnachtswünsche eigentlich so gut wie auf 0. Meine Schwester hat selten noch Kontakt zu ihr mit den ganzen Kindern. Die verheimlichen mir das auch ganz gut nur hat sich meine Nichte gestern eben verplappert. Die ist gerade mal 6 und wusste ganz genau, dass sie mir nichts sagen sollte aber es war ein Versehen. So weiß ich eben jetzt auch von einem neuen Partner.

07.01.2025 23:36 • x 1 #9


S
Zitat von Worrior:

Wenn der Leidensdruck nach einem Jahr noch so groß ist, trotz Therapie, dann würde ich die Befähigung Deine(r)s Therapeut(in)en hinterfragen.
Vorausgesetzt Du hast Dich an die Therapieempfehlungen gehalten?
Ab und zu mal eine wehmütige Erinnerung dürfte normal sein, vermute ich.
Es sollte jedoch nicht Dein Leben in irgendeiner Art und Weise negativ beeinträchtigen und Dich stunden- oder tagelang runterziehen.
Was hast Du hinsichtlich Deiner persönlichen Entwicklung in dieser Zeit getan?


naja wenn ich ehrlich bin nicht wirklich viel. Hab mich massiv in meinem Berufsleben weiterentwickeln können. Der Bereich der Liebe, Beziehung und Partnerschaft ist überhaupt nicht aktiv befüllt. Ich weiß auch garnicht wie. Ich bin da so dermaßen unerfahren und es macht mir Angst, dass ich zum einen nie über die Ex hinweg komm...und selbst wenn, dass ich alleine bleibe.

07.01.2025 23:38 • #10


S
Zitat von Heavydreamy:
Darf ich fragen, warum genau du in einer Therapie bist?


Ich hatte vor über 5 Jahren einen Burnout. Letzendlich war das nur ein Symptom. Die Ursache war eigentlich, dass ich mein Leben lang ein ziemlich schlechtes Selbstwertgefühl hab, sehr an Einsamkeit leide, sehr sensibel bin und zum Teil auch unter der Scheidung meiner Eltern meine Probleme bekommen habe als ich ein Baby war. Nur mal so minimal beschrieben.
In vielen Bereichen hat mir die Therapie auch wirklich wirklich viel gebracht.

Zitat von Heavydreamy:
So erging es mir nämlich. Immer an die grosse Liebe gedacht, gefühlt, vermisst und das auch sehr sehr lange und dann eines Tages lernte ich jemand neues kennen, so ganz ohne daran gedacht zu haben, dass ich was neues kennenlernen will.

Das liest sich immer so schön, dass ich allein dadurch heulen könnte...für mich liest sich das wie ein Film.

07.01.2025 23:42 • x 1 #11


B
Nach der Trennung von meiner Jugendliebe hatten wir noch ein halbes Jahr sehr intensiven Kontakt.
Ich kann dir schonmal sagen: das ist nicht hilfreich
So wirklichen Liebeskummer alleine hatte ich dann noch weitere 4 Monate, habe auch keinerlei Kontakt mehr aufgenommen seitdem.
Muss aber dazu sagen, dass die Beziehung auch nicht mehr gut lief und sich das Ende abgezeichnet hatte, man war irgendwie schon vorbereitet.
Der finale Kick kam als ich mich neu verliebte, auch, wenn das nichts wurde.
Seitdem denke ich an besagten Ex total neutral zurück, wünsche ihm alles Gute und eine glückliche Partnerschaft.
Ich habe keinen Bedarf ihn zu kontaktieren. Manchmal denke ich schon an ihn, aber mittlerweile sind es einfach schöne Erinnerungen.
Ich habe nicht diesen „soft spot“ für meine Jugendliebe beibehalten, von welchem so viele berichten.
Ich mag ihn aber dennoch

07.01.2025 23:45 • x 2 #12


S
Zitat von bero:
Nach der Trennung von meiner Jugendliebe hatten wir noch ein halbes Jahr sehr intensiven Kontakt. Ich kann dir schonmal sagen: das ist nicht ...

Liest sich sehr schön. Vielen Dank für die Nachricht.
Ich frag mich echt wie jemand wie jch mich überhaupt neu verlieben könnte. Zum einen eben für die heftigen Gefühle für die ex....zum anderen weil ich einfach nie jemand kennen lern

08.01.2025 00:11 • x 1 #13


M
Zitat von silos:
ch weiß nicht warum aber das ist bei mir einfach so. Liegt ziemlich sicher an meinem Selbstwert.
So ist sie selbst nicht nur eine wirklich tolle Frau sondern es kommt dazu, dass es weder in der Vergangenheit noch in der vorstellbaren Zukunft jemals wieder so ein Szenario geben wird. Das macht mir zu schaffen...

Ach komm. Du hast sie zu einer Art Göttin hochstilsiert, deren Abbild Du anbetest. Im Eingangspost hast Du sie ja als das Non plus Ultra dargestellt. Leider interessiert es die Göttin null die Bohne, ob Du sie weiterhin anbetest, Räucherstäbchen anzündest und ihrem Abbild Blumengirlanden umhängst, denn sie ist längst weg und über alle Berge.

Ja, es liegt auch an Deinem miserablen Selstwert, dass Du immer noch auf dem Abstellgleis stehst, wo sie Dich hinstellte. Du siehst andere Züge vorbei rauschen, aber Du bleibst auf dem Abstellgleis und hast es Dir in Deiner Opferrolle verdammt bequem gemacht. Was tut denn ein Opfer? Nichts, es leidet. Das tut weh, Du spürst den Schmerz und die Therapie besteht dann darin, dass Du wieder an vergangene Zeiten denkst, als alles toll war und Du mitten im Leben standest. Das macht natürlich nicht zufrieden, sondern führt Dir nur wieder vor Augen wie hilflos und passiv Du bist. Dann flüchtest Du Dich wieder in realitätsferne Träume, in denen sie Dich vom Abstellgleis wieder abholt und Du wieder mal auf einem richtigen Gleis des Lebens mitfahren darfst.

Den Selbstwert kann man stärken. Manche haben ihn, weil sie dazu erzogen wurden, dass sie sich selbst positiv sehen und einordnen können. Andere nicht, sie wuchsen mit Selbstzweifeln auf und mit der Erfahrung auf, dass sie nicht gut sind wie sie sind. Das ist eine Bürde fürs Leben, aber man kann sich auch selbst helfen, aber man muss es halt auch wollen und tun. Du bist nicht weniger wert als wer anders, Du bist in Ordnung wie Du bist und brauchst Dich nicht auf dem Abstellgleis zu verstecken und dort vor Dich hin rosten. Nur, geschenkt wird Dir das nicht, Du musst es selbst tun. Wie Du gemerkt hast, holt Dich vom Abstellgleis keiner auf, weil selbstmitleige Menschen, die mit sich selbst uneins sind, nicht sonderlich attraktiv wirken. Sie rufen allenfalls Mitleid hervor.

Jeder ist ersetzlich, auch sie. Die Friedhöhe sind voll mit unersetzlichen Menschen und doch geht das Leben weiter. Und wenn Du nicht glaubst, dass es so ein Szenario wie mit ihr, was auch immer das sein soll, in Deinem Leben nicht mehr geben wird, dann gibt es halt ein anderes Szenario. Du darfst auch neugierig darauf sein, was das Leben Dir noch alles zu bieten hast. Dasselbe vielleicht nicht mehr, aber dafür was anderes, was auch gut ist, nur anders.

Aber komm endlich aus diesem Selbstmitleid und der Opferrolle raus, denn das blockiert Dich nur, ist aber nicht konstruktiv.
Es ist letztendlich Deine Entscheidung und auch Deine Verantwortung, wie Du mit Dir und der Vergangenheit umgehst, aber dieses kleinmütige Hadern und Jammern bringt Dich nicht weiter, weil Du in der Vergangenheit, die sich nicht wiederholen lässt, hängen und kleben bleibst.


Zitat von silos:
zum anderen weil ich einfach nie jemand kennen lern

Ja, logisch, Du bleibst ja auf dem Abstellgleis stecken und schaust zu, wie andere Züge vorbei rauschen. Von nichts kommt nichts.

Ich habe eine Freundin, sie war Mitte 50, als ihr Mann sie verließ wegen einer anderen. Die Ehe war in einer Schieflage, das merkte ich als Außenstehende auch. Aber sie ließ sich nicht unterkriegen, zumal sie 3 Kinder haben, die damals schon relativ groß waren. Sie mietete sich eine Wohnung, weil sie im gemeinsamen Haus nicht mehr bleiben wollte und es auch zu groß für sie sein würde, wenn die Kinder erst aus dem Haus wären. Sie ließ sich baldmöglichst scheiden und wollte den Cut und mit dem Ex. nichts mehr zu tun haben. Der zog auch weg, in ein Kaff zu Nextie, das 50 km entfernt ist.
Sie managte alles allein, denn er zahlte nur, was er musste. Die Tochter, die älteste, ging nach Schottland um zwei Auslandsemester dort zu studieren. sie hatte Morbus Crohn, eine chronische Darmkrankheit, die schubweise verläuft, aber nicht tödlich sein muss. Allerdings ist das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken erhöht, was bei ihrer Tochter geschah. Die war in Schottland und nicht transportfähig. Meine Freundin war dann die mesite Zeit in Schottland und wartete, bis sie endlich flugfähig war. Wieder daheim, kam sie per Krankentransport umgehend in die Klinik, wo man es mit Chemotherapie probierte. Aber es war zu spät, der Krebs hatte gestreut und sie starb ein paar Monate später.

Dies nur als Beispiel, was Andere erleiden und durchleben müssen. Da geht es um mehr als um eine verlorene Liebe.
Nun, mittlerweile war sie Ende 50, hatte ihre Tochter verloren, die beiden Jungs studierten und gingen weg und sie war allein und würde es auch bleiben. Für Onlinedating hätte sie sich niemals hergegeben, aber sie machte das Beste aus ihrem nicht einfachen Leben.
Was geschah? Im Yogakurs lernte sie einen Witwer kennen, passendes Alter, Sympathie war sofort da, die sich dann recht schnell vertiefte und heuer ist sie seit nunmehr 4 Jahren schon wieder verheiratet. Sie hätte nie damit gereechnet, dass sie wieder Jemanden finden würde, der zu ihr passt. Man muss sich halt Zeit nehmen und rausgehen aus seiner Höhle, dann kann sich auch was tun und irgendwann etwas völlig Unerwartets geschehen.

Wenn man lieber im Leiden bleibt und dort versauert, kann man auch das tun und sich sagen: Ach, es wird nie wieder so ein Szenario wie mit ihr geben, ich bin arm dran und werde nie mehr glücklich. Ja, wirst Du auch nichtg, weil man für sein Glück auch was tun muss.

08.01.2025 12:08 • x 9 #14


B
@Margerite
Danke für deinen Beitrag, da fühle auch ich mich angesprochen...

08.01.2025 15:45 • x 1 #15


A


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